Medikamente sind erst dann sinnvoll, wenn sich der Blutzuckerspiegel nicht auf andere Weise kontrollieren lässt – etwa durch eine Ernährungsumstellung oder Bewegung.
Welcher HbA1c-Wert ist gefährlich?
Was sagt der HbA1c-Wert aus? – Liegt der HbA1c-Wert über 6,5 Prozent, ist Ihr Blutzucker zu hoch. Es liegt möglicherweise eine Diabetes-Erkrankung vor. Bei einem Wert von 5,7 bis 6,5 Prozent ist das Diabetes-Risiko erhöht. Diabetes mellitus ist eine Erkrankung, die mit einem Mangel des Hormons Insulin und mit Störungen im Blutzucker-Haushalt einhergeht.
Wann darf Metformin nicht genommen werden?
Wer darf Metformin nicht anwenden? –
Wenn Sie unter einer schweren Nierenfunktionsstörung, Herzschwäche oder Lebererkrankung leiden, dürfen Sie Metformin nicht einnehmen. Ihr Arzt oder Ihre Ärztin wird Ihnen ein anderes Medikament verschreiben, um den Blutzucker zu senken.Bei allen Erkrankungen, die zu einer Stoffwechselentgleisung führen können, kann Metformin gefährlich werden und darf nicht eingenommen werden.Auch sollten Sie aufmerksam sein bei Situationen, in denen sich die Nierentätigkeit akut verschlechtern kann, bei Erbrechen, Durchfall, schweren Infektionen oder wenn Sie neu bestimmte Blutdruckmittel oder wasserausschwemmende Mittel (Diuretika) anwenden. Frauen mit Diabetes, die schwanger sind oder dieses werden möchten und mit Metformin behandelt sind, sollten mit ihrem Arzt oder der Ärztin sprechen. Die Therapie mit Insulin ist hier üblicherweise die erste Wahl. Reden Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin dann auch darüber, wie die Behandlung während der Stillzeit weitergehen soll.
Hinweis: Dieser Text enthält nur allgemeine Informationen und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Lesen Sie sich unbedingt die Packungsbeilage Ihres Medikaments genau durch und lassen sich von Ihrem Arzt und Apotheker beraten.
Was ist der ideale Langzeitwert bei Diabetes?
Sinnvolle Therapieziele für ältere Diabetiker
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Zwei von drei Menschen mit Typ-2-Diabetes mellitus sind über 60 Jahre alt. Auch bei ihnen kann eine Diabeteserkrankung das Leben verkürzen. Die Blutzuckerkontrolle bleibt deshalb ein wichtiger Bestandteil der Therapie. Sie muss aber Rücksicht auf das Alter der Patienten nehmen, fordern diabetesDE und die Deutsche Diabetes-Gesellschaft (DDG).
- Wie ältere Patienten gut versorgt werden können, erläutert Dr. med.
- Ann-Kathrin Meyer, Hamburg, in einem Übersichtsartikel der Fachzeitschrift „Diabetologie und Stoffwechsel».
- Jüngeren Menschen mit Diabetes mellitus Typ 2 raten die Ärzte heute dazu, einen normalen Blutzucker anzustreben.
- Der Langzeitwert HbA1c sollte 6,5 Prozent nicht überschreiten.
Ein Teil der Typ-2-Diabetiker erreicht dies mit einer gesunden Lebensweise, ein anderer benötigt blutzuckersenkende Tabletten. Nicht selten Ist das Spritzen von Insulin notwendig. Ist bei älteren Menschen ein idealer HbA1c-Wert nur noch unter Einsatz mehrerer Mittel zu erreichen, können die Nachteile möglicher Nebenwirkungen die Vorteile der Blutzuckersenkung überwiegen.
diabetesDE und DDG raten in solchen Fällen dazu, das Therapieziel entsprechend anzupassen und einen höheren HbA1c-Wert zu tolerieren. Diese Empfehlungen basieren auf einer im letzten Jahr publizierten US-Studie mit über 10 000 Typ-2-Diabetikern (ACCORD-Studie). Die im Durchschnitt 62 Jahre alten Teilnehmer hatten zu Beginn HBA1c-Werte von über acht Prozent, ein aus Sicht der DDG unakzeptabler Wert.
Die Hälfte der Patienten strebte in der Studie einen HbA1c von 7,0 bis 7,9 Prozent an, ein für Senioren realistisches Ziel, das die meisten Teilnehmer der Studie unter Einsatz von einem oder zwei Antidiabetika erreichten. Einige spritzten zusätzlich Insulin.
In der zweiten Gruppe sollten die Diabetiker den HbA1c-Wert auf unter sechs Prozent senken. Erlaubt war der Einsatz aller verfügbaren Antidiabetika. Die Mehrzahl der Teilnehmer nahm im folgenden Jahr drei bis fünf Medikamente ein. Doch das Ziel wurde nicht vollständig erreicht. Am Ende lag der HbA1c im Durchschnitt bei 6,4 Prozent und damit signifikant besser als der der Kontrollgruppe.
Die Studie wurde jedoch abgebrochen, weil es unter der aggressiven Blutzuckersenkung zu mehr Todesfällen gekommen war. Die Gründe sehen Experten in der höheren Rate von lebensgefährlichen Unterzuckerungen und der deutlichen Gewichtszunahme vieler Patienten.
Außerdem könnte die gleichzeitige Einnahme vieler Medikamente schaden: Gerade bei alten Menschen steigt dann die Gefahr, dass Nebenwirkungen oder auch Wechselwirkungen unter den einzelnen Wirkstoffen nicht mehr kontrolliert werden können. Schon bei einzelnen Medikamenten kann die Dosierung wegen der nachlassenden Nierenleistung schwierig werden.
Vielen älteren Menschen fällt es schwer, komplexe Pillenpläne einzuhalten. Hinzu kommt die im Alter oft einseitige und eingeschränkte Ernährung, die die Aufnahme der Wirkstoffe im Darm beeinflusst. Viele hochbetagte Patienten sind nicht mehr in der Lage sich körperlich zu betätigen, was sich günstig auf den Blutzucker auswirken würde.
Und die bedarfsabhängige Insulinbehandlung bereitet Senioren mitunter Schwierigkeiten. Alle diese Faktoren müssen die Ärzte bei der Betreuung von betagten Typ-2-Diabetetikern beachten. Das bedeutet aber nicht, dass alte Menschen keine günstigen HBA1c-Werte erreichen können. In einer weiteren Studie (ADVANCE) gelang es den Teilnehmern, unter einer umsichtigen Therapie den HBA1c-Wert auf 6,5 Prozent zu senken, ohne dass es zu vermehrten Komplikationen kam.
Dort hatten die Ärzte auf bewährte Medikamente gesetzt und es war gelungen das Körpergewicht stabil zu halten und andere Gesundheitsrisiken zu vermeiden. Das Ergebnis war eine geringere Rate von Diabetesschäden an der Niere als in einer Vergleichsgruppe mit höheren HbA1c-Werten.
Kann man Metformin auch wieder absetzen?
Aber wenn ich Nebenwirkungen habe, setze ich das Mittel ab, oder? – Jedes Medikament kann zu Nebenwirkungen führen, aber nicht jeder Patient ist von ihnen gleichermaßen betroffen. Nebenwirkungen können zeitlich begrenzt oder dauerhaft auftreten. Bei Herrn M.
- Und der neu begonnenen Metformin-Therapie können z.B.
- Vor allem zu Beginn der Therapie Magen-Darm-Beschwerden auftreten; in der Regel klingen diese von selbst ab.
- Metformin sollte deshalb nicht vorschnell abgesetzt werden.
- Vielmehr würde man versuchen, das Risiko für diese Nebenwirkung zu verringern, indem man die Einnahme auf mehrere Tageszeitpunkte verteilt und zu Beginn eine niedrigere Dosierung wählt.
Natürlich gibt es auch Nebenwirkungen, die ein Absetzen des Medikamentes bzw. die Umstellung auf einen anderen Wirkstoff erforderlich machen. Um Nebenwirkungen früh zu erkennen und richtig damit umzugehen, ist es notwendig, jeden Verdacht auf unerwünschte Wirkungen mit dem Arzt oder Apotheker zu besprechen.
Nicht zuletzt kann so verhindert werden, dass womöglich eine Nebenwirkung unbeabsichtigt Anlass für eine neue Therapie gibt; man nennt dies eine «ungewollte Verschreibungskaskade»: sprich einen meist unnötigen Therapieverlauf, bei dem die Nebenwirkung einer Therapie eine neue Arzneimitteltherapie bedingt, ohne dass am Ende das Ergebnis verbessert ist – schlimmstenfalls sogar das Risiko für weitere Nebenwirkungen erhöht ist (s.
Abb.1),
Was gibt es als Alternative zu Metformin?
Gliptine (Sitagliptin, Saxagliptin) – Glitpine hemmen den Abbau des Hormons GLP-1 im Darm und senken so indirekt den Blutzucker, da dieses Hormon auf verschiedene Arten dazu beiträgt, den Blutzucker niedrig zu halten. Das Risiko für Unterzucker ist deutlich geringer als bei Sulfonylharnstoffen, da das Hormon nur bei erhöhten Blutzuckerwerten wirkt.
Ist Metformin schädlich für den Körper?
Kontraindikationen beachten – Die gefürchtetste Nebenwirkung des Metformin ist die Laktatazidose, deren Letalität noch heute 50 Prozent beträgt. Die Anfangssymptome sind uncharakteristisch und schleichend: Müdigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen.
Mit zunehmender Azidose treten Hyperventilation, Unruhe und Bewusstseinstrübung auf. Intensivmedizinisch stehen die Bikarbonat-Hämodialyse und die Restauration der Nierenfunktion im Vordergrund. Die Inzidenz der Laktatazidose unter Metformin ist allerdings sehr gering, sie wird mit drei bis neun Fällen pro 100 000 Patientenjahren angegeben.
Hauptursache scheint die Nichtbeachtung der Kontraindikation Niereninsuffizienz zu sein. Die gleichzeitige Einnahme nichtsteroidaler Antirheumatika kann durch Einschränkung der Ausscheidung von Metformin zur Laktatazidose führen. Auch Cimetidin hemmt die renale Elimination von Metformin durch kompetitive Hemmung der tubulären Sekretion.
- Die intravenöse Gabe eines Kontrastmittels kann zur Beeinträchtigung der Nierenfunktion bis hin zum Nierenversagen führen, so dass die Gefahr einer Laktatazidose durch Akkumulation von Metformin entsteht.
- Deshalb ist in Deutschland eine 48-stündige Metformin-Karenz vor und nach Kontrastmittelgabe vorgeschrieben.
Bei korrekter Einhaltung dieser Anwendungsvorschriften und Überwachung der Nierenfunktion ist das Risiko der Metformin-Behandlung gering.
Wie sieht der Urin bei Diabetes aus?
Urintest bei Diabetes Dunkelgrün bedeutet: zu viel Zucker – Ob Sie Diabetes haben, können Sie selbst herausfinden – mit einem Teststreifen aus der Apotheke. Verfärbt sich dieser, haben Sie zu viel Zucker im Urin. Das Verfahren ist schnell, hat aber Tücken.
- Den Harn in einem Becher auffangen, einen Teststreifen hineinhalten, zwei Minuten warten, dann wieder herausziehen und die Farbe beurteilen: So einfach sind alle Diabetes-Teststreifen zu handhaben.
- Sie sind in der Apotheke erhältlich.
- Die meisten bestehen aus Plastik oder Filterpapier, sind etwa zehn Zentimeter lang und haben eine Farbskala.
So lässt sich die individuelle Verfärbung mit Standard-Farbquadraten vergleichen. Im Prinzip gilt: Je kräftiger der Farbwechsel, desto mehr Zucker ist im Urin. Hat sich das Stäbchen dunkelgrün oder violett verfärbt, liegt etwas im Argen. Dann haben Sie womöglich Diabetes,
Ein wirklich eindeutiges Ergebnis ist jedoch nicht immer zu erwarten. Mit solchen Teststäbchen lassen sich zwar Glukose oder andere Stoffwechselprodukte nachweisen. Sie messen aber nicht so genau wie Bluttests, Hat sich der Harn-Teststreifen bei Ihnen auch nur leicht verfärbt, sollten Sie das Ergebnis von einem Facharzt überprüfen lassen.
Denn in einem solchen Fall enthält Ihr Blut bereits doppelt so viel Zucker wie normal. Der Arzt kann mit weiteren Urin- oder Bluttests genau messen, ob Ihr Stoffwechsel noch in Ordnung ist oder nicht.
Wie schnell habt ihr mit Metformin abgenommen?
Kann man mit Metformin alleine abnehmen? – Metformin kann alleine zu einer gewissen Gewichtsabnahme führen, insbesondere bei Personen mit Insulinresistenz oder Diabetes Typ 2. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass eine gesunde Ernährung und regelmäßige körperliche Aktivität ebenfalls Teil eines erfolgreichen Gewichtsverlustprogramms sein sollten.