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Allergische Reaktion Auf Ibuprofen Was Tun?

Allergische Reaktion Auf Ibuprofen Was Tun
Ibuprofen: Schwere Hautreaktionen möglich Bereits im letzten Jahr hatte das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) das Risiko einer akuten generalisierten exanthemischen Pustulose (AGEP) nach der systemischen Anwendung von Ibuprofen-haltigen Mono- und Kombinationsarzneimitteln bewertet.

  • Aufgrund steigender Nebenwirkungsmeldungen fordert das BfArM nun eine entsprechende Anpassung der Produktinformation.
  • Die AGEP gehört zu den schweren kutanen Arzneimittelreaktionen.
  • Sie wird zum Typ IV der allergischer Hypersensibilitätsreaktionen gezählt.
  • Die Typ IV-Allergie wird auch zellulär vermittelte Spättypallergie genannt.

Der Begriff „zellulär» bedeutet hier, dass die Reaktion durch T-Lymphozyten vermittelt wird. Antikörper wie IgE spielen b ei diesem Allergietyp keine Rolle. Klinisch äußert sich die AEGP in Form von großflächigen brennenden, juckenden, ödematösen Stellen.

  • Es kann zur Ausbildung von großflächigen Erythemen kommen.
  • Innerhalb der betroffenen Bereiche bilden sich Pusteln.
  • Parallel kann sich die Körpertemperatur erhöhen.
  • Innerhalb von vier bis zehn Tagen lösen sich die Pusteln spontan ab und heilen unter verstärkter Schuppung ab.
  • Prinzipiell gilt: Sollten nach der Einnahme von Ibuprofen-haltige Arzneimitteln Hautreaktionen auftreten, so ist die Medikation abzusetzen.

Dies gilt für alle Anzeichen und Symptomen, die auf eine schwerwiegende Hautreaktion hindeuten. Die Arzneimittelkommission (AMK) verweist darauf, dass die durch das BfArM geforderte Anpassung der Produktinformationen auch Nutzer von entsprechenden Standardzulassungen gilt.

  • Neben dem Analgetikum lösen auch andere Wirkstoffe häufiger eine AEGP aus.
  • Hierzu zählen unter anderem folgende Wirkstoffe: Antibiotika wie Ampicillin und Amoxicillin, Gyrasehemmer, antibakterielle Sulfonamide, das Antimykotikum Terbinafin, Hydroxychloroquin und Chloroquinphosphat, Pseudoephedrin und Diltiazem.

Nach Absetzen der Medikamente heilt die Haut meist ohne weitere Komplikationen aus. Um den Juckreiz zu lindern, können die Patienten Antihistaminika einnehmen. Die Wirkstoffe Cetirizin, Loratadin oder Dimetinden können den Juckreiz lindern und ein Kratzen verhindern.

  • Offene Hautstellen sollten nicht mit Kortisoncremes behandelt werden, da der Wirkstoff leichter ins Blut gelangen könnte.
  • Lokalanästhetika wie Lidocain oder Polidocanol können die haut betäuben und den Juckreiz ebenfalls lindern.
  • Insbesondere bei großflächigen Bereichen mit Pustelbildung eignet sich die einmal tägliche Anwendung von Zinkoxidschüttelmixturen.

Die Rezeptur wirkt zum einen austrocknend, zum anderen kann das Risiko für eine Infektion der geschädigten Haut gesenkt werden. Patienten, die eine Hautreaktion bemerken, sollten ihren behandelnden Arzt oder ihren Hausarzt informieren, um das weitere Vorgehen zu besprechen.

Wie lange hält allergische Reaktion auf Medikamente an?

Vermeiden und Ersetzen – Die Möglichkeiten, Arzneimittelallergien zu behandeln, sind begrenzt. In Grunde läuft die Therapie darauf hinaus, möglichst das betreffende Mittel gegen ein anderes auszutauschen oder ganz darauf zu verzichten.

Verzicht: Die beste Therapie ist es, das Mittel, das nachweislich die schweren allergischen Symptome auslöst, ganz wegzulassen. Das geht selbstverständlich nur, wenn das Arzneimittel medizinisch nicht zwingend benötigt wird. Das jedoch ist eher die Ausnahme. Patienten, bei denen nur leichte allergische Symptome auftreten, können entsprechende Mittel nach fachlicher Beratung oft wieder bei bestimmten Gelegenheiten verwenden. Ersatz: In einigen Fällen ist es möglich, ein Mittel oder ganze Verfahren gegen andere mit gleichwertiger medizinischer Wirkung auszutauschen. So ist z.B. ein Röntgenkontrastmittel unnötig, wenn Patienten statt Computertomografie eine Kernspintomografie/MRT erhalten. Betroffene sollten sich von Fall zu Fall fachlich beraten lassen. Medikamente gegen leichte Symptome: Hautausschläge, die von Arzneimittelallergie kommen, heilen durch örtlich aufgetragene Cremes mit Glukokortikoiden (z.B. Kortison) oft schneller ab. Gegen den Juckreiz können kühlende Gels mit Wirkstoffen aus der Familie der Antihistaminika helfen. Allergiepass oder -ausweis: Betroffene sollten einen Pass oder Ausweis erhalten und mit sich führen, der auflistet, gegen welche Mittel Allergien bestehen. So erhalten sie im Notfall und bei Bewusstlosigkeit keine riskanten Medikamente oder die Ärzte können den Einsatz entsprechend vorbereiten. Vorbeugende Medikamente und Verfahren: Manche Medikamente können für bestimmte Zwecke fast unverzichtbar sein wie beispielsweise Röntgenkontrastmittel für manche Röntgenverfahren. Wenn trotz Allergie ein Einsatz notwendig ist, können Ärzte vorbeugend Medikamente wie Glukokortikoide (z.B. Kortison) und Antihistaminika geben, um allergische Reaktionen abzumildern. Zur Sicherheit muss trotzdem eine Notfallbereitschaft vorhanden sein. Teilweise ist es auch möglich, die Empfindlichkeit der Betroffenen zu verringern (Fachbegriff: Toleranzinduktion). Die Beteiligten sollten zusammen alle Vor- und Nachteile, Alternativen und Risiken gründlich abwägen. Schwere Symptome, Anaphylaxie: Bei Symptomen wie Schweissausbruch, bläulich verfärbter Haut und Atembeschwerden besteht das Risiko, dass sich ein anaphylaktischer Schock anbahnt, der das Leben bedrohen kann. Der Zustand von Betroffenen kann sich sehr schnell verschlechtern. Im Zweifel sollte immer ein Notarzt gerufen werden oder die Symptome angemessen mit einem Notfall-Set behandelt werden.

Eine ursächliche Behandlung, die sogenannte spezifische Immuntherapie (SIT, auch Hyposensibilisierung), ist bei echten Arzneimittelallergien leider nicht möglich. Bei Intoleranzen/Pseudoallergien sind einzelne Fälle beschrieben, in denen eine SIT die Probleme beseitigen konnte.

  • In den meisten Fällen legen sich leichte allergische Beschwerden, sobald der Kontakt zum Allergen endet.
  • Bei Medikamenten spielt es auch eine Rolle, wie lange die Auslösersubstanz im Körper kursiert.
  • Das kann sich deutlich unterscheiden.
  • Eine akute Nesselsucht/Urtikaria verschwindet oft innert weniger Stunden, kann dazu aber auch ein paar Tage benötigen.

Arzneimittelexantheme brauchen wenige Tage bis eine Woche zum Abheilen. Schwere Verläufe verzögern den Heilungsprozess teilweise um mehrere Wochen. Medikamente können helfen, den Juckreiz zu mildern und den Hautausschlag schneller loszuwerden. Als lebensbedrohliche Komplikation bei Typ-I-Allergien gilt der anaphylaktische Schock.

Als Komplikationen der Arzneimittelallergie vom Typ IV oder des Arzneimittelexanthems gelten seltene ungewöhnliche Verläufe. Nach ein paar Tagen kann sich Fieber entwickeln. Die Haut verändert sich grossflächig und löst sich vom Körper. An den Schleimhäuten treten starke Schwellungen und Verletzungen auf.

Innere Organe wie Leber und Milz können Schäden erleiden. Beispiele für solche Komplikationen sind das Stevens-Johnson-Syndrom, das Hypersensitivitätssyndrom (HSS, auch DRESS, DIDMOHS) und das sehr schwere Lyell-Syndrom, das auch toxische epidermale Nekrolyse heisst oder abgekürzt TEN.

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Bekannte Auslöser sind etwa einige Schmerzmittel (z.B. Metamizol, Meloxicam, Ibuprofen, Diclofenac), Antibiotika (z.B. Sulfonamide, Cotrimoxazol, Benzylpenicillin), das HIV-Mittel Nevirapin, der Entzündungs- oder COX-2-Hemmer Celecoxib, das Gichtmittel Allopurinol und bestimmte Mittel gegen Epilepsie.

Grundsätzlich kann jeder Mensch Allergien entwickeln und kann jedes Medikament allergische Reaktionen auslösen. Doch es trifft nur manche Menschen und betrifft nur einige Medikamente. Warum das so ist, wissen die Fachleute erst ansatzweise. Entsprechend gehen sie davon aus, dass betroffene Personen eine unvorteilhafte erbliche Veranlagung mitbringen.

Hohes Alter: Die meisten neuen Fälle treten im mittleren bis hohen Erwachsenenalter auf. Weibliches Geschlecht: Frauen sind häufiger betroffen als Männer. Familiäre Veranlagung: Wer nahe Verwandte mit Arzneimittelallergie hat, trägt selbst ein höheres Risiko dafür. Belastungen und Störungen des Immunsystems: Infekte, Krebserkrankungen, Schwäche der Immunabwehr und ähnliche Erkrankungen erhöhen das Risiko, wenn wie üblich gleichzeitig Medikamente zum Einsatz kommen. Störungen der abbauenden Organe: Leber und Nieren verarbeiten und scheiden pharmazeutische Wirkstoffe und ihre Abbauprodukte in grosser Mehrheit aus. Wenn die Funktion dieser Organe gestört ist, verbleiben die Stoffe länger im Körper. Dadurch steigt offenbar auch das Risiko für Allergien.

Unverträglichkeiten sind für sehr viele Medikamente bekannt. Erhebungen zeigen aber, dass manche Mittel häufiger zu Allergien und Intoleranzen/Pseudoallergien führen als andere. Dazu gehören beispielsweise diese Medikamentengruppen sowie ihre Wirk- oder Zusatzstoffe: · Antibiotika (z.B.

  1. Penicilline, Cephalosporine, Sulfonamide, Nitrofurantoin) · Medikamente gegen Epilepsie (z.B.
  2. Carbamazepin, Mesuximid, Phenytoin) · Schmerz-/Rheumamittel (z.B.
  3. Acetylsalicylsäure (ASS), Ibuprofen) · Blutdrucksenkende Mittel wie ACE-Hemmer (z.B.
  4. Captopril) · Örtliche Betäubungsmittel (Lokalanästhetika) · Röntgenkontrastmittel · Narkosemittel · Medikamente für Krebs-Chemotherapien Die Art der Anwendung beeinflusst, wie häufig es zu allergischen Reaktionen kommt und wie stark die Symptome werden.

Häufigkeit und Stärke sind durchschnittlich höher, wenn Medikamente direkt in den Körper kommen, also per Infusion oder Injektion. Besonders gross ist das Risiko für starke Reaktionen bei Infusionen über die Vene. Ein geringes Risiko für allergische Reaktionen herrscht bei der Einnahme von Tabletten, Tropfen und dergleichen über den Mund.

Dafür sind Neben- und Wechselwirkung hier häufig. Mittel, die lokal auf die Haut kommen, verursachen am häufigsten eine Sensibilisierung und oft Kontaktallergien, die aber örtlich begrenzt sind. Eine unregelmässige Anwendung mit Pausen zieht eher allergische Reaktionen nach sich als die regelmässige Einnahme.

Von Nachteil ist auch, wenn Patienten die Dosis eines Medikamentes deutlich erhöhen müssen oder wenn sie viele Medikamente gleichzeitig anwenden müssen. Es ist schwer, die Häufigkeit von Arzneimittelallergien genau anzugeben. Oft führen Statistiken nur Arzneimittelunverträglichkeiten insgesamt auf, weil Tests zur Unterscheidung der Formen häufig unbefriedigende Ergebnisse liefern.

Selbst die Zahlen zur Unverträglichkeit unterscheiden sich deutlich. Nach den Angaben von vier internationalen medizinischen Fachorganisationen sind mehr als 7% der Bevölkerung von Unverträglichkeiten betroffen. Allergien und Intoleranzen/Pseudoallergien sollen eine von 100 Personen betreffen. Laut anderen Fachleuten leidet eine von vier Personen (25%) einmal im Leben unter einer Arzneimittelverträglichkeit.

Die Häufigkeit von Arzneimittelallergien soll bei 4 bis 5% liegen. In unseren Spitälern reagieren zwei bis drei von 100 Patienten mit Hautveränderungen auf Medikamente. Ein Fünftel davon entwickelt lebensbedrohliche Symptome. Gezielt gegen Arzneimittelallergien vorzubeugen, ist nicht möglich.

Betroffene sollten Arzneimittel meiden, die den entsprechenden Wirk- oder Zusatzstoff enthalten. Wenn es sich etwa um ein verbreitetes Konservierungsmittel handelt, kann eine ganze Reihe an Medikamenten für Anwendungen wegfallen. Ärzte sollten spätestens dann von der Unverträglichkeit erfahren, wenn sie Betroffenen neue Medikamente verschreiben wollen. Besser wissen Ärzte von vorneherein über alle Unverträglichkeiten, Allergien und anderen Erkrankungen Bescheid. Apotheker sollten spätestens dann von der Unverträglichkeit erfahren, wenn sich Betroffene selbst ein neues Medikament kaufen wollen. Betroffene sollten immer ihren Allergiepass oder -ausweis bei sich haben. Bei Notfällen und in Situationen, in denen Patienten nicht ansprechbar sind, kann er Komplikationen vermeiden, Schäden verhindern und im Extremfall sogar Leben retten.

Bei Ihrem Gesundheits-Coach erhalten Sie umfassende Informationen über die Nebenwirkungen, die Ihre Medikamente auslösen können. Er kann bei Ihnen einen Polymedikations-Check machen, um mögliche Wechselwirkungen mit anderen Mitteln aufzudecken. Aus den Beschwerden und zeitlichen Verläufen lässt sich absehen, ob eine Allergie überhaupt infrage kommt.

  1. Falls ja, erhalten Sie bei ihm auch eine Broschüre mit den wichtigsten Informationen zum Thema Allergien.
  2. Bei einem entsprechenden Verdacht ist der persönliche Gesundheits-Coach eine hervorragende erste Anlaufstelle.
  3. Er berät Sie auch gern zu Mitteln, um die Beschwerden von Unverträglichkeiten zu lindern, und über Ersatzmittel, sobald die Auslöser erkannt sind.

Auch ein Prick-Test ist hier möglich.

Was tun bei allergischer Reaktion Medikament?

Wie wird eine Arzneimittelallergie behandelt? – Die einfachste Behandlung ist, auf das auslösende Medikament zu verzichten. Alternativ kann das Medikament durch ein anderes Mittel ersetzt werden. Dabei wird im Rahmen der Therapie auch auf Kreuzreaktionen geachtet, also ähnliche Wirkstoffe vermeiden, auf die Ihr Immunsystem ebenfalls allergisch reagieren könnte.

Halten Sie immer Rücksprache mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin, bevor Sie ein Medikament eigenmächtig absetzen. Die behandelnden Mediziner wissen um Ihr Krankheitsbild, können die allergischen Symptome von anderen möglichen Diagnosen abgrenzen und kennen die typischen Anzeichen und Zusammenhänge einer Medikamentenallergie.

Für die Behandlung allergischer Hautreaktionen verwenden Mediziner bewährte Medikamente gegen Allergien, sogenannte Antihistaminika, sowie kortisonhaltige Salben und Tabletten. Besonders schwere allergische Reaktionen behandeln sie mit Adrenalin- oder Kortison-Spritzen.

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Wie lange dauert allergische Reaktion im Mund?

Symptome – Das orale Allergiesyndrom (OAS) kann im gesamten Verdauungsapparat auftreten. Es kann im Mundbereich zu Zungenbrennen, Schwellungen an den Lippen, zu einer geschwollenen Zunge oder zu Schwellungen im Rachenbereich kommen. Auch über brennende, juckende Lippen und eine juckende Zunge berichten die Patienten bei dieser Allergie.

Folge der Schwellungen kann Atemnot sein. Aber auch gastrointestinale Symptome wie Übelkeit oder Durchfall können auf eine Kreuzreaktion zu Nahrungsmitteln hinweisen. Durch die Schwellungen ähnelt das Orale Allergie Syndrom (OAS) dem Angioödem, bei dem es ebenfalls zu Schwellungen im Bereich von Lippen, Zunge und Rachen kommen kann.

In der Regel geht das Orale allergische Syndrom jedoch mit einem starken Juckreiz oder auch Brennen einher, was beim Angioödem nicht der Fall ist. In einigen Fällen kommt es beim Oralen Allergiesyndrom auch zu kleinen pockenartigen und stark juckenden Erhebungen bzw.

Wie lange dauert ein allergischer Schock an?

Anaphylaktischer Schock – DEXIMED – Deutsche Experteninformation Medizin – DEXIMED – Deutsche Experteninformation Medizin Zu einem anaphylaktischen Schock kommt es durch eine akute allergische Reaktion, die den gesamten Organismus betrifft. Es handelt sich um einen lebensbedrohlichen Notfall, der schnell behandelt werden muss.

Zuletzt revidiert: 17. Apr.2023 Eine anaphylaktische Reaktion ist eine heftige allergische Reaktion, die den ganzen Organismus erfassen und zu lebensbedrohlichen Atem- und Herz-Kreislauf-Problemen führen kann (anaphylaktischer Schock). Da unvorhersehbar ist, wie sich eine anaphylaktische Reaktion entwickelt, ist sie immer ein Notfall und erfordert eine schnelle medizinische Behandlung.

Normalerweise entwickelt sich eine anaphylaktische Reaktion sehr schnell, es kann aber – z.B. bei einer Erdnuss-Allergie – auch eine bis mehrere Stunden dauern, bis die Reaktion einsetzt. Typische Warnzeichen zu Beginn sind:

  • Juckreiz
  • Brennen an den Handinnenflächen, Fußsohlen oder im Genitalbereich
  • metallischer Geschmack
  • Angst
  • Kopfschmerzen
  • Verwirrtheit

Weitere Symptome können nacheinander oder gleichzeitig auftreten:

  • Haut: Juckreiz, Rötung, Ausschlag, Quaddeln
  • Atemwege: Schwellung, veränderte Sprache, Schluckbeschwerden, Speichelfluss, Atemgeräusche wie Pfeifen oder Giemen, Atemnot, schnelle Atmung
  • Herz-Kreislauf-Probleme: schneller Puls, niedriger Blutdruck
  • Magen-Darm-Trakt: Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall

Der Verlauf kann sehr unterschiedlich sein und ist nicht absehbar: Eine anaphylaktische Reaktion kann von allein zurückgehen und zum Stillstand kommen, sich aber auch innerhalb weniger Minuten zu einem anaphylaktischen Schock entwickeln und tödlich enden.

  1. Bei bis zu 20 % der Fälle kommt es nach 6–24 Stunden erneut zu Symptomen (biphasischer Verlauf).
  2. Eine anaphylaktische Reaktion ist eine schwere allergische Reaktion, bei der bestimmte weiße Blutkörperchen große Mengen an Histamin und anderen Entzündungsstoffen ausschütten.
  3. Dies verursacht unter anderem eine Verengung der Atemwege und einen schlagartigen Blutdruckabfall, der innerhalb kurzer Zeit bis zum Kreislaufversagen führen kann.

Je nach Alter sind häufige Auslöser:

  • Nahrungsmittel: Kinder 60 %, Erwachsene 16 %
  • Insektengift: Kinder 22 %, Erwachsene 52 %
  • Arzneimittel: Kinder 7 %, Erwachsene 22 %
  • sonstige Auslöser: Kinder 5 %, Erwachsene 3 %
  • unbekannte Auslöser: Kinder 7 %, Erwachsene 6 %

Risikofaktoren, die eine anaphylaktische Reaktion begünstigen oder verschlimmern können, sind:

  • körperliche Belastung
  • Infektionen
  • psychischer Stress
  • Medikamente (z.B. bestimmte Schmerz- oder Blutdruckmedikamente)
  • Alkohol

Auch Vorerkrankungen können das Risiko einer anaphylaktischen Reaktion erhöhen:

  • Mastozytose (eine Erhöhung bestimmter weißer Blutkörperchen)
  • Herzerkrankungen
  • Schilddrüsenerkrankungen

Pro Jahr haben etwa 20–500 von 1 Mio. Menschen eine anaphylaktische Reaktion, 1–3 von 1 Mio. Menschen sterben daran. Bis zu 3 % der Bevölkerung hatten schon einmal eine anaphylaktische Reaktion. Die Häufigkeit hat in den vergangenen Jahrzehnten zugenommen.

Eine Anaphylaxie kann in jedem Alter auftreten. Bei Kindern handelt es sich vor allem um Nahrungsmittelallergien, bei Erwachsenen sind eher Insektenstiche und Medikamente die Auslöser. Eine anaphylaktische Reaktion ist anhand der Symptome, des Hergangs und des Auslösers zu erkennen und erfordert schnelles Handeln.

Bei der Behandlung einer anaphylaktischen Reaktion geht es darum, Atmung und Kreislauf sicherzustellen und Komplikationen zu verhindern. Allergenzufuhr, wenn möglich, sofort stoppen. Die wichtigste Maßnahme, um die anaphylaktische Reaktion zu stoppen, ist ein schnelles Verabreichen von Adrenalin als intramuskuläre Injektion in die Außenseite des Oberschenkels.

  • Diese kann wiederholt werden, wenn keine Besserung eintritt.
  • Zusätzlich werden bei Atemnot Sauerstoff und entweder bronchienerweiterndes Asthmaspray oder Adrenalin über einen Vernebler verabreicht.
  • Ommt es zu Kreislaufproblemen, werden Infusionen verabreicht.
  • Bei einem Kreislaufstillstand werden sofort Wiederbelebungmaßnahmen durchgeführt.

Sind die akuten Symptome unter Kontrolle, so folgen ein Antihistaminikum sowie ein Glukokortikoid, um weitere Komplikationen zu vermeiden und die allergische Reaktion zum Stillstand zu bringen. Bei einem anaphylaktischen Schock werden Sie sofort in Notarztbegleitung ins Krankenhaus eingewiesen.

Nach einer anaphylaktischen Reaktion bekommen Sie in der Regel eine Überweisung an eine allergologische Praxis, um die zugrunde liegende Allergie genauer abzuklären. Sie bekommen einen Allergie-Pass und – je nach Auslöser – Tipps oder weitere Behandlungen, um einer erneuten anaphylaktischen Reaktion vorzubeugen.

Bei bestimmten Allergien kann eine allergenspezifische Immuntherapie (Hyposensibilisierung) durchgeführt werden. Besteht ein hohes Anaphylaxierisiko und lässt sich der Auslöser nicht sicher vermeiden, so bekommen Sie ein Notfall-Set verschrieben, das einen Adrenalin-Autoinjektor zur intramuskulären Injektion (Adrenalin-Pen) und weitere Medikamente enthält.

  • Rufen Sie sofort ärztliche Hilfe (Tel.112), oder bitten Sie eine andere Person, dies zu tun.
  • Wenn möglich, stoppen Sie den Auslöser (z.B. durch Entfernen eines Bienenstachels).
  • Lagern Sie die betroffene Person vorsichtig und ohne abrupte Bewegungen flach mit hochgelagerten Beinen („Schocklage»). Besteht Atemnot, so lagern Sie sie halbsitzend; bei Bewusstlosigkeit oder drohendem Erbrechen in stabiler Seitenlage.
  • Wenn vorhanden, verabreichen Sie so schnell wie möglich Adrenalin aus einem Notfall-Set. Die Adrenalin-Spritze kann durch die Hose in die Außenseite des Oberschenkelmuskels gegeben werden. Vergeuden Sie keine Zeit mit dem Ausziehen der betroffenen Person.
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Stabile Seitenlage Wurde Ihnen nach einer schweren allergischen Reaktion ein Notfall-Set verschrieben, so führen Sie dieses sowie die schriftlichen Anwendungshinweise immer mit sich und achten Sie auf dessen Haltbarkeit. Bei Kindern muss die Dosis nach einer Weile möglicherweise angepasst werden.

  • Informieren Sie Angehörige, Nahestehende und Betreuungspersonen darüber, dass Sie solch ein Set haben und was im Notfall zu tun ist.
  • Anaphylaktische Reaktionen erfolgen meist sehr schnell.
  • Manchmal setzen sie aber auch erst verzögert mehrere Stunden nach dem Kontakt zum Auslöser ein.
  • Der individuelle Verlauf ist unberechenbar: Eine Anaphylaxie kann spontan zum Stillstand kommen, sich aber auch trotz adäquater Behandlung verschlimmern.

In 5–20 % aller Fälle kommt es zu einem verzögerten oder biphasischen Verlauf mit erneuten Symptomen nach 6–24 Stunden, obwohl die anfängliche Reaktion erfolgreich behandelt wurde. Pro Jahr sterben 1–3 von 1 Mio. Menschen an einem anaphylaktischen Schock.1 von 1.000 Menschen mit einem anaphylaktischen Schock stirbt während der Notfallbehandlung, 10 von 1.000 im Krankenhaus.

Karen Zoufal, Medizinjournalistin, Helmstedt

Dieser Artikel basiert auf dem Fachartikel, Nachfolgend finden Sie die Literaturliste aus diesem Dokument.

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: Anaphylaktischer Schock – DEXIMED – Deutsche Experteninformation Medizin – DEXIMED – Deutsche Experteninformation Medizin

Welche Creme hilft bei allergischer Hautreaktion?

Kortikosteroide – Kortikosteroide sind cortisonhaltige Medikamente, die bei allergischen Hautreaktionen vor allem in Form von Cremes und Salben verordnet werden. Sie begünstigen die schnelle Heilung der Haut, lindern Juckreiz und Spannungsgefühle und hemmen die Immunreaktion, wodurch Entzündungsprozesse eingedämmt werden. Die Präparate sind rezeptpflichtig.

Was tun bei juckender allergischer Reaktion?

Allergische Hautreaktionen werden meist mit kortisonhaltigen Cremes, Salben oder Lösungen behandelt. Am wichtigsten ist es jedoch, den Kontakt mit dem Auslöser zu vermeiden – zum Beispiel, bei einer Nickelallergie darauf zu achten, dass Schmuck, Knöpfe oder Gürtelschnallen mit Hautkontakt kein Nickel enthalten.

Kann eine Allergie wieder weg gehen?

Allergien beginnen meist schon im Kindes- und Jugendalter und bleiben oft ein Leben lang bestehen. Manche bilden sich aber bei Erwachsenen wieder zurück. So können bestimmte Nahrungsmittelallergien wie gegen Milch oder Hühnerei wieder verschwinden – eine Erdnussallergie in der Regel nicht.

Was tun gegen Allergie ohne Medikamente?

Mittlerweile gibt es eine Vielzahl von Medikamenten und Hausmitteln bei einer Pollenallergie, welche die Symptome lindern und zum Teil auch bekämpfen. Wenn du darauf Wert legst, die Allergie auf natürliche Weise zu behandeln, können einfache Hausmittel wie Dampfbäder, ätherische Öle oder Nasenduschen Abhilfe schaffen.