Planung einer Therapie oder Planung einer Schwangerschaft unter Therapie – Ibuprofen gehört in den ersten zwei Dritteln der Schwangerschaft neben Paracetamol zu den Analgetika/Antiphlogistika der Wahl. Wie jede andere Schmerzmedikation auch, sollte es nicht unkritisch und ohne ärztlichen Rat tagelang oder über mehrere Wochen eingenommen werden.
Bis wann in der Schwangerschaft Ibuprofen?
Häufige Fragen zu Schwangerschaft und Ibuprofen – Wieviel Ibuprofen in der Schwangerschaft? Bei Selbstmedikation sollten täglich nicht mehr als 1.200 mg Ibuprofen eingenommen werden. Einzeldosen von bis zu 400 mg sind alle 8 Stunden möglich. Insbesondere während einer Schwangerschaft sollten diese Vorgaben auf keinen Fall überschritten werden.
Langzeiteinnahmen müssen ärztlich abgeklärt werden. Im letzten Schwangerschaftsdrittel darf kein Ibuprofen eingenommen werden. Darf man Ibuprofen in der Schwangerschaft nehmen? Während der ersten beiden Schwangerschaftsdrittel ist die Einnahme von Ibuprofen in Einzeldosen nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung möglich.
Neben Paracetamol ist Ibuprofen in dieser Zeit das Schmerzmittel der Wahl. Ab der 28. Schwangerschaftswoche sollte Ibuprofen nicht mehr eingenommen werden. Gegen Schmerzen und Fieber ist in dieser Zeit Paracetamol das alleinige Mittel der Wahl. Nach etwa 30 bis 45 Minuten setzt der schmerzlindernde Effekt von Ibuprofen ein.
- Die höchste Plasmakonzentration des Wirkstoffes und damit auch die stärkste schmerzstillende Wirkung ist i.d.R.1 bis 2 Stunden nach Einnahme.
- Wird vor der oralen Einnahme etwas gegessen oder Ibuprofen rektal verabreicht (Zäpfchen), so verzögert sich der Wirkungseintritt.
- Wie viele Ibuprofen 400 darf man am Tag nehmen? Bei Selbstmedikation sollte die maximale Tageshöchstdosis von 1.200 mg Ibuprofen nicht überschritten werden.
Eine Einzeldosis ist bei dieser Einnahme auf 400 mg begrenzt. Das entspricht z.B.3-mal täglich einer Tablette mit 400 mg Ibuprofen. Nach ärztlicher Verordnung können höhere Einzel- und Tagesdosen eingenommen werden. Müdigkeit zählt bei Ibuprofen zu den häufigen Nebenwirkungen.
Bis zu 1 von 10 Behandelten leidet nach der Einnahme von Ibuprofen an Müdigkeit. Schlaflosigkeit ist eine weitere häufige Nebenwirkung und geht oft mit Müdigkeit einher. Ist Ibuprofen fiebersenkend? Ibuprofen hat antipyretische Eigenschaften, das heißt, es wirkt fiebersenkend. Zu den beliebtesten fiebersenkenden Mitteln in Deutschland zählen Paracetamol, Acetylsalicylsäure (ASS) und Ibuprofen.
Hilft Ibuprofen gegen Übelkeit? Ibuprofen wird gegen Schmerzen, Fieber und Entzündungen eingesetzt. Es wirkt nicht gegen Übelkeit – im Gegenteil führt es sogar häufig zu Magen-Darm-Beschwerden wie Sodbrennen, Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Blähungen, Durchfall, Verstopfungen und leichten Magen-Darm-Blutungen.
Ist Ibuprofen verschreibungspflichtig? Der Wirkstoff Ibuprofen ist in Dosierungen bis 400 mg zwar apothekenpflichtig, aber nicht verschreibungspflichtig. Trotzdem gibt es Darreichungen mit 400 mg Ibuprofen, die rezeptpflichtig sind. Dieser Unterschied ist abhängig von der Indikation und in der Packungsbeilagen angegebenen Dosierungshinweisen.
Präparate mit 600 oder 800 mg Ibuprofen pro Dosis sind immer verschreibungspflichtig.
In welchen Phasen der Schwangerschaft darf Ibuprofen angewendet werden?
Schmerzmittel in der Schwangerschaft – Beim Thema Schmerzmittel & Schwangerschaft gilt es einiges zu beachten: Die Acetylsalicylsäure (ASS), die gegen leichte bis mäßig starke Schmerzen sowie Fieber helfen kann, birgt in den ersten zwölf Wochen keine Risiken für das Ungeborene.
- Danach jedoch und rund um den Geburtstermin sollte das Schmerzmittel aber in keinem Fall mehr eingenommen werden.
- ASS setzt nämlich die Kontraktilität der Gebärmutter herab und vermindert die Wehentätigkeit.
- Während der Geburt kann es unter Einnahme von ASS zudem zu einem erhöhten Blutverlust führen, weil der Wirkstoff die Blutgerinnung hemmt.
Aus dem gleichen Grund erhöhen bereits 500 Milligramm ASS (oft die Dosis einer einzigen Tablette) besonders bei Frühgeborenen das Risiko für Hirnblutungen. «Low-Dose»-Behandlungen werden jedoch gut vertragen. Etwa ab der 28. Schwangerschaftwoche kann es durch Einnahme von 500 mg ASS (die Dosis einer Tablette) zu einer Verengung bzw.
- Einem verfrühten Verschluss des Ductus arteriosus (DA) Botalli kommen.
- Gegen leichte bis mäßige Schmerzen sowie Fieber helfen auch Paracetamol -haltige Medikamente.
- In der Schwangerschaft gibt es nach bisherigen Kenntnissen keine Einschränkung für die Anwendung dieses Schmerz- und Fiebermittels: In der empfohlenen Dosierung eingenommen zeigt es kein Fehlbildungsrisiko.
Es gibt allerdings norwegische und dänische Studien, denen zufolge nach der Einnahme von Paracetamol an mehr als 28 Tagen vor der Geburt Störungen in der neuronalen Entwicklung des Kindes auftraten wie Hyperaktivität, gestörtes Sozialverhalten sowie gestörte Hodenentwicklung.
- Es konnte aber keineswegs ausreichend belegt werden, dass diese Störungen wirklich mit der Einnahme von Paracetamol zusammenhingen.
- Dennoch gilt auch hier wie für alle Medikamente in der Schwangerschaft: Nur in wirklich notwendigen Fällen einnehmen.
- Bis zur 27.
- Schwangerschaftswoche kann auch das Schmerzmittel Ibuprofen genommen werden.
Im weiteren Verlauf der Schwangerschaft sollte man allerdings darauf verzichten, denn es kann zu einer vorzeitigen Umstellung des kindlichen Kreislaufs kommen. Auch die Fruchtwassermenge kann sich verringern, was bei einer Abnahme auf unter 200 bis 500 Milliliter zu Problemen bei der Geburt führen kann.
Warum kein IBU im 3 Trimester?
2.-3. Trimenon / Perinatal – NSAID können zum vorzeitigen Verschluss des Ductus arteriosus Botalli beim Fetus und zu einer Schädigung der fetalen und neonatalen Nierenfunktion führen. Die Empfindlichkeit des Fetus steigt mit zunehmendem Gestationsalter.
- Dieses Risiko ist nach der 28.
- Schwangerschaftswoche gut dokumentiert, aber auch ab Mitte des 2.
- Trimenons sind Fallberichte zu vorzeitigem Ductusverschluss bzw.
- Fetaler Nierenfunktionseinschränkung mit nachfolgendem Oligohydramnion beschrieben, insbesondere bei langfristiger NSAID-Einnahme.
- Ein ursächlicher Zusammenhang für diese Phänomene wurde unterstrichen durch die Beobachtung, dass sich die Symptome bei rechtzeitigem Absetzen des NSAID wieder besserten.
Auch für Ibuprofen gibt es solche Fallberichte. Eine Kohortenstudie sah einen Zusammenhang mit einem etwas niedrigeren Geburtsgewicht bei Anwendung im 2. Trimenon. Des Weiteren wurde eine Assoziation zwischen NSAID im 3. Trimenon und persistierendem pulmonalen Hypertonus beim Neugeborenen (PPHN), insbesondere im Zusammenhang mit einem intrauterinen Ductusverschluss, gesehen.
Welche Schmerzmittel ab 28 SSW?
Alternative Maßnahmen bei Schmerzen in der Schwangerschaft – Häufig lassen sich leichte bis mittelstarke Schmerzen schon mit „natürlichen» Methoden lindern:
Bei Rücken- oder Bauchschmerzen kann eine Wärmflasche, ein warmes Getreidekissen oder ein warmes Bad Entspannung und Linderung bringen. Achten Sie allerdings darauf, dass die Temperatur nicht zu heiß ist, weil ansonsten Kreislaufprobleme und vorzeitige Wehen begünstigt werden. Bei Kopfschmerzen hat sich Pfefferminzöl aus der Apotheke bewährt. Verdünnt auf Stirn und Schläfen aufgetragen hilft es, die Kopfschmerzen zu vertreiben. Auch eine kühle Kompresse kann sich als hilfreich erweisen. Schmerzen sind häufig Folgen von Muskelverspannungen. Massagen, Krankengymnastik und Akupressur tragen dazu bei, Verspannungen zu lösen und den Schmerz zu reduzieren. Verordnungen für Massagen oder Krankengymnastik werden von der Krankenkasse übernommen, wenn diese für den Verlauf der Schwangerschaft medizinisch notwendig sind. Einige Kassen übernehmen auch die Kosten für Akupressur.Gute Erfolge bringt die Akupunktur bei Rückenschmerzen und Schmerzen im Bereich des Beckenbodens; sie wird von Ärzten deshalb häufig empfohlen. Leider übernehmen die gesetzlichen Kassen die Kosten für die Akupunktur in der Regel nicht. Eine einfache, aber wirkungsvolle Maßnahme ist Bewegung. Ein kleiner Spaziergang im Grünen macht den Kopf frei, bringt den Kreislauf in Schwung und wirkt entspannend.
Paracetamol: Mittel der Wahl in jeder Phase der Schwangerschaft Paracetamol ist ein bewährtes und gut verträgliches Mittel gegen leichte bis mittlere Schmerzen und Fieber. Nach heutigem Wissen erhöht Paracetamol bei Anwendung im ersten Schwangerschaftsdrittel nicht das Fehlbildungsrisiko.
- Der Zusammenhang zwischen einer Paracetamol-Einnahme am Ende des ersten Schwangerschaftsdrittels oder zu Beginn des zweiten und dem Auftreten von Hodenhochstand konnte nicht bestätigt werden.
- Auch im zweiten und dritten Schwangerschaftsdrittel ist Paracetamol in der üblichen Dosierung gut verträglich.
Hinweise auf spätere asthmatische Beschwerden oder motorische bzw. Verhaltensauffälligkeiten beim Kind konnten bislang nicht überzeugend erklärt oder eindeutig belegt werden.1 Somit gehört Paracetamol in jeder Phase der Schwangerschaft zu den Schmerzmitteln der Wahl.
- Es kann innerhalb des üblichen Dosisbereichs eingesetzt werden.
- Wie jede andere Schmerzmedikation auch, sollte es nicht unkritisch und ohne ärztlichen Rat tagelang oder sogar über mehrere Wochen eingenommen werden.1 Wenden Sie Paracetamol deshalb in der geringsten wirksamen Dosis über einen möglichst kurzen Zeitraum und so selten wie möglich an.
Neben Paracetamol gehört Ibuprofen in den ersten zwei Dritteln der Schwangerschaft zu den Schmerzmitteln der Wahl. Im letzten Drittel (ab Woche 28) darf Ibuprofen jedoch nicht angewendet werden! 2 Paracetamol während der Stillzeit Nach der oralen Anwendung wird Paracetamol in geringen Mengen in die Muttermilch ausgeschieden. Bislang gibt es keine nennenswerten Hinweise auf Unverträglichkeiten beim Säugling. Paracetamol kann in der Stillzeit in therapeutischen Dosen angewendet werden.
Paracetamol ist neben Ibuprofen Schmerzmittel der Wahl in der Stillzeit.1 Dosierung von Paracetamol Paracetamol wird in Abhängigkeit von Körpergewicht und Alter dosiert, in der Regel mit 10 – 15 mg/kg KG als Einzeldosis, bis maximal 60 mg/kg KG als Tagesgesamtdosis. Das jeweilige Dosierungsintervall richtet sich nach der Symptomatik und der maximalen Tagesgesamtdosis.
Es sollte 6 Stunden nicht unterschreiten. Bei Beschwerden, die länger als 3 Tage anhalten, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Ab 43 kg Körpergewicht gelten für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren und Erwachsene eine empfohlene Einzeldosis von 1-2 Tabletten (entsprechend 500-1000 mg Paracetamol) und eine maximale Tagesdosis von 8 Tabletten (entsprechend 4.000 mg Paracetamol) Weitere Informationen zu Verträglichkeit von Arzneimitteln in Schwangerschaft und Stillzeit finden Sie unter www.embryotox.de. Dort erhalten Sie derzeit Informationen zu mehr als 400 Arzneimitteln. Die Aufgabenschwerpunkte des Institutes sind Beratung zum Arzneimittelrisiko in Schwangerschaft und Stillzeit, Meldung und Beurteilung potentiell unerwünschter Nebenwirkungen an das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, sowie wissenschaftliches Arbeiten zur Verbesserung des Kenntnisstands einer medikamentösen Therapie in der Schwangerschaft.
Kann in der 28 SSW noch viel passieren?
Überlebenschance eines Frühchens in der 28. SSW – Die Überlebenschance Deines Babys außerhalb Deines Körpers steigen nun mit jeder weiteren Woche Deiner Schwangerschaft. Sollte es in der 28. Schwangerschaftswoche zur Geburt kommen, wäre ein Frühchen in der Lage, außerhalb des Mutterleibs zu überleben – allerdings nur mit medizinischer Unterstützung.
Außerdem kann eine Frühgeburt immer mit Spätfolgen für das Kind verbunden sein. Sollten in der 28. SSW also Wehen auftreten, wird Dir wahrscheinlich ein wehenhemmendes Mittel verabreicht werden, um eine Frühgeburt zu verhindern. Auch das Spritzen von Kortison ist bei vorzeitigen Wehen nicht ungewöhnlich, da dies die Lungenreifung des Fötus beschleunigen und somit eine Atemnot nach der Geburt vermieden werden kann.
Je länger ein Baby im Bauch seiner Mutter heranwachsen kann, desto besser ist es für seine Entwicklung. Solltest Du in der 28. SSW Unterleibsschmerzen spüren, die sich wie Regelschmerzen anfühlen, konsultiere auf jeden Fall umgehend Deinen Arzt / Deine Ärztin, um abzuklären, ob es sich um ganz normale Beschwerden oder um vorzeitige Wehen handelt.
Ist Ibuprofen gut für Schwangere?
Als Mitglied der Deutschen Schmerzgesellschaft e.V. haben Sie viele Vorteile. Informieren Sie sich hier. – Mitglied werden Drei Botschaften sollen an den Beginn dieses Themas gestellt werden: Erste Botschaft: In der Schwangerschaft und während der Stillzeit sollen so wenig Medikamente wie möglich eingenommen werden.
- Es gibt nämlich kein Medikament, weder aus dem Bereich der Schulmedizin, noch aus dem Bereich der naturheilkundlichen Medikamente, das völlig ungefährlich ist und ohne jedes Risiko in der Schwangerschaft und während der Stillzeit eingenommen werden kann.
- Zweite Botschaft: Es gibt etliche nicht–medikamentöse Verfahren, mit denen unterschiedliche Schmerzen zuverlässig gebessert werden können und die dann keine negativen Auswirkungen auf das ungeborene Kind ausüben können.
Dritte Botschaft: Wenn Medikamente eingenommen werden müssen, weil der Schmerz zu stark oder zu lang anhaltend ist, dann sollen geeignete Medikamente ausgewählt und diese Medikamente ausreichend hoch dosiert werden. Ein Beispiel hierfür: Ibuprofen ist ein zuverlässiges, in der Schwangerschaft geeignetes Mittel gegen Schmerzen.
- Denken Sie generell daran: Es ist für das ungeborene Kind wahrscheinlich ungünstiger, wenn Sie an starken, unbehandelten Schmerzen leiden, weil sich dadurch Ihre Blutgefäße verengen und Ihr Kind eventuell zu wenig Blut und damit Sauerstoff bekommt.
- Das würde schlimmere Auswirkungen haben, als eine gelegentliche Tabletteneinnahme, so lange es sich um geeignete Medikamente handelt.
Noch eine wichtige Vorbemerkung: Viele Frauen bemerken erst nach einigen Wochen, dass sie schwanger sind. In dieser Zeit haben sie möglicherweise bereits verschiedene Medikamente eingenommen und machen sich jetzt Sorgen, was passieren könnte. Wenn es tatsächlich zu einer Schädigung in der frühesten Phase der Schwangerschaft gekommen sein sollte, kann es zu einem frühen Absterben der Frucht kommen. Schmerzbehandlung ohne Medikamente Es gibt eine Fülle von Möglichkeiten, Schmerzen in der Schwangerschaft ohne die Einnahme von Medikamenten angehen zu können. Manche Verfahren sind nicht für alle Frauen gleich gut geeignet, aber Sie werden das jeweils für Sie am besten geeignete Verfahren herausfinden können.
Spaziergänge und frische Luft. Kompressen auf Stirn und Nacken Leichte Massage von Schläfen, Stirn und Nacken mit Pfefferminzöl. Ausreichendes Trinken und regelmäßiges Essen. Rauchen und Alkohol sollen vermieden werden. Ausreichende Ruhepausen und genug Schlaf. Entspannungstechniken können helfen, Kopfschmerzen sogar vorzubeugen. Akupunktur kann wirken, Behandler muss aber über bestehende Schwangerschaft informiert werden.
Bei Rücken- und Gelenkschmerzen:
Wärme kann Verspannungen lösen und wirkt wohltuend auf Muskeln und Gelenke. Bei Schmerzattacken oder Dauerschmerzen können ein warmes Bad, eine Wärmflasche oder ein erhitztes Kirschkernkissen Wunder wirken. Schwangere Frauen sollten zur Entlastung der Muskeln und Gelenke regelmäßige Ruhepausen in ihren Alltag einzubauen. Schwere körperliche Arbeiten – beispielsweise schweres Heben oder Tragen – sollten mit fortschreitender Schwangerschaft unterbleiben. Stress und psychische Belastungen führen zu Verspannungen und können Schmerzzustände auslösen oder verstärken. Eine frühzeitig erlernte Entspannungstherapie ist in der Schwangerschaft daher besonders wichtig. Massagen oder bestimmte Yoga-Formen sind geeignet. Bewegung lindert. Gezielte Übungen zur Kräftigung des Rückens, Nordic Walking, Radfahren, Schwimmen, Aqua-Gymnastik oder Yoga sind als Ausgleichssport in der Schwangerschaft besonders gut geeignet. Wichtig sind auch regelmäßige Übungen zur Kräftigung des Beckenbodens. Zur Entlastung der Bauch- und Rückenmuskulatur leisten Bauchtücher oder ein Stützgürtel gute Dienste. Schonende, ganzheitliche Bewegungsabläufe, wie sie beispielsweise bei der Wassergymnastik geübt werden, können Schmerzen lindern.
Auf keinen Fall übermäßig schonen, viel besser ist es, immer in Bewegung zu bleiben. Wenn Sie als Schwangere unter Ischiasschmerzen (Nervenschmerz, oft im unteren Rücken mit Ausstrahlung ins Bein) leiden, sollten Sie keinesfalls den Schmerz durch eingeschränkte Bewegung und lang anhaltende Ruhephasen zu vermeiden versuchen.
Dies bewirkt oft eine Verstärkung der Verspannung und verstärkt noch die Schmerzen. Eine medikamentöse Behandlung von Gelenkschmerzen in der Schwangerschaft ist nicht empfehlenswert. Bei akuten starken Schmerzen kann gelegentlich Paracetamol oder Ibuprofen genommen werden. Schmerzbehandlung mit Medikamenten Paracetamol – Es gilt als ein sicheres Schmerzmittel in der Schwangerschaft.
Experten sind sich noch uneinig, ob es einen Zusammenhang zwischen einer Paracetamol-Einnahme in der Schwangerschaft und einem späteren Hyperaktivitätssyndrom beim Kind gibt. Auch ein vermehrtes Auftreten von Asthma und von Hodenhochstand bei Jungen zeigten sich in Studien.
- Über diese Untersuchungen sollten Schwangere unbedingt informiert werden.
- Ibuprofen – Wirkt bei Erwachsenen erst ab einer Dosierung von 400 mg, besser 600 mg, so dass Sie, wenn Sie sich in der Schwangerschaft zur Einnahme dieses Medikamentes entschieden haben, nicht zu niedrig herangehen sollten: Die Einzeldosis von 600 mg kann drei – bis viermal pro Tag eingenommen werden, wenn es sich um starke Schmerzen handelt, die anders nicht zurückgehen.
Ibuprofen sollte jedoch wie alle diese Nicht-Opioid – Schmerzmittel jenseits der 28. SSW nur unter besonderer Vorsicht angewandt werden, da es in späteren Phasen der Schwangerschaft zu einer Veränderung des Kreislaufssystems des Ungeborenen führen kann.
Es ist ein weiteres sicheres Analgetikum in der frühen Schwangerschaft und hat gegenüber Paracetamol den Vorteil der besseren Wirksamkeit auch bei stärkeren Schmerzen. Opioide – Sie dürfen bei starken und stärksten Schmerzen, z.B. bei schweren Tumorschmerzen, nach einem Unfall oder einer Operation, auch in der Schwangerschaft gegeben werden, wobei das immer eine Arztentscheidung sein muss.
Opioide dürfen während der gesamten Schwangerschaft gegeben werden. Falls dies erforderlich sein sollte, muss für die Entbindung darauf geachtet werden, dass unbedingt ein Neonatologe (Facharzt für Neugeborene) für die Phase nach der Geburt bereit steht, da beim Neugeborenen mit einer Atemdepression (Verringerung von Atemzügen) und mit Entzugssymptomen zu rechnen ist. Bitte beachten Sie, dass Sie generell Schmerzmittel nur bei zwingender Notwendigkeit einnehmen und den Einsatz von Kombinationspräparaten (das sind Arzneimittel mit mehreren Wirkstoffen) auf jeden Fall vermeiden. Leider gehört gerade das am meisten in Deutschland verkaufte Schmerzmittel Thomapyrin® zu diesen Kombinationspräparaten.
Wichtige Regeln zur Medikamenteneinnahme während der Schwangerschaft: 1) Verantwortungsvoll und mit Bedacht mit Arzneimitteln umgehen. Dabei gilt: so wenig wie möglich, so viel wie notwendig. Medikamente stets in Absprache mit dem behandelnden Arzt einnehmen. Langzeitmedikationen oder laufende Therapien niemals eigenmächtig reduzieren oder absetzen.
Ebenso wenig aber im Falle einer akuten Erkrankung aus Angst auf eine Behandlung verzichten.2) Medikamente ausschließlich aus der Apotheke, niemals aus unsicheren Quellen, wie etwa dem Ausland oder dem Internet beziehen. Vorsicht mit sogenannten „Naturheilmitteln».
Sie enthalten nicht selten Giftstoffe oder zumindest für das Ungeborene schädliche Substanzen.3) Für Frauen, die wegen besonderer Erkrankungen regelmäßig von verschiedenen Fachärzten unterschiedliche Arzneimittel verschrieben bekommen, empfiehlt sich der «Arzneimittelpass für Schwangere und Stillende».
Er enthält neben einem umfangreichen Ratgeber-Teil ausreichend Platz zum Eintragen sämtlicher Medikamenteneinnahmen. Dieser lässt sich gegen 3,00 Euro in Briefmarken und einen ausreichend frankierten Rückumschlag beim Deutschen Grünen Kreuz bestellen. Nicht-medikamentöse Migränebehandlung in der Schwangerschaft Der Schwerpunkt der Behandlung liegt auf den nicht-medikamentösen Maßnahmen. Leichte sportliche Aktivitäten wie Schwimmen, Yoga, Gymnastik oder Spaziergänge sind zu empfehlen, bewährt haben sich Entspannungsübungen.
- Auch auf einen regelmäßigen Schlaf sollte geachtet werden.
- Zwei Liter Flüssigkeit sollten Schwangere mindestens jeden Tag zu sich nehmen.
- Ideal sind hier Wasser, Früchte- oder Kräutertee, sowie verdünnte Fruchtschorlen.
- Sinkt der Blutzuckerspiegel ab (was er in der Schwangerschaft häufig tut), kündigen sich häufig Kopfschmerzen an.
Unser Tipp für Schwangere: Essen Sie über den Tag verteilt mehrere kleine Mahlzeiten und packen Sie sich bei Spaziergängen oder während der Arbeit für unterwegs kleine Snacks wie Früchte, Müsliriegel oder Nüsse in die Tasche. Es empfiehlt sich auch die Ernährungsgewohnheiten zu überprüfen.
- Durch die gesündere und bewusstere Ernährung und durch den Verzicht auf Alkohol in der Schwangerschaft verringern sich oft die Häufigkeit und die Schwere der Schmerzanfälle.
- Sollte es zu akuten Kopfschmerzen und Migräneanfällen kommen, wirkt eine kalte Kompresse auf Stirn, Schläfe oder im Nacken.
- Auch professionelle Massagen durch einen Physiotherapeuten können verspannte Regionen im Nacken oder Rücken sanft lösen und können Kopfschmerzen und Migräne vorbeugen.
Sie sollten jedoch einen Physiotherapeuten wählen, der Erfahrung mit der Massage von Schwangeren hat. Alternativ kann Pfefferminzöl mit leichtem Druck auf Schläfen, Stirn und Nacken einmassiert werden. Nach Absprache mit dem Arzt können auch Vitamin-B2- oder Magnesiumpräparate helfen, der Migräne vorzubeugen.
Medikamentöse Therapie bei Migräne in der Schwangerschaft Paracetamol und Ibuprofen sind für die Behandlung von Migräneattacken in der Schwangerschaft Mittel der ersten Wahl. In der Stillzeit ist es Ibuprofen. Die ausreichend hohe Dosierung ist entscheidend: Paracetamol soll mit mindestens 500 mg, besser 1000 mg bis zu maximal viermal am Tag gegeben werden, von Ibuprofen sollte bis zu viermal pro Tag 600 mg verabreicht werden.
Ist bei schwerer und/oder häufiger Migräne eine Migräneprophlaxe (vorbeugende medikamentöse Behandlung) notwendig, kann Metoprolol (Beloc®) 50 – 100 mg pro Tag zum Einsatz kommen. Gegen Übelkeit ist Dimenhydrinat (Vomex A®) das Mittel der ersten Wahl.
Sumatriptan (Imigran®) 25mg / 100mg (Tablette, Nasenspray) Sumatriptan (Imigran®) 6 mg subcutan Einmalspritze oder Pen
Eine erneute Verschlechterung der Migräne nach der Geburt kann häufig noch hinausgezögert werden, solange die Kinder voll gestillt werden. Schmerztherapie in der Stillzeit Die folgenden Schmerzmittel, die nach einem Kaiserschnitt zur Verfügung gestellt werden, sind als unbedenklich, auch in der Stillzeit, eingestuft worden.
Schmerzen sorgen dafür, dass die Schwangere sich schlecht bewegen kann. Schmerzen sorgen dafür, dass die Schwangere ihr Baby kaum heben kann. Schmerzen sorgen dafür, dass die Muttermilch viel schlechter fließt.
Tendenziell wird die Giftigkeit von Medikamenten in der Muttermilch eher überschätzt. Dies hat oft zur Folge, dass die junge Mutter entweder auf ein für sie wichtiges Arzneimittel oder auf das Stillen verzichtet. Dabei ist das auch bei schweren chronischen Krankheiten oft nicht nötig.
So können durchaus Schmerzmittel und einige altbewährte Mittel gegen rheumatische Krankheiten – die sich manchmal in der Schwangerschaft bessern und danach heftig zurückmelden – oder gegen chronisch-entzündliche Darmerkrankungen ohne ernsthafte Bedenken genommen werden. Mütter sollen bei medikamentöser Schmerztherapie nicht grundsätzlich zum Abstillen gedrängt werden.
Bestimmte Vorgaben sollten eingehalten werden:
Einnahme von Analgetika grundsätzlich direkt nach dem Stillen oder abends Konzentration der Medikamente in der Muttermilch ist nach ein bis zwei Halbwertzeiten nur noch gering Medikamentenwechsel (z.B. zwischen PCM und Ibuprofen) kann sinnvoll sein Schmerztherapie der Mutter geht vor
Fazit Zusammenfassend sollte Ihnen klar sein, dass Schmerztherapie auch in der Schwangerschaft und während der Stillperiode möglich ist, wobei nichtmedikamentöse Verfahren naturgemäß sicherer sind. Aber auch eine medikamentöse Schmerztherapie kann, wenn sie medizinisch notwendig ist, bei entsprechender Vorsicht und Kenntnis der geeigneten Medikamente auch während der Schwangerschaft und der Stillzeit mit größtmöglicher Sicherheit für die Mutter und ihr Kind durchgeführt werden.
Welches Schmerzmittel darf man in der Schwangerschaft nehmen?
Planung einer Therapie oder Planung einer Schwangerschaft unter Therapie – Bei medikamentös behandlungspflichtigen Schmerzen gehört Paracetamol in jeder Phase der Schwangerschaft zu den Analgetika der Wahl. Bei hohem, behandlungsbedürftigem Fieber gehört es zu den Antipyretika der Wahl.
Was tun wenn man in der Schwangerschaft Kopfschmerzen hat?
Kopfschmerzen in der Schwangerschaft – man kann etwas tun! – Sie wissen jetzt, dass Ihre Beschwerden vor allem durch Hormonveränderungen, Verspannungen, Lebensmittel sowie Flüssigkeits- und Bewegungsmangel verursacht werden. Meist sind sie harmlos. Mit Hilfe eines Kopfschmerztagebuches können Sie die Auslöser für Ihre Kopfschmerzen herausfinden und diese dann möglichst künftig vermeiden. Bewegung, eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, viel Schlaf und Ruhe gehören zu den Methoden, mit denen Sie Kopfschmerzen in der Schwangerschaft vorbeugen können. Auch Hausmittel wie eine Wärmflasche im Nacken oder Pfefferminzöl können hilfreich sein. © 2022 A. Nattermann & Cie. GmbH. Alle Rechte vorbehalten.
Welche Schmerzmittel im dritten Trimester?
Mögliche Risikofaktoren von Paracetamol in der Schwangerschaft – Neuste Studien raten derzeit eher von einer Einnahme von Paracetamol in der Schwangerschaft ab. Dennoch sollten Sie sich nicht verrückt machen, wenn Sie bereits während Ihrer Schwangerschaft Paracetamol eingenommen haben.
Entwicklungsstörungen Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) Hyperaktivitätssyndrom (HAS) Hodenhochstand Asthma
Es sei aber noch einmal erwähnt, dass Paracetamol offiziell als Schmerzmittel in allen drei Trimestern der Schwangerschaft zugelassen ist. Daher werden Ärzte wahrscheinlich auch weiterhin Paracetamol, zum Beispiel bei hohem Fieber, als Mittel der Wahl empfehlen.
Welches Schmerzmittel in der 10 SSW?
Paracetamol : Die Arznei ist Embryotox zufolge Medikament der ersten Wahl während der gesamten Schwangerschaft, Im ersten Trimenon besteht nach jetzigem Wissen kein erhöhtes Risiko für Fehlbildungen. Der Erfahrungsumfang wird als hoch eingestuft. Einige Studien legen einen Zusammenhang mit dem gehäuften Auftreten von Hodenhochstand, Asthma und ADHS nahe.
- Während Embryotox bei einigen dieser Untersuchungen die Methodik kritisiert, seien bei anderen die Fallzahlen zu gering oder die Interpretationen überzogen.
- Für keines der erörterten Symptome beim Kind gibt es halbwegs plausible Erklärungen, wie Paracetamol diese verursacht haben könnte», sagt Embryotox-Leiter und Kinderarzt Christof Schaefer.
Ibuprofen : Neben Paracetamol ist Ibuprofen ein geeignetes Schmerzmittel in der Schwangerschaft, das allerdings nur im ersten und zweiten Drittel (bis zur 28. Woche) genommen werden darf. Im dritten Trimenon kann das Medikament beim ungeborenen Kind zum vorzeitigen Verschluss eines lebenswichtigen Gefäßes in Herznähe führen und es können Nierenschäden auftreten.
- Ibuprofen gehört zu den sogenannten NSAR (Nichtsteroidale Antirheumatika), kann Schmerzen lindern und Fieber senken.
- Empfehlung : Schmerzmittel der Wahl bei leichten bis mittleren Schmerzen im ersten und zweiten Schwangerschaftsdrittel.
- Danach sollte Paracetamol genommen werden.
- Die gestaffelte Empfehlung birgt allerdings das Risiko, dass der richtige Zeitpunkt für den Wechsel verpasst und Ibuprofen versehentlich doch noch im dritten Trimenon genommen wird», warnt Schaefer.
Diclofenac: Ebenso wie bei Ibuprofen und Paracetamol stufen die Embryonaltoxikologen den Erfahrungsumfang bei Diclofenac als hoch ein. Ein erhöhtes Fehlbildungsrisiko ist nicht bekannt. Das Medikament gehört ebenfalls zu den NSAR und kann im ersten und zweiten Trimenon gegeben werden.
Ab Woche 28 ist Diclofenac aus denselben Gründen wie Ibuprofen zu meiden. Empfehlung : Möglich bis zur 28. Schwangerschaftswoche, danach ist Diclofenac zu meiden. Wurde die Arznei im letzten Drittel doch genommen, sollte nach wiederholter Gabe der fetale Kreislauf per Ultraschall kontrolliert werden. Acetylsalicylsäure : In der Schwangerschaft sollte das Medikament nicht als Schmerzmittel eingesetzt werden.
Es steigert die Gefahr für Blutungen und kann ebenso wie NSAR zu einem vorzeitigen Verschluss eines lebenswichtigen Gefäßes in Herznähe führen. Eine sogenannte «Low-dose-Behandlung», bei der Frauen täglich eine Dosis von 100 Milligramm zur Vorbeugung wiederholter Fehlgeburten und Präeklampsie nehmen, sei unproblematisch, schreibt Embryotox.
Der Erfahrungsumfang wird als hoch eingestuft. Empfehlung : Als Schmerzmittel und zur Fiebersenkung sind besser erprobte Alternativen wie Paracetamol und Ibuprofen vorzuziehen. Codein : Das Opiat ist verschreibungspflichtig und wird vor allem bei hartnäckigem, nicht anders therapierbarem (z.B. durch Inhalieren) Reizhusten eingesetzt.
Der Erfahrungsumfang wird als hoch eingestuft, einen Hinweis auf ein erhöhtes Fehlbildungsrisiko gibt es auf der Basis von rund 2000 prospektiv ausgewerteten Schwangerschaftsverläufen nach derzeitigem Kenntnisstand nicht. Wird Codein im zweiten und dritten Trimenon regelmäßig konsumiert, kann es beim Neugeborenen zu Entzugserscheinungen kommen – und zu einer Atemdepression, bei der der Säugling zu selten und zu flach atmet.
«In diesen Fällen sollte die Entbindung in einem perinatologischen Zentrum erfolgen, um eine optimale Versorgung des Kindes zu gewährleisten», schreibt Embryotox. Empfehlung : «In begründeten Fällen darf Codein bei hartnäckigem Reizhusten und Versagen physikalischer Maßnahmen kurzfristig als Antitussivum verwendet werden.
Als Analgetikum in Kombination mit Paracetamol darf es in allen Phasen der Schwangerschaft kurzfristig verwendet werden, wenn Ibuprofen (nur bis Woche 28 zulässig!) nicht ausreichend wirkt. Eine länger dauernde Gabe von Codein ist außergewöhnlichen Indikationen vorbehalten.
- Von den zentral wirksamen Analgetika sollten Tramadol oder auch Buprenorphin bevorzugt eingesetzt werden.» Die beiden Opioide sind verschreibungspflichtig und können bei starken Schmerzen (etwa bei chronischen Erkrankungen) oder Drogenabhängigkeit eingesetzt werden.
- Sumatriptan: Die Arznei hilft gegen Migräne-Attacken und scheint das Risiko für Fehlbildungen nicht zu erhöhen.
Der Erfahrungsumfang gilt als hoch. Empfehlung : «Sumatriptan kann zur Therapie des Migräne-Anfalls verordnet werden. Es ersetzt nicht die medikamentöse Migräneprophylaxe.» Quelle: Embryotox
Wie lange Paracetamol in der Schwangerschaft?
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Home Neurologisch-verhaltensmedizinische Schmerzklinik Kiel Klinik für neurologisch-verhaltensmedizinische Schmerztherapie Direktor: Prof. Dr.med. Dipl.Psych. Hartmut Göbel Spezielle Therapie von Migräne mit und ohne Aura, Migräne-Komplikationen, alle Kopfschmerzen, wie z.B. chronische Spannungskopfschmerzen, Kopfschmerz bei Medikamentenübergebrauch, Clusterkopfschmerz, Nervenschmerz (neuropathischer Schmerz), Rückenschmerz und andere Formen chronischer Schmerzerkrankungen. Heikendorfer Weg 9-27, 24149 Kiel, Telefon 0431-20099-0 Fax 0431-20099-129; email: [email protected] Anmeldung und alle Informationen zur ambulanten und stationären Migräne-, Kopfschmerz- und Schmerzbehandlung: mehr Migräne- und Kopfschmerzforum: mehr Aktuelles Über uns
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Service für Patienten Wie kann man die Behandlung beginnen? Welche Aufnahmeformalitäten gibt es? Hier finden Sie die Antworten auf Ihre Fragen! Stationäre Aufnahme Stationäre Behandlung Aufnahme-Checkliste Behandlungsablauf Informationsbroschüre Bitte ausfüllen und zur ambulanten oder stationären Behandlung mitbringen: Schmerzkalender Schmerzfragebogen Informationen zur stationären Aufnahme können über das zentrale Management-Telefon eingeholt werden: Telefon: 0431 / 20099-120 Telefax: 0431 / 20099-129 Email: [email protected] Voraussetzung für die stationäre Aufnahme zur Durchführung spezialisierter stationärer Schmerztherapie sind chronische Schmerzerkrankungen, die mit ambulanten Maßnahmen nicht ausreichend zu behandeln sind.
- Zur Planung Ihres Aufnahmetermins bitten wir Sie, folgende drei Punkte zu erledigen: Ihr behandelnder Arzt stellt eine Verordnung von Krankenhausbehandlung aus.
- Bitten Sie Ihren Arzt, die Aufnahme-Checkliste auszufüllen.
- Füllen Sie den Schmerzkalender und den Schmerzfragebogen aus (s.
- Asten rechts).
- Senden Sie alle Unterlagen und zusätzlich Kopien aller relevanter Arztbriefe, Röntgenbilder etc.
an die auf der Aufnahme-Checkliste angegebene Anschrift. Je nach Krankenkasse gelten folgende Regelungen für die Kostenübernahme: Zahlreiche Krankenkassen haben eine integrierte Versorgung ihrer Versicherten mit unserem Behandlungsnetz vertraglich geregelt.
Stationäre Anmeldung Ambulante Behandlung Migräne für Eilige kurz erklärt SPEZIAL Kinder und Jugendliche Gästezimmer-Buchung Migräne-Wissen Cluster-KS-Competence-Center Clusterkopfschmerz-Wissen Spezialisten vor Ort Checklisten Integr. Versorgung TK Integr. Versorgung BARMER Integr. Versorgung HEK Integr. Versorgung BKK Stern.de – Kopfschmerz Kopfschmerz in der Schule Literatur & Infos Buchtipps CDs zur Entspannung Headbook Migräneforum Headbook Live-Chat Mediathek
Service für Ärzte Informationen für Ärzte und Fachleute Downloads Aufnahme-Checkliste für den einweisenden Arzt Im Zusammenhang mit der Einweisung, sowie der prä- oder poststationären Behandlung, können sich individuelle Fragen ergeben. Um eine schnelle und unkomplizierte Antwort zu ermöglichen, können Sie nachstehende Kontaktdaten verwenden: Fragen zur ambulanten Behandlung Telefon: 0431-20099-400 Email: [email protected] Fragen zur stationären Aufnahme Telefon: 0431-20099-120 Email: [email protected] Fragen zur integrierten Versorgung Telefon: 0431-20099-121 Email: [email protected] Anmeldung als Netzpartner der integrierten Versorgung Telefon: 0431-20099-150 Email: [email protected] Konsilanfragen Telefon: 0431-20099-150 Email: [email protected] Ärztinnen und Ärzte können Ihre Patientinnen und Patienten in der öffentlichen interdisziplinären Schmerzkonferenz der Schmerzklinik vorstellen.
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Home Neurologisch-verhaltensmedizinische Schmerzklinik Kiel Klinik für neurologisch-verhaltensmedizinische Schmerztherapie Direktor: Prof. Dr.med. Dipl.Psych. Hartmut Göbel Spezielle Therapie von Migräne mit und ohne Aura, Migräne-Komplikationen, alle Kopfschmerzen, wie z.B. chronische Spannungskopfschmerzen, Kopfschmerz bei Medikamentenübergebrauch, Clusterkopfschmerz, Nervenschmerz (neuropathischer Schmerz), Rückenschmerz und andere Formen chronischer Schmerzerkrankungen. Heikendorfer Weg 9-27, 24149 Kiel, Telefon 0431-20099-0 Fax 0431-20099-129; email: [email protected] Anmeldung und alle Informationen zur ambulanten und stationären Migräne-, Kopfschmerz- und Schmerzbehandlung: mehr Migräne- und Kopfschmerzforum: mehr Aktuelles Über uns
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Service für Patienten Wie kann man die Behandlung beginnen? Welche Aufnahmeformalitäten gibt es? Hier finden Sie die Antworten auf Ihre Fragen! Stationäre Aufnahme Stationäre Behandlung Aufnahme-Checkliste Behandlungsablauf Informationsbroschüre Bitte ausfüllen und zur ambulanten oder stationären Behandlung mitbringen: Schmerzkalender Schmerzfragebogen Informationen zur stationären Aufnahme können über das zentrale Management-Telefon eingeholt werden: Telefon: 0431 / 20099-120 Telefax: 0431 / 20099-129 Email: [email protected] Voraussetzung für die stationäre Aufnahme zur Durchführung spezialisierter stationärer Schmerztherapie sind chronische Schmerzerkrankungen, die mit ambulanten Maßnahmen nicht ausreichend zu behandeln sind.
- Zur Planung Ihres Aufnahmetermins bitten wir Sie, folgende drei Punkte zu erledigen: Ihr behandelnder Arzt stellt eine Verordnung von Krankenhausbehandlung aus.
- Bitten Sie Ihren Arzt, die Aufnahme-Checkliste auszufüllen.
- Füllen Sie den Schmerzkalender und den Schmerzfragebogen aus (s.
- Asten rechts).
- Senden Sie alle Unterlagen und zusätzlich Kopien aller relevanter Arztbriefe, Röntgenbilder etc.
an die auf der Aufnahme-Checkliste angegebene Anschrift. Je nach Krankenkasse gelten folgende Regelungen für die Kostenübernahme: Zahlreiche Krankenkassen haben eine integrierte Versorgung ihrer Versicherten mit unserem Behandlungsnetz vertraglich geregelt.
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Mehr als die Hälfte der Schwangeren nimmt während der Schwangerschaft Schmerzmittel ein (1, 2). Wenn man schwanger ist und Migräne, Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Muskelschmerzen oder Gelenkschmerzen verspürt, wird man schnell ohne größeres Nachdenken den immer gleichen Reflex auslösen: Paracetamol – Du darfst! Nimm! Seit über 50 Jahren heißt das Credo: Paracetamol darf über die Dauer der gesamten Schwangerschaft eingesetzt werden.
Schmerzen und Schmerzmittel sind in der Schwangerschaft kein Randthema. Paracetamol wird gegen Kopfschmerzen, Migräne, Rückenschmerzen, Muskelschmerzen und Gelenkschmerzen von ca.50 bis 65 % der Schwangeren entweder zu einem bestimmten Zeitpunkt oder auch permanent während der Schwangerschaft eingesetzt (1, 2).
Paracetamol in der Schwangerschaft ist nicht die Ausnahme, sondern die Regel. Ein aktueller Text auf embryotox.de führt aus „ dass Paracetamol in der gesamten Schwangerschaft eingenommen werden darf»(3). Im Impressum findet sich sicherheitshalber der Hinweis: „Alle Angaben erfolgen ohne Gewähr.
Eine Haftung für Schäden, die sich aus der Verwendung der abgerufenen Informationen und Dienste ergeben, ist ausgeschlossen.» Behandelnde Ärzte in der realen Behandlungssituation können einen solchen Haftungsausschluss nicht für sich gelten lassen und müssen persönliche Verantwortung für Ihre verordneten Behandlungen aufgrund des aktuellen Wissenstandes übernehmen.
Der Satz, dass Paracetamol in der gesamten Schwangerschaft eingenommen werden darf, legt nahe, dass durch das Arzneimittel keine Schäden für Mutter und Kind entstehen, solange keine Überdosierung erfolgt. Weder das Arzneimittelgesetz mit der Risiko-Nutzen-Abwägung noch das Sozialgesetzbuch V mit den Regelungen zur Nutzen-Schaden-Abwägung begründet eine solche Aussage.
Nach § 5 Abs.2 AMG sind Arzneimittel bedenklich, bei denen nach dem jeweiligen Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse der begründete Verdacht besteht, dass sie bei bestimmungsgemäßem Gebrauch schädliche Wirkung haben, die über ein nach den Erkenntnissen der medizinischen Wissenschaft vertretbares Maß hinausgehen.
Ein ungünstiges Nutzen-Risiko-Verhältnis ist ein Zulassungsversagungsgrund (§ 25 Abs.2 Nr.5 AMG). Bewertet wird dabei die positive therapeutische Wirkung des Arzneimittels im Verhältnis zu den Risiken für die Gesundheit (§ 4 Abs.28 AMG). Dabei ist die Intensität und das Ausmaß der therapeutischen Wirksamkeit, der „Nutzen» und die Wahrscheinlichkeit des Eintritts der erwünschten Wirkungen, die Art, Schwere und Häufigkeit der unerwünschten Wirkungen sowie der Wirksamkeit zum Risikovergleich mit bereits vorhandenen Präparaten in Beziehung zu setzen.
- Paracetamol findet sich seit Jahrzehnten in der Spitze der am meisten verkaufen Arzneimittel in Deutschland (4).
- Es wurden im vergangenen Jahr rund 504 Millionen Tabletten, Kapseln, Portionsbeutel etc.
- An Verbraucher abgegeben (5).
- In Monopräparaten und in Kombinationspräparaten wird es nicht kilogrammweise, nicht tonnenweise, sondern in Kilo-Tonnen pro Jahr konsumiert (6, 7).
Üblicherweise ist man gewohnt, bei Medikamenten in Milligramm zu denken. Davon muss man sich bei Paracetamol weit entfernen. Die Verkaufszahlen von Paracetamol in Europa haben eine Spannweite von unter 200 Tonnen in Griechenland und Portugal, über 6.300 Tonnen im Vereinigten Königreich, bis zu 10.000 Tonnen in Frankreich (8).
Über die therapeutischen Wirkungen geben aktuelle Übersichten detailliert Auskunft. Paracetamol wurde in den 1950er Jahren entdeckt. Es war viele Jahrzehnte unklar, wie Paracetamol seine mögliche Wirksamkeit bedingt. Erst seit kurzer Zeit wird allgemein akzeptiert, dass Paracetamol COX-1- und COX-2-Isoenzyme hemmt und tatsächlich ein schwach wirksames nichtsteroidales antientzündliches Medikament (NSAID) ist (9, 10).
Die pränatale Exposition mit Paracetamol in therapeutischen Dosen beeinflusst u.a. die Bildung hämatopoetischer Stammzellen in der Leber mit lebenslangen Konsequenzen sowie die Entwicklung des Immunsystems mit erhöhten Risiko für die Entwicklung entzündlicher Infiltrate in den Atemwegen der Nachkommen (11, 12).
Auch liegen Hinweise auf eine Störung der Hirnentwicklung, der mütterlichen Hormonproduktion, der Bildung von toxischen Abbauprodukten von Paracetamol im Körper des Ungeborenen sowie Störung des oxydativen Stressgleichgewichts in Nervenzellen mit neuronalem Zelluntergang vor (2). Aus umfangreichen Analysen der Jahre 2015 und 2016 ergeben sich neue Einblicke in die Wirksamkeit von Paracetamol in der Schmerztherapie (6).
Die Fakten stehen im Kontrast zu der langläufigen Einschätzung bezüglich der Wirksamkeit und Verträglichkeit von Paracetamol. Aufgrund der aktuellen Datenlage wissen wir bezüglich Paracetamol und Schmerz, dass
bei Migräne und Kopfschmerzen man Paracetamol ca.14 Patienten geben muss, damit zumindest einer von ihnen eine Linderung von zumindest 50 % seiner Kopfschmerzen erfährt (13), Paracetamol in Dosierungen zwischen 500 und 1.000 mg sich im unteren Bereich der Wirksamkeit aller Arzneimittel für die Behandlung von postoperativem Schmerz bewegt (14). Paracetamol in Dosierungen bis zu 4.000 mg pro Tag ineffektiv in der Behandlung von Rücken- und Muskelschmerzen ist (15, 16), Paracetamol in Dosierungen bis zu 4.000 mg pro Tag auch praktisch ineffektiv in der Behandlung von Gelenkschmerzen ist (15, 17-19), es keine Belege in Metaanalysen dafür gibt, dass Paracetamol in der Behandlung von Regelschmerzen, Nackenschmerzen, Schmerzen bei rheumatoider Arthritis oder bei Krebsschmerzen wirksam ist (6, 7), für den Einsatz bei chronischen Schmerzen Paracetamol keine Wirksamkeit zeigt, sei es als Einzelwirkstoff oder in Kombination mit anderen Wirkstoffen in Dosierungen bis zu 4.000 mg pro Tag (6, 7).
Im Hinblick auf die nahezu vernachlässigbare therapeutische Wirksamkeit von Paracetamol in der Schmerztherapie sollte der Einsatz zumindest verträglich und sicher sein. Aber auch hier sieht die aktuelle Bewertung alles andere als rosig aus:
Eine systematische Analyse von Beobachtungsstudien zeigt, dass Menschen, die Paracetamol einsetzen, im Vergleich zu denen, die es nicht einsetzen, ein erhöhtes Mortalitätsrisiko aufweisen, ein erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Nebenwirkungen zeigen (tödliche oder nicht tödliche Herzinfarkte, Schlaganfall oder koronare Herzerkrankungen), Magen-Darm-Geschwüre, obere Magen-Darm-Blutungen und Nierenfunktionsstörungen (20). Die Anmeldungen für Lebertransplantationen ist doppelt so hoch von Patienten, die Paracetamol in empfohlenen Dosierungen einsetzen im Vergleich zu Patienten, die NSAIDs verwenden (21). Patienten, die Paracetamol einsetzen, haben ein vierfach erhöhtes Risiko für erhöhte Leberwerte im Vergleich zu denen die Placebos einsetzen (15). Paracetamol hat ähnliche Nebenwirkungsraten im Vergleich zu Ibuprofen bei Einsatz über drei Monate bei Patienten mit Arthrose und es zeigt keine bessere Verträglichkeit im Vergleich zu Ibuprofen für Schmerzen im Alltag (22, 23). Paracetamol kann in therapeutischen Dosen in seltenen Fällen sehr schwerwiegende Hautreaktionen bedingen, die tödlich verlaufen (24)
Bewertet man allein die minimalen therapeutischen Wirkungen von Paracetamol im Verhältnis zu den jetzt bekannten Risiken für die Gesundheit der Patienten, müssen erhebliche Zweifel an einem günstigen Nutzen-Risiko-Verhältnis bestehen. Die Wahrheit aufgrund der Datenlage ist unangenehm: Die Wirkung von Paracetamol ist bei den häufigsten Schmerzformen nicht gegeben oder bestenfalls vernachlässigbar.
Gleichzeitig sind die Risiken erheblich. Eine spezielle Situation stellt der landläufige regelhafte Einsatz von Paracetamol in der Schwangerschaft dar. Gerade die reflexartige, oft bedenkenlose Konfrontation des ungeborenen Lebens mit Paracetamol in der Schwangerschaft ist durch zahlreiche Studien in den letzten Jahren erschüttert worden.
Aufwändig angelegte epidemiologische Studien haben umfangreiche Evidenz zusammengetragen, dass der Einsatz von Paracetamol während der Schwangerschaft mit einem bedeutsam erhöhten Risiko der Kinder einhergeht, schwergradige Entwicklungsstörungen, Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) und Hyperaktivitätssyndrom (HAS) zu entwickeln.
Studien der letzten Jahre haben zudem ein erhöhtes Risiko für Hodenhochstand und Unfruchtbarkeit bei Jungen sowie Asthma bei Kindern nach Paracetamol-Exposition während der Schwangerschaft beschrieben (Übersichten siehe (25-29)). Allein diese Studien reichen aus, dass insbesondere auch im Hinblick auf die marginale Wirksamkeit von Paracetamol bei Schmerzen, Schwangere über diese Risiken aufzuklären sind.
Aufgrund einzelner Berichte über das Auftreten des Reye-Syndroms in den 1960er Jahren (30), eine sehr seltene Nebenwirkung von Acetylsalicylsäure bei Kindern nach Abklingen von viralen Infekten, wurde der Einsatz von Paracetamol bei Schwangeren und Kindern immer populärer.
Parallel vervielfältigten sich das Auftreten von Allergien, Asthma und Verhaltensstörungen bei Kindern und Jugendlichen. Der Verdacht eines Zusammenhangs zwischen dem Paracetamol-Einsatz und der sogenannten Asthma-Epidemie wurde bereits vor 16 Jahren vermutet. Zahlreiche Studien in den vergangenen Jahren bekräftigten diesen Zusammenhang.
Sie wurden jedoch bezüglich methodischer Einschränkungen kritisiert und die Ergebnisse als vorläufig eingestuft. Anfang 2016 zeigte eine große norwegische Studie erneut, dass der Einsatz von Paracetamol während der Schwangerschaft mit einem erhöhten Risiko für die Entwicklung von Asthma bei Kindern einhergeht (31).
Immer noch hielten Kritiker den sorgfältig durchgeführten umfangreichen Studien entgegen, dass möglicherweise sogenannte konfundierende Variablen für den Zusammenhang verantwortlich sein könnten. Solche Variablen könnten z.B. Verhaltensfaktoren der Eltern sein, die zu einer erhöhten Einnahme von Schmerzmitteln führen.
Aber bereits in dieser Studie wurde deutlich: Setzten die Mütter Paracetamol außerhalb der Schwangerschaft ein, stellte sich dieser Zusammenhang nicht dar. Daraus wurde geschlossen, dass nicht andere Bedingungen für die Einnahme diesen Zusammenhang allein erklären können, sondern der vorgeburtliche Kontakt des Kindes bedeutsam ist.
In einer aktuellen sehr umfangreichen Studie wurde deshalb diese Thematik sorgfältig kontrolliert und überprüft (2). Auch diese Analyse belegt, dass die vorgeburtliche Exposition von Kindern mit Paracetamol mit einem erhöhten Risiko für multiple Verhaltensstörungen der Kinder behaftet ist. Das Risiko, dass Kinder ein Hyperaktivitätssyndrom entwickeln, erhöht sich bei Paracetamol-Exposition in der Schwangerschaftsmitte um 31 %.
Spezielle Familieneigenschaften können für dieses erhöhte Risiko nicht verantwortlich gemacht werden. Die Studie bestätigt erneut: Werden in der Familie Schmerzmittel von der Mutter außerhalb der Schwangerschaft eingesetzt oder verwendet auch der Partner Paracetamol, kann ein erhöhtes Risiko nicht beobachtet werden.
Wie jede Studie hat auch diese Studie Limitierungen. Die genaue Menge des verwendeten Wirkstoffs ist bei den betroffenen Familien nicht bekannt. Aber allein dieser Umstand ist umso alarmierender, da bereits geringe sporadische Dosierungen zu diesem erhöhten Risiko beitragen können. Nur im Ausnahmefall wurde eine Dauereinnahme von Paracetamol durchgeführt, lediglich 0,1 % der Frauen berichtete einen täglichen Einsatz von Paracetamol über einen Zeitraum der vorhergehenden drei Monate.
Die häufigsten Schmerzformen für den Einsatz von Paracetamol während der Schwangerschaft waren Kopfschmerzen sowie Rücken- und Muskelschmerzen. Gerade für diese Schmerzen zeigen die aktuellen Metaanalysen, dass Paracetamol gar nicht wirksam oder nahezu wirkungslos ist (13, 32-35).
- Mit dem Indikativ „Du darfst!» oder gar dem Imperativ „Nimm, schadet ja nichts!» werden den Schwangeren und ihren ungeborenen Kindern lebenslange gravierende Risiken ohne wissenschaftlich belegbaren Nutzen auferlegt.
- Wenn man unterstellt, dass anhaltende und starke Schmerzen den Schwangerschaftsverlauf gefährden können, sollte man schon allein aus diesem Grunde im Hinblick auf die marginale oder gar nicht vorhandene Wirksamkeit von Paracetamol diesen Wirkstoff Schwangeren nicht empfehlen.
Schwangere müssen trotz der Einnahme von Paracetamol ihre Schmerzen erdulden und gleichzeitig die Risiken in Kauf nehmen. Auch würde dieser Einsatz nicht zulassungsgemäß erfolgen, Paracetamol ist nicht für starke oder gar sehr starke Schmerzen zugelassen.
Die Zulassung umfasst explizit lediglich leichte bis mäßig starke Schmerzen. Bei den häufigsten Schmerzen im Alltag gibt es zahlreiche wirksame Therapieoptionen. Migräne ist aufgrund des episodischen wiederkehrenden Verlaufes ein häufiger Grund für schmerztherapeutische Maßnahmen in der Schwangerschaft.
Vorbeugende Maßnahmen schließen Informationen über Auslösefaktoren, Entspannungsverfahren, Rhythmisierung des Tagesablaufs, Ernährung und das Anpassen von Verhalten ein. Treten Anfälle auf, sind Ruhe und Reizabschirmung sowie die Attestierung der Arbeitsunfähigkeit wichtige Schritte.
Der Hinweis auf die Einnahme von Paracetamol, um funktionieren zu können, ist nicht sachgerecht, die Wirksamkeit ist marginal (4, 6, 7, 13), die meisten Patienten setzen es ohne Effekt ein, das Ausbleiben der Wirkung führt zu tagelanger wiederholter Einnahme ohne bedeutsamer Schmerzreduktion. Vorbeugende Behandlungsmaßnahmen wie die Gabe von Magnesium können ebenfalls zu einer Reduktion der Schwere und der Häufigkeit der Attacken führen.
Sollten schwerste oder sehr schwere Migräneanfälle auftreten, wäre die Gabe von Paracetamol nicht zulassungskonform. Für schwere oder gar sehr schwere Schmerzen ist Paracetamol nicht zugelassen. Hier kann die Einnahme von Sumatriptan oder auch Prednisolon erwogen werden.
- Der Hinweis, dass die einzige Alternative zu Paracetamol in der Schwangerschaft nur die Opioide seien, ist nicht sachgerecht.
- Opioide sind bei primären Kopfschmerzen unwirksam.
- Sie sind auch nicht indiziert für unspezifische Rückenschmerzen.
- Auch für Rückenschmerzen gibt es zahlreiche Therapieoptionen, Paracetamol ist auch bei diesen lediglich so wirksam wie ein Scheinmedikament (32-35).
Effektive Behandlungsmaßnahmen schließen u.a. körperliche Aktivität, Bewegungstherapie, Physiotherapie, Entspannungsverfahren, Manipulation/Mobilisation, Patientenedukation, Rückenschule, Thermotherapie und Verhaltenstherapie ein. Schmerzen ein Stück weit zu ertragen oder gar hinzunehmen, entspricht nicht unserer Zeit.
Seinen Lebensrhythmus oder sein Verhalten an Schmerzen anzupassen, ist unbeliebt. Schmerz, so sagt uns die Werbung, muss abgeschaltet werden und zwar sofort. Und am besten so, dass man sein Leben zu jeder Zeit so weiterleben kann wie man möchte. Und das soll nicht nur für den Schmerz gelten. Auch mit dem Schmerz verbundene Schlafstörungen, Stimmungstiefs und Funktionseinschränkungen sollen sofort aufhören.
Die mittlerweile umfangreich belegten Risiken von Paracetamol in der Schmerztherapie bei weitgehender Unwirksamkeit gerade bei alltagsrelevanten Schmerzursachen dürfen nicht verharmlost werden und gar den Schwangeren die erforderlichen Informationen zur informierten freien Entscheidung vorenthalten werden.
- Es ist bedrückend genug, dass Schwangeren früher diese Fakten nicht bekannt waren.
- Umso wichtiger ist es, dass sie öffentlich werden und in die Versorgung eingehen.
- Die Sorge, dass durch die Einnahme von Paracetamol während der Schwangerschaft lebenslange Risiken für die Kinder bedingt sind, ist aufgrund der aktuellen Datenlage sehr umfangreich begründet.
Auch wenn die Folgen für das ungeborene Leben noch nicht in allen möglichen Details geklärt sind, muss bei einem für die häufigsten Schmerzen im Alltag weitgehend ineffektiven Medikament mit möglichen lebenslangen Konsequenzen für das Kind erwogen werden: Nimm es besser nicht! Es gibt vielfältige Alternativen in der Schmerztherapie.