Klassifikation nach ICD-10 | |
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T36–T50 | Vergiftungen durch Arzneimittel, Drogen und biologisch aktive Substanzen |
T51–T65 | Toxische Wirkungen von vorwiegend nicht medizinisch verwendeten Substanzen |
ICD-10 online (WHO-Version 2019) |
Als Vergiftung (von „ Gift «) oder Intoxikation werden bei Lebewesen jene Schäden bezeichnet, die durch Aufnahme einer jeweiligen Mindestmenge von verschiedensten Substanzen (u.a. Toxine, aber auch Medikamente oder psychotrope Substanzen wie Ethanol und Nicotin sowie sogenannte Gefahrstoffe ) verursacht werden.
Wann zeigt sich eine Vergiftung beim Hund?
Bundestierärztekammer e.V. BTK Berlin (21.09.2012) Wie kann man seinen Hund vor einer Vergiftung schützen, wie erkennt man eine Vergiftung und was kann man in einem solchen Fall tun?
©Fotolia Wie kann man seinen Hund schützen? Wie erkennt man, dass sich der Hund vergiftet hat? Was ist im Notfall zu tun? Kann der Tierarzt noch helfen?
In den letzten Monaten gab es in Berlin immer wieder Warnungen vor ausgelegten Giftködern: Die mit Blausäure oder Rattengift präparierten Fleischstücke, Hundeleckerli oder Kekse wurden mindestens 30 Hunden zum Verhängnis, drei davon sind gestorben. Natürlich sind nicht alle plötzlichen Todesfälle auf eine Vergiftung des Tieres zurückzuführen, doch das vorsätzliche Auslegen von Giftködern durch perfide Hundehasser kommt auch in anderen Städten immer wieder vor.
Wie kann man seinen Hund davor schützen, wie erkennt man eine Vergiftung und was kann man in einem solchen Fall tun? Ratschläge dazu gibt Dr. Thomas Steidl, praktischer Tierarzt und Mitglied im Ausschuss für Kleintiere der Bundestierärztekammer. „Gegen bösartige Hundehasser, die mit ihrem Tun ja nicht nur Tiere gefährden, sondern auch Kinder, die mit Giftködern in Berührung kommen, ist leider kein Kraut gewachsen.
Dort, wo vor ausgelegtem Gift gewarnt wurde, sollte der Hund vorsorglich an der Leine geführt werden. Das gierige Verschlingen von Futter ist für Hunde natürlich, es ist schwer, das andauernd zu kontrollieren. Hundebesitzer können ihr Tier aber vor „selbstgemachten» Vergiftungen schützen: So sind Weintrauben, Rosinen, Macadamianüsse, Koffein, Süßstoff oder Schokolade für Hunde giftig und sollten nie – auch nicht in kleinen Mengen – angeboten werden.
Auch vermeintlich harmlose Medikamente wie Aspirin, Paracetamol oder Teebaumöle wirken beim Tier toxisch. Grundsätzlich sollte man sich mit einem Hund im Haushalt verhalten wie mit einem kleinen Kind: Also Medikamente, Putz- und Reinigungsmittel oder Gartenchemie aus der Reichweite des Vierbeiners verbannen!» „Abhängig vom Gift und von der Giftmenge erkennt man eine Vergiftung sofort oder wenige Stunden nach Giftaufnahme.
Allerdings gibt es auch einige wenige Gifte (z.B. Rattengift, Thallium), bei denen zwischen Aufnahmezeitpunkt und Auftreten der ersten Symptome einige Tage liegen können. Symptome, die bei einer Vergiftung auftreten können, sind starkes Speicheln, Zittern, Apathie oder starke Aufregung, Schwäche, Kreislaufprobleme (Kollaps mit Bewusstlosigkeit), Erbrechen, Würgen, Durchfall, Bauchkrämpfe, Blut im Erbrochenen, im Kot oder im Urin (bei Rattengift); außerdem können Atembeschwerden bis hin zur Atemnot auftreten oder Veränderung der Pupillen und der Mundschleimhaut.» „Durch die Vielzahl der Stoffe, die zu einer Vergiftung führen können, ist es für den Laien im Notfall unmöglich, gezielt zu helfen: Also: So schnell wie möglich einen Tierarzt aufsuchen! Wichtig ist es, dem Hund Ruhe zu vermitteln und ihm zu zeigen, dass man für ihn da ist.
- Ist das Tier bewusstlos, sollte es flach auf die Seite gelegt und sein Kopf so gedreht werden, dass Erbrochenes und Speichel aus dem Maul laufen können.
- Achtung: Den Hund auf keinen Fall zum Erbrechen bringen! Erstens ist es bei einem Hund nicht möglich, mit der Finger-in-den-Hals-Methode das Erbrechen auszulösen.
Und zweitens kann es auch gefährlich sein, z.B. wenn der giftige Mageninhalt nach oben kommt. Auch das Einflößen von Milch oder Öl sollte tunlichst unterlassen werden, denn die Aufnahme mancher Giftstoffe wird dadurch noch beschleunigt! Ölverschmierte Fellbereiche sollten noch vor dem Transport zum Tierarzt unverzüglich geschoren werden.
Merke: Bei Verdacht auf eine Vergiftung so schnell wie möglich einen Tierarzt telefonisch kontaktieren und das Tier dann unverzüglich in die Praxis bringen! Wenn möglich, die Substanz sichern, die das Tier aufgenommen hat und mit zum Tierarzt nehmen.» „Ob eine Behandlung zum Erfolg führt, hängt von vielen Faktoren ab, so von der Art des aufgenommenen Giftes oder dem Zeitraum zwischen Giftaufnahme und einsetzender Behandlung.
Doch in der Regel kann der Tierarzt noch sehr viel für den Patienten tun: In erster Linie werden die Symptome behandelt und der Kreislauf des Tieres unterstützt; parallel leitet der Tierarzt Maßnahmen ein, um das Gift auszuscheiden bzw. eine weitere Aufnahme des Giftes in den Körper zu verhindern.
- Welche Maßnahmen das sind, hängt von der Art der Giftaufnahme ab: Bei über den Magen aufgenommenen Stoffen können Brech- und Durchfallmittel, Magenspülungen, Einläufe oder Mittel, die das Gift an sich binden, eingesetzt werden.
- Mit Infusionen kann dem Körper außerdem Flüssigkeit zugeführt werden, die hilft, die Giftstoffe zu verdünnen und aus dem Organismus auszuschwemmen.
: Bundestierärztekammer e.V.
Wie lange dauert es bis Schmerzmittel beim Hund wirken?
Schmerzen beim älteren Hund | Tierarztpraxis Bärn West Oft stellen wir fest, dass es dem Hund trotz Medikamente nicht sofort besser geht. Wie beim Menschen spricht nicht jeder Hund gleich auf ein Medikament an. Es existiert inzwischen eine Vielzahl von verschiedenen Schmerzmedikamenten.
Es lohnt sich, das Medikament zu wechseln, wenn die Wirkung nicht befriedigend ist. Hat der Hund schon längere Zeit an Schmerzen gelitten und hat sich bereits ein Schmerzgedächtnis entwickelt, kann es bis zu vier Wochen dauern, bis die Medikamente überhaupt eine Wirkung zeigen. Also nicht sofort aufgeben, wenn es nicht auf Anhieb besser wird.
Ein Schmerztagebuch, in welchem man täglich notiert, wie es dem Hund geht (wie steht er auf, spielt er, schleift er die Füsse am Boden, will er laufen gehen etc.) kann helfen, die Wirkung der Medikamente objektiver zu beurteilen. : Schmerzen beim älteren Hund | Tierarztpraxis Bärn West
Wie lange hält eine Vergiftung beim Hund an?
Fazit – Leider gibt es nicht nur «eine» Vergiftung beim Hund. Daher ist die Frage „Wie lange dauert eine Vergiftung beim Hund?» nicht so leicht zu beantworten. Manche Vergiftungen lassen sich sehr schnell feststellen. Bei anderen handelt es sich um eine schleichende Vergiftung, was fatal sein kann.
Manche Gifte wirken sich ein Leben lang auf den Hund aus, da sie im Körper schwere Schäden verursachen. Ob und welche Spätfolgen nach einer Vergiftung auftreten, ist ganz unterschiedlich. Vermutest du bei deinem Hund, dass er etwas toxisches gefressen hat, solltest du nicht lange warten und umgehend den Tierarzt kontaktieren.
Nimmst du die Vergiftung auf die leichte Schulter, könnte das deinen Hund gesundheitlich beeinträchtigen oder im schlimmsten Fall das Leben kosten. Hat dein Hund schon mal etwas Giftiges gefressen? Teile uns deine Erfahrungen in den Kommentaren mit.
Wie lange Warten Wenn Hund gefressen hat?
Denn mit den richtigen Maßnahmen lässt sich das Risiko deutlich senken. Nach dem Fressen gilt, dass Ihr Hund etwa zwei Stunden ruhen sollte. Während dieser Zeit ist Toben und Spielen tabu.
Wie schnell lösen sich Tabletten im Magen auf Hund?
Erbrechen und Herzmedikamente Mein elf Jahre alter Pudel ist herzkrank. Er bekommt 15 Minuten vor der Morgenfütterung fünf Tabletten, unter anderem zur Entwässerung. Nun hat er häufig Durchfall. Unlängst hat er sein Frühstück erbrochen. Da waren doch die Medikamente noch gar nicht richtig aufgenommen, oder? Soll ich nachdosieren, falls mein Hund sich erbricht? Aus dem Hundemagen werden feste Nahrungsbestandteile etwa binnen zwei Stunden weitertransportiert.
Insgesamt dauert die Passage der Nahrung durch den Verdauungstrakt gut zwölf Stunden. Wann und wie schnell der Körper ein Medikament aufnimmt, hängt maßgeblich vom Wirkstoff ab. Ramipril, ein häufiges Herzmedikament (ACE-Hemmer), wird rasch aufgenommen. Die maximale Konzentration im Körper ist nach etwa ein, zwei Stunden erreicht.
Noch schneller geht es bei Propentofyllin, das in Medikamenten zur Durchblutungsförderung enthalten ist: Maximale Konzentrationen sind im Blut nach etwa 15 Minuten zu erwarten. Die Wirkung des Entwässerungsmittels Furosemid tritt nach etwa einer Stunde ein.
Ohne zu wissen, welche Tabletten Ihr Hund bekommt, kann keine Anweisung zu einer Nachdosierung gegeben werden. Es ist möglich, dass Ihr Hund vor dem Erbrechen oder Durchfall schon einen Großteil der Wirkstoffe aufgenommen hat. Eine Nachdosierung könnte schnell zu einer Überdosierung führen. Fragen Sie ihren Tierarzt.
Er weiß, welche Wirkstoffe die Medikamente enthalten und was Sie tun sollten, wenn Ihr Hund sich erbricht oder Durchfall hat. Vielleicht können Sie die Tabletten über den Tag verteilt geben; das könnte magenschonender sein. Um die Verträglichkeit bestimmter (meist entzündungshemmender) Medikamente zu verbessern, werden beim Hund auch magenschonende (gastroprotektive) Präparate eingesetzt.
- Ein häufiger Wirkstoff ist Omeprazol.
- Allerdings vertragen nicht alle Hunde diese Medikamente.
- Auf Omeprazol reagieren einige unter anderem mit Übelkeit.
- Es soll zudem nicht mit bestimmten Medikamenten, zum Beispiel Clopidogrel (einem Blutverdünner), kombiniert werden.
- Ob für Ihren Hund die Einnahme eines Magenschutzes sinnvoll ist, kann Ihr Tierarzt beantworten.
Es gibt zudem Medikamente, die Übelkeit unterdrücken. Sie sollten aber (zumindest längerfristig) nur verabreicht werden, wenn die Ursache für das Erbrechen feststeht und keine andere Hilfe möglich ist. Die Gefahr, dass Krankheiten verschleiert oder unterdrückt und nicht richtig behandelt werden, ist sonst zu groß.
Welche Werte erhöht bei Vergiftung Hund?
Glutamatdehydrogenase (GLDH) – Die Glutamatdehydrogenase ist ein leberspezifisches Enzym für den Hund und ein sehr sensitiver Parameter. Neben einer Leberschädigung, kann auch eine Vergiftung mit lebertoxischen Substanzen und eine akute Rechtsherzinsuffizienz, eine Erhöhung der GLDH auslösen.
Was ist wenn der Hund weißen Schaum kotzt?
Erbricht Ihr Hund lediglich Schaum, bedeutet das in der Regel schlicht und einfach, dass der Magen des Tieres leer ist. Denn wäre das nicht der Fall, würde sich zwangsläufig auch Nahrung im Erbrochenen Ihres Vierbeiners befinden.
Warum vertragen Hunde kein Ibuprofen?
Kann ich meinem Hund Schmerzmittel von Menschen geben? – Nein! Niemals! Nicht einmal daran denken. Schmerzmittel, die für Menschen zugelassen sind, sind nicht für Hunde geeignet. Sie sind sehr stark konzentriert und greifen die Schleimhäute von den Tieren an.
- Dazu gehören unter anderem Aspirin, Ibuprofen, Diclofenac oder Paracetamol.
- Falls ihr Hund trotzdem an diese Medikamente gekommen ist, sollten sie sofort einen Tierarzt aufsuchen.
- Durch die Zersetzung der Schleimhäute tritt nämlich genau das ein, was Sie mit den Schmerzmitteln verhindern wollten: Der Hund verspürt mehr Schmerzen.
Außerdem besteht die Gefahr von einer Vergiftung. Wenn sich Ihr Hund unkoordiniert bewegt, erbricht, starken Durst at oder verstärkt uriniert, sind das Anzeichen für eine Vergiftung. Folglich sollten Sie einen Tierarzt so schnell wie möglich aufsuchen.
Wie wirken Schmerzmittel bei Hunden?
Schmerzmittel für Hunde im Überblick –
- Schmerzmittel für Hunde wirken entzündungshemmend und lindern Schmerzen.
- Sie gehören zur Schmerztherapie für das Tier.
- Einige Schmerzmittel für Hunde wirken fiebersenkend und unterstützen damit den Heilungsprozess zusätzlich.
- Es gibt verschiedene Varianten dieser Schmerzmittel – rezeptfreie homöopathische und pflanzliche Präparate aus der Apotheke sowie verschreibungspflichtige Medikamente. Letztere müssen umsichtig angewendet werden. Eine Überdosierung führt schlimmstenfalls zur Niereninsuffizienz,
- Schmerzmittel für Hunde können verschiedene Nebenwirkungen haben. Daher ist auch bei rezeptfreien Mitteln die Konsultation des Tierarztes hilfreich.
- Schmerzmittel für Menschen eignen sich nicht für Hunde! So ist weder Aspirin noch Ibuprofen für Hunde geeignet. Schon kleinste Mengen von Schmerzmitteln aus der Humanmedizin könnten tödliche Folgen für einen Hund haben. Es gibt allerdings Wirkstoffe, die in der Human- und der Tiermedizin gleichermaßen eingesetzt werden. Nur werden sie als Schmerzmittel für Hunde gänzlich anders dosiert. Es bleibt also dabei: Die Schmerztablette für den Menschen ist für den Hund tabu.
Was bindet Giftstoffe beim Hund?
Zeigt Ihr Hund erste Anzeichen einer Vergiftung, sollten Sie schnell handeln: Rufen Sie Ihren Tierarzt an, schildern Sie ihm Ihren Verdacht und kündigen Sie Ihren Besuch an. Geben Sie Ihrem Hund nach Absprache mit dem Tierarzt eine Kohletablette. Die Aktivkohle bindet das Gift im Magen oder Darm.
Wie wirkt Aktivkohle beim Hund?
Kohletabletten für den Hund bei Vergiftung Die Kohletabletten für den Hund müssen sehr schnell gegeben werden. Die enthaltene Aktivkohle verhindert zunächst, dass der Darm das Gift aufnimmt und in den Kreislauf transportiert. Das funktioniert aber nur unmittelbar nach der Vergiftung.
Was für eine Schmerztablette kann ich meinem Hund geben?
Welche Schmerzmittel kann ich meinem Hund geben? – Es gibt eine Reihe Schmerzmittel, wie Metacam, Rimadyl oder Traumeel, die für Hunde zugelassen sind. Dein Tierarzt weiß immer Rat, wenn dein Hund Schmerzen hat, welches das beste Mittel für ihn ist.
Was kann man den Hund gegen Schmerzen geben?
Novalgin – Opioide zur Schmerzbehandlung – Bei sehr starken Schmerzen, zum Beispiel nach Unfällen, Weichteiloperationen oder bei neuropathischen Schmerzen werden auch Opioide eingesetzt. Viele dieser Mittel unterliegen dem Betäubungsmittelgesetz, da sie außer der Schmerzlinderung auch sedativ und hypnotisch wirken.
- Beispiele sind das Levomethadon, das Tramadol oder das Fentanyl.
- Auch Buprenorphin und Butorphanol gehören in diese Gruppe.
- Bei krampfartigen Schmerzen, post-OP-Schmerzen oder auch bei Fieber kommt zudem Novaminsulfon (Metamizol-Natrium oder Novalgin) zur Anwendung.
- Es ist außerdem geeignet zur Behandlung von Koliken und Harnwegserkrankungen.
Für Hunde ist in Deutschland eine Injektionslösung zugelassen. Lassen Sie Ihren Hund nach der Gabe von Opioiden nicht unbeaufsichtigt. Zwar haben wir inzwischen viel Erfahrung mit diesen Medikamenten und sie sind in der Regel gut verträglich, aber es kann immer zu unerwarteten Nebenwirkungen kommen.
Welches Schmerzmittel ist auch für Hunde geeignet?
Novalgin enthält den Wirkstoff Metamizol-Natrium, der eine schmerzlindernde und fiebersenkende Wirkung hat. Dieses Schmerzmittel für Hunde ist verschreibungspflichtig und eignet sich insbesondere bei Erkrankungen an den Harnwegen sowie bei Koliken.