- Doxazosin. Doxepin.
- Amitriptylin. Bromazepam.
- Sotalol. Flecainid.
- Etoricoxib. Trimipramin.
Was sind Besonderheiten bei alten Menschen hinsichtlich Medikamenteneinnahme?
Rheuma, Herzschwäche und Diabetes – im Alter kommt eine Erkrankung selten allein. Das Ergebnis: Viele ältere Menschen schlucken eine reihe unterschiedlicher Medikamente, was mitunter gefährlich sein kann. Denn einige Arzneimittel beeinflussen sich in Wirkung und Nebenwirkung gegenseitig oder sind für ältere Menschen gar nicht geeignet.
Erstmals hat nun eine Forschergruppe von der Universität Witten/Herdecke alle Medikamente zusammengestellt, die für ältere Menschen problematisch sein könnten – eine wichtige Hilfestellung für Ärzte und Apotheker zum Schutz für alle älteren Patienten. Eine rote und eine blaue Tablette morgens, zwei gelbe und eine weiße Pille abends – nicht selten sieht die Tablettendose eines älteren Patienten mit mehreren Erkrankungen so aus.
Doch vertragen sich eigentlich die rote Pille gegen Bluthochdruck und die blaue gegen Harndrang miteinander? Und sind die gelben Schmerztabletten und weißen Magensäurehemmer tatsächlich für einen alten Menschen geeignet? Jetzt gibt es erstmals einen Wegweiser, mit dem sich Ärzte und Apotheker im Medikamenten-Dschungel für ältere Patienten zurechtfinden können.
- Unsere Liste fasst die Arzneimittel zusammen, die für die Behandlung von älteren Menschen mit mehreren Erkrankungen nicht geeignet sind», sagt Prof. Dr.
- Petra Thürmann vom Lehrstuhl für Klinische Pharmakologie an der Universität Witten/Herdecke.
- Aber mit einer reinen Auflistung gaben sich die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Wissenschaftler nicht zufrieden.
„Wir bieten den Ärzten auch Informationen darüber, bei welchen Erkrankungen ein Medikament wenn möglich nicht verwendet werden sollte», erklärt Professor Thürmann. Das heißt praktisch: Hat ein älterer Patient zum Beispiel eine schlechte Nierenfunktion, sollte der Arzt auf die Verschreibung bestimmter Schmerzmittel verzichten.
- So können Nebenwirkungen minimiert werden.» Sofern vorhanden, benennt die Liste deshalb auch alternative Wirkstoffe, die weniger riskant für alte Menschen sind.
- In manchen Fällen ist die Verordnung eines potenziell ungeeigneten Stoffes nicht zu vermeiden, etwa weil es keine wirksamen Alternativen gibt.
In solchen Fällen gibt es dann eine Empfehlung, wie die Dosis angepasst werden könnte und welche Maßnahmen sich eignen, um den Verlauf der Therapie zu kontrollieren», weiß Professor Thürmann.83 Arzneimittel sind für Ältere nicht geeignet Die Aufstellung umfasst 83 Arzneimittel, die für ältere Menschen potenziell ungeeignet sind, darunter zum Beispiel eine Reihe von Schmerzmitteln.
„Wir hoffen, dass unsere Auflistung dazu beiträgt, die medikamentöse Therapie von älteren Patienten effizienter und sicherer zu machen.» Für die Bestandsaufnahme haben Professor Thürmann und die Apothekerin Stefanie Holt die wissenschaftliche Literatur auf Informationen zu gefährlichen Arzneistoffen für Ältere durchsucht.
„Daraus entstand eine vorläufige Liste, die anschließend 25 Experten aus verschiedenen Fachrichtungen unabhängig voneinander bewertet und kommentiert haben. So ist in mehreren Befragungsrunden unsere Liste entstanden», beschreibt Professor Thürmann. In anderen Ländern, etwa in den USA, gibt es bereits vergleichbare Auflistungen von Arzneistoffen, die für ältere Patienten mit mehreren Erkrankungen nicht geeignet sind.
- Diese Listen konnten die Wissenschaftler allerdings nicht direkt auf Deutschland übertragen.
- Denn zahlreiche Arzneimittel sind zum Beispiel in Deutschland, nicht aber in den USA auf dem Markt oder umgekehrt.
- Auch wie und wann ein Medikament verordnet wird, variiert wegen der unterschiedlichen Leitlinien oftmals von Land zu Land.
Wissenschaftlich überprüft sind die Empfehlungen für ältere Patienten bisher in den seltensten Fällen, da sie vornehmlich auf Expertenmeinungen beruhen. Die neue Zusammenstellung zeigt jedoch, für welche Medikamente in Zukunft eine klinische Studie zur Überprüfung der Zusammenhänge notwendig ist.
- Eine Krankheit kommt selten allein Nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes wird es in Zukunft immer mehr ältere Menschen geben.
- Besonders für die Zahl der über 80-Jährigen prognostiziert das Statistische Bundesamt eine deutliche Zunahme: Lebten im Jahr 2006 noch etwa vier Millionen über 80-Jährige in Deutschland, werden es im Jahr 2050 schätzungsweise zehn Millionen sein.
Mit zunehmendem Alter leiden Menschen oftmals an mehreren Erkrankungen gleichzeitig, was in der Fachsprache Multimorbidität genannt wird. Deshalb müssen ältere Patienten meist eine Reihe unterschiedlicher Arzneimittel einnehmen. Doch je mehr unterschiedliche Arzneimittel ein Patient schluckt, desto größer ist das Risiko für Arzneimittelwechselwirkungen und Nebenwirkungen.
Zudem reagiert ein älterer Körper häufig anders auf ein Medikament als ein junger. Mit der Zeit verändert sich der Stoffwechsel, sodass im Alter Arzneimittel meist langsamer abgebaut werden und oftmals stärker wirken als bei jüngeren Menschen – auch dadurch steigt das Risiko für Nebenwirkungen. Aus diesem Grund werden bestimmte Arzneistoffe für ältere Patienten als potenziell ungeeignet eingestuft.
Professor Thürmann und ihre Kollegen haben nun diese Arzneistoffe zusammen gestellt, die bei älteren Menschen mehr und stärkere Nebenwirkungen hervorrufen als bei Jüngeren und für die es besser verträgliche Alternativen gibt. Ebenso wurden Wirkstoffe als potenziell ungeeignet eingestuft, wenn die Wirksamkeit bei älteren Menschen fraglich ist.
Wie ist die Liste entstanden? Vergleichbar zu der US-amerikanischen Liste wollten Professor Thürmann und ihre Kollegen eine Liste für den deutschen Arzneimittelmarkt entwickeln, die für ältere Patienten potenziell ungeeignete Medikamente benennt, Alternativen anbietet und für die Fälle, in denen diese problematische Medikation nicht vermieden werden kann, Maßnahmen zur Therapieüberwachung aufführt.
Zunächst analysierten die Forscher die wissenschaftliche Literatur. Sie suchten nach bereits bestehenden Listen, Therapieleitlinien und Risiken im Alter. Daraus wurde eine vorläufige, auf den deutschen Arzneimittelmarkt bezogene Liste erstellt und Experten zur Bewertung gegeben.
Die 25 Experten aus verschiedenen Fachrichtungen bewerteten unabhängig voneinander die Liste und stuften die Medikamente je nach ihrer Eignung für ältere Patienten ein. Außerdem schlugen die Experten unter anderem Dosisanpassungen und medikamentöse Alternativen vor oder benannten Krankheiten, bei deren Vorliegen ein erhöhtes Risiko für mögliche Nebenwirkungen besteht.
Nach der ersten Befragungsrunde wurden die Antworten ausgewertet und diejenigen Stoffe in einer zweiten Runde erneut bewertet, bei denen sich die Experten nicht eindeutig festgelegt hatten. Das Ergebnis: 83 Arzneistoffe wurden als potenziell ungeeignet bewertet und 26 Arzneistoffe als geeignet bzw.
Welche Medikamente nicht für ältere Menschen?
Dabei gibt es einige Arzneimittel, die besonders im Alter oft unerwünschte Effekte auslösen. Das gilt zum Beispiel für Chinidin (ein Mittel gegen Herzrhythmusstörungen), das Antibiotikum Nitrofurantoin, das Antidepressivum Amitriptylin und das Beruhigungsmittel Diazepam.
Warum wirken Arzneistoffe im Alter verzögert?
«Es gab auch noch ein Mittel gegen Blutfettwerte» – Aktuell nimmt Anna Wildungs Mutter morgens neun, mittags zwei und abends vier Tabletten ein. «Meine Mutter bekommt etliche Blutdrucktabletten und Entwässerungsmittel, weil ihr Herz nicht mehr gut arbeitet.
Es gab auch noch ein Mittel gegen Blutfettwerte, also um das Cholesterin zu senken, und ich hab dann nachgesehen im Blutbefund: Meine Mutter hatte einen ganz niedrigen Blutfettwert – also die Medikation, die wird einfach weiter fortgesetzt ohne aktuell zu schauen, ob das noch notwendig ist.» Menschen über 65 haben ein fast fünfmal so hohes Risiko sogenannte «unerwünschte Arzneimittelwirkungen» zu erleiden wie jüngere.
Warum? Die Nierenfunktion lässt im Alter stark nach, deshalb wirken Medikamente länger und stärker. Wenn ein Arzt das nicht ausreichend beachtet, kommt es rasch zu Dosierungsfehlern, sagt Professor Martin Wehling. Er ist Direktor des Instituts für Klinische Pharmakologie der Universität Mannheim und Leiter der Arbeitsgruppe Arzneimitteltherapie der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie – und einer der führenden Experten in Deutschland für das Thema alte Menschen und Medikamente.
«Sie können in der Hauptwirkung nachlassen, aber in ihren Nebenwirkungen zunehmen. Und da will ich nur als Beispiel die üblichen Schmerzmittel anführen: Die Nebenwirkungen, die steigen rapide an, also Magenblutung, Bluthochdruck, Schlaganfall und so weiter. Das ist das größte Problem, dass die alten Leute, um die es hier geht, wirklich einiges wesentlich schlechter vertragen als junge.» Dazu kommt: Nicht alle Menschen altern gleich schnell.
Allein deshalb müsste jeder Arzt, bevor er einem alten Menschen ein Medikament verschreibt, zuvor die Nierenfunktion genau testen und berücksichtigen, welche Medikamente sein Patient sonst noch nimmt. Müsste – doch das geschieht viel zu selten. Experten wie Martin Wehling beklagen die hohe Zahl ärztlicher Fehlverordnungen bei älteren Menschen – aus Unkenntnis über die veränderten Abbauwege im alternden Körper, aus Unkenntnis über mögliche Wechselwirkungen zwischen den vielen Medikamenten, aus Zeitmangel und aus falsch verstandenem Entgegenkommen, wenn ein Patient beim Arzt nach reichlich Medikamenten verlangt, um sich gut versorgt und ernstgenommen zu fühlen.
Welche Schlaftabletten im Alter?
Schlafhygiene und Verhaltensänderungen bei Schlafstörungen sind langfristig meist wirksamer als Medikamente – Bei älteren Menschen wird der Einsatz von Sedativa (Beruhigungsmittel / Schlafmittel) aufgrund ihrer Nebenwirkungen generell zurückhaltend empfohlen.
- Da die meisten Schlaf- und Beruhigungsmittel die Muskeltätigkeit herabsetzen, kann es gerade im höheren Alter leichter zu Stürzen kommen; wegen des eingeschränkten Reaktionsvermögens wiederum können diese schwerwiegend sein.
- Andererseits kann auch der Schlafmangel selbst zu erhöhter Sturzgefahr führen.
Hier müssen die Vor- und Nachteile einer medikamentösen Behandlung sorgfältig gegeneinander abgewogen werden. Gedächtnisstörungen und Verwirrtheit sind ebenfalls als unerwünschte Wirkungen bekannt. Diese werden vor allem bei Menschen, die unter Demenz leiden, zusätzlich verstärkt.
Bevor also eine Schlafstörung mit Arzneimitteln behandelt wird, stehen zunächst die nichtmedikamentösen Verfahren im Vordergrund. Dazu gehören die Aufklärung über mögliche falsche Erwartungen an den Schlaf, verhaltenstherapeutische Techniken bei Schlafstörungen und die Anwendung von Entspannungstechniken.
Verschreibungspflichtige Schlafmittel können viele mögliche Nebenwirkungen und bisher kaum untersuchte Langzeiteffekte haben. Einige Schlaf- und Beruhigungsmittel können auch abhängig machen ( ), Deswegen eignen sie sich für die Langzeitbehandlung von Ein- und Durchschlafstörungen nur in bestimmten Fällen, z.B.
Welche Schlafmittel ist geeignet für ältere Leute?
Bei älteren Menschen erhöht sich die Sturzgefahr. Als Schlafmittel eingesetzt werden zum Beispiel: pflanzliche Mittel (Phytopharmaka) wie Baldrian. Antihistaminika.
Warum ist Amitriptylin im Alter gefährlich?
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Hintergrund: Durch die Zunahme hochbetagter Menschen erhht sich auch die Zahl der multimorbiden Patienten und somit das Risiko fr Polypharmazie. Arzneimittelinteraktionen, unerwnschte Arzneimittelwirkungen, Beeintrchtigungen des Gesundheitszustandes und die Notwendigkeit zur stationren Behandlung knnen folgen.510% der Krankenhausaufnahmen in der Altersgruppe der Hochbetagten sind auf unerwnschte Arzneimittelwirkungen zurckzufhren.
Methode: Es wurde eine selektive Literaturrecherche in PubMed und der Cochrane Library mit den Stichworten Arzneimittelinteraktionen, unerwnschte Arzneimittelwirkung, Polypharmazie, Pharmakokinetik und Pharmakodynamik durchgefhrt. Ergebnisse: ltere Patienten sind in besonderer Weise von Polypharmazie betroffen.
Pharmakokinetik Teil 1 – AMBOSS Auditor
Ursachen hierfr sind unter anderem die Multimorbiditt im Alter und die unkritische Anwendung von Leitlinien. Je mehr Medikamente eingenommen werden, desto grer ist das Risiko fr Arzneimittelinteraktionen und unerwnschte Arzneimittelwirkungen. Altersbedingte Vernderungen von Pharmakokinetik und Pharmakodynamik erhhen dieses Risiko. Aufgrund demografischer Entwicklungen wird der Anteil lterer an der Gesamtbevlkerung ansteigen. Die heute etwa 6 Millionen ber 80-Jhrigen in Deutschland werden bis 2050 auf etwa 10 Millionen anwachsen ( 1 ). Die Zunahme hochbetagter Menschen fhrt zur Zunahme von Multimorbiditt und damit zur Notwendigkeit, mehrere Arzneimittel gleichzeitig zu verordnen ( 2 ).
Folge ist Polypharmazie, die Gabe von fnf oder mehr Wirkstoffen gleichzeitig. Polypharmazie betrifft 75- bis 85-Jhrige besonders ( 2 ). Polypharmazie fhrt zur Zunahme von Arzneimittelinteraktionen, unerwnschter Arzneimittelwirkungen (UAW), Beeintrchtigungen des Gesundheitszustandes und vermehrter stationrer Behandlungen ( e1 ).
Arzneimittelinteraktionen sind Wechselwirkungen von Arzneimitteln, die durch inhibitorische oder induktive Effekte auf das Cytochrom P450 (CYP) zu toxischer Wirkung oder Verminderung des therapeutischen Effekts fhren knnen. UAW tragen zu hheren Kosten im Gesundheitswesen bei.
Sie sind fr 510 % der Krankenhausaufnahmen verantwortlich ( 3 6, e2 ). Bei lteren besteht die erhhte Gefahr stationrer Wiederaufnahme wegen schwerer UAW ( e3 ). Medikamente, die im Alter hufig UAW begnstigen, sind Antihypertensiva (36 %), nichtsteroidale Analgetika/Antiphlogistika (17,8 %), Insuline (13,9 %), Antikoagulanzien (33,3 %) und Psychopharmaka (24,8 %) ( 7, e1, e4, e5 ).
Der unkritische Einsatz von Psychopharmaka bei lteren sowie vernderte Pharmakokinetik und Pharmakodynamik knnen zu erhhten Nebenwirkungsraten und UAW fhren. Anticholinerg und sedierend wirkende Psychopharmaka sind riskant. Oft lassen sich UAW nur schwer von Symptomen der Grunderkrankung oder von neuen Erkrankungen unterscheiden ( 8, 9 ).
UAW von Psychopharmaka knnen bei lteren dramatischen Folgen haben: Sturzgefahr durch berdosierung oder Parkinsonoid; Delirien, Synkopen und kognitive Verschlechterung durch anticholinerge Nebenwirkungen; Bradykardie bei kardialen Nebenwirkungen oder Dekompensation eines Diabetes mellitus und das Auftreten von kardiovaskulren/zerebrovaskulren Ereignissen durch metabolische Nebenwirkungen.
Die starre Anwendung von Leitlinien bei mehreren chronischen Erkrankungen erhht das Polypharmazierisiko und die Mglichkeit von potenziell gefhrlichen Arzneimittelinteraktionen und UAW deutlich ( 10, 11 ). Nichtangepasste Dosierung durch Unkenntnis von Pharmakokinetik und Pharmakodynamik von Psychopharmaka im Alter ist hufig Ursache fr Arzneimittelinteraktionen und UAW ( 11 ).
Psychopharmakotherapie lterer ist wichtig und notwendig fr deren Lebensqualitt. Wissen ber spezifische Pharmakodynamik und Pharmakokinetik lterer kann zur Vermeidung von Arzneimittelinteraktionen und Polypharmazie beitragen ( e6 ). Kenntnisse ber Spezifika im Alter sind notwendig, rasch erlernbar und unkompliziert.
Durch Schulung des Personals einer Intensivstation konnten Interaktionen von 66 % auf 54 % und UAW von 44 % auf 25 % reduziert werden ( 12 ). Methode Grundlage des Artikels ist eine selektive Literaturrecherche im PubMed und ffentlichen Datenbanken. Lernziele Die Leser sollen nach Lektre des Artikels
die Besonderheiten der Pharmakokinetik und Pharmakodynamik in der Anwendung von Psychopharmaka im Alter verstehen die Altersspezifika von Resorption, Verteilung, Ausscheidung und Biotransformation kennengelernt haben wissen, wie beim notwendigen Einsatz von Psychopharmaka im Alter Arzneimittelinteraktionen, unerwnschte Arzneimittelwirkungen und Polypharmazie vermieden werden knnen.
Pharmakokinetik Pharmakokinetische Interaktionen sind Wechselwirkungen, die indirekt ber Induktion beziehungsweise Inhibition am CYP oder direkt die Bioverfgbarkeit der Medikamente beeinflussen. Pharmakokinetische Besonderheiten im Alter sind in vernderter Resorption (gastrointestinal und Bluthirnschranke), Verteilung, Eiweibindung, renaler Eliminierung und Biotransformation (CYP) zu suchen ( 13, e7 ).
Verteilung Altersbedingte Vernderungen sind Reduktion von Flssigkeitsvolumen, Organdurchblutung, Muskelmasse, Serumalbumin und Zunahme des Krperfettgewebes ( 14 ). Es kommt zur Vernderung der Serumkonzentrationen, verlngerter Verweildauer der Medikation im Krper, strkerer Wirkung bei geringerer Dosierung und damit zur Zunahme von Nebenwirkung und Toxizitt.
Die Zunahme des Krperfettgewebes (stetiger Umbau von Muskelmasse in Fett- und Bindegewebe im Alter) fhrt dazu, dass lipophile Substanzen in Fettdepots angereichert und unkontrolliert abgegeben werden. So ist die Halbwertszeit von Diazepam bei lteren aufgrund hoher Lipophilie um das Zweifache erhht, selbst bei noch unvernderter Kreatinin-Clearance.
Der Einsatz von Diazepam ist deshalb im Alter kritisch zu bewerten ( 15 ). Keine Zunahme der Halbwertzeit im Alter zeigen Oxazepam und Lorezepam, die nicht lipophil sind und bevorzugt werden sollten. Eiweibindung Im Alter tritt physiologisch eine Reduktion des Serumalbumins auf ( 15, 16, e8 ). Pharmaka binden jedoch an Albumin und nur die freie, die nicht gebundene Substanz ist dann pharmakologisch wirksam.
Deshalb sollte die Dosis angepasst werden, um einen Anstieg der freien Substanz und damit Nebenwirkungen oder Toxizitt zu vermeiden. Psychopharmaka mit hoher Eiweibindung (ber 90 %), steiler Dosis-Wirkungs-Kurve oder geringer therapeutischer Breite sind betroffen.
Der Effekt ist nicht hufig, kann aber wie beispielsweise bei der Kombination von Acetylsalicylsure (ASS) und Valproinsure problematisch sein (Interaktionen und Blutungsneigung). ASS, zum Beispiel als Sekundrprophylaxe nach Schlaganfall, kann die Valproinsure aus der Eiweibindung verdrngen. Der Valproinsurespiegel kann ansteigen.
Unruhe, Verwirrtheit oder in seltenen Fllen eine Valproinsure-Enzephalopathie knnten folgen. Ausscheidung Die renale Elimination kann individuell altersbedingt verndert sein. Renale Durchblutung, Anzahl der Nephrone und glomerulre Filtrationsrate nehmen ab.
- Die glomerulre Filtrationsrate reduziert sich um bis zu 1 mL/Minute/Jahr, die Tubulusfunktion nimmt ab dem 50.
- Lebensjahr pro Jahr um 1 % pro Jahr ab ( 16, 17 ).
- Nierengngige Medikamente (wie Gyrasehemmer und Digoxin) knnten verzgert eliminiert werden.
- Bei lteren sollten deshalb hufiger Medikamentenspiegel im Blut kontrolliert und Medikamente bevorzugt werden, die nicht nur einen Abbauweg prferieren.
Digoxin (renale Eliminierung) knnte auf Digitoxin umgestellt werden (hepatische und renale Eliminierung). Biotransformation und CYP Besondere Bedeutung kommt der Biotransformation im Alter zu. Es kommt altersbedingt zur Reduktion der Lebergre (bis 40 %), zur Abnahme von Leberdurchblutung (bis 30 %) und Enzymaktivitt der CYP-abhngigen Phase-I-Reaktion und zur hheren Bioverfgbarkeit und langsameren Elimination lebergngiger Medikamente wie zum Beispiel Propranolol, Metoprolol, Verapamil, Nifedipin ( e9 ). Grafik Algorithmus zum Umgang mit Polypharmazie (modifiziert, ergnzt und erweitert nach ) ; AM, Arzneimittel; UAW, unerwnschte Arzneimittelwirkung eGrafik 1 Psychopharmakotherapie: wichtige Isoenzyme und deren Verteilung Bei der Gabe von mehreren Medikamenten, die hepatisch abgebaut werden, kann es zu erhhten oder erniedrigten Medikamentenspiegeln im Blut kommen. Pharmakokinetisch interaktionsrelevant ist eine Kombination dann, wenn ein verabreichter Arzneistoff Inhibitor oder Induktor eines CYP-Enzyms ist (perpetrator drug) und die Medikamentenliste Arzneistoffe enthlt, die bevorzugt durch das gehemmte oder induzierte Enzym abgebaut werden (victim drugs).
- Enntnisse ber die Abbauwege der verschiedenen Substanzen und deren Potenzial zur Inhibition oder Induktion sind deshalb notwendig.
- Inhibition von Cytochrom-P450-Enzymen Bei der Psychopharmakotherapie lterer muss die Inhibition des Isoenzyms 2D6 beachtet werden.
- Dieses Isoenzym wird im Abbau zahlreicher internistischer, aber auch psychiatrischer Medikamente gebraucht.
Dessen Inhibition kann zu schweren Arzneimittelinteraktionen und UAW fhren. Potente Inhibitoren sind die Antidepressiva Paroxetin und Fluoxetin. Die Kombination von Paroxetin mit den Blutdrucksenkern Nebivolol oder Metoprolol, kann zum Auftreten einer schweren Bradyarrhythmie fhren ( 18 ).
Paroxetin als starker Inhibitor am Isoenzym 2D6 hemmt den Abbauweg von Nebivolol und fhrt zu dessen Anstieg im Blut mit folgender Bradyarrhythmie. Auch Aripiprazol steigt im Plasmaspiegel durch Gabe von 2D6-Inhibitoren an ( 19, 20 ). Besondere Bedeutung haben Tramadol (Schmerz-Medikament) und Tamoxifen (Hormonbehandlung beim Mammakarzinom), die als inaktive Vorstufen (Prodrug) ber das Isoenzym 2D6 in die wirksame Form umgewandelt werden mssen ( 21 ).
Wenn Tramadol oder Tamoxifen mit starken 2D6-Hemmern, wie Paroxetin, Fluoxetin, Bupropion oder Melperon (Dosen ber 50 mg pro Tag) eingenommen werden, kann deren Wirksamkeit deutlich reduziert werden ( 21 ); bei Tamoxifen mit der Folge des Anstieges der Brustkrebssterblichkeit ( e10 ).
- Relevant ist auch das Isoenzym 2C19.
- Die Kombination von Sertralin und Omeprazol kann zu UAW und erheblichen Arzneimittelinteraktionen fhren ( 22 ).
- Ein serotonerges Syndrom kann auftreten, da Sertralin ber das Isoenzym 2C19 abgebaut wird und Omeprazol dieses hemmt.
- Pantoprazol ist deshalb zu bevorzugen, da es nicht hemmt.
Bei lteren sind Citalopram, Venlafaxin und Mirtazapin zu bevorzugen. Paroxetin und Fluoxetin sollten gemieden werden (Tabelle 1). Tabelle 1 bersicht ber inhibitorische Wirkungen auf verschiedene CYP-450-Isoenzyme verschiedener Antidepressiva (Auswahl)* Auch der inhibitorische Effekt am Isoenzym 3A4 ist bei der Behandlung lterer zu beachten. Substanzen, die ber 3A4 abgebaut werden, knnen im Plasmaspiegel ansteigen und Toxizitt auslsen.
- Das Antibiotikum Clarithromycin wirkt hemmend am Isoenzym 3A4 ( 23, e11 ).
- Sein Einsatz ist problematisch, wenn auch andere Substanzen ber 3A4 abgebaut werden.
- Quetiapin und Aripiprazol (Abbau ber 3A4) steigen im Plasmaspiegel durch die Gabe potenter 3A4-Inhibitoren, wie Clarithromycin oder Erythromycin an ( 19, 20 24 ).
Bestimmte Neuroleptika (wie Olanzapin) knnen durch Gabe von Ciprofloxacin (1A2-Inhibitor am Isoenzym 1A2) im Plasmaspiegel ansteigen ( 19, 20 ). Neben Psychopharmaka kann auch Grapefruitsaft ( 25 ) inhibitorische Effekte auf den hepatischen Abbau von Arzneimitteln haben.
Dies betrifft besonders das Isoenzym 3A4. Dies ist insbesondere der Fall bei Psychopharmaka wie Quetiapin, Clomipramin, Carbamazepin und Buspiron. Grapefruitsaft kann die Bioverfgbarkeit dieser Stoffe um das 3- bis 5-fache steigern ( 25 ). Patienten sollten hierauf hingewiesen und Grapefruitsaft vermieden werden.
Induktion von Cytochrom-P450-Enzymen Die Induktion des CYP kann in der Pharmakotherapie lterer zu erheblichen Problemen fhren (Tabelle 2), Tabelle 2 Auswahl wichtiger Substanzen, die induktiv auf das Cytochrom P450 wirken* Carbamazepin und Johanniskraut sind hervorzuheben. Sie sind potente Induktoren an zahlreichen Isoenzymen des CYP (zum Beispiel 1A2, 2C9, 2C19, 3A4) ( 26 29 ). So kann beispielsweise der Quetiapin-Plasmaspiegel durch Gabe der 3A4-Induktoren Johanniskraut oder Carbamazepin deutlich sinken ( 19, 20 ).
- Johanniskraut ist als mildes Antidepressivum eine beliebte Substanz.
- Der gleichzeitige Einsatz mit Phenprocoumonen kann dazu fhren, dass deren Wirkung aufgehoben wird ( 29 ).
- Johanniskraut wirkt induzierend am Isoenzym 3A4, ber das Phenprocoumone abgebaut werden.
- Folge knnten Thrombosen und kardio- oder zerebrovaskulre Ereignisse sein.
Die Induktion von Johanniskraut betrifft auch Theophyllin, Cyclosporine, Carbamazepin, Antiinfektiva (wie HIV-Medikamente), trizyklische Antidepressiva (TZA; beispielsweise Amitriptylin) und orale Kontrazeptiva ( 29, 30 ). Carbamazepin ist ein potenter Induktor an den Isoenzymen 1A2, 2C9 und 3A4.
- Der Abbau von bestimmten Neuroleptika, Cumarinen, Ciclosporinen, Antiinfektiva und oraler Kontrazeption wird befrdert ( 31, 32 ).
- Auch Ginkgo biloba kann induzierend wirken.
- Einige Prparate ( 25 ) beschleunigen den 2C19-Metabolismus.
- Es kann zur Reduktion der Plasmaspiegel (5060 %) fr beispielsweise Citalopram, Escitalopram, TZA, Pantoprazol und Omeprazol kommen ( 30, 33 ).
Mglicherweise wirkt Ginkgo biloba auch induzierend am Isoenzym 2C9. Dies ist ein wichtiges Isoenzym fr den Abbau von Phenprocoumonen und Warfarinen. Der Einsatz von Johanniskraut, Carbamazepin und Ginkgo biloba im Alter sollte also kritisch hinterfragt werden.
Nahrungsmittel oder Rauchen knnen ebenfalls Induktion auslsen. Rauchen, ber Holzkohle gegrilltes Fleisch und Brokkoli induzieren das Isoenzym 1A2, ber das zum Beispiel Olanzapin und Clozapin abgebaut werden ( 34 ). Pharmakodynamik Pharmakodynamische Interaktionen liegen vor, wenn kombinierte Arzneistoffe direkt (Kompetition) auf dieselbe Zielstruktur oder indirekt (Antagonismus oder Synergismus) auf dasselbe Organ oder denselben Regelkreislauf einwirken.
Altersbedingte Vernderungen Die vernderte Pharmakodynamik im Alter kann Arzneimittelinteraktionen oder unerwnschte Arzneimittelwirkungen befrdern. Abnahme der Neuronendichte, verringerte Rezeptordichte, reduzierte Transmittersynthese und Empfindlichkeit der Rezeptoren sind zu bercksichtigen.
Linische Konsequenzen treten im dopaminergen, serotonergen und cholinergen System auf, wie erhhte Empfindlichkeit fr EPMS (extrapyramidal-motorische Symptome), erhhtes Risiko fr Agitation, sexuelle Dysfunktion, fr das serotonerge Syndrom sowie fr anticholinerge Wirkungen wie Harnverhalt, Glaukom und Delir ( 35, e7 ).
Serotonerges Syndrom Es wird durch verstrkte zentrale und periphere synaptische Serotoninwirkung verursacht, wie sie beispielsweise bei Kombination von Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (SSRI) und MAO-Hemmern auftreten kann. Die wichtigsten Symptome sind Fieber, neuromuskulre Symptome (Tremor, Hyperreflexie, Myoklonus und Hyperrigiditt) und psychiatrische Symptome wie Desorientiertheit, Verwirrtheit, Erregung oder Euphorie, sowie vegetative Symptome (zum Beispiel belkeit, Erbrechen, Diarrh, Hyperhidrosis, Tachykardie).
Ombinationen von Substanzen, die auf unterschiedliche Weise zur Ausschttung eines gemeinsam wirksamen Metaboliten fhren, sind problematisch. So kann die Kombination von SSRI mit Triptanen ein serotonerges Syndrom hervorrufen ( e12 ). Substanzen mit Erhhung des Sturzrisikos (fall risk increasing drugs) Hierzu gehren neben Antihypertensiva und Muskelrelaxanzien auch Benzodiazepine (Sedierung und Verminderung des Muskeltonus) und Antipsychotika beziehungsweise Antidepressiva mit alpha-antagonistischer, also blutdrucksenkender Wirkung.
Diuretika knnen durch Blutdrucksenkung, Strung von Nierenfunktion und Elektrolythaushalt ebenfalls das Sturzrisiko erhhen ( e13 ). Es liegen Hinweise vor, dass bei Demenzkranken auch unter SSRI, dosisabhngig, erhhte Sturzgefahr besteht ( e14 ). Vorsicht gilt bei Kombinationen von Substanzen mit hnlichen Rezeptorbindungsprofilen.
Der Einsatz von trizyklischen Antidepressiva (wie Amitriptylin) oder Neuroleptika (wie Promethazin und Quetiapin) mit Antihypertensiva kann zu Blutdruckabfllen fhren. Benzodiazepine mssen im Alter kritisch eingesetzt werden. Neben Sedierung und Sturzgefahr sowie dem Abhngigkeitspotenzial ist gelegentlich Depressiogenitt zu beachten.
Bei der Behandlung von Menschen mit Demenz kann der unkritische Einsatz von Benzodiazepinen zu organisch-affektiven Strungen fhren ( 36 ), die letztlich als Verhaltensaufflligkeiten imponieren ( 37 ). Benzodiazepine knnen die Schlafarchitektur zerstren und eine zu behandelnde Schlafstrung verstrken.
- Substanzen mit anticholinergen Effekten und erhhtem Delirrisiko Problematisch sind Substanzen, die potenziell anticholinerge Effekte haben.
- Ltere zeigen eine hohe Empfindlichkeit fr anticholinerge Nebenwirkungen.
- Die im Kasten beispielhaft aufgefhrten Substanzen sollten in der Pharmakotherapie lterer vermieden werden.
Mssen diese dennoch eingesetzt werden und eine rasche kognitive Verschlechterung oder ein Delir treten auf, mssen die Substanzen abgesetzt oder ausgetauscht werden. Die Unkenntnis dieser Zusammenhnge fhrt oft dazu, dass diese unerwnschten Arzneimittelwirkungen gar nicht erkannt, sondern mit weiteren Medikamenten symptomatisch behandelt werden. Kasten Substanzen (Beispiele) mit anticholinergen Effekten (im Sinne von UAW)* Der Einsatz mehrerer Medikamente mit anticholinergen Eigenschaften, wie niederpotente Neuroleptika und atropinhaltige Augentropfen, sollte vermieden werden. Antiparkinsonmedikamente und trizyklische Antidepressiva (anticholinerge Wirkung) oder Neuroleptika (wie Olanzapin oder Quetiapin) knnen zum zentralen anticholinergen Syndrom oder zum Delir fhren.
Auch internistische Medikamente knnen anticholinerg wirken, zum Beispiel Kortison, Antiemetika (wie Dimenhydrinat) und Kalziumantagonisten. Urologika sind ebenfalls betroffen. Kombinationen von Substanzen, die gleichzeitig in den Elektrolythaushalt eingreifen, sollten kritisch berdacht werden. Die Kombination von ACE-Hemmer und kaliumsparenden Diuretika kann zu Hyperkalimie und Delir fhren.
Serotonerge Pharmaka (zum Beispiel Citalopram) knnen durch die Auslsung eines SIADH (Syndrom der inadquaten ADH-Sekretion: erhhte Sekretion des antidiuretischen Hormons in der Hypophyse fhrt zur gesteigerten Wasserretention mit berwsserung und Verdnnungshyponatrimie) eine Hyponatrimie hervorrufen und damit ein demenzielles Syndrom oder ein Delir begnstigen.
Bei gleichzeitiger Gabe von Diuretika (insbesondere von Thiaziden) mit serotonergen Pharmaka steigt das Risiko fr Hyponatrimie nochmals an. Substanzen mit Potenz zur QTc-Zeitverlngerung Medikamente, die potenziell die QTc-Zeit verlngern knnen, sind bei lteren zu vermeiden und sollten nicht kombiniert werden.
Kritisch sind unter anderem trizyklische Antidepressiva und solche Neuroleptika wie zum Beispiel Haloperidol, Ziprasidon, Quetiapin und Sulpirid zu beurteilen. Diese sollten in Kombination mit Substanzen, die die QTc-Zeit verlngern (beispielsweise Amantadin) kritisch hinterfragt werden ( 19, 20, e15 ) (Tabelle 3). Tabelle 3 Medikamente, die die QTc-Zeit verlngern knnen Substanzen mit Erhhung des Blutungsrisikos Serotonerge Pharmaka erhhen das Blutungsrisiko in Kombination mit Thrombozytenaggregationshemmern, neuen oralen Antikoagulanzien (NOAK) oder Phenprocoumonen ( e16 ).
- Serotonin verstrkt die Blutplttchenaggregation.
- SSRI senken die Serotoninaufnahme aus dem Blut in die Blutplttchen und begnstigen somit die Blutungsneigung ( e17 ).
- In Kombination mit SSRI, Thrombozytenaggregationshemmern, NOAKs oder Phenprocoumon knnen auch Ginkgoprparate zur erhhten Blutungsneigung beitragen ( e18 ).
Die Kombination von Valproinsure mit ASS oder Antikoagulanzien erhht ebenfalls die Blutungsneigung ( 19, 20 ). Interaktionen mit Lithium Lithium, eine Substanz mit geringer therapeutischer Breite, hat in der modernen Psychopharmakotherapie seine Bedeutung auch bei lteren nicht verloren. eTabelle 1 Hinweise fr den Einsatz von Lithium in Kombination mit anderen Arzneimitteln Lithium sollte nicht mit Thiazid- oder Schleifendiuretika, nichtsteroidalen Antirheumatika, ACE-Hemmern oder Kalziumantagonisten kombiniert werden, um Lithiumintoxikationen zu vermeiden ( 19, 20, 38, e19 ).
- Die Zusammenarbeit zwischen psychiatrischen und somatischen Behandlern ist notwendig.
- Interaktionen mit Stimmungsstabilisatoren Stimmungsstabilisatoren knnen Arzneimittelinteraktionen hervorrufen.
- Die Gabe von Valproinsure und trizyklischen Antidepressiva erhht die Krampfbereitschaft ( 19, 20 ).
- Die Kombination von Valproinsure und Clozapin kann zu Vernderungen beider Plasmaspiegel fhren ( 19, 20 ).
Lamotrigin und Valproinsure knnen sich im Plasmaspiegel erhhen mit Gefahr einer toxischen Epidermolyse ( 19, 20 ). Interaktionen mit Neuroleptika Neuroleptika knnen Interaktionen mit anderen Substanzen hervorrufen. Die Kombination von Clozapin und Valproinsure kann zur Neutropenie fhren ( 19, 20 ).
- Clozapin ist stark anticholinerg ( 19, 20 ).
- Risperidon kann mit Alpha-1-Blockern (beispielsweise Tamsulosin) zu deren Wirkverstrkung fhren, die Kombination mit trizyklischen Antidepressiva oder Betablockern kann extrapyramidalmotorische Strungen (EPMS) hervorrufen ( 19, 20 ).
- Vermeidung von Interaktionen und Polypharmazie In der Psychopharmakotherapie lterer sollten Substanzen gewhlt werden, die keine anticholinergen Nebenwirkungen haben, wenig sedieren, geringes EPMS-Risiko haben, keine QTc-Zeitverlngerung zeigen, wenig in die Orthostase eingreifen, groe therapeutische Breite haben, gute Vertrglichkeit mit Begleiterkrankungen, wenig metabolische Wirkung und sich mglichst nicht auf den Elektrolythaushalt auswirken.
Wegen anticholinerger und kardiotoxischer Nebenwirkung sollten trizyklische Antidepressiva (TZA) vermieden werden. Sollte tatschlich ein TZA notwendig sein, ist Nortriptylin aufgrund des besseren Nebenwirkungsprofils (QTc-Zeit, Orthostase, Sedierung und anticholinerge Wirkung) zu bevorzugen ( e20, e21 ).
Aufgrund des inhibitorischen Einflusses auf das CYP sollten Paroxetin, Fluoxamin und Fluoxetin nicht angewendet und Ciprofloxacin, Erythromycin und Clarithromycin kritisch berdacht werden. Carbamazepin, Ginkgo biloba und Johanniskraut sind als potente Induktoren an zahlreichen Isoenzymen zu meiden. Wegen der Sedierung, des Abhngigkeitspotenzials und des depressiogenen Effekts im Alter sollten Benzodiazepine kritisch und nur kurzzeitig eingesetzt werden.
Zunchst muss die Indikation eines Medikamentes (beispielsweise Protonenpumpen-Hemmer oder Statine) geprft werden. Es sollte mit der niedrigsten Einstiegsdosis begonnen und einer lngere Titrationszeit angestrebt werden (start low, go slow). Medikamente mit kurzen Halbwertzeiten und hoher Bioverfgbarkeit mssen bevorzugt werden.
- Sie sollten keine starken Hemmer am CYP sein.
- Substanzen mit geringer therapeutischer Breite sollten vermieden werden.
- Substanzen mit einfacher Einnahme, die der Patient leicht schlucken kann und Einmalgabe pro Tag sollten bevorzugt werden.
- Im Alter kommt es zur Zunahme der pharmakokinetischen und -dynamischen Varianz.
Die pharmakokinetische Varianz kann durch Messung der Medikamentenspiegel im Blut kontrolliert werden (Grafik). Checklisten und Werkzeuge Es stehen unterschiedliche Checklisten und Werkzeuge zur Vermeidung von Interaktionen und Polypharmazie zur Verfgung.
- Hilfreich bei der Auswahl ist die PRISCUS-Liste ( 8 ).
- Diese Liste ist als Limitation des expertenbasierten Verfahrens fr die Bewertung der Arzneistoffe und auch fr die Benennung von Alternativen und Monitoring-Hinweisen zu verstehen.
- Hnliches gilt fr das FORTA-Konzept (fit for the aged) ( e22, e23 ) und die Beers-Liste ( 39 ).
Hier konnte zum Beispiel gezeigt werden, dass bei lteren niederpotente Neuroleptika aufgrund von Sedierung, anticholinerger Wirkungen und des Eingriffs in die Orthostase ungnstig sind ( Tabelle 4, eTabelle 2, eTabelle 3 ), eTabelle 2 Potenziell inadquate Arzneimittel fr ltere Patienten: Sedativa und Hypnotika, kurz oder mittellangwirksame Benzodiazepine, Z-Substanzen sowie Stimmungsstabilisatoren (modifiziert nach ) Daneben haben sich Kompendien ( 19 ) oder internetbasierte Tabellen (drug interactions flockhart table; ) bewhrt.
Fr gngige Psychopharmaka sind Abbauwege und inhibitorische beziehungsweise induktive Effekte auf das CYP beschrieben. Potenzielle Nebenwirkungen und das notwendige Monitoring sind zusammengefasst. Bei Niereninsuffizienz ist die Internetseite dosing.de ( e24 ) und bei QTc-Zeit-Verlngerung CredibleMeds ( e25 ) hilfreich.
Effektiv sind auch Interaktionsplattformen, wie www.psiac.de ( 40 ) oder www.mediq.ch ( e26 ). Diese kostenpflichtigen, aber von der Pharmaindustrie unabhngigen Plattformen bieten die Mglichkeit, die Medikamente des Patienten einzugeben und potenzielle Interaktionen oder Nebenwirkung der Medikamentenkombinationen darzustellen.
- Dadurch knnen polypharmazieinduzierte Risiken vermindert, Indikationen hinterfragt und Polypharmazie vorgebeugt werden.
- Interaktionsplattformen sind auch fr Smartphones verfgbar, wie Arznei-Check von der Ifap GmbH ( e27 ) als unabhngige App.
- Der konsequente Einsatz dieser Werkzeuge und Hilfsmittel kann dazu fhren, dass Interaktionen und Polypharmazie vermieden werden.
Schlussfolgerungen ltere Patienten sind in besonderer Weise dem Risiko einer Polypharmazie ausgesetzt. Die Zunahme der Multimorbiditt im Alter und auch eine unkritische Anwendung aller Leitlinien fr die verschiedenen Grunderkrankungen knnen Ursache fr Polypharmazie sein.
- Mit zunehmender Zahl der Medikamente steigt das Risiko fr Arzneimittelinteraktionen und unerwnschte Arzneimittelwirkungen an.
- Die vernderte Pharmakokinetik und Pharmakodynamik im Alter erhhen ebenfalls das Risiko.
- Es ist wichtig, gerade bei der pharmakologischen Behandlung lterer Kenntnisse ber Abbauwege der Medikamente sowie induktive und inhibitorische Effekte am CYP zu haben.
Besonders trifft dies auf Medikamente mit hoher Metabolisierungsrate und geringer Bioverfgbarkeit zu, die ein hohes potenzielles Risiko fr Interaktionen aufweisen. In der klinisch-praktischen Ttigkeit liegen zahlreiche Hilfsmittel und Instrumente (eTabelle 4) vor, um ein praktikables und sinnvolles Arzneimittelmonitoring (zum Beispiel durch Messung der Medikamentenspiegel im Serum) durchzufhren und um frhzeitig Risiken fr mgliche Interaktionen und unerwnschte Arzneimittelwirkungen auszumachen und diese zu vermeiden. eTabelle 4 Online Tools Arzneimittelinteraktionen Arzneimittelinteraktionen sind Wechselwirkungen von Arzneimitteln, die durch inhibitorische oder induktive Effekte auf das Cytochrom P450 zu toxischen Wirkungen oder zu einer Verminderung des therapeutischen Effekts fhren knnen.
- Polypharmazie Polypharmazie ist die gleichzeitige und kontinuierliche Gabe von fnf oder mehr Wirkstoffen.
- Die Polypharmazie erhht das Risiko fr Wechsel- und Nebenwirkungen insbesondere bei lteren Patienten deutlich.
- Pharmakokinetische Interaktionen Unter pharmakokinetischen Interaktionen versteht man Wechselwirkungen, die entweder indirekt ber die Induktion oder Inhibition am Cytochrom P450 oder direkt, intermolekular ber beispielsweise Chelatierung diverser Arzneistoffe die Bioverfgbarkeit der Medikamente beeinflussen.
Wirkung von pharmakokinetischen Interaktionen Pharmakokinetische Interaktionen betreffen Resorption (gastrointestinal und Bluthirnschranke), Verteilung, Biotransformation und renale Eliminierung. Biotransformation und CYP Besondere Bedeutung hat die Biotransformation im Alter.
Es kommt altersbedingt zur Reduktion der Lebergre, zur Abnahme von Leberdurchblutung und Enzymaktivitt der CYP-abhngigen Phase-I-Reaktion und zur hheren Bioverfgbarkeit und langsameren Elimination lebergngiger Medikamente. Beispiele fr Inhibition Die Gabe von Paroxetin und Nebivolol (selektiver β-Adrenorezeptorenblocker) fhrt durch die Hemmung am Isoenzym 2D6 zu einem deutlich erhhten Nebivolol-Blut-Spiegel und der Entstehung einer bradykarden Herzrhythmusstrung.
Grapefruit Neben Psychopharmaka kann auch Grapefruitsaft inhibitorische Effekte auf den hepatischen Abbau von Arzneimitteln haben. Betroffene Psychopharmaka sind Quetiapin, Clomipramin, Carbamazepin und Buspiron. Grapefruitsaft kann die Bioverfgbarkeit dieser Stoffe um das 3- bis 5-fache steigern.
- Johanniskraut Johanniskraut wird als mildes Antidepressivum eingesetzt.
- Der gleichzeitige Einsatz mit Phenprocoumonen kann zur Aufhebung der Wirkung fhren.
- Johanniskraut wirkt induzierend am Isoenzym 3A4.
- Folge knnen Thrombosen und kardio- oder zerebrovaskulre Ereignisse sein.
- Definition von pharmakodynamischen Interaktionen Eine pharmakodynamische Interaktion liegt vor, wenn die kombinierten Arzneistoffe direkt (Kompetition) auf derselbe Zielstruktur oder indirekt (Antagonismus oder Synergismus zweier Pharmaka) auf dasselbe Organ oder denselben Regelkreislauf einwirken.
Substanzen mit Erhhung des Sturzrisikos Antihypertensiva, Muskelrelaxanzien, Benzodiazepine (Sedierung und Verminderung des Muskeltonus), Antipsychotika, Antidepressiva mit alpha-antagonistischer, also blutdrucksenkender Wirkung sowie Diuretika SIADH: Syndrom der inadquaten ADH-Sekretion Durch inadquat erhhte Sekretion von ADH (antidiuretisches Hormon) in der Hypophyse entsteht eine gesteigerte Wasserretention in den Nieren.
Folgen sind berwsserung und Verdnnungshyponatrimie. Diuretika und SSRI knnen ein SIADH auslsen. Kardiale berleitungsstrungen Die Gabe von Clarithromycin und Quetiapin kann das Risiko fr kardiale berleitungsstrungen deutlich erhhen, auch mit potenziell tdlichen Folgen. Blutungsrisiko unter SSRI Serotonin verstrkt die Blutplttchenaggregation.
SSRI senken die Serotonin-Aufnahme aus dem Blut in die Blutplttchen und begnstigen somit eine vermehrte Blutungsneigung. Induktion Die gleichzeitige Gabe von Johanniskraut und Phenprocoumon kann durch die Induktion des Isoenzyms 3A4 zu einem beschleunigten Abbau von Phenprocoumon mit Wirkabschwchung oder Wirkverlust fhren.
Klassische Neuroleptika erhhen das Risiko fr: Delir, kognitive Defizite, extrapyramidale UAW (EPMS), Hypotonien, Sedierung mit Sturzgefahr und erhhte Sterblichkeit bei Demenzkranken. MAO-Hemmer erhhen das Risiko fr: hypertensive Krisen, Hypotonie und maligne Hyperthermie Ausblick In der Psychopharmakotherapie lterer Menschen kann durch den Einsatz eines Arzneimittelmonitorings und der frhzeitigen Risikoabschtzung das Risiko fr Interaktionen oder Polypharmazie deutlich vermindert werden.
Danksagung Die Autoren mchten Herrn Prof. Dr. Walter Hewer (Christophsbad, Goeppingen) fr die hilfreichen Anregungen bei der Erstellung des Manuskriptes danken. Interessenkonflikt Prof. Kratz erhielt Honorare fr die Vorbereitung von wissenschaftlichen Fortbildungsveranstaltungen von Janssen-Cilag, Lilly und Novo Nordisk.
- Prof. Diefenbacher erklrt, dass kein Interessenkonflikt besteht.
- Manuskriptdaten eingereicht: 18.3.2019, revidierte Fassung angenommen: 19.6.2019 Anschrift fr die Verfasser Prof. Dr. med.
- Torsten Kratz Abteilung fr Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik Funktionsbereich Gerontopsychiatrie und -psychotherapie Knigin-Elisabeth-Herzberge Krankenhaus Herzbergstrae 79 10365 Berlin [email protected] Zitierweise Kratz T, Diefenbacher A: Psychopharmacological treatment in older peopleavoiding drug interactions and polypharmacy.
Dtsch Arztebl Int 2019; 116: 50818. DOI: 10.3238/arztebl.2019.0508 ►Die englische Version des Artikels ist online abrufbar unter: www.aerzteblatt-international.de Zusatzmaterial Mit e gekennzeichnete Literatur: www.aerzteblatt.de/lit2919 oder ber QR-Code eTabellen und e Grafik: www.aerzteblatt.de/19m0508 oder ber QR-Code 1.
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Dr. med. Kratz, Prof. Dr. med. Diefenbacher, MBA Grafik Algorithmus zum Umgang mit Polypharmazie (modifiziert, ergnzt und erweitert nach ) ; AM, Arzneimittel; UAW, unerwnschte Arzneimittelwirkung Kasten Substanzen (Beispiele) mit anticholinergen Effekten (im Sinne von UAW)* Tabelle 1 bersicht ber inhibitorische Wirkungen auf verschiedene CYP-450-Isoenzyme verschiedener Antidepressiva (Auswahl)* Tabelle 2 Auswahl wichtiger Substanzen, die induktiv auf das Cytochrom P450 wirken* Tabelle 3 Medikamente, die die QTc-Zeit verlngern knnen eGrafik 1 Psychopharmakotherapie: wichtige Isoenzyme und deren Verteilung eTabelle 1 Hinweise fr den Einsatz von Lithium in Kombination mit anderen Arzneimitteln eTabelle 2 Potenziell inadquate Arzneimittel fr ltere Patienten: Sedativa und Hypnotika, kurz oder mittellangwirksame Benzodiazepine, Z-Substanzen sowie Stimmungsstabilisatoren (modifiziert nach ) eTabelle 4 Online Tools
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Psychopharmakotherapie im Alter
Warum ist man im Alter nicht mehr so leistungsfähig?
Atmung & Herz-Kreislauf-System – Die Lunge verliert an Elastizität. In den Bronchien nimmt die Fläche der Verzweigungen, über die der Gasaustausch erfolgt, ab. Dadurch kann über die Atmung nicht mehr so viel Sauerstoff aufgenommen werden. Das Herz ist ebenfalls vom Alterungsprozess betroffen: Im Herzmuskel werden mit höherem Alter zunehmend Fett- und Bindegewebe eingelagert.
Warum im Alter langsamer?
Der Körper verändert sich beim Älterwerden, weil es zu Veränderungen in einzelnen Zellen und in ganzen Organen kommt. Diese Veränderungen führen zu Veränderungen in der Funktionsfähigkeit und im Aussehen. Wenn Zellen altern, verlieren sie nach und nach ihre Funktionsfähigkeit.
- Letztlich müssen alte Zellen absterben, was Teil der normalen Funktionsfähigkeit des Körpers ist.
- Alte Zellen sterben manchmal ab, weil sie dazu programmiert sind.
- Die Gene in den Zellen programmieren einen Prozess, der nach Auslösung zum Zelltod führt.
- Dieser programmierte Tod, als Apoptose bezeichnet, ist eine Art Selbstmord der Zelle.
Das Altern einer Zelle ist ein Auslöser. Alte Zellen müssen sterben, um Platz für neue Zellen zu machen. Andere Auslöser umfassen eine übermäßige Anzahl an Zellen und möglicherweise eine Schädigung der Zelle. Alte Zellen sterben auch deshalb, weil sie sich nur begrenzt häufig teilen können.
Die Grenze ist durch Gene vorprogrammiert. Wenn sich eine Zelle nicht mehr teilen kann, wird sie größer, existiert noch eine Weile und stirbt dann ab. Der Mechanismus, der die Zellteilung begrenzt, umfasst eine Struktur, die als Telomer bezeichnet wird. Telomere dienen zur Bewegung des Erbmaterials der Zelle als Vorbereitung auf die Zellteilung.
Jedes Mal, wenn sich eine Zelle teilt, verkürzen sich die Telomere ein wenig. Irgendwann sind die Telomere so kurz, dass sich die Zelle nicht weiter teilen kann. Wenn sich eine Zelle nicht mehr teilt, wird dies als Seneszenz (Zellalterung) bezeichnet. Manchmal führt auch eine Zellschädigung direkt zum Zelltod.
Zellen können durch schädliche Substanzen geschädigt werden, wie z.B. Strahlung, Sonnenlicht und Chemotherapeutika. Zellen können auch durch bestimmte Nebenprodukte ihrer eigenen normalen Aktivitäten geschädigt werden. Diese Nebenprodukte, die sogenannten freien Radikale, werden freigesetzt, wenn Zellen Energie produzieren.
Wie gut Organe funktionieren, hängt davon ab, wie gut die Zellen innerhalb von ihnen funktionieren. Ältere Zellen verlieren nach und nach ihre Funktionsfähigkeit. In manchen Organen sterben Zellen auch und werden nicht ersetzt, sodass die Anzahl der Zellen insgesamt sinkt.
- Die Anzahl von Zellen in Hoden, Eierstöcken, Leber und Nieren nimmt mit zunehmendem Alter des Körpers merklich ab.
- Sinkt die Anzahl der Zellen zu stark, kann ein Organ nicht mehr normal funktionieren.
- Deshalb funktionieren die meisten Organe im Alter weniger gut.
- Jedoch verlieren nicht alle Organe eine große Anzahl an Zellen, darunter z.B.
das Gehirn. Gesunde ältere Menschen verlieren nicht viele Gehirnzellen. Erhebliche Verluste sind vorwiegend bei Menschen festzustellen, die einen Schlaganfall Überblick über den Schlaganfall Bei einem Schlaganfall verstopfen oder reißen die Arterien, die das Gehirn versorgen.
Dadurch stirbt das Hirngewebe in einem Teil des Gehirns ab (Hirninfarkt) und es kommt sehr plötzlich zu. Erfahren Sie mehr hatten oder unter einer Erkrankung leiden, die einen fortschreitenden Verlust von Nervenzellen (neurodegenerative Erkrankungen) verursacht, z.B. die Alzheimer-Krankheit Alzheimer-Krankheit Die Alzheimerkrankheit geht mit einem fortschreitenden Verlust geistiger Funktionen einher.
Typisch sind eine Degeneration von Hirngewebe und ein Verlust von Nervenzellen, die Ansammlung eines. Erfahren Sie mehr oder Parkinson Parkinson-Krankheit (PK) Die Parkinson-Krankheit ist eine langsam fortschreitende degenerative Erkrankung spezifischer Bereiche des Gehirns.
- Sie ist gekennzeichnet durch Tremor, wenn sich die Muskeln in Ruhe befinden.
- Erfahren Sie mehr,
- Die ersten Zeichen des Alterns betreffen oft den Bewegungsapparat.
- Die Augen, gefolgt von den Ohren, beginnen sich im frühen mittleren Lebensalter zu verändern.
- Auch bei den meisten Funktionen im Körperinneren macht sich das Altern bemerkbar.
Die meisten Körperfunktionen erreichen kurz vor dem 30. Lebensjahr ihren Höhepunkt und beginnen dann, allmählich, aber kontinuierlich, abzunehmen. Trotz dieser Abnahme ist die Funktion der meisten Organe ausreichend, da die meisten eine erheblich größere Kapazität haben, als der Körper abfordert (Funktionsreserve).
- Wenn zum Beispiel die Hälfte der Leber funktionsuntüchtig wäre, stünde dem Körper immer noch genügend Lebergewebe für eine normale Funktionsfähigkeit der Leber zur Verfügung.
- Wenn Organe ausfallen, ist dafür somit weniger der normale Alterungsprozess verantwortlich als vielmehr eine Erkrankung.
- Selbst wenn die meisten Funktionen ausreichend bleiben, bedeutet die Abnahme der Funktionsfähigkeit, dass ältere Menschen mit verschiedenen Belastungen schlechter zurechtkommen, darunter anstrengende körperliche Aktivität, extreme Temperaturschwankungen in der Umwelt sowie Erkrankungen.
Infolge dieser Funktionsabnahme leiden ältere Menschen auch mit größerer Wahrscheinlichkeit unter Nebenwirkungen von Arzneimitteln. Manche Organe versagen unter Stress häufiger als andere. Zu diesen Organen zählen das Herz und die Blutgefäße, die Harnorgane (wie z.B.
- Die Nieren) und das Gehirn.
- Nochen verlieren teilweise auch deshalb an Dichte, weil sie weniger Kalzium enthalten (das den Knochen stärkt).
- Die Kalziummenge nimmt ab, weil der Körper weniger Kalzium aus der Nahrung aufnimmt.
- Auch die Menge an Vitamin D, das dem Körper bei der Regulierung des Kalziumspiegels hilft, nimmt leicht ab.
Bestimmte Knochen werden dadurch stärker geschwächt als andere. Die am meisten betroffenen sind u.a. das Ende des Oberschenkelknochens (Femur) an der Hüfte, die Enden der Armknochen (Speiche und Elle) am Handgelenk und die Knochen in der Wirbelsäule (Rückenwirbel).
- Veränderungen in den Rückenwirbeln am oberen Ende der Wirbelsäule bewirken, dass sich der Kopf nach vorne neigt, wodurch der Hals gestaucht wird.
- Infolgedessen fällt das Schlucken schwerer und man verschluckt sich schneller.
- Die Rückenwirbel verlieren an Dichte und das wie ein Polster wirkende Gewebe (Bandscheiben) zwischen ihnen verliert an Flüssigkeit und wird dünner, wodurch sich die Wirbelsäule verkürzt.
Deshalb werden ältere Menschen kleiner. Bänder, die die Gelenke miteinander verbinden, und Sehnen, die den Muskel mit dem Knochen verbinden, verlieren tendenziell an Elastizität, wodurch sich die Gelenke verspannt oder steif anfühlen. Diese Gewebearten werden ebenfalls schwächer.
In der Folge wird der Mensch weniger beweglich. Bänder und Sehnen reißen tendenziell leichter, und wenn sie reißen, heilen sie langsamer. Zu diesen Veränderungen kommt es, weil die Zellen, aus denen die Bänder und Sehnen aufgebaut sind, weniger aktiv werden. Die Menge des Muskelgewebes (Muskelmasse) und die Muskelkraft beginnen, im Alter von ungefähr 30 Jahren abzunehmen und diese Tendenz hält für das restliche Leben an.
Diese Abnahme wird teilweise durch körperliche Untätigkeit sowie durch einen sinkenden Wachstumshormon- und Testosteronspiegel verursacht, der die Muskelentwicklung stimuliert. Außerdem können sich die Muskeln nicht mehr so schnell zusammenziehen, weil mehr schnell kontrahierende (schnell zuckende) Muskelfasern als langsam kontrahierende (langsam zuckende) Muskelfasern verloren gehen.
- Jedoch reduzieren die Auswirkungen des Alterns die Muskelmasse und -stärke um nicht mehr als 10 bis 15 % während des Erwachsenenlebens.
- Ohne Krankheiten ist der Großteil des Verlustes, der über diese 10 bis 15 % hinausgeht, mit regelmäßiger Bewegung vermeidbar.
- Schwerwiegenderer Muskelschwund (auch als Sarkopenie bekannt, was wörtlich übersetzt „Fleischmangel» bedeutet) wird durch eine Erkrankung oder extreme Inaktivität, nicht durch Altern allein, verursacht.
Die meisten älteren Menschen haben noch ausreichend Muskelmasse und -stärke, um alle notwendigen Aufgaben auszuführen. Viele ältere Menschen bleiben auch weiterhin sportlich sehr aktiv. Sie nehmen an Sportwettkämpfen teil und erfreuen sich einer vitalen körperlichen Aktivität.
- Doch auch die Fittesten werden im Alter einen gewissen körperlichen Abbau feststellen.
- Regelmäßige Bewegung Sport im Alter Mindestens 75 % der Menschen über 65 Jahre sind nicht im empfohlenen Maße körperlich aktiv, obwohl sportliche Aktivitäten bekanntlich u.a.
- Die folgenden gesundheitlichen Vorteile bieten: Längeres.
Erfahren Sie mehr zur Stärkung der Muskulatur (Krafttraining) kann zum Teil den Verlust von Muskelmasse und Muskelkraft verhindern oder deutlich hinauszögern. Beim Muskelaufbautraining ziehen sich die Muskeln gegen den Widerstand durch die Schwerkraft (wie bei Situps oder Liegestützen), Gewichte oder Gummibänder zusammen.
- Erfolgt dieses Training regelmäßig, können selbst Menschen, die bisher nie trainiert haben, ihre Muskelmasse und -stärke erhöhen.
- Umgekehrt kann körperliche Inaktivität, insbesondere Bettruhe während einer Krankheit, den Verlust beträchtlich beschleunigen.
- Während Phasen der Inaktivität verlieren ältere Menschen sehr viel schneller an Muskelmasse und -stärke als jüngere Menschen.
Um zum Beispiel die während einer strengen Bettruhe täglich verlorene Muskelmasse auszugleichen, müssen ältere Menschen eventuell bis zu zwei Wochen trainieren. Im Alter von 75 Jahren hat sich der prozentuale Körperfettanteil im Vergleich zum Wert im jungen Erwachsenenalter üblicherweise verdoppelt.
- Zu viel Körperfett kann das Risiko für gesundheitliche Probleme wie Diabetes Diabetes mellitus (DM) und Störungen des Blutzuckerstoffwechsels erhöhen.
- Die Verteilung des Fetts verändert auch die Form des Rumpfes.
- Gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung können älteren Menschen helfen, die Zunahme an Körperfett zu minimieren.
Beim Älterwerden passiert Folgendes:
Die Linse wird steifer, sodass naheliegende Objekte schwerer zu erkennen sind. Die Linse wird dichter, was das Sehen im dämmrigen Licht erschwert. Die Pupille reagiert langsamer auf Lichtveränderungen. Die Linse verfärbt sich gelb, wodurch sich die Farbwahrnehmung verändert. Die Anzahl der Nervenzellen nimmt ab, wodurch die Tiefenwahrnehmung beeinträchtigt wird. Die Augen produzieren weniger Flüssigkeit, sodass sie sich trocken anfühlen.
Eine Veränderung der Sehkraft ist häufig das erste unleugbare Anzeichen für das Älterwerden. Veränderungen der Augenlinse können Folgendes verursachen oder dazu beitragen:
Verlust der Nahsicht: Im Alter zwischen 40 und 50 bemerken die meisten Menschen, dass es schwieriger wird, Objekte zu erkennen, die sich im Umkreis von weniger als 60 cm befinden. Zu dieser Veränderung der Sehkraft, als Alterssichtigkeit Ursachen bezeichnet, kommt es, weil die Augenlinse steifer wird. Normalerweise verändert die Linse ihre Form, um dem Auge zu helfen, Dinge scharf zu sehen. Eine steifere Linse macht es schwieriger, nahe liegende Objekte zu erkennen. Letztendlich leidet nahezu jeder von uns irgendwann an Alterssichtigkeit und benötigt zum Lesen ein Vergrößerungsglas. Menschen, die eine Brille benötigen, um Objekte in der Ferne zu sehen, benötigen eventuell eine Zweistärkenbrille (Bifokalbrille) oder eine Brille mit Gleitsichtgläsern. Bedarf an hellerem Licht: Während Menschen älter werden, fällt ihnen das Sehen in dämmrigem Licht schwerer, weil sich die Linse tendenziell eintrübt. Eine dichtere Linse bedeutet, dass dadurch weniger Licht auf die Netzhaut im hinteren Teil des Auges fällt. Außerdem verliert die Netzhaut, die die lichtsensiblen Zellen enthält, an Lichtempfindlichkeit. Deshalb wird beim Lesen ein helleres Licht benötigt. Im Durchschnitt benötigen 60-Jährige dreimal so viel Licht zum Lesen wie 20-Jährige. Veränderungen in der Farbwahrnehmung: Farben werden anders wahrgenommen, teilweise weil sich die Linse im Alter zunehmend gelb färbt. Farben können weniger scheinend wirken und Kontraste zwischen unterschiedlichen Farben schwerer zu erkennen sein. Blau kann mehr wie grau aussehen und eine blaue Schriftfarbe oder ein blauer Hintergrund kann wie verwaschen wirken. Diese Veränderungen sind für die meisten Menschen weniger von Bedeutung. Allerdings können ältere Menschen Probleme haben, schwarze Schrift auf blauem Grund bzw. blaue Schrift zu lesen.
Die Pupille im Auge reagiert langsamer auf Lichtveränderungen. Die Pupille weitet und verengt sich, um mehr oder weniger Licht einzulassen, abhängig von der Helligkeit in der Umgebung. Eine langsam reagierende Pupille bedeutet, dass ältere Menschen eventuell zunächst nichts sehen können, wenn sie einen dunklen Raum betreten.
- Oder sie können sich vorübergehend blind fühlen, wenn sie einen hell erleuchteten Bereich betreten.
- Ältere Menschen können sich auch allgemein leichter geblendet Blendung und Lichthöfe Eine Reihe anderer Symptome und Probleme können die Augen betreffen, darunter Veränderungen des Aussehens der Augen, Farbenblindheit, trockene Augen, Lichtreflexe und Lichthöfe, beeinträchtigte.
Erfahren Sie mehr fühlen. Jedoch lässt sich eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber blendendem Licht häufig auf verdunkelte Bereiche in der Linse oder auf eine Linsentrübung ( grauer Star Katarakt (grauer Star) Bei einer Katarakt handelt es sich um eine Trübung (Opazität) der Linse des Auges, die einen fortschreitenden, schmerzlosen Verlust des Sehvermögens verursacht. ) zurückführen. Feine Einzelheiten, einschließlich Unterschiede in Schattierungen und Farbtönen, lassen sich schwerer erkennen. Der Grund dafür ist vermutlich eine Abnahme der Anzahl der Nervenzellen, die visuelle Signale vom Auge ins Gehirn übertragen.
Das Weiße im Auge (Sklera) kann sich leicht gelb oder braun färben. Diese Veränderung ist die Folge vieler Jahre Exposition gegenüber UV-Licht, Wind und Staub. Es können willkürliche Farbtupfer im Weißen im Auge zu sehen sein, insbesondere bei Menschen mit dunklem Teint. Ein grau-weißer Ring (Arcus senilis) kann auf der Augenoberfläche zu sehen sein. Der Ring besteht aus Kalzium und Cholesterinsalzen. Dieser hat keine Auswirkungen auf die Sehkraft. Das Auge scheint in den Kopf zurückzusinken, weil das Fettgewebe um die Augen herum abnimmt.
Es ist wichtig, einen Arzt aufzusuchen, um festzustellen, ob die Schwerhörigkeit auf eine Verstopfung durch Ohrenschmalz zurückzuführen ist, da dies leicht zu behandeln wäre. Mit zunehmendem Alter fällt das Hören von hohen Tönen schwerer. Diese Veränderung gilt als altersbedingter Hörverlust (Presbyakusis).
- So klingt zum Beispiel Geigenmusik weniger hell.
- Die frustrierendste Konsequenz von Presbyakusis kann darin bestehen, dass Wörter schwerer verstanden werden.
- Folglich haben ältere Menschen den Eindruck, dass andere Personen nuscheln.
- Selbst wenn andere Personen lauter sprechen, haben ältere Menschen nach wie vor Schwierigkeiten, die Wörter zu verstehen.
Der Grund hierfür ist der, dass die meisten Konsonanten (darunter k, t, s, p und ch) hohe Töne und Konsonanten die Laute sind, die Menschen bei der Identifizierung von Wörtern helfen. Da Vokale niedrigere Töne sind, sind sie leichter zu hören. Somit verstehen ältere Menschen eventuell „ag mir genau, wa du behalen möe» anstatt „Sag mir genau, was du behalten möchtest».
- Um hier zu helfen, muss man Konsonanten deutlicher aussprechen, anstatt einfach nur insgesamt lauter zu sprechen.
- Frauen und Kinder akustisch zu verstehen kann schwieriger sein, als Männer akustisch zu verstehen, weil die meisten Frauen und Kinder hohe Stimmen haben.
- Allmählich lässt auch die Fähigkeit, niedrigere Töne zu hören, nach.
Viele ältere Menschen haben aufgrund der Geräuschkulisse im Hintergrund mehr Hörprobleme an lauten Orten oder in Menschengruppen. Darüber hinaus können auch dicke Haare aus den Ohren wachsen. Nach dem 50. Lebensjahr setzt im Allgemeinen ein langsames Nachlassen des Geschmacks- und Geruchssinns ein.
- Beide Sinne werden benötigt, um die vollständige Palette an Aromen in Nahrungsmitteln genießen zu können.
- Die Zunge kann nur fünf grundlegende Geschmacksrichtungen unterscheiden: süß, sauer, bitter, salzig und ein Geschmack, der als umami bezeichnet wird (häufig als fleischartig oder herzhaft beschrieben).
Der Geruchssinn wird benötigt, um subtilere und komplexere Aromen (wie z.B. Himbeere) zu erkennen. Mit zunehmendem Alter nimmt die Empfindlichkeit der Geschmacksknospen auf der Zunge ab. Diese Veränderung wirkt sich mehr auf das Schmecken von süß und salzig als auf das Schmecken von bitter und sauer auf.
Die Fähigkeit zu riechen nimmt ab, weil die Nasenschleimhaut dünner und trockener wird und die Nervenenden in der Nase verfallen. Dies ist jedoch nur eine leichte Veränderung und betrifft für gewöhnlich nur subtile Gerüche. Aufgrund dieser Veränderungen schmecken viele Lebensmittel tendenziell bitter und Lebensmittel mit subtilen Aromen eventuell fad.
Wenn wir älter werden, wird die Nase länger und größer, und die Nasenspitze senkt sich tendenziell ab. In der Nase und oberhalb der Oberlippe und am Kinn können dicke Haare wachsen. Die Haut wird zunehmend dünner, weniger elastisch, trockener und leicht runzlig.
Die jahrelange Exposition gegenüber Sonnenlicht trägt jedoch stark zur Faltenbildung bei und lässt die Haut rau und fleckig werden. Menschen, die die Sonne meiden, sehen häufig viel jünger aus, als sie tatsächlich sind. Die Haut verändert sich teilweise, weil Kollagen (ein widerstandsfähiges, faseriges Gewebe, das die Haut straff erscheinen lässt) und Elastin (das die Haut dehnbar macht) chemische Veränderungen durchmachen und weniger geschmeidig werden, aber auch, weil der alternde Körper weniger Kollagen und Elastin produziert.
Das führt dazu, dass die Haut leichter einreißt. Die Fettschicht unter der Haut wird dünner. Diese Schicht dient der Haut wie ein Polster und hilft, sie zu schützen und zu stützen. Die Fettschicht hilft auch, Körperwärme zu speichern. Wird diese Schicht dünner, bilden sich eher Falten und die Toleranz gegenüber Kälte nimmt ab.
- Die Zahl der Nervenenden in der Haut verringert sich.
- Deshalb werden Menschen weniger schmerz-, temperatur- und druckempfindlich und die Wahrscheinlichkeit für Verletzungen nimmt zu.
- Die Anzahl der Schweißdrüsen und Blutgefäße sinkt und der Blutfluss in die tieferen Hautschichten nimmt ab.
- Folglich kann der Körper schlechter Wärme aus dem Körperinneren durch die Blutgefäße an die Körperoberfläche leiten.
Somit verlässt weniger Wärme den Körper und dieser kann sich selbst schlechter kühlen. Das Risiko für hitzebedingte Erkrankungen, wie z.B. Hitzschlag, steigt. Bei geringerem Blutfluss verheilt die Haut außerdem tendenziell langsamer. Die Anzahl der Pigment produzierenden Zellen (Melanozyten) nimmt ab.
- Dadurch ist die Haut weniger gegen UV-Strahlung, wie z.B.
- Bei Sonnenlicht, geschützt.
- Es bilden sich große braune Flecken (Altersflecken) auf der Haut, die dem Sonnenlicht ausgesetzt war, vermutlich weil die Haut Abfallprodukte schlechter abbauen kann.
- Die Anzahl der Nervenzellen im Gehirn nimmt typischerweise ab.
Allerdings kann das Gehirn diesen Verlust zum Teil auf verschiedene Weisen kompensieren:
Während die Zahl der Nervenzellen abnimmt, werden zwischen den verbliebenen Nervenzellen neue Verbindungen geknüpft. In einigen Gehirnregionen können sich selbst in hohem Alter möglicherweise noch neue Nervenzellen bilden. Das Gehirn verfügt über mehr Zellen, als es braucht, um die meisten Aktivitäten auszuführen (als Redundanz bezeichnet).
Die Konzentrationen der chemischen Stoffe, die an der Übertragung von Signalen an das Gehirn beteiligt sind, nehmen tendenziell ab, doch einige nehmen hingegen zu. Nervenzellen verlieren eventuell einige Rezeptoren für diese chemische Signalübertragung.
- Die Durchblutung des Gehirns sinkt.
- Aufgrund dieser altersbedingten Veränderungen funktioniert das Gehirn möglicherweise etwas schlechter.
- Ältere Menschen reagieren etwas langsamer und führen auch Aufgaben etwas langsamer aus, wenn man ihnen jedoch Zeit gibt, wird alles sorgfältig erledigt.
- Manche geistigen Funktionen, wie z.B.
Wortschatz, Kurzzeitgedächtnis, die Fähigkeit, neue Inhalte zu lernen und sich Wörter zu merken, können im Alter über 70 Jahren etwas vermindert sein. Ab einem Alter von ungefähr 60 beginnt die Anzahl der Zellen in der Wirbelsäule abzunehmen. Für gewöhnlich wirkt sich diese Veränderung nicht auf die Muskelkraft oder die Sinneswahrnehmung aus.
- Im Alter leiten die Nerven Signale unter Umständen langsamer weiter.
- Gewöhnlich ist diese Veränderung aber so gering, dass man sie gar nicht merkt.
- Nerven reparieren sich selbst eventuell auch langsamer und unvollständig.
- Deshalb können bei älteren Menschen mit geschädigten Nerven die Sinneswahrnehmung und die Muskelkraft verringert sein.
Herz und Blutgefäße werden steifer. Das Herz füllt sich langsamer mit Blut. Die steiferen Arterien weiten sich schlechter, wenn mehr Blut durch sie hindurchgepumpt wird. Dadurch kommt es häufiger zu Bluthochdruck. Trotz dieser Veränderungen funktioniert ein gesundes altes Herz nach wie vor gut.
Unterschiede zwischen jungen und alten Herzen werden nur dann deutlich, wenn das Herz schwer arbeiten und mehr Blut pumpen muss, z.B. während körperlicher Anstrengung oder einer Krankheit. Ein älteres Herz kann den Herzschlag nicht so schnell beschleunigen oder so schnell oder so viel Blut pumpen wie ein jüngeres Herz.
Deshalb sind ältere Sportler nicht mehr so leistungsfähig wie jüngere. Jedoch kann regelmäßiges aerobes Training die sportliche Leistungsfähigkeit bei älteren Menschen verbessern. Die beim Atmen beanspruchten Muskeln, also das Diaphragma und die Zwischenrippenmuskeln, werden tendenziell schwächer.
- Gleichzeitig nimmt die Zahl der Lungenbläschen (Alveolen) und der Kapillaren in der Lunge ab.
- Somit wird etwas weniger Sauerstoff aus der eingeatmeten Luft aufgenommen.
- Die Lunge verliert an Elastizität.
- Bei Menschen, die nicht rauchen und keine Lungenerkrankung haben, wirken sich diese Veränderungen nicht auf gewöhnliche tägliche Aktivitäten aus, können jedoch sportliche Aktivitäten erschweren.
Auch in großer Höhe (wo die Luft weniger Sauerstoff enthält) kann die Atmung schwerer fallen. Die Lunge kann Infektionen schlechter abwehren, teilweise weil die Zellen, die Schmutz mit Mikroorganismen aus den Atemwegen abtransportieren, diese Funktion schlechter ausführen können.
Husten, der auch hilft, die Lunge von Schleim zu befreien, ist tendenziell schwächer. Das Verdauungssystem ist im Großen und Ganzen weniger vom Älterwerden betroffen als die meisten anderen Teile des Körpers. Die Muskeln der Speiseröhre ziehen sich weniger stark zusammen, jedoch wirkt sich dies nicht auf die Bewegung der Nahrung durch die Speiseröhre aus.
Nahrung wird geringfügig langsamer aus dem Magen entleert und dieser kann wegen sinkender Elastizität insgesamt nicht mehr so viel Nahrung aufnehmen. Bei den meisten Menschen sind diese Veränderungen jedoch zu geringfügig, als dass sie bemerkt werden.
Die Leber schrumpft, weil die Anzahl der Zellen abnimmt. Weniger Blut fließt hindurch und Leberenzyme, die dem Körper beim Abbau von Arzneimitteln und anderen Substanzen helfen, arbeiten weniger effizient. Das führt dazu, dass die Leber eventuell etwas schlechter beim Abbau von Arzneimitteln und anderen Substanzen im Körper hilft.
Wirkungen von Arzneimitteln, gewünschte als auch unerwünschte, halten deshalb länger an. Die Nieren schrumpfen, weil die Anzahl der Zellen abnimmt. Weniger Blut fließt durch die Nieren und ab einem Alter von ungefähr 30 Jahren beginnen sie, auch weniger Blut zu filtern.
- Mit den Jahren werden Abfallprodukte schlechter aus dem Blut beseitigt.
- Unter Umständen scheiden sie zu viel Wasser und zu wenig Salz aus, was die Wahrscheinlichkeit einer Dehydratation (Flüssigkeitsmangel) erhöht.
- Dennoch funktionieren sie nahezu immer gut genug, um die Anforderungen des Körpers zu erfüllen.
Bestimmte Veränderungen in den Harnwegen können die Harnkontrolle erschweren:
Die Höchstmenge an Urin, welche die Blase halten kann, nimmt ab. Deshalb kann es bei älteren Menschen zu vermehrtem Harndrang kommen. Die Blasenmuskulatur kann sich unvorhersehbar zusammenziehen (überaktiv werden), unabhängig davon, ob die Person urinieren muss oder nicht. Die Blasenmuskulatur ist geschwächt. Folglich kann sie die Blase nicht so gut entleeren und nach dem Wasserlassen bleibt in der Blase mehr Urin zurück. Der Muskel, der den Durchlass von Urin aus dem Körper (Harnblasensphinkter) kontrolliert, schließt sich weniger fest und es kommt häufiger zum Austritt von Urin. Deshalb fällt es älteren Menschen schwerer, das Wasserlassen hinauszuzögern.
Bei Frauen verkürzt sich die Harnröhre (die Röhre, durch die der Urin den Körper verlässt) und ihre Schleimhäute werden dünner. Die Abnahme des Östrogenspiegels, die mit der Menopause einhergeht, kann zu dieser und zu anderen Veränderungen in den Harnwegen beitragen.
Die Brust verliert an Festigkeit, das Bindegewebe wird faseriger und die Brust sackt tendenziell ab. Diese Veränderungen erschweren das Auffinden von Knoten in der Brust. Einige der Veränderungen, die mit der Menopause beginnen (wie z.B. ein niedrigerer Hormonspiegel und Scheidentrockenheit), können sich auf die sexuelle Aktivität auswirken.
Bei den meisten Frauen beeinträchtigt das Älterwerden jedoch nicht die Freude an sexueller Aktivität. Sich keine Sorgen darüber machen zu müssen, eventuell schwanger zu werden, kann die sexuelle Aktivität und die Freude daran sogar noch steigern. Bei Männern treten Veränderungen der Sexualhormonspiegel weniger plötzlich auf.
- Der Spiegel des männlichen Hormons Testosteron sinkt, was zu vermindertem Sperma und einem verringerten Sexualtrieb (Libido) führt, wobei die Abnahme jedoch allmählich erfolgt.
- Obwohl der Blutfluss zum Penis tendenziell abnimmt, können die meisten Männer ihr ganzes Leben lang Erektionen und Orgasmen haben.
Die Erektionen dauern jedoch vielleicht nicht so lange, sind eventuell weniger steif oder können zur Aufrechterhaltung mehr Stimulation erfordern. Bis zur nächsten Erektion muss eventuell mehr Zeit vergehen. Erektile Dysfunktion Erektionsstörung (erektile Dysfunktion, ED) Die erektile Dysfunktion (ED) bezeichnet die Unfähigkeit, eine Erektion zu bekommen bzw.
- Für den Geschlechtsverkehr ausreichend aufrechtzuerhalten.
- Siehe auch Überblick über sexuelle Funktionsstörungen.
- Erfahren Sie mehr (Impotenz) tritt bei Männern im Alter häufiger auf und ist oft die Folge einer Erkrankung, die für gewöhnlich die Blutgefäße betrifft (wie z.B.
- Eine Gefäßerkrankung), oder von Diabetes Diabetes mellitus (DM) Diabetes mellitus ist eine Erkrankung, bei welcher der Körper nicht genügend Insulin produziert oder nicht in der Lage ist, auf das gebildete Insulin richtig zu reagieren.
In der Folge ist der. Erfahren Sie mehr, Der Spiegel und die Aktivität einiger der von endokrinen Drüsen produzierten Hormone sinken.
Der Wachstumshormonspiegel sinkt, wodurch die Muskelmasse abnimmt. Der Aldosteronspiegel sinkt, wodurch Dehydratation (Flüssigkeitsmangel) wahrscheinlicher wird. Dieses Hormon signalisiert dem Körper, Salz zu speichern und damit Wasser. Insulin, das den Blutzuckerspiegel (Glukose) im Blut kontrolliert, ist weniger effektiv, und insgesamt wird eventuell weniger Insulin produziert. Insulin bewirkt, dass Zucker aus dem Blut in die Zellen wandert, wo es in Energie umgesetzt werden kann. Die Veränderungen bei Insulin bedeuten, dass der Blutzuckerspiegel nach einer üppigen Mahlzeit stärker ansteigt und es länger dauert, bis er wieder auf einen Normalwert sinkt.
Krebs kommt bei älteren Menschen häufiger vor. Impfstoffe bieten älteren Menschen tendenziell einen geringeren Schutz. Impfstoffe gegen Grippe, Lungenentzündung und Gürtelrose sind dennoch unerlässlich und bieten einen gewissen Schutz. Manche Infektionen, wie z.B. Lungenentzündung (Pneumonie) und Grippe, kommen bei älteren Menschen öfters vor und führen häufiger zum Tod. Der Schweregrad von Allergiesymptomen nimmt eventuell ab.
Während sich die Immunreaktion verlangsamt, treten Autoimmunerkrankungen eventuell seltener auf.
Warum spricht man im Alter langsamer?
10 Irrtümer über das Alter Sa.10.00 bis 16.00 Uhr»,»primaryButtonType»:»Form»,»primaryButtonLabel»:»Rückruf vereinbaren»,»primaryButtonTarget»:»callback-form»,»secondaryButtonType»:»Link»,»secondaryButtonTarget»:»/startseite/kontakt/alle-servicenummern»},,, ] data-root-path=/ data-phone-number=0511 670 50 100 data-disable-login-tab=true data-austria=false data-bav=false data-contact-navigation-label=Kontakt & Service data-referral-page=/kundenservice/freunde-werben-freunde data-assistant-avatar=/resources/assets/images/assistant-portrait.png> Wir alle altern. Überhaupt werden wir insgesamt immer älter. Das hängt mit unterschiedlichen Faktoren zusammen: Zum einen ist die Anzahl an lebensbedrohlichen Krankheiten durch medizinischen Fortschritt zurückgegangen. Zum anderen sind wie über lebensverlängernde Themen wie Ernährung, Bewegung und Gesundheitsvorsorge heutzutage besser aufgeklärt. Mit dem Älterwerden geht eine Vielzahl an Klischees und Vorurteilen einher. Wir werfen einen Blick auf 10 Vorurteile, die tatsächlich nicht immer zutreffen müssen. Falsch gedacht. Unsere Leistungsfähigkeit und die Fähigkeit, komplexe Informationen schnell zu verarbeiten und zu speichern, lässt tatsächlich schon ab dem 27. Lebensjahr nach. Aber: Keine Panik. Wer sich fortlaufend mit neuen Themen befasst, zum Beispiel neue Hobbies ausprobiert, eine Fremdsprache erlernt oder zum Beispiel regelmäßig neue Computeranwendungen austestet, kann diesen Prozess um einiges entschleunigen.
- Denn regelmäßiges Gehirnjogging fördert die Denkleistung langfristig.
- Senioren fällt es zwar häufig schwerer, länger zu schlafen.
- Dennoch heißt das nicht, dass sie generell weniger Schlaf benötigen.
- Ihr Schlaf ist aber deutlich anfälliger für Störungen, da die Tiefschlafphasen kürzer werden.
- Tipp: Schützen Sie Ihren Schlaf und benutzen Sie zum Beispiel Schlafmasken und Ohrstöpsel.
Das mag bei einigen Senioren zutreffen, lässt sich aber nicht verallgemeinern. Häufig sind gar nicht die Ohren Schuld, sondern das Gehirn: Im Alter verarbeitet es Geräusche langsamer. Deswegen sprechen wir am besten mit älteren Menschen nicht lauter, sondern nur deutlicher und vielleicht etwas langsamer.
Leider schrumpfen wir nicht erst ab 60, sondern schon ab dem 40. Lebensjahr. Grund: Der abnehmende Flüssigkeitsgehalt im Körper. Unter anderem verlieren die Bandscheiben dadurch ihre Elastizität und wir somit an Höhe. Dieser Prozess kann durch regelmäßiges Rückentraining, Dehnübungen und eine ergonomische Sitzhaltung zumindest verlangsamt werden.
Ein gesundes Herz ist ein gesundes Herz – und prinzipiell in jedem Alter gleich leistungsfähig. Deshalb kann ein Achtzigjähriger mit einem gesunden Herzen ebenso fit und belastbar sein wie ein Zwanzigjähriger. Die Belastbarkeitsgrenze älterer Menschen ist dennoch schneller erreicht, da ihre körperlichen Energiereserven rascher verbraucht sind.
Laut Angaben des Statistischen Bundesamtes fühlten sich 2013 drei Viertel der Älteren fit und leistungsfähig. Unter den 8,3 Millionen Patienten im Seniorenalter mit stationärem Krankenhausaufenthalt waren jedoch Herzerkrankungen die häufigste Ursache, sowohl bei Frauen als bei Männern. Gründe für die Hautalterung und damit die Entstehung von Falten gibt es viele: Rauchen, zu wenig Flüssigkeitszufuhr, zu viel Alkoholkonsum, stundenlanges Sonnenbaden, Solarium oder mangelnde Hauthygiene zählen dazu.
Die Veranlagung, die Lebensumstände und der Lebensstil haben deshalb einen großen Einfluss auf die Bildung von Falten – weshalb sich Falten bei vielen Menschen nicht erst im Alter zeigen. Einfach mal die Sichtweise ändern: Positiv betrachtet, zeugen Falten von Lebenserfahrung und Erlebnissen, die den Menschen geprägt und zu dem gemacht haben, wer er heute ist.
- Laut einer Harvard-Studie können wir in jedem Alter mit Sport beginnen.
- Selbst Menschen, die bisher Sportmuffel waren und erst im Seniorenalter regelmäßig Sport betreiben, gewöhnen sich an die wohltuende körperliche Belastung und gewinnen damit zusätzliche Lebenszeit und häufig auch an Lebensqualität.
Die Wahrheit ist: Viele Senioren nutzen heute die kommunikativen und informativen Vorteile, die ihnen Handy & Co. bieten. Das Statistische Bundesamt benennt die Anzahl der über 65-Jährigen, die einen Computer nutzen, mit 57 Prozent (2014). Und fast die Hälfte (45 Prozent) ist regelmäßig im Internet.
Die am häufigsten genutzten Services sind dabei E-Mails schreiben und empfangen (89,7 Prozent), dicht gefolgt von der Online-Suche nach Waren und Dienstleistungen (84,2 Prozent). Aber auch die Reisebuchung (65,2 Prozent) sowie das Lesen von Online-Zeitungen (64,5 Prozent) sind beliebte Dienste. Und knapp 86 Prozent der Senioren verfügen über ein Mobiltelefon.
Ebenfalls ein Irrtum. Denn laut Allensbach-Studie verlässt fast ein Drittel von ihnen täglich die Wohnung, weitere 27 Prozent fünf- bis sechsmal pro Woche. Dabei gehen die Senioren unterschiedlichen Beschäftigungen nach: Die Liste reicht von Einkaufserledigungen über Gartenarbeit bis zu regelmäßigen Aktivitäten in Vereinen, Kirchengemeinden, Parteien oder Ehrenämtern.
Aber auch kulturelle Veranstaltungen, auswärts Essengehen und Ausflüge stehen hoch im Kurs. Lediglich 1 Prozent der 65- bis 85-Jährigen ist permanent Zuhause. Schön für alle, auf die dies zutrifft. Laut Angaben des Statistischen Bundesamtes war 2014 jede vierte Frau (25 Prozent), die in einer Paargemeinschaft lebt, finanziell auf die Einkünfte von Angehörigen angewiesen – in der Regel von Ehe- oder Lebenspartnern.
Richtig ist im Umkehrschluss auch: Von Altersarmut sind mehr Frauen betroffen als gleichaltrige Männer. Als armutsgefährdet galten 2013 Menschen, deren gesamtes Nettoeinkommen unter 979 Euro monatlich lag. Unter den über 65-Jährigen traf dies in Deutschland auf rund 15 Prozent zu – ein Wert leicht über EU-Durchschnitt.
Die Armutsgefährdungsquote lag bei älteren Frauen bei 17 Prozent, während sie bei älteren Männern 12,7 Prozent betrug. Ein Blick auf diese Tatsachen zeigt: Aufgrund der höheren Lebenserwartung, steigender Gesundheitsvorsorge sowie dem medizinischen und technischen Fortschritt haben Senioren hierzulande sehr gute Zukunftsperspektiven.
Vorausgesetzt, sie können sich einen stabilen Lebensstandard im Alter sichern. Nur dann können sie sorglos altern und vielfältige Interessen und Freizeitbeschäftigungen voll ausleben. Sie haben Fragen zum Thema Altersvorsorge? Sie möchten sich auch finanziell gut, um Ihr hoffentlich langes Leben mit einem angenehmen Lebensstandard zu verbringen? Dann lassen Sie sich einfach unverbindlich von unseren Experten beraten: Artikel mit anderen teilen Ähnliche Artikel : 10 Irrtümer über das Alter
Was bei Medikamenteneinnahme beachten?
Hinweise zur Medikamenteneinnahme | AOK, Hinweise zur Medikamenteneinnahme Eine Leistung bei mehreren AOKs Dies ist eine Leistung der folgenden AOKs:
AOK Baden-WürttembergAOK BayernAOK Bremen/BremerhavenAOK HessenAOK NiedersachsenAOK NordostAOK NordWestAOK PLUSAOK Rheinland/HamburgAOK Rheinland-Pfalz/SaarlandAOK Sachsen-Anhalt
Wie gut ein Medikament bei einem Patienten wirkt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Die Medikamenteneinnahme spielt dabei eine wichtige Rolle. So kann es zum Beispiel einen Unterschied machen, ob Sie eine Tablette auf nüchternen Magen, nach dem Essen, mit einem Glas Wasser oder mit Saft schlucken.
Patienten, die mehrere Medikamente gleichzeitig einnehmen, sollten außerdem auf mögliche Wechselwirkungen achten. Viele Körperfunktionen folgen einem Tagesrhythmus. Durch eine Anpassung der Medikamenteneinnahme an diesen Rhythmus wirkt die Therapie besser und Nebenwirkungen lassen sich vermeiden. Es ist also wichtig, den Einnahmezeitpunkt, den der Arzt empfiehlt, genau einzuhalten.
Wenn Sie auf leeren Magen Medikamente einnehmen, wirken manche Arzneimittel schneller. Bei anderen Arzneimitteln wiederum kann die Nahrung die empfindliche Magenschleimhaut vor möglichen Schäden durch das Medikament schützen, sie sind also besser verträglich, wenn bereits Nahrung im Magen ist.
- Bestimmte Tabletten haben auch einen speziellen Überzug, der das Medikament vor dem Zerfall im Magen schützen soll, damit der Wirkstoff erst im Darm freigesetzt wird.
- Damit diese Arzneimittel richtig wirken können, ist die Einnahme entsprechend der Anweisung besonders wichtig.
- Wie und wann Sie ein Medikament richtig nehmen, ob es also vor, während oder nach dem Essen eingenommen werden soll, erfahren Sie im Beipackzettel oder von Ihrem Apotheker.
Allgemein gilt für die Medikation:
Auf nüchternen Magen einnehmen bedeutet: 30 bis 60 Minuten vor der Mahlzeit oder frühestens 2 Stunden nach der Mahlzeit. Vor dem Essen bedeutet: 30 Minuten bis eine Stunde vor der Mahlzeit. Mit der Mahlzeit bedeutet: während der Mahlzeit oder unmittelbar danach. Nach dem Essen: Dieser Einnahmehinweis kann Unterschiedliches bedeuten. Deswegen werden in den meisten Packungsbeilagen genauere Zeitangaben gemacht, zum Beispiel dass das Medikament eine Stunde nach dem Essen eingenommen werden soll. Unabhängig von Mahlzeiten: Einnahme vor, zu oder nach der Mahlzeit oder zu einem beliebigen Zeitpunkt zwischen den Mahlzeiten.
Haben Sie eine Einnahme vergessen, nehmen Sie auf keinen Fall die doppelte Dosis. Lesen Sie im Beipackzettel nach, wie Sie vorgehen sollen, oder rufen Sie im Zweifelsfall den Arzt oder den Apotheker an. Tabletten, Kapseln und Dragees zum Schlucken sollten Sie am besten im Stehen oder Sitzen mit einem großen Glas Wasser einnehmen.
- Leitungswasser reicht aus.
- Bei Mineralwasser sollten Sie solches mit wenig Kohlensäure bevorzugen, damit es nach der Arzneimitteleinnahme nicht zu (saurem) Aufstoßen kommt.
- Einige Medikamente werden nicht geschluckt, weil die Wirkstoffe über die Mundschleimhaut schneller in den Körper gelangen.
- Lassen Sie sie in diesem Fall langsam unter der Zunge zergehen.
Bei der Medikamenteneinnahme sollten Patienten auf ihre Ernährung achten. Denn manchmal wirkt ein Medikament nicht wie vorgesehen, wenn es zusammen mit bestimmten Nahrungsmitteln in den Körper gelangt. Teilweise können auch Nebenwirkungen verstärkt werden.
Grapefruits und Grapefruit-Saft können den Abbau von zahlreichen Arzneistoffen im Körper verzögern und dadurch ihre Wirkung verstärken. Verzichten Sie deshalb darauf, während Sie Medikamente einnehmen. Häufig verordnete Antibiotika aus der Gruppe der Tetracycline und der Chinolone bilden mit dem Kalzium-Ion aus Milch und Milchprodukten schwerlösliche Verbindungen. Diese sogenannten Komplexe werden vom Magen-Darm-Trakt schlechter aufgenommen. Das mindert die Wirksamkeit des Antibiotikums. Ebenfalls von dieser Wechselwirkung betroffen ist das hochwirksame Schilddrüsenhormon L-Thyroxin. Halten Sie deshalb immer einen Abstand von mindestens zwei Stunden zwischen der Einnahme dieser Medikamente und dem Verzehr von Milch und Milchprodukten ein. Alkohol hemmt den Abbau von Arzneistoffen und verlängert so ihre Wirkdauer. Verzichten Sie daher auf Alkohol, wenn Sie Medikamente einnehmen. Die Gerbstoffe in Kaffee oder Tee können die Aufnahme von Arzneistoffen verschlechtern. Deshalb sollten Sie Medikamente generell nur mit Leitungswasser einnehmen. Oxalsäure kann die Aufnahme von Eisen verschlechtern. Halten Sie deshalb immer einen Abstand von zwei Stunden zwischen der Einnahme von Eisenpräparaten und dem Verzehr von oxalsäurereichen Lebensmitteln wie Rhabarber, Spinat oder Schwarztee ein. Ein Glas Orangensaft hingegen kann durch das enthaltene Vitamin C die Eisenaufnahme fördern. Patienten, die unter Depressionen leiden und sogenannte MAO-Hemmer einnehmen, verzichten besser auf eiweißreiche Lebensmittel wie gereiften Käse, Dauerwurst, Hefeextrakt, Fischkonserven oder gesalzene Heringe. In diesen Lebensmitteln steckt Tyramin, das unter dem Einfluss der MAO-Hemmer vom Körper nicht mehr abgebaut wird. Damit steigt das Risiko von Nebenwirkungen wie zum Beispiel Übelkeit, Kopfschmerzen oder ein erhöhter Blutdruck.
Ebenso wichtig, wie Medikamente richtig zu nehmen, ist es, sie richtig aufzubewahren. Arzneimittel sollten grundsätzlich nicht großer Hitze oder dem direkten Sonnenlicht ausgesetzt werden. Auch in speziellen Arzneimittelboxen ist eine Lagerung bei einer Raumtemperatur von 15 bis 25 Grad Celsius erforderlich.
- Bewahren Sie Medikamente nicht im Badezimmer auf.
- Denn dieser Lagerort ist aufgrund der stark schwankenden Luftfeuchtigkeit und der häufig erhöhten Temperatur nicht geeignet.
- Tabletten, die besonders feuchtigkeits- oder lichtempfindlich sind, sollten in der Originalverpackung bleiben.
- Das gilt auch für Medikamente, die im Kühlschrank bei 2 bis 8 Grad Celsius oder tiefgekühlt bei -18 Grad Celsius oder kälter gelagert werden sollen.
Am besten Sie bewahren die Umverpackung und die Packungsbeilage immer auf. Sie enthalten wichtige Informationen zur Anwendung, Lagerung und Haltbarkeit. Wenn Patienten mehrere Medikamente gleichzeitig einnehmen, kann das zu gefährlichen Wechselwirkungen führen.
Ihr Arzt sollte daher alle Arzneimittel kennen, die Sie einnehmen, um Ihnen Hinweise zu geben, worauf Sie genau achten müssen. Wechselwirkungen zwischen Arzneimitteln können – genau wie mit Lebensmitteln – verschiedene Folgen haben. So kann die Wirkung der Medikamente verstärkt, verringert oder aufgehoben werden.
Zum Beispiel sollte die Einnahme von Johanniskrautpräparaten, auch als Tee, immer mit dem Arzt abgesprochen werden, da Johanniskraut die Wirkung zahlreicher Arzneimittel beeinflusst. Bestimmte Antibiotika oder Präparate gegen Osteoporose können unwirksam werden, wenn sie gleichzeitig mit Mineralstofftabletten (Kalzium, Magnesium, Zink, Eisen) eingenommen werden.
Außerdem gibt es eine ganze Reihe an Medikamenten, die den Blutdruck beeinflussen. Um einer Medikamentenwechselwirkung vorbeugen zu können, haben Patienten seit dem 1. Oktober 2016 einen gesetzlichen Anspruch auf einen Medikationsplan. Ein Medikationsplan enthält alle Ihre Arzneimittel, auch die aus dem Selbsteinkauf, und führt dazu wichtige Hinweise zur Dosierung und zum Einnahmezeitpunkt auf.
In der Schwangerschaft kann die Einnahme von bestimmten Medikamenten gefährlich sein. Da die Wirkstoffe über das Blut der werdenden Mutter auch zum Ungeborenen gelangen, sollten sich Schwangere frühzeitig erkundigen und beraten lassen. Auch Patienten können Informationen im Hinblick auf seltene, bislang unbekannte Nebenwirkungen eines Medikamentes bekannt machen.
- Sie helfen damit möglicherweise, die Sicherheit eines Medikamentes zu verbessern.
- Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) und das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) haben hierfür ein Formular entwickelt, über das Sie einen Verdachtsfall online melden können.
- Betroffene können sich auch per Telefon oder Fax an die zuständige Behörde (BfArM oder PEI) wenden.
Die entsprechenden Nummern finden Sie in der Packungsbeilage. Viele Pflegebedürftige und chronisch Erkrankte nehmen mehrere Präparate ein. Vergewissern Sie sich, dass Ihnen alle Medikamente bekannt sind – auch die frei verkäuflichen. Fragen Sie im Zweifelsfall beim Arzt nach, ob sich die verschiedenen Wirkstoffe wechselseitig beeinflussen.
- Bei vielen einzunehmenden Arzneien verliert man schnell den Überblick.
- In einer leicht zu öffnenden Kunststoffbox können die Medikamente für die ganze Woche vorsortiert werden – übersichtlich verteilt auf die verschiedenen Gaben pro Tag.
- Achten Sie aber darauf, dass sich hierunter keine licht- oder feuchtigkeitsempfindlichen Arzneimittel befinden und dass die Lagerungstemperatur richtig ist.
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Welche Besonderheiten gibt es bei der Schmerzerfassung von alten Menschen und kognitiv eingeschränkten Menschen?
Veränderungen der neuronalen Strukturen – Veränderungen der neuronalen Funktion können zum einen Veränderungen in der Schmerzwahrnehmung, zum anderen Auswirkungen auf die Pharmakodynamik haben. Im Laufe des Alters kommt es zu einer Abnahme verschiedener Neurotransmitter und deren Rezeptoren.
- Betroffen sind das noradrenerge, dopaminerge, cholinerge und serotonerge System.
- Auch der Gehalt von GABA und Glutamat nimmt ab.
- Diese globale Veränderung ist mit dem Verlust von Zellsubstanz verbunden.
- Insgesamt wird dieser wohl durch eine Plastizität der Hirnfunktion kompensiert, sodass die Alterung zunächst auf Kosten der Funktionsreserven abläuft (Estler 1997 ).
Die Auswirkungen des Alterns auf die Schmerzperzeption und -modulation sind von zentralem Interesse. Ältere Patienten reagieren eher auf eine Reizung der C-Fasern, während jüngere Probanden ebenso die Information der Aδ-Fasern verarbeiten (Chakour et al.1996 ).
Werden die Aδ-Fasern geblockt, ist die Schmerzwahrnehmung gleich, die verzögerte Wahrnehmung des Erstschmerzes ist mit der Suppression der schnelleren Aδ-Fasern begründet (Harkins et al.1996 ). Die Schmerztoleranz kann auch durch eine verminderte deszendierende zentrale Hemmung beim alten Patienten bedingt sein (Washington et al.2000 ).
Dennoch zeigen die Ergebnisse experimenteller Schmerzperzeptions- und -toleranzstudien bei alten und jungen Menschen keine einheitlichen Ergebnisse.