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Was Sind Immunsuppressive Medikamente?

Was Sind Immunsuppressive Medikamente
Immunsuppressiva werden eingesetzt, um das Immunsystem zu unterdrücken, wenn es körpereigenes Gewebe angreift. Es gibt eine Reihe Immunsuppressiva mit unterschiedlichen Wirkstoffgruppen. Dazu zählen:

Glukokortikoide (Steroid- oder Kortison-Präparate) Zytostatika Antikörper (Biologika) Calcineurininhibitoren TOR-Inhibitoren

Zur Behandlung von Autoimmunerkrankungen der Gelenke, des Darms und der Haut werden hauptsächlich Immunsuppressiva der Klasse «Glukokortikoide» und «Antikörper» eingesetzt, weshalb wir im Folgenden auf diese näher eingehen.

Für was nimmt man Immunsuppressiva?

Novartis Novartis Immunsuppressiva schützen vor einer Abstoßungsreaktion. Ohne die medikamentöse Behandlung mit Immunsuppressiva wären Organtransplantationen nicht möglich. Immunsuppressiva unterdrücken die Abwehrreaktion des Immunsystems. Das Immunsystem erkennt das Transplantat als „fremd» und versucht, es zu zerstören.

Diese Reaktion ist äußerst wichtig, wenn es um die Bekämpfung von Keimen, Erregern und Viren geht. Nach der Transplantation eines Spenderorgans führt sie jedoch dazu, dass der Körper das neue Organ abstößt. Die Abstoßung ist eine Entzündungsreaktion des Körpers. Sie beginnt damit, dass bestimmte Entzündungs- bzw.

Immunzellen ( T-Zellen bzw. T-Lymphozyten ) Antigene auf dem neuen Organ als „fremd» erkennen. Die T-Zellen lösen dann eine Immunantwort aus. Dazu zählt unter anderem die Ausbildung weiterer T-Zellen und Killerzellen (spezialisierte T-Zellen). Diese wandern in das Gewebe des neuen Organs ein und verursachen Entzündungen.

Die von den T-Zellen ausgelösten Reaktionen nennt man auch „zelluläre Immunabwehr». Zusätzlich werden von anderen Immunzellen – den B-Zellen – Antikörper gebildet, die gegen das Gewebe des neuen Organs gerichtet sind. Diese Antikörper greifen besonders die Blutgefäße des transplantierten Organs an. Die Wirkungen der Antikörper werden in der medizinischen Fachsprache als „ humorale Immunabwehr » bezeichnet.

Unbehandelt kann diese Abwehrreaktion das neue Organ so stark schädigen, dass eine Heilung nicht mehr möglich ist. Die Immunsuppressiva sorgen dafür, dass die Immunzellen in ihrer Funktionsfähigkeit eingeschränkt sind. Dadurch wird eine Abstoßungsreaktion verhindert oder eingedämmt.

Was sind Nebenwirkungen von Immunsuppressiva?

Immunsuppressiva Was sind immunsuppressive Medikamente? Immunsuppressiva sind Medikamente, die die Immunreaktionen vermindern bzw. unterdrücken. Sie werden u.a. in der Transplantationsmedizin, aber auch bei der Behandlung von Krankheiten mit fehlerhafter Immunreaktion, wie Colitis ulcerosa und Morbus Crohn eingesetzt.

Azathioprin (AZA) Azathioprin blockiert die Herstellung von DNA und hemmt damit die Vermehrung immunkompetenter Zellen und folglich die Immunantwort. Durch die Verabreichung von Azathioprin bei Colitis ulcerosa und Morbus Crohn kann ein Rückgang der Krankheitsrückfälle (Rezidive) von 60 bis 70 Prozent bewirkt werden. Da es beim Absetzen der immunsuppressiven Therapie häufig zu einem Rezidiv kommt, ist es empfehlenswert, das Medikament über einen längeren Zeitraum einzunehmen. Neueren Untersuchungen zufolge kann erst nach 4 Jahren Behandlung mit Azathioprin eine deutliche Verminderung des Rückfallrisikos als gesichert gelten. Mercaptopurin (auch 6-Mercaptopurin oder 6-MP) Mercaptopurin wird in höheren Dosen als Zytostatikum (Krebstherapie) und in niedrigeren Dosen als Immunsuppressivum eingesetzt. Wie Azathioprin hemmt es die Vermehrung immunkompetenter Zellen und folglich die Immunantwort. Methotrexat (MTX) Bei Wirkverlust oder Unverträglichkeit gegenüber Azathioprin und/oder Mercaptopurin oder insbesondere bei Gelenkbeteiligung kann MTX insbesondere bei Morbus Crohn eingesetzt werden. Es hemmt den Stoffwechsel der Folsäure und damit die Vermehrung von immunkompetenten Zellen und wirkt so entzündungshemmend. Wegen vieler möglicher Nebenwirkungen und anderen Alternativen wird Methotrexat heute nur noch in Ausnahmefällen in der Therapie chronisch entzündlicher Darmerkrankungen eingesetzt. Cyclosporin und Tacrolimus Diese sogenannten Calcineurininhibitoren sind zur Therapie chronisch entzündlicher Darmerkrankung nicht zugelassen und werden auch wegen potenter Nebenwirkungen und notwendiger engmaschiger Kontrolluntersuchungen nur in Ausnahmefällen bei fehlenden Alternativen eingesetzt.

Eine immunsuppressive Therapie ist häufig erfolgreich, allerdings tritt die Wirkung und der Erfolg der Therapie erst verzögert ein, d.h. nach mehreren Wochen bis teilweise Monaten. Unter einer erfolgreichen immunsuppressiven Therapie können Steroide reduziert bzw.

  1. Ganz abgesetzt werden.
  2. Immunsuppressiva werden in der Regel über einen langen Zeitraum angewendet, um langfristig ein Wiederaufflammen der Entzündung zu verhindern und die Erkrankung kontrollieren zu können.
  3. Wann werden Immunsuppressiva eingesetzt? (Indikation) Immunsuppressiva werden bei einer hohen Entzündungsaktivität, bei Patienten mit einer Kortisonunverträglichkeit oder –abhängigkeit und bei mangelnder Wirksamkeit des Kortisons eingesetzt.

Sie werden bei einer CED ergänzend oder als Alternative zu Steroiden (Kortison) gegeben. Eine immunsuppressive Therapie hat gegenüber Kortison ein geringeres Nebenwirkungsprofil bei allgemein guter Wirksamkeit. Im Unterschied zu Kortison sind Immunsuppressiva zur Langzeittherapie bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen geeignet.

Unerwünschte Wirkungen der Immunsuppressiva Wie bei jeder wirksamen Therapie kann es auch unter Immunsuppressiva zu unerwünschten Wirkungen kommen. Zu den seltenen unerwünschten Wirkungen zählen allergische Reaktionen, Entzündung der Bauchspeicheldrüse, Veränderungen der Leber und des Blutbildes. Da die Immunabwehr durch die Medikamente effektiv unterdrückt wird, ist während der Einnahme der Immunsuppressiva mit einer erhöhten Infektanfälligkeit zu rechnen.

Patienten, die Azathioprin oder Mercaptopurin einnehmen, sollten direkte Sonneneinstrahlung meiden oder sich entsprechend mit hohem Lichtschutzfaktor schützen. Regelmäßige Kontrollen durch einen Hautarzt sind anzuraten. Handelsnamen

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Azathioprin (AZA) Azafalk ®, Azaimun ®, Colinsan ®, Imurek ®, Zytrim ® und div. Generika Mercaptopurin (auch 6-Mercaptopurin oder 6-MP) Puri Nethol ® Methotrexat (MTX) Lantarel ® Cyclosporin und Tacrolimus Sandimmun ®, Cicloral ®, Prograf ®

Wie macht sich eine Immunschwäche bemerkbar?

Was deutet auf ein schwaches Immunsystem hin? – Genauso vielfältig wie die Ursachen können auch die Symptome eines geschwächten Immunsystems sein. Typische Anzeichen sind beispielsweise ständige Müdigkeit und Erschöpfung sowie eine hohe Anfälligkeit für Infekte.

  1. Herpes
  2. Zahnfleischentzündungen
  3. verzögerte Wundheilung
  4. Konzentrationsstörungen
  5. allergische Reaktionen
  6. Haarausfall und Hautirritationen

Was Sind Immunsuppressive Medikamente

Wie merkt man eine Autoimmunerkrankung?

Autoimmunerkrankungen sind mit chronischen Entzündungen verbunden und diese gehen in der Regel mit Schmerzen einher. Das können zum Beispiel Gelenkschmerzen (rheumatoide Arthritis), Wirbelsäulenschmerzen (Axiale Spondyloarthritis, Morbus Bechterew) oder Bauchschmerzen (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa) sein.

Wann ist man Immunsupprimiert?

Kurzbeschreibung Bei einer Immunsuppression oder Immunschwäche wird das körpereigene Abwehrsystem, das Immunsystem, unterdrückt, also supprimiert. Das kann gezielt mit Medikamenten erreicht werden oder durch Krankheit oder besondere Belastung ausgelöst werden.

Ist Kortison und Prednisolon das gleiche?

Der Begriff Kortison wird umgangssprachlich oft stellvertretend für alle Wirkstoffe aus dieser Medikamentengruppe verwendet, wie zum Beispiel Betamethason, Mometason oder Prednisolon. Medikamente mit Kortison (Glukokortikoide) gibt es inzwischen seit über 50 Jahren.

Ist Prednison ein Immunsuppressiva?

Alle NetDoktor.de-Inhalte werden von medizinischen Fachjournalisten überprüft. Prednisolon gehört zur Gruppe der synthetischen, also der künstlich hergestellten Glukokortikoide. Glukokortikoide sind Hormone, die im Körper gespeicherte Energie freisetzen und die Leistungsbereitschaft des Organismus erhöhen.

Kann man Immunsuppressiva absetzen?

Therapie mit Happy End: Lupus-Patienten in Remission können Medikamente sicher absetzen Paris – Patienten mit einem ausgeprägten systemischen Lupus erythematodes (SLE) benötigen oft eine aggressive Behandlung mit hoch dosierten Kortikosteroiden und Immunsuppressiva. Prof. Dr. Zahil Touma Dieser Frage ging Prof. Dr. Zahil Touma von der Abteilung für Rheumatologie der University of Toronto, Kanada, in einer Studie nach. Seine Ergebnisse präsentierte er erstmalig auf dem Kongress der European League Against Rheumatism (EULAR),

  1. Seine Untersuchung zeigt, dass es unter bestimmten Voraussetzungen möglich ist, Immunsuppressiva abzusetzen, ohne ein erneutes Aufflammen der Krankheit zu riskieren,
  2. Allerdings räumte er ein: „Bisher haben wir nur begrenzte Informationen darüber, ob und wie man eine immunsuppressive Therapie bei Lupus-Patienten beenden kann, die nur mehr geringe Krankheitsaktivität aufweisen oder in Remission sind.», Drei Viertel der Patienten blieben zwei Jahre rückfallfrei Die Gesamtpopulation der Untersuchung bestand aus 1.678 Patienten, die im Toronto-Lupus-Zentrum behandelt wurden.

Davon erhielten 973 eine immunsuppressive Therapie.99 Patienten, die ihre Immunsuppression reduzieren und schließlich absetzen wollten, wurden in die Studie eingeschlossen. Sie alle befanden sich in Remission – definiert als keine Aktivität im klinischen SLE-Krankheits-Aktivitäts-Index-2000 und Abwesenheit von Proteinurie oder einer Lupus-assoziierten Thrombozytopenie oder Leukopenie.

  • Als zusätzliche Medikation erhielten sie 7,5 mg Prednison am Tag.
  • Das Durchschnittsalter der Patienten betrug beim Start der Reduktion 40 Jahre und die durchschnittliche Dauer der Erkrankung lag bei 11,4 ± 9,4 Jahren.
  • Bisher haben wir nur begrenzte Informationen darüber, ob und wie man eine immunsuppressive Therapie bei Lupus-Patienten beenden kann » Prof.

Dr. Zahil Touma Von diesen 99 Personen erlitten 25 innerhalb der ersten beiden therapiefreien Jahre einen Rückfall. Bei 17 Patienten flammte die Krankheit nach 2 Jahren ohne Immunsuppressiva erstmalig wieder auf, bei 32 nach 3 Jahren, bei 26 nach 4 Jahren und bei 24 nach 5 Jahren.

Nach der Kaplan-Meier-Kurve für die Zeit bis zum Rückfall waren das nach einem Jahr 17%, nach 2 Jahren 30%, nach 3 Jahren 46%, nach 4 Jahren 49% und nach 5 Jahren 51%. Was unterschied die Patienten mit und ohne frühen Rückfall? Patienten mit frühen Rückfällen hatten eine positive Serologie, d.h. bei ihnen konnten mehr spezielle Lupus-Antikörper im Serum nachgewiesen werden.

Touma wollte dies allerdings nicht als alleiniges Kriterium für die Auswahl von Patienten empfehlen, bei denen die Medikamente abgesetzt werden können. „Wir konnten zeigen, dass ein langsames Absetzen der Dosis mit einer dauerhafteren Remission verbunden war » Prof.

Dr. Zahil Touma Viel wichtiger ist seiner Studie zufolge die Dauer des Prozesses von der Reduktion der Dosis bis zu ihrem endgültigen Absetzen, das sogenannte „Ausschleichen»: In der Gruppe ohne Rückfälle innerhalb der ersten beiden Jahre betrug diese Zeitspanne 1,8 Jahre und damit doppelt so lang wie in der Gruppe mit Rückfällen.

Hier wurde die Immunsuppressions-Therapie bereits nach 0,9 Jahren vollständig beendet. Bisher gäbe es keine verbindlichen Leitlinien, wie und wann bei Lupus-Patienten Immunsuppressiva reduziert oder abgesetzt werden können, bedauerte der kanadische Rheumatologe.

  • Im Moment liegt es an den Präferenzen des einzelnen Arztes, wie er damit verfährt.» Langsames Ausschleichen ermöglicht dauerhafte Remission „In unserer klinischen Praxis haben wir nicht wenige Patienten, die auch nach einem Rückfall wieder in Remission gingen.» Prof. Dr.
  • Zahil Touma „Die Ergebnisse unserer Studie», so resümierte Touma, „enthalten jedoch nützliche Richtlinien, wie man am besten die Immunsuppression bei Lupus-Patienten beenden kann.
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Wir konnten zeigen, dass ein langsames Absetzen der Dosis mit einer dauerhafteren Remission verbunden war, nachdem die Patienten schließlich die Medikamente komplett abgesetzt hatten.» Touma schlug folgendes Vorgehen für das allmähliche Ausschleichen der Therapie vor: Bei Patienten mit klinisch inaktivem Lupus sollten zunächst die Kortikosteroide abgesetzt oder auf eine Dosis von nicht mehr als 7,5 g pro Tag verringert werden.

Wenn die Remission damit mindestens ein Jahr lang anhält, kann mit einer 25%igen Reduktion der Immunsuppressiva begonnen werden. Jeweils nach 3 bis 6 Monaten wird dann wieder um ein Viertel reduziert, bis nach 1 bis 2 Jahren ein komplettes Ende der Therapie erreicht ist. Sollte die Krankheit wieder auftreten, beginnt man erneut mit der Standardbehandlung mit Kortikosteroiden oder einem Immunsuppressivum oder mit beiden.

Seine Studie hat diese Patienten nicht weiter verfolgt. „Aber», so versicherte Touma auf einer Pressekonferenz des Kongresses, „in unserer klinischen Praxis haben wir nicht wenige Patienten, die auch nach einem Rückfall wieder in Remission gingen.» : Therapie mit Happy End: Lupus-Patienten in Remission können Medikamente sicher absetzen

Warum unterdrückt Kortison das Immunsystem?

Fluch und Segen Kortison Teilen: 31.05.2013 11:47 DFG fördert Ulmer Wissenschaftler bei der Erforschung von therapeutischen Effekten und Nebenwirkungen von Glucocorticoiden in entzündlichen Knochenerkrankungen Rheumatoide Arthritis ist eine chronisch entzündliche Gelenkerkrankung, die nicht nur sehr schmerzhalft ist, sondern auch zur Verformung der betroffenen Gelenke und Knorpel führen kann, bis hin zu deren Zerstörung.

  • Ein Mittel der ersten Wahl ist seit über 60 Jahren das Glucocorticoid-Medikament Kortison, ein chemischer Abkömmling des körpereigenen Nebennierenhormons Kortisol, das unter anderem bei Stress ausgeschüttet wird, um im Körper Energiereserven zu mobilisieren.
  • Doch das Kortison ist für die Patienten Fluch und Segen zugleich.

Denn die entzündungshemmende Wirkung ist von möglichen starken Nebenwirkungen wie Knochenschwund und Diabetes begleitet. Wissenschaftler der Universität Ulm haben nun von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) im Rahmen des Schwerpunktprogrammes „Osteoimmunology – IMMUNOBONE» Fördermittel für weitere drei Jahre erhalten, um die Kortisonwirkung bei rheumatoider Arthritis zu erforschen.

Knapp 300 000 Euro erhält Professor Jan Peter Tuckermann, Leiter des Instituts für Allgemeine Zoologie und Endokrinologie, für die Erforschung der zellulären Wechselwirkungen zwischen Knochen- und Immunsystem, die bei der Behandlung von chronisch entzündlichen Gelenkerkrankungen mit Glucocorticoiden eine Rolle spielen.

„Unser Fokus liegt dabei speziell auf rheumatoiden Krankheitsformen, in denen Autoimmunreaktionen zum Tragen kommen. Das Problem besteht für die Patienten darin, dass die durch die Krankheit ohnehin schon geschädigte Knochensubstanz durch das Kortison zusätzlich angegriffen wird», so der Osteoporose-Forscher.

Die DFG würdigt in der Bewilligung des Projektes „Zelltyp-spezifische Wirkung von Glucocorticoiden auf die Entzündung und Knochendichte bei der Rheumatoiden Arthritis» nicht zuletzt die Vorarbeiten und bereits erbrachten Ergebnisse der Forschergruppe. So konnte diese bereits nachweisen, dass bei der Kortison-bedingten Osteoporose vor allem die Störung des Knochenaufbaus für die krankhafte Rückbildung der Knochensubstanz verantwortlich ist.

„Früher dachte man, dass für den Knochenabbau bei der Langzeittherapie mit hohen Kortison-Dosen allein die knochenfressenden Osteoklasten verantwortlich sind. Heute wissen wir aber, dass hier die Vorläuferzellen der knochenbildenden Osteoblasten bei ihrer Ausdifferenzierung gestört werden.

  1. So kann nicht ausreichend viel Knochenmasse nachgebildet werden, wie der Organismus regulär in Knochenumbildungsprozessen abbaut», so der 44-jährige Projektleiter.
  2. Die Wissenschaftler fanden zudem heraus, dass die zelltypspezifischen Mechanismen bei der Wirkung von Kortison bei arthritischen Entzündungsprozessen ganz unterschiedlich sind.
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Hierbei wurden verschiedene mausbasierte Gelenkentzündungsmodelle durchgetestet: Die Glucocorticoid-Wirkung wird bei bestimmten Arthritis-Erkrankungen bei Mäusen – wie auch bei allergischen Entzündungen – über die so genannten T-Zellen vermittelt. „Diese weißen Blutzellen, die im Knochenmark gebildet werden, gehören zur Immunabwehr.

Durch Kortison werden die T-Zellen daran gehindert, autoentzündlich wirkende Zytokine wie das Interleukin 17 (IL -17) freizusetzen, die für den Angriff des Immunsystems auf körpereigene Gewebe verantwortlich sind», erläutert Dr. Ulrike Baschant, die das Projekt bearbeitet hat. Andere arthritische Entzündungsmodelle zeigten hingegen, dass die T-Zellen dort keine Rolle spielten.

„Vorläufige Ergebnisse lassen überraschenderweise darauf schließen, dass hier gerade Nicht-Immunzellen involviert sind», staunen die Biologen. Die Wissenschaftler möchten nun herausfinden, welche Zelltypen bei der Kortison-bedingten Unterdrückung insbesondere von Anti-Körper-abhängigen, arthritischen Prozessen eingebunden sind, in denen Autoimmunreaktionen eine Schüsselrolle spielen.

Entzündungs- und Knochenbildungsprozesse werden durch den Glucocorticoid-Rezeptor und seine molekulare Konfiguration (als Monomer oder Dimer) auf sehr vielfältige Weise moduliert. So ergibt sich ein äußerst komplexes Zusammenspiel von Knochen- und Immunzellen. „Bisher wurden Knochen- und Immunsystem weitgehend isoliert voneinander betrachtet.

In Anbetracht der Tatsache, dass Immunzellen im Knochenmark gebildet werden – und umgekehrt –, Knochensubstanz von Immunzellen modifiziert wird, erscheint diese jahrelange Praxis recht eigenartig», findet Tuckermann. Nun rücken die Wechselwirkungen zwischen Immun- und Knochensystem mehr und mehr in den Fokus der wissenschaftlichen Betrachtung.

  • Mit ihrem Kortison-Projekt gehören die Ulmer Wissenschaftler zum DFG-Schwerpunktprogramm 1468 „Osteoimmunology – IMMUNOBONE – A Program to Unravel the Mutual Interactions between the Immune System and Bone», das genau diese Wechselwirkungen zum Thema hat.
  • Das interdisziplinäre Forscherkonsortium, das nun 21 Projektgruppen umfasst, geht – wie die DFG kürzlich mitteilte – mit insgesamt 6,8 Millionen Euro in die zweite Förderperiode.

Für die Universität Ulm bedeutet die Aufnahme in das DFG-Schwerpunktprogramm eine weitere Stärkung des neu etablierten muskulo-skeletalen Forschungsschwerpunktes, bei dem Erkrankungen rund um den Muskel- und Knochenapparat im Mittelpunkt stehen. Nicht zuletzt weil auch eine zweite Forschergruppe der Ulmer Uni in das „Immunobone»-Forscherkonsortium aufgenommen wurde: das Frakturheilungsprojekt aus dem Forschungsbereich Biologie der Knochenheilung und Knochenregeneration von Professorin Anita Ignatius.

Mit der erfolgreichen Bewilligung des Folgeantrages knüpft der Endokrinologe Tuckermann an seine Forschungen am Fritz-Lipmann-Institut (FLI) für Altersforschung in Jena an, die bereits im Rahmen dieses DFG-Schwerpunktes gefördert wurden. Bis zu seinem Wechsel an die Universität Ulm im letzten Jahr war Jan Peter Tuckermann Nachwuchsgruppenleiter am FLI.

Weitere Informationen: Prof. Dr. Jan Peter Tuckermann, Institut für Allgemeine Zoologie und Endokrinologie, Tel: 07 31 / 50 – 32 600 (Sekr.), Email: [email protected];

Wie teuer sind Immunsuppressiva?

Immunsuppressiva stehen an der Spitze der neuen Rangliste. Das Medikament Remicade kostet fast 20’000 Franken pro Patient. -, 21. November 2017 um 13:18 Was Sind Immunsuppressive Medikamente

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Zum vierten Mal seit 2014 legt der Krankenversicherer Helsana seinen Arzneimittelreport vor. Er analysiert Kosten und Nutzen der Schweizer Medikamentenversorgung anhand anonymisierter Daten von rund 1,9 Millionen Helsana-Versicherten.2016 sind die Ausgaben für Arzneimittel im Vergleich zum Vorjahr um 6 Prozent auf über 7 Milliarden Franken gestiegen, was etwa einem Viertel der Grundversicherungskosten entspricht.

Was sind Immunsuppressiva MS?

Wie wirken die MS-Medikamente? – Bei Multipler Sklerose gerät das Immunsystem aus dem Gleichgewicht, Deshalb greifen die MS-Medikamente direkt in das Abwehrsystem ein: Entweder verändern sie es oder sie dämpfen es. Die medizinische Fachwelt spricht deshalb von Immunmodulatoren, also „Veränderern», oder Immunsuppressiva, also „Unterdückern».

  • Dabei fungieren die Immunmodulatoren bei MS als Botenstoffe, die das Gleichgewicht zwischen entzündungsfördernden und entzündungshemmenden Faktoren wieder herstellen können.
  • Die Immunsuppressiva hingegen unterdrücken bei MS die Abwehrzellen des Körpers so, dass diese das Nervensystem nicht weiter angreifen können.

Dabei können die Medikamente entweder fast alle Zellen oder nur gezielt einzelne Zellen des Immunsystems hemmen. Ziel dieser Medikamente ist es, durch ihre immunregulierende Wirkung einer weiteren Schädigung der Nerven durch die MS vorzubeugen und so ein Fortschreiten der Erkrankung aufzuhalten.