Das Notfallset enthält:
- Adrenalinspritze mit Injektionshilfe (Autoinjektor)
- Antihistaminikum als Flüssigkeit oder Tablette.
- Kortisonpräparat als Zäpfchen, Flüssigkeit oder Tablette.
- bei Menschen mit Asthma: ein atemwegserweiterndes Spray.
- bei Menschen, die zu Atemnot neigen: ein Adrenalin-Spray zum Einatmen.
Weitere Einträge
Welches Antihistaminikum bei allergischem Schock?
Zur ärztlichen intravenösen Applikation in der Akuttherapie der Anaphylaxie sind nur die klas- sischen sedierenden Antihistaminika Dimetinden und Clemastin verfügbar, sie stellen die einzigen zugelassenen Antihistaminika für diese Indikation dar.
Welches Antihistaminikum im notfallset?
Anaphylaktische Reaktionen: Gut vorbereitet für den Notfall Während die Allergenexposition im Falle der Covid-19-Impfung vorhersehbar ist, lässt sie sich ansonsten nicht immer vermeiden, vor allem bei Insektengift- oder Nahrungsmittelallergikern. Wer bereits eine Anaphylaxie oder eine systemische allergische Reaktion mit extrakutanen Symptomen hatte oder ein hohes Risiko hat, weil er etwa auf stark sensibilisierende Allergene wie Erdnüsse oder Sesam reagiert, braucht ein Notfallset, bestehend aus einem Adrenalin-Autoinjektor, einem oralen Antihistaminikum und einem oralen Glucocorticoid sowie bei Asthma bronchiale oder vorherigem Bronchospasmus einem schnell wirksamen β2-Adrenozeptor-Agonist wie Salbutamol.
- Patienten und Angehörige müssen lernen, wie Notfallmedikamente zu handhaben sind.
- »Es bestehen immer noch erhebliche Probleme im Langzeitmanagement von Anaphylaxie-Patienten, beispielsweise bei Kindern in Kita und Schule, sowie Lücken im rechtzeitigen Einsatz von Adrenalin«, heißt es im gerade veröffentlichten Update der,
Das Notfallset sollten die Patienten immer mit sich führen. Das gilt im Übrigen auch für Personen, deren Hyposensibilisierung erfolgreich verlaufen ist; so entwickelt etwa jeder Zehnte im Laufe der Jahre nach Ende der spezifischen Immuntherapie wieder systemische Reaktionen auf Insektengifte.
- Die erste Maßnahme im Falle schwerer Reaktionen ist immer die Applikation von Adrenalin mit Hilfe des Autoinjektors.
- Je früher die Adrenalin-Injektion erfolgt, umso besser ist der allergische Verlauf.
- Adrenalin aktiviert die Alpha- und Betarezeptoren, stabilisiert den Kreislauf und erweitert die Bronchien.
Es wird in standardisierten Dosen von 150, 300 oder 500 µg für Patienten verschiedenen Alters und Gewichts intramuskulär verabreicht. Die Wirkung sollte dann nach etwa fünf bis zehn Minuten einsetzen. Hierzulande sind vier verschiedene Modelle an Adrenalin-Autoinjektoren im Handel.
- Diese sind Fastjekt® von Meda (als Importpräparat Epipen®), Jext® von Alk Abelló, Emerade® von Bausch + Lomb sowie Anapen® von Bioprojet,
- Da sich die Handhabung der einzelnen Pens unterscheidet und regelmäßig trainiert werden muss (am besten mit einem Dummy), ist ein Austausch oder die Verordnung verschiedener Modelle nicht sinnvoll.
Lieferengpässe machen es aber zeitweise unumgänglich. Am besten verordnet der Arzt immer den gleichen – mit »aut idem«-Kreuz auf dem GKV-Rezept. Für die Lagerung gilt: maximal 25 °C, höhere Temperaturen können den Wirkstoffgehalt reduzieren. Der Pen sollte außerdem nicht im Kühlschrank aufbewahrt und nicht eingefroren werden.
- Egal ob Fastjekt®, Jext®, Emerade® oder Anapen®: Alle Pens können beim Auslösen blockieren.
- Daher sollten die Patienten zwei Pens mit sich führen, um bei einer Fehlfunktion im Notfall umgehend reagieren zu können.
- Von Emerade® und Fastjekt® ist eine N2-Doppelpackung verfügbar, vom Jext® und Emerade® nicht.
Der Patient sollte nicht vor einer zweiten Injektion zurückschrecken, wenn nach fünf bis zehn Minuten keine Besserung eintritt. Wie macht man es richtig? Schutzkappe entfernen, den Penschaft mit der dominanten Hand inklusive Daumen fest umfassen und den Autoinjektor in etwa 10 cm Abstand zum Oberschenkel halten.
- Merkhilfe: blaue Kappe (beim Fastjekt®) zum Himmel, orange Seite zum Oberschenkel beziehungsweise gelbe Kappe (beim Jext®) zur Sonne, schwarze Seite zum Oberschenkel.
- Anapen® hat einen roten Auslöseknopf, Emerade® keine farbliche Kennzeichnung.
- Räftig im 90-Grad-Winkel einstoßen, auch durch Kleidung, sicherheitshalber 10 Sekunden halten, Injektor langsam entfernen und Injektionsstelle massieren.
Wichtig: Die Nadel ist nicht sichtbar und man muss den Pen nicht aktiv auslösen. Ein begleitender Anaphylaxieausweis enthält einen Notfallplan. Darin wird beschrieben, auf welche Symptome bei Exposition zu achten ist und welche Medikamente in welcher Dosierung wann einzunehmen sind.
- Nach der Adrenalin-Injektion sind das Antihistaminikum (wie Dimetinden, Cetirizin oder Desloratadin) und das Corticoid (wie Betamethason in Celestamine® Tropfen 0,5 liquid) einzunehmen.
- Beide sollten im Notfallset in flüssiger Form vorliegen; sie können auch von Patienten mit Schwellungen im Rachen- oder Kehlkopfbereich gut geschluckt werden.
Kinder können das Steroid auch in Form von Zäpfchen bekommen. Im Akutfall sollte etwa die Hälfte der jeweiligen Flasche getrunken werden. Beim Antihistaminikum halten die Leitlinienautoren die vierfache Maximaldosis für vertretbar. Die Antihistaminika gibt man wegen der Hautreaktionen, die mehr als 90 Prozent der Personen entwickeln. Ampelschema zum Vorgehen von Covid-19-Impfungen bei unterschiedlichen allergologischen Erkrankungen oder anamnestischen Angaben. Quelle: nach AeDA-Leitfaden für Ärzte, 2021 / Foto: PZ-Grafik : Anaphylaktische Reaktionen: Gut vorbereitet für den Notfall
Wie viel Cortison bei Anaphylaktischem Schock?
Sie sollten über mindestens 24 Stunden gegeben werden ( dreimal 40–125 mg Prednisolonäquivalente ), was auch der mindestens erforderlichen Überwachungszeit nach schweren allergischen Reaktionen entspricht.
Warum Adrenalin bei anaphylaktischen Schock?
Bei Anaphylaxie ist Adrenalin ( Epinephrin). Adrenalin antagonisiert funktionell über Aktivie- rung von α- und β-Adrenorezeptoren alle wichtigen Pathomechanismen der Anaphylaxie durch Vaso- konstriktion, Erniedrigung der Gefäßpermeabilität, Bronchodilatation, Ödemreduktion und positive Inotropie am Herzen.
Wann bekommt man Adrenalin gespritzt?
Heißt das, man kann einen Adrenalin-Autoinjektor auch als Nicht-Mediziner und ohne eine Anaphylaxie Schulung bei einem Patienten mit Anaphylaxie anwenden? – Unbedingt sollte man bei einem Menschen, der gerade einen anaphylaktischen Schock erleidet, den Adrenalin-Autoinjektor einsetzen.
Was einnehmen bei allergische Reaktion?
Wie wird eine Medikamentenallergie behandelt? – Wer eine Medikamentenallergie hat, kann häufig auf das auslösende Mittel verzichten. Heilbar – zum Beispiel durch eine Hyposensibilisierung – ist eine Medikamentenallergie allerdings nicht. Antiallergische Medikamente – sogenannte Antihistaminika – oder Kortison können helfen, akute allergische Reaktionen einzudämmen.
Spritzen mit Adrenalin kommen bei stärkeren Reaktionen zum Einsatz. Patientinnen und Patienten, die wissen, auf welche Medikamente sie allergisch reagieren, können oft auch auf Alternativen zurückgreifen. Handelt es sich etwa um ein Antibiotikum oder ein Schmerzmittel, gibt es meist ähnlich wirksame Alternativen.
Welche das sind, lässt sich mit der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt klären. Wichtig ist es dabei, auf sogenannte Kreuzreaktionen zu achten: Denn Menschen mit einer Medikamentenallergie reagieren unter Umständen auch auf ähnliche Wirkstoffe allergisch.
- Doch nicht alle Medikamente sind verzichtbar oder lassen sich ohne Weiteres durch andere ersetzen.
- Gibt es keine Alternative für eine wichtige Behandlung, können Ärzte allergischen Patientinnen oder Patienten das Arzneimittel zunächst niedrig dosiert verabreichen.
- Nach und nach kann die Dosierung dann unter ärztlicher Aufsicht erhöht werden.
Ziel ist, dass der Körper das Medikament für eine gewisse Zeit toleriert. Allerdings birgt dieses Vorgehen auch Risiken. Es kann unter anderem bei Krebserkrankungen oder schweren Infektionen notwendig sein.
Wie lange dauert es bis ein anaphylaktischer Schock eintritt?
Anaphylaktischer Schock: Symptome und Schweregrad – Bei einem allergischen Schock entwickeln sich die Symptome innerhalb kürzester Zeit nach dem Kontakt mit dem Allergieauslöser (Allergen). Wer überempfindlich auf intravenös verabreichte Medikamente (Spritze, Infusion ) reagiert, kann schon innerhalb von fünf Minuten die ersten Anzeichen von Anaphylaxie zeigen.
Juckreiz der Haut Kribbeln und/oder einem metallischen Geschmack auf der Zunge Schluckbeschwerden Angstgefühle Kopfschmerzen Desorientierung
Je nach Ausmaß der Beschwerden unterscheiden Mediziner vier Schweregrade von Anaphylaxie:
I. Schweregrad: leichte Allgemeinreaktionen ( Schwindel, Kopfschmerzen etc.) und Hautreaktionen (Juckreiz, Hautrötung mit Hitzegefühl, Nesselsucht etc.). Es besteht keine akute Lebensgefahr. Der weitere Verlauf muss aber sorgfältig überwacht werden. II. Schweregrad: Zusätzlich zu den oben genannten Symptomen treten Blutdruckabfall, beschleunigter Herzschlag (Tachykardie), leichte Atemnot sowie Symptome im Magen-Darm-Bereich (wie Übelkeit, Erbrechen) auf. III. Schweregrad: Zu den Symptomen eines allergischen Schocks zweiten Grades gesellen sich Verkrampfungen der Atemwegsmuskulatur (Bronchospasmen) und Schockzeichen (wie Blässe, kalte Haut/kalter Schweiß, schneller, flacher Puls, Blaufärbung der Lippen). Selten schwillt der Kehlkopf an (Quincke-Ödem) und verursacht Atemnot. IV. Schweregrad: Das ist der Extremfall eines anaphylaktischen Schocks mit Atem- und Herz-Kreislauf-Stillstand.
Die Symptome können einzeln oder in unterschiedlichen Kombinationen auftreten. Die anfänglichen Warnzeichen lassen keinen Schluss zu, wie schwer der allergische Schock verlaufen wird!
Welches Antihistaminikum ist am besten verträglich?
Allergietabletten, Augentropfen, Nasensprays: Manche Wirkstoffe veraltet – Das Ergebnis: 15 Allergie-Medikamente können wir mit der Note «gut» oder sogar «sehr gut» empfehlen. Aber eben nicht alle. Zwei bekannte Apotheken-Bestseller im Test arbeiten mit veralteten Wirkstoffen, den Antihistaminika der ersten Generation.
- Antihistaminika blockieren Andockstellen für den Botenstoff Histamin, der allergische Symptome erzeugt.
- Die Antihistaminika Dimetinden und Ketotifen sehen wir kritisch.
- Unter anderem machen sie müde und können zu trockenem Mund, Magen-Darm-Beschwerden und Nervosität führen.
- Wir raten bei Allergie-Medikamenten zu den neueren Antihistaminika der zweiten Generation.
Sie machen weniger müde, und Patienten vertragen sie grundsätzlich besser, auch wenn sich Nebenwirkungen von Mensch zu Mensch unterscheiden können. In diese Gruppe gehören Cetirizin, Azelastin, Loratadin und Levocabastin. Weiter zu den getesteten Produkten Vor allem im Frühling leiden viele Menschen unter Allergien. Wir haben 22 Allergie-Medikamente begutachtet. (Foto: Pixabay )
Wie viel Prednisolon bei allergische Reaktion?
Dosierung – Die empfohlene Dosierung hängt immer von der Art und Schwere der Erkrankung ab. Für Erwachsene liegen sehr niedrige Dosen bei 1,5 mg pro Tag, hohe Dosen bei bis zu 100 mg täglich. Letztere können auf bis zu vier Einzeldosen verteilt werden.
Tabletten sollten nach Mahlzeiten unzerkaut mit Flüssigkeit eingenommen werden. Ratsam sind hohe Initialdosen, vor allem im Rahmen der Notfalltherapie. Nachdem die Anfangsdosis für einige Tage beibehalten wurde, kann sie ausschleichend auf eine niedrigere Erhaltungsdosis reduziert werden. Bei chronischen Erkrankungen empfiehlt sich eine Langzeitbehandlung.
Bei Kindern, die noch wachsen, ist eine alternierende oder intermittierende Therapie ratsam. Im Falle einer Überdosierung ist mit verstärkten Nebenwirkungen zu rechnen, ein Antidot ist nicht bekannt. Als Dosisrichtlinien für intravenöse Gaben für Erwachsene gelten beispielsweise:
- bei anaphylaktischem Schock: 1.000 mg
- bei Hirnödem: 250 bis 1.000 mg als Anfangsdosis
- bei Abstoßungsreaktionen nach Nierentransplantation: 1.000 mg an drei bis sieben Tagen hintereinander
- bei Postmyokardinfarkt-Syndrom: 50 mg als Anfangsdosis, danach langsam reduzieren
- bei schwerem akuten Asthmaanfall: 100 bis 150 mg als Anfangsdosis, dann in Abständen von sechs Stunden langsam bis zur Erhaltungsdosis reduzieren
- bei Lungenödem: 1.000 mg als Anfangsdosis, eventuell nach 6, 12 und 24 Stunden wiederholen. Anschließend für zwei Tage auf 150 mg und zwei weitere Tage auf 75 mg reduzieren
- bei Pseudokrupp: 3 bis 5 mg/kg als Anfangsdosis, nach zwei bis drei Stunden ggf. wiederholen.
Die intravenöse Gabe von Prednisolon muss stets langsam zu erfolgen.
Wie lange muss man nach einem anaphylaktischen Schock im Krankenhaus bleiben?
Artikelübersicht –
Definition: Anaphylaktischer Schock Ursachen eines anaphylaktischen Schocks Die vier Schweregrade des anaphylaktischen Schocks Behandlung eines anaphylaktischen Schocks Notfallset für Allergiker Wie behandelt der Arzt den anaphylaktischen Schock?
Hinter dem Begriff anaphylaktischer Schock steht die schwerwiegendste Reaktion, die eine Allergie hervorrufen kann. Das Immunsystem reagiert auf das Allergen innerhalb kurzer Zeit besonders schwer. Der menschliche Organismus setzt große Mengen von Histamin frei, das für eine umgehende Erweiterung der Blutgefäße sorgt.
Der Blutdruck sinkt und der Herzschlag nimmt zu, um den Blutdruckabfall zu kompensieren. Innerhalb kürzester Zeit kann es zu einem lebensbedrohlichen Kreislaufzusammenbruch kommen, der bei Nichtbehandlung ein Multiorganversagen nach sich zieht. In anderen Fällen führt die anaphylaktische Reaktion zu einer Schwellung des Kehlkopfes, ein Verschluss der Atemwege ist die Folge.
Eine so heftige allergische Reaktion kann von verschiedenen Allergenen ausgelöst werden, etwa durch:
Nahrungsmittel (wie Nüsse, Eier, Milch, Meeresfrüchte, Fisch) Insektengifte (beispielsweise Wespen, Bienen, Hornissen, Hummeln) Medikamente (darunter Antibiotika, Schmerzmittel, jodhaltige Kontrastmittel) Inhalationsallergene (zum Beispiel Pollen, Hausstaub, Tierhaare, Schimmelpilze) Kosmetika Naturlatex
Bei Erwachsenen sind Insektengifte für mehr als die Hälfte der anaphylaktischen Schocks verantwortlich, bei Kindern lösen vor allem Nahrungsmittel heftige allergische Reaktionen aus. Vielfach ist es so, dass die Betroffenen nichts von der Allergie ahnen.
Dies trifft insbesondere auf jene Allergene zu, mit denen Menschen nur selten in Kontakt kommen, etwa bestimmte Medikamente oder Insektengifte. Mediziner sprechen bei Anaphylaxie von vier Schweregraden, die von einzelnen lokalen Beschwerden bis hin zum schweren Schockzustand reichen. Die Krankheitszeichen müssen dabei nicht immer in der beschriebenen Reihenfolge auftreten, in manchen Fällen werden auch nur einzelne Symptome beobachtet.
Wichtig zu wissen: Je schneller allergische Reaktionen auftreten, desto rascher muss ein Arzt zurate gezogen werden.
Grad 1: Es kommt zu Reaktionen wie Ausschlag, Juckreiz, Schwellung oder Nesselsucht an verschiedenen Hautstellen. Dazu kann der Patient über Schwindel oder Kopfschmerzen klagen. Grad 2: Zu den Symptomen von Grad 1 gesellen sich Blutdruckabfall und ein beschleunigter Herzschlag. Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall können ebenso auftreten wie leichte Atemnot, Heiserkeit oder Schwellungen am Körper. Grad 3: Ab Grad 3 droht echte Lebensgefahr. Zusätzlich zu den vorangegangenen Symptomen treten Verkrampfungen im Bereich der Atemwege auf. Eine Kehlkopfschwellung, Atemnot, Schluck- und Sprechbeschwerden werden häufig von Schwäche, Benommenheit und bläulicher Verfärbung der Haut, der Schleimhäute, der Lippen und der Fingernägel begleitet. Grad 4: Die Symptome von Grad 1 bis 3 führen zu Bewusstlosigkeit und schließlich zum Atem- und Herz-Kreislauf-Stillstand.
Zwischen der Allergenzufuhr und dem anaphylaktischen Schock liegen üblicherweise einige Minuten. Rund zehn bis 15 Minuten vergehen bei Insektenstichen, etwa 30 Minuten oder länger bei der Aufnahme von unverträglichen Lebensmitteln. Beim Auftreten von heftigen allergischen Reaktionen muss sofort gehandelt werden.
- Bereits ab Schweregrad 2 sollte umgehend ein Notarzt informiert werden.
- Bis zum Eintreffen der Rettungskräfte ist Erste Hilfe zu leisten.
- So schnell wie möglich sollte die Allergenzufuhr (Bienenstachel, Lebensmittel oder Medikamenteninfusion) gestoppt werden.
- Danach muss der Patient erstversorgt werden.
Treten nur Schocksymptome, aber keine Atemprobleme auf, so wird der Patient in die Schocklage gebracht. Dabei wird der Oberkörper tief gelagert, die Beine hingegen hoch. Ziel ist es, dass das Blut nicht in die Beine fließt, sondern den lebenswichtigen Organen zur Verfügung steht.
Im Falle von Atemproblemen muss der Oberkörper des Betroffenen fast aufrecht, bei Bewusstlosigkeit in der stabilen Seitenlage gelagert werden. Danach sollte der Helfer stetig die Atmung, den Puls und den Blutdruck des Patienten überwachsen sowie beruhigend zur Seite stehen. Treten Symptome von Grad 4 auf, noch bevor der Notarzt zur Stelle ist, so kann eine Atemspende oder eine Reanimation notwendig werden Patienten, die um ihre Allergie wissen, können sich mittels Notfallset schützen.
In der Regel beinhaltet das Set einen Adrenalin-Autoinjektor, ein Antihistaminikum und ein Kortisonpräparat. Das Adrenalin aus der Fertigspritze steigert innerhalb weniger Minuten den Blutdruck, bewirkt eine Normalisierung der Herzfunktion und entspannt die Bronchien.
- Dadurch wird der Kreislauf stabilisiert und die Atmung erleichtert.
- Das Antihistaminikum geht gegen die vorhandene allergische Reaktion vor, das Kortison verhindert weitere Reaktionen.
- Die Medikamente können in flüssiger Form oder als Tablette zur Verfügung stehen.
- Vorzuziehen sind flüssige Präparate, da sie bei Schwellungen im Bereich des Mundes und des Rachens einfacher verabreicht werden können.
Asthmatiker sollten zusätzlich ein Notfallspray zur Erweiterung der Bronchien dabei haben. Erhältlich ist das Notfallset in der Apotheke, verschrieben wird es vom Arzt. Falls noch nicht passiert, stoppt der Notarzt die Allergenzufuhr und bringt den Patienten in die richtige Lage.
Danach verabreicht der Mediziner in der Regel jene Arzneimittel, die auch im Notfallset zu finden sind. Mithilfe eines venösen Zuganges gelangt das Adrenalin allerdings schneller in die Blutbahn. Eine verbesserte Funktion des Herzkreislaufsystems wird damit ebenso so rasch erreicht wie ein Abschwellen der Schleimhäute.
Zusätzlich versorgt der Arzt den Patienten mit Sauerstoff und verabreicht eine Volumenersatzlösung, um den Blutdruck wieder zu steigern. Außerdem können Infusionen für eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr sorgen. Dabei kommen ein Antihistaminikum sowie Kortison zum Einsatz.
- Handelt es sich um einen anaphylaktischen Schock vierten Grades, beginnt der Arzt umgehend mit der Reanimation.
- Die Dauer des Krankenhausaufenthaltes unterscheidet sich je nach Schweregrad.
- Eine Überwachung von zumindest 24 Stunden ist üblicherweise auch dann erforderlich, wenn die Rettungskette ausgezeichnet funktioniert hat und sich die Krankheitszeichen rasch gebessert haben.
Ist der Patient wieder wohlauf, sollte umgehend ein Allergietest durchgeführt werden. Nur so wird die genaue Ursache erkannt und der Betroffene kann einem weiteren anaphylaktischen Schock vorbeugen.
Welches Cortison im Notfall?
Anaphylaktische Reaktionen: Notfallrezeptur aus der Apotheke Anaphylaktische Reaktionen Von Sven Siebenand / Schätzungsweise ein bis zwei Prozent der Bundesbürger sind von anaphylaktischen Reaktionen betroffen. Im Notfall gilt es, schnell zu handeln und ein Erste-Hilfe-Set griffbereit zu haben.
Wichtiger Bestandteil darin ist ein Cortison-Präparat. Das kann zum Beispiel ein Prednisolon-Saft sein, den Apotheker nach NRF-Vorschrift herstellen können. Auslöser einer anaphylaktischen Reaktion können zum Beispiel Insektenstiche oder Nahrungsmittel wie Hühnereiweiß oder Nüsse sein. Auch Medikamente kommen als Auslöser infrage.
Zu den Symptomen zählen beispielsweise Juckreiz, Schwellungen, plötzlich auftretende Quaddeln auf der Haut, Atemprobleme, Erbrechen oder Schock. Foto: Fotolia/Dekan Charakteristisch ist, dass die Symptome nach Kontakt mit dem Auslöser sehr schnell auftreten. Dann ist schnelles Handeln gefragt. Bei Luftnot oder Schocksymptomen ist unverzüglich der Notarzt zu verständigen. Dieser behandelt die anaphylaktische Reaktion häufig mit Glucocorticoiden, meistens als Injektion.
In der Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie zur Akuttherapie anaphylaktischer Reaktionen heißt es: »Eine unspezifische membranstabilisierende Wirkung erfordert hohe Glucocorticoiddosen (500 bis 1000 mg) und setzt bereits innerhalb von 10 bis 30 Minuten nach Zufuhr ein.
Diese Wirkungen sind nicht von der Potenz des Glucocorticoids, sondern von der Molekülzahl abhängig. Für die orale Anwendung zur Akutversorgung durch den Patienten selbst scheinen 100 mg Prednisolonäquivalent ausreichend.« Entsprechend hoch dosierte Prednisolon-Säfte aus industrieller Herstellung sind auf dem Markt jedoch nicht verfügbar.
Und wenn es also nicht auf die Wirkpotenz, sondern die Molekülzahl ankommt, dann müssten Patienten im Notfall gleich mehrere 30-ml-Fläschchen des Betamethason-haltigen Medikamentes Celestamine ® konsumieren. »Apotheker können diese therapeutische Lücke schließen, indem sie nach ärztlicher Verordnung einen Saft herstellen«, sagt Dr.
Andreas Kiefer, Vorsitzender der Kommission Neues Rezeptur Formularium (NRF). Das NRF hat eine Qualitätsvorschrift erarbeitet für einen Saft, der 100 Milligramm Prednisolonäquivalente enthält. In identischer Zusammensetzung wie eine in den Niederlanden bereits seit Längerem etablierte Rezeptur enthält die NRF-Vorschrift 34.1.
0,1% (m/V) | 0,5% (m/V) | |
---|---|---|
Prednisolondihydrogenphosphat-Dinatrium | 0,134 g | 0,672 g |
Natriumedetat | 0,1 g | 0,1 g |
Natriummonohydrogenphosphat-Dodecahydrat | 1,9 g | 1,9 g |
Natriumdihydrogenphosphat-Dihydrat | 0,21 g | 0,21 g |
Bananenaroma | 0,1 g | 0,1 g |
Sorbitollösung 70%, kristallisierend | 25,8 g | 25,8 g |
Methyl-4-hydroxybenzoat-Konzentrat 15% (m/V) | 1,06 g | 1,06 g |
gereinigtes Wasser zu | 106,8 g | 107,1 g |
Damit lässt sich die leitliniengerechte Forderung nach einem hoch dosierten Glucocorticoid zur Notfallbehandlung bei Anaphylaxie erfüllen«, sagt Dr. Holger Reimann, Leiter des pharmazeutischen Laboratoriums des NRF. Es sei selbstverständlich nicht so gedacht, dass Apotheker die Rezeptur im Notfall herstellen sollen.
- Vielmehr müsse der Saft im Notfall sofort verfügbar sein – beim gefährdeten Patienten selbst, soweit er von seinem Risiko weiß, und in den Notfallzentren.
- Da die Aufbrauchfrist sechs Monate und die Laufzeit ohne Anbruch ein Jahr beträgt, sei es durchaus möglich, dass Hausärzte ihren Patienten diese Rezeptur als Teil ihres Notfallsets (darin sind zudem meist ein schnell wirksames Antihistaminikum und ein Adrenalinpräparat enthalten) verordnen oder Krankenhäuser beziehungsweise Notärzte diese vorrätig halten.
Reimann macht noch auf einen weiteren Aspekt aufmerksam: »In den Niederlanden ist in zentralen Rezepturuntersuchungen des apothekereigenen Laboratoriums bei Mustern aus Apotheken aufgefallen, dass Prednisolondihydrogenphosphat-Dinatrium stark hygroskopisch ist.
Bei einem Wetter, wie wir es zurzeit in Deutschland haben, kann die Rezeptursubstanz nicht nur den Wassergrenzwert des Arzneibuches von 8 Prozent, sondern schnell auch 20 Prozent erreichen. Wenn man das nicht berücksichtigt, ist der Gehalt entsprechend zu niedrig.« Aber Achtung: Die zurzeit noch im NRF angegebenen Wirkstoffmassen beinhalten bereits den pauschalen Einwaagekorrekturfaktor 1,086.
Aktuell rückt das NRF jedoch bei neuen Monographien von dieser früher besonders vom Erythromycin her bekannten Pauschalkorrektur ab. Bei einigen Ärzten ist die genannte Rezeptur aus der Apotheke bereits bekannt. Auf der diesjährigen Jahrestagung der Gesellschaft für Dermopharmazie in Berlin stellte die Medizinerin Dr.
- Petra Staubach-Renz von der Universitätsklinik Mainz die Ergebnisse einer kleinen Studie mit dem Saft vor.
- Im Abstract zu dem Symposium heißt es: »Wir beobachteten 25 Patienten, die sich als Notfall in der Universitätshautklinik Mainz mit Urtikaria und/oder Quincke Ödemen vorstellten.
- Es wurde die Wirksamkeit der Prednisolon-Lösung NRF 34.1.
anhand des Rückganges der Symptomatik sowie die Verträglichkeit durch den Arzt und den Patienten beobachtet. Hier zeigte sich ein schneller Symptomrückgang bei einer Dosis über 100 mg Prednisolonäquivalent, die vergleichbar war mit der intravenösen Therapie.
Was Spritzen bei anaphylaktischer Schock?
Das wichtigste Medikament zur Behandlung einer anaphylaktischen Reaktion ist Adrenalin. Es verbessert die Durchblutung, erleichtert die Atmung und lässt Hautschwellungen abklingen. Adrenalin wirkt innerhalb weniger Minuten. Meist wird es in den Oberschenkelmuskel gespritzt.
Wo spritzt man Adrenalin hin?
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Hintergrund: Eine Anaphylaxie ist die schwerste Manifestation einer allergischen Sofortreaktion und die hufigste Notfallsituation in der Allergologie. Adrenalin steht im Zentrum der akuten medikamentsen Therapie bei dieser Komplikation. Obwohl es schon seit ber 100 Jahren eingesetzt wird, bestehen in der praktischen Alltagssituation oft Informationsdefizite und Unsicherheiten in der Art der Applikation und Dosierung bei Arzt und Patient.
- Methode: Auf der Basis vorliegender Leitlinien von 2007 und 2014 wurde eine selektive Literaturrecherche bei PubMed mit den Suchworten anaphylaxis treatment, allergic shock, adrenaline und epinephrine fr den Zeitraum 1.1.2012 bis 30.9.2017 durchgefhrt und durch weitere Literatur ergnzt.
- Ergebnisse: Die Gabe von Adrenalin fhrt hufig zum Abklingen der Anaphylaxiesymptome.
Auerhalb der Intensivmedizin ist die intramuskulre Applikation von Adrenalin mit einem Autoinjektor die Methode der Wahl, vor allem bei mittelschweren Reaktionen. Die Injektion erfolgt in die Auenseite des Oberschenkels und kann beim Nichtansprechen alle 1015 Minuten wiederholt werden.
Bei Erwachsenen wird eine Adrenalindosis von 300600g, bei Kindern von 10g/kg verwendet. Die Gefahr schwerer kardialer Nebenwirkungen ist geringer als bei intravenser Gabe. Es gibt keine randomisierten kontrollierten Studien zur klinischen Wirksamkeit in der Notfallsituation. Die Handhabung der Autoinjektoren muss speziell gebt werden.
Schlussfolgerung: Die Versorgung von Anaphylaxiepatienten wird als positiv bewertet, es gibt jedoch erhebliche Defizite in der weiterfhrenden Diagnostik, der Verschreibung von Notfallmedikamenten und in der Schulung. Die weitere Forschung zur kardiovaskulren Beteiligung bei Anaphylaxie sowie zu mglichen neuen therapeutischen Ansatzpunkten ist erforderlich. Die Anaphylaxie ist die Maximalvariante einer allergischen Sofortreaktion und stellt die hufigste und oft lebensbedrohliche Notfallsituation in der Allergologie dar. Anders als fr Heuschnupfen, Asthma und atopisches Ekzem (Neurodermitis) gibt es wenige zuverlssige epidemiologische Studien zur Hufigkeit anaphylaktischer Reaktionen ( 1 ).
Hintergrund Zusammen mit der allgemeinen Zunahme allergischer Erkrankungen in der Bevlkerung sind auch anaphylaktische Reaktionen hufiger geworden, nicht nur in Europa ( 2 4 ), sondern auch in den USA und in Asien ( 5 7 ), so zum Beispiel von 16/100 000 Personenjahren im Jahr 2008 auf 32/100 000 Personenjahre in 2014 ( 5 ).
Bei einer Gesamthufigkeit im Zeitraum von 2001 bis 2010 von 42/100 000 Personenjahren beobachteten Lee et al. einen jhrlichen Anstieg um 4,3 %, bei nahrungsmittelinduzierter Anaphylaxie um 9,8 % ( 6 ). Zugenommen haben insbesondere die nahrungsmittelinduzierten Anaphylaxien im Kindesalter, zum Beispiel von 41/100 000 Notfallaufnahmen im Jahr 2007 auf 72/100 000 im Jahr 2012 ( 7 ).
- Oft reagieren auch Patienten mit allergischer Rhinitis (Heuschnupfen) auf Allergene, die sowohl in Nahrungsmitteln als auch in Pollenkrnern enthalten sind (pollenassoziierte Nahrungsmittelallergien).
- Ein klassisches Beispiel sind Birkenpollenallergiker, die auch auf Haselnsse anaphylaktisch reagieren knnen, weil sie IgE-Antikrper gegen das Hauptallergen der Birke Bet v 1 entwickelt haben, das sich in zahlreichen Nahrungsmitteln findet.
Reaktionen gegen Bet-v-1-homologe Proteine sind insgesamt hufig, fhren aber eher selten zu schweren Reaktionen ( 8 ). Angesichts der zahlreichen Auslser und der vielfltigen Mglichkeiten der Exposition im Laufe des Lebens ergeben sich Schtzungen von einer 0,3- bis 15-%- igen Lebenszeitprvalenz bei Anaphylaxie in der Bevlkerung, wobei auch leichtere Reaktionen wie exogen ausgelste akute Urtikaria in manchen Studien eingeschlossen wurden ( 9 11 ).
Methodik Auf der Basis der vorliegenden Leitlinien von 2007 und 2014 wurde eine selektive Literaturrecherche bei PubMed mit den Suchbegriffen anaphylaxis treatment, allergic shock, adrenaline und epinephrine fr den Zeitraum 1.1.2012 bis 30.9.2017 durchgefhrt. Auerdem wurde auf eigenstndig gesammelte Literatur zurckgegriffen.
Klinische Symptomatik Die anaphylaktischen Reaktionen gehen mit einer Vielzahl von Symptomen an unterschiedlichen Organen einher, die zum Teil hintereinander, zum Teil gleichzeitig aber nicht zwangslufig immer in gleicher Ausprgung auftreten. Am hufigsten (in 8090 % der Flle) beginnen die Reaktionen mit subjektiven Allgemeinsymptomen und Hauterscheinungen (zum Beispiel Urtikaria 62 %, Angiodem 53 %), manchmal mit Kribbelgefhl an Handflchen und Fusohlen.
- Im Fortschreiten treten dann bei 24 % der Betroffenen im Magen-Darm-Trakt Nausea auf, in 16 % der Flle kolikartige Schmerzen, bei 27 % Erbrechen und in 5 % der Flle Diarrh 5 %.
- Bei 49 % der Patienten sind die Atemwege betroffen.
- Sie leiden unter Dyspnoe, entweder in Form einer Verengung der oberen Luftwege im Sinne eines Larynxdems oder als asthmatische Bronchokonstriktion (35 %).
Die Anaphylaxie kann Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System haben, beispielsweise mit Tachykardie und Blutdruckschwankung in bis zu 42 % der Flle. Diese knnen so weitreichend sein, dass sie bis hin zum anaphylaktischen Schock fhren knnen ( 12 15 ) (Kasten), Kasten Wichtigste Symptome der Anaphylaxie Bei ein und demselben Patienten knnen Anaphylaxien in unterschiedlicher Intensitt ablaufen, was in einer Einteilung in klinische Schweregrade bercksichtigt wird ( 16, 17 ). Pathophysiologie Whrend der Auslsephase der Anaphylaxie sind Mastzellen und basophile Leukozyten von zentraler Bedeutung, die hochaktive Mediatorsubstanzen freisetzen.
- Die bekannteste Substanz ist Histamin ( 18 ).
- Daneben spielen Eikosanoide, wie Leukotriene und Prostaglandine, aber auch der plttchenaktivierende Faktor (PAF) eine wichtige, zum Teil noch nicht vllig geklrte Rolle.
- Neben der Aktivierung durch Antikrper kann die Anaphylaxie auch nichtimmunologisch durch direkte Mediatorfreisetzung oder Komplementaktivierung hervorgerufen werden.
Die Ursachen fr einen letalen Ausgang sind meist ( 19, 20 ):
Kreislaufschock kardiogener Schock durch Herzversagen (auch Arrhythmie, Myokardinfarkt) Obstruktion der oberen Luftwege (Larynxdem) schwerer Asthmaanfall mit Bronchokonstriktion.
Auslser und Allergene Die wichtigsten Anaphylaxieauslser bei Erwachsenen sind Insektengifte, Nahrungsmittel und Arzneimittel, im Kindesalter sind es Nahrungsmittel (Tabelle 1), Tabelle 1 Hufigste Auslser der Anaphylaxie Daneben sind sogenannte unspezifische Summations-/Augmentationsfaktoren von Bedeutung, wenn es nur nach gleichzeitigem Einwirken anderer, oft unspezifischer Faktoren plus Allergenkontakt zur Reaktion kommt ( 1, 21 24 ) wie zum Beispiel:
krperliche Anstrengung Medikamentengabe (Azetylsalizylsure, Betablocker, ACE(angiotensin converting enzyme)-Hemmer und andere) akuter Infekt psychischer Stress Alkoholgenuss gleichzeitige Exposition gegenber verschiedenen Allergenen.
Akutbehandlung Die Grundlagen der Notfallbehandlung sind in nationalen und internationalen Leitlinien beschrieben ( 14, 25, 26 ). Allgemeine Manahmen Die allgemeinen Manahmen umfassen:
Unterbrechung der Allergenzufuhr symptomgerechte Lagerung Vitalzeichendiagnostik rasches Legen eines intravensen Zugangs mit Volumengabe bei Bedarf Sauerstoff und gegebenenfalls die sachgerechte kardiopulmonale Reanimation ( 27 ).
Medikamentse Therapie In der Pharmakotherapie der Anaphylaxie ist Adrenalin von zentraler Bedeutung. Antihistaminika (H 1 -Antagonisten) werden bei leichten Reaktionen, Glukokortikosteroide zur Verhinderung von Sptphasenreaktionen eingesetzt. Adrenalin (im angelschsischen Sprachraum Epinephrin) ist seit ber 100 Jahren im Einsatz.
- Es besteht Konsens, dass Adrenalin in der Anaphylaxiebehandlung wirksam ist, auch wenn im Sinne der evidenzbasierten Medizin placebokontrollierte prospektive Studien fehlen, die ethisch auch nicht vertretbar wren ( 14, 26 ).
- Wirkmechanismus von Adrenalin Adrenalin ist eines von drei endogenen Katecholaminen, das zusammen mit Noradrenalin im Nebennierenmark gebildet und wie Kortison bei Stress freigesetzt wird.
Zusammen mit anderen blutdrucksteigernden Systemen zum Beispiel das Renin-Angiotensin-System ist dies die Basis fr das hufige spontane Abklingen von Symptomen. Adrenalin bindet an Katecholaminrezeptoren, die Spezifitt ist aber dosisabhngig: im niedrigem Dosisbereich berwiegen Beta-1- und Beta-2-Rezeptoreneffekte, nur im mittleren sind die durch Alpha- und Betarezeptoren vermittelten Effekte ausgeglichen. Tabelle 2 Pharmakologische Effekte von Adrenalin in der Anaphylaxiebehandlung Aufgrund dieser Wirkungen wird Adrenalin auch bei nichtallergischen Zustnden eingesetzt, zum Beispiel zur Vasokonstriktion bei rtlichen Operationen, zur Behandlung von Postintubationsstrungen und bei Krupp- oder Pseudokrupp.
- Die antianaphylaktische Wirkung von Adrenalin beruht vor allem auf der Stimulation von Alpha- und Betarezeptoren.
- Ber die Alphaadrenozeptoren kommt es zu einer Vasokonstriktion im Bereich der prkapillren Arteriolen von Haut, Schleimhuten und Niere sowie zur Kontraktion der glatten Muskulatur im vensen Gefbett, was zur Erhhung des peripheren Gefwiderstandes und des Blutdrucks fhrt.
Sekundr vermindern sich die durch die erhhte Gefpermeabilitt entstandenen Gewebsdeme ( 29 ). Gleichzeitig dilatiert Adrenalin ber Beta-2-Adrenozeptoren die Bronchien und die Gefe insbesondere in der Skelettmuskulatur. Die Stimulation der Betaadrenozeptoren fhrt zu einer Steigerung der Herzfrequenz und Herzmuskelkontraktilitt bei gleichzeitiger Erweiterung der Koronararterien.
So kommt es zu einer Steigerung des Herzminutenvolumens, allerdings bei erhhtem Sauerstoffverbrauch. Durch die verstrkte Herzleistung steigt der systolische Blutdruck an. Adrenalin kann in hheren Konzentrationen sowie bei sehr schneller Anflutung (zum Beispiel bei intravenser Gabe) arrhythmogen wirken.
In hohen Konzentrationen kann die kontrahierende Wirkung der α-Rezeptoren auf die Koronargefe gegenber der dilatierenden Wirkung der Beta- 2-Adrenozeptoren berwiegen und zu Herzmuskelnekrosen fhren ( 28, 30 ). ber die Aktivierung von Beta-2-Rezeptoren und Erhhung von intrazellulrem zyklischen Adenosin-Monophosphat (cAMP) wird die Mediatorfreisetzung aus Effektorzellen herunterreguliert.
Hypovolmie durch periphere Vasodilatation und Versacken von Volumen im Gewebe Ateminsuffizienz durch Bronchokonstriktion oder Schleimhautdem im Bereich der oberen Luftwege Herzversagen durch die negativ inotrope Wirkung von Mediatorsubstanzen.
Andere Katecholamine Noradrenalin oder Dopamin werden unter intensivmedizinischen Bedingungen vereinzelt bei schweren Reaktionen eingesetzt, insbesondere wenn eine erhhte Alphaadrenozeptorwirkung mit blutdrucksteigerndem Effekt gewnscht ist ( 26 ). Applikation von Adrenalin Adrenalin kann ber verschiedene Wege gegeben werden (Tabelle 3) ( 26, 32 34, e1 e3 ). Tabelle 3 Applikationswege von Adrenalin und damit verbundene Vor- und Nachteile in der Behandlung der Anaphylaxie Die meisten anaphylaktischen Notflle ereignen sich auerhalb von Krankenhaus oder Arztpraxis, zum Beispiel durch Insektenstiche oder Nahrungsmittel.
- In dieser Situation ist die sofortige intramuskulre Applikation von Adrenalin am besten mit einem Autoinjektor (0,150,5 mg) die Methode der Wahl.
- Die Injektion erfolgt in die Auenseite des Oberschenkels (M.
- Vastus lateralis).
- Bei Nichtansprechen kann die Injektion in Abhngigkeit von Wirkung und Nebenwirkungen alle 1015 Minuten wiederholt werden.
Pharmakokinetische Untersuchungen zeigen, dass es nach intramuskulrer Applikation sehr schnell zu ausreichenden Adrenalin-Plasmaspiegeln kommt. Diese systemische Verfgbarkeit erfolgt wesentlich schneller als nach inhalativer oder subkutaner Gabe ( 34, 37 ).
- Gleichzeitig ist die Gefahr von berdosierungen und damit das Risiko schwerer kardialer Nebenwirkungen geringer als nach intravenser Anwendung.
- Es existieren leider keine prospektiven kontrollierten Studien zur klinischen Wirksamkeit in der Notfallsituation.
- In einer systematischen bersicht der bestehenden Evidenz haben Dhami et al.
einige, von ihnen als nicht sehr stark eingeschtzte Hinweise fr eine Wirksamkeit von Adrenalin in Registern und Fallserien gefunden ( 16, e1, e4 ). Sie weisen aber auch darauf hin, dass es angesichts der methodischen Schwierigkeiten, die Behandlung des anaphylaktischen Schocks zu untersuchen, vermutlich auch in absehbarer Zeit keine bessere Evidenz geben wird. Grafik 1 First-line-Behandlung mit intramuskulrer Adrenalingabe bei Patienten mit schwerer Anaphylaxie (Grad III und IV nach ) in den Jahren 20142016 Dosierung Ebenso wenig wie kontrollierte Wirksamkeitsstudien liegen Dosisfindungsstudien vor. In den Handbchern werden Dosierungen zwischen 300 und 600 g/Person bei Erwachsenen, was circa 510 g/kg Krpergewicht entspricht, bei Kindern 10 g/kg Krpergewicht. Es hat sich bei Erwachsenen bewhrt, mit 300 g zu starten bei Kindern (7,525 kg Krpergewicht) mit 150 μg und die weitere Dosierung der Entwicklung der klinischen Symptomatik anzupassen. Bei hohem Krpergewicht (> 100 kg) kann mit der Erstdosis von 500 g begonnen werden. Auch die Nadellnge ist von Bedeutung, um eine Injektion in eine zu dicke Fettgewebsschicht zu vermeiden und den Muskel zu erreichen. Die Adrenalin-Wirkung kann innerhalb von wenigen Minuten schnell beurteilt werden. Die therapeutische Breite ist gering. Die Adrenalin-Wirkungen werden vom Patienten unmittelbar wahrgenommen und knnen zu Angstzustnden, Unruhe, Herzklopfen, Blsse, Zittern und Kopfschmerz fhren. Diese Symptome sind mit dem gewnschten therapeutischen Effekt von Adrenalin verbunden; das muss der Patient fr die Selbstmedikation wissen. Die Gefahr von Adrenalin-berdosierung oder -Nebenwirkungen ist im Kindesalter gering, bei Erwachsenen und lteren Patienten mit kardiovaskulren Grunderkrankungen jedoch unbedingt zu bercksichtigen ( e3 ). Andererseits sind gerade Patienten mit koronarer Herzkrankheit durch anaphylaktische Reaktionen auch besonders gefhrdet; ein ausreichender Perfusionsdruck im Koronarkreislauf gelingt oft nur durch gleichzeitige Gabe von Volumen und Vasokonstriktion ( e3 ). Adrenalin-Autoinjektor zur Selbstmedikation Nach erfolgreicher Akutbehandlung einer Anaphylaxie ist die Prophylaxe wichtigstes Therapieziel. Dies erfordert einen informierten Patienten, eine adquate Allergiediagnostik zur Ermittlung des Auslsers und ein Notfallset zur Soforthilfe zur Selbstmedikation, bis ein Notarzt ttig wird. Herzstck dieses Notfallsets ist der Adrenalin-Autoinjektor ( 32, 33, 35 ), Hierbei handelt es sich um einen fr die Anwendung durch den medizinischen Laien konzipierten vordosierten Injektions-Pen (in den USA Epinephrin-Pen). Bei korrekter Handhabung die eingehend erlernt werden muss entldt der Pen ber eine automatisch hervortretende Nadel die Adrenalin-Lsung in den Muskel. Zurzeit sind sind in Deutschland drei unterschiedliche Prparate verfgbar, die sich in Dosis, Nadellnge und Auslsemechanismus unterscheiden. Die Handhabung der verschiedenen Autoinjektoren ist unterschiedlich: Entweder wird nur eine Schutzkappe ber der Nadel oder zustzlich eine Sicherungskappe vom gegenberliegenden Ende des Stiftes abgenommen. Dies muss an Dummies trainiert werden ( 36, 37, e6, e7 ). Deshalb sind auch die Handelsnamen wichtig, und es darf keinesfalls zu einem beliebigen Austausch wie bei Generikaprparaten kommen ( 38, 39 ). Es ist nicht mglich, ber Rabattvertrge einen verordneten Autoinjektor durch einen anderen ohne Einwilligung des verordnenden Arztes zu ersetzen. Auch der Umgang mit der Angst in der Notfallsituation kann trainiert werden. Dies berschreitet bei weitem den verfgbaren Zeitrahmen eines Arzt-Patienten-Gesprchs. Deshalb hat die Arbeitsgemeinschaft Anaphylaxie Training und Edukation (AGATE e.V., gemeinntziger Verein ohne kommerzielle Interessen) ein standardisiertes, qualittskontrolliertes Edukationsprogramm Anaphylaxieschulung entwickelt, das von speziell trainierten Experten deutschlandweit angeboten wird (www.anaphylaxieschulung.de). Dies ist die einzige Schulung, deren Wirksamkeit durch eine prospektive, randomisierte Studie evaluiert ( 40 ) wurde; sie wird von einigen Krankenkassen auf Antrag bernommen. Fr Patienten ist die Vermeidung des Allergieauslsers zentral, was insbesondere bei Lebensmittelallergien schwierig sein kann und die Mithilfe einer allergologisch spezialisierten Ernhrungsfachkraft erfordert (Liste beim Deutschen Allergie- und Asthmabund e.V., www.daab.de). Probleme Aktuelle Schwierigkeiten mit dem Adrenalin-Autoinjektor betreffen die Verfgbarkeit, zum Beispiel in Kindergarten/Schule; oft werden zwei Autoinjektoren verordnet, auch nach Empfehlung der European Medicines Agency ( 36 ). Nach unserer Meinung gibt es besondere Indikationen fr die Verordnung eines zweiten Adrenalin-Autoinjektors ( 16, 26, 32, e8 ):
hohes Krpergewicht besonderes Risiko fr Anaphylaxie (zum Beispiel Mastozytose) sehr schwere Anaphylaxie in der Vorgeschichte groe Entfernung zwischen Wohnraum und medizinischer Erstversorgung Kindesalter (Kindergarten/Schule)
Adrenalin kann in wssriger Lsung eine chemische Instabilitt zeigen, selbst bei niedrigem pH und mit Sulfit. Nach Ablauf des Haltbarkeitsdatums sinkt die Wirksamkeit der Adrenalin-Lsung langsam, auch wenn klar und farblos. Steht kein anderer Autoinjektor zur Verfgung, kann auch eine solche Lsung appliziert werden ( 27, e9 ).
Die Behandlung von Patienten unter Betablockertherapie ist kompliziert ( e3 ), weil hier Adrenalin die herunterregulierten Rezeptoren nicht in ausreichender Menge erreicht. Im Akutfall wird die intravense Gabe von Glukagon zur Aufregulation der Betaadrenozeptoren empfohlen. Die Gabe von Adrenalin in der Schwangerschaft wird in den meisten Leitlinien bei Anaphylaxie empfohlen ( 26, e10 ).
Das Hauptproblem fr viele Betroffene ist, dass ihnen kein Adrenalin-Autoinjektor verschrieben wird. Eine Studie aus Belgien zeigt, dass in einem groen Krankenhaus zwar die Akutbehandlung hervorragend ablief, aber lediglich 9 % der Anaphylaktiker eine Aufforderung zur Allergiediagnostik erhielten oder einen Adrenalin-Autoinjektor ( 33 ).
- Ganz hnliche Daten wurden 1995 in Mnchen anhand der Notarzteinstze erfasst.
- Damals wurden circa 70 Patienten mit schwerer Anaphylaxie nach Insektenstichen hervorragend akut behandelt alle berlebten, aber nur 10 % erhielten Informationen fr das weitere Management oder ein Notfallset ( e11 ).
- Glukokortikoide und Antihistaminika haben ihren Platz bei leichten (Grad I-)Reaktionen ( 26, e9, e11 ).
Resmee Die Versorgung von Anaphylaxiepatienten ist insgesamt positiv. Es bestehen jedoch erhebliche Lcken in der weiterfhrenden Diagnostik, der Verschreibung von Notfallmedikamenten sowie Instruktion und Schulung ( e4 ). Die Situation gibt Anlass, die rzteschaft auf das Anaphylaxieproblem und insbesondere die Mglichkeit der intramuskulren Gabe mittels Adrenalin-Autoinjektor zur Selbstmedikation von Betroffenen und die damit verbundene notwendige Beratung hinzuweisen.
- Danksagung Interessenkonflikt Prof.
- Ring wurde honoriert fr Beraterttigkeiten von Alk, HAL, Meda Pharma und Mylan. Prof.
- Limek wurde fr Beraterttigkeiten honoriert vom Mylan. Prof.
- Worm erhielt Honorare fr Beraterttigkeiten und fr wissenschftliche Vortrge von Meda Pharma, Allergopharma und ALK-Abell.
- Manuskriptdaten eingereicht: 16.5.2017, revidierte Fassung angenommen: 3.5.2018 Anschrift fr die Verfasser Prof.
Dr. med. Dr. phil. Johannes Ring Klinik und Poliklinik fr Dermatologie und Allergologie Technische Universitt Mnchen Biedersteiner Strae 29 80802 Mnchen [email protected] Zitierweise Ring J, Klimek L, Worm M: Adrenaline in the acute treatment of anaphylaxis.
- Dtsch Arztebl Int 2018; 115: 52834.
- DOI: 10.3238/arztebl.2018.0528 ►Die englische Version des Artikels ist online abrufbar unter: www.aerzteblatt-international.de Zusatzmaterial Mit e gekennzeichnete Literatur: www.aerzteblatt.de/lit3118 oder ber QR-Code 1.
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Dr. med. Margitta Worm Wir danken fr die Untersttzung und Expertise bei der Erstellung des Manuskriptes: Beyer K. (Berlin), Biedermann T. (Mnchen), Brockow K. (Mnchen), Fischer J. (Tbingen), Jung K. (Erfurt), Kopp M.V. (Lbeck), Lange L. (Bonn), Niggemann B. (Berlin), Rietschel E. Grafik 1 First-line-Behandlung mit intramuskulrer Adrenalingabe bei Patienten mit schwerer Anaphylaxie (Grad III und IV nach ) in den Jahren 20142016 Kasten Wichtigste Symptome der Anaphylaxie Kernaussagen Tabelle 1 Hufigste Auslser der Anaphylaxie Tabelle 2 Pharmakologische Effekte von Adrenalin in der Anaphylaxiebehandlung Tabelle 3 Applikationswege von Adrenalin und damit verbundene Vor- und Nachteile in der Behandlung der Anaphylaxie
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Adrenalin in der Akutbehandlung der Anaphylaxie
Wie verdünnt man Adrenalin?
22.10.2013 · Fachbeitrag · Notfall-Management – | Die Notfallausstattung ist so vorzubereiten, dass möglichst wenig Fehler passieren können. Das Vorbereiten von einzelnen Notfallpäckchen stellt eine gute Möglichkeit zur Fehlervermeidung dar, empfehlen Zahnmediziner der Medizinischen Hochschule Hannover. | Bei der Zusammenstellung der Notfall-Sets kommt nicht nur das benötigte Medikament in das jeweilige Set, sondern auch das dazugehörige Material ‒ also auch eine Spritze in der richtigen Größe mit der entsprechenden Nadel sowie die richtige Lösung zum Verdünnen.
Beispiel: das für die Reanimation notwendige Adrenalin. Dieses wird im Handel in der Größe 1 mg auf 1 ml vertrieben. Für die Reanimation muss es auf 1 : 10 verdünnt werden. Damit in der Notfallsituation nicht überlegt werden muss, in welcher Verdünnung das Adrenalin mit welchem Medium anzurichten ist, empfiehlt es sich, zu dem Adrenalin eine 10-ml-Spritze und 10ml NaCl-Lösung zu legen.
Wird Adrenalin in einer Notfallsituation benötigt, so zieht man mit der bereitliegenden Spritze das 1 ml Adrenalin auf und füllt die restlichen 9 ml mit der NaCl-Lösung auf. Quelle
Stoetzer M et al. Die Notfallausstattung in der zahnärztlichen Praxis – ein Modell, wie es vielleicht besser klappen kann. Schweiz Monatsschr Zahnmed 2013; 123 (10): 883-888
Volltext
http://www.sso.ch/doc/doc_download.cfm?uuid=B5E18DEDE5D91259AC4A7247233BD5CE&&IRACER_AUTOLINK&&
Quelle: Ausgabe 11 / 2013 | Seite 10 | ID 42360051
Wann ist Adrenalin gefährlich?
Die häufigsten Fragen zu Adrenalin –
⁉️ Was macht Adrenalin im Körper? Unser Gehirn schüttet Adrenalin in Stress-Situationen aus. Das bedeutet Alarm-Bereitschaft für Herz, Lunge, Muskeln und mehr. Der Körper kann so schneller reagieren und besser performen. ⁉️ Ist Adrenalin schädlich? Adrenalin ist ein natürlicher Botenstoff im Körper. Wird er aber sehr häufig und über einen langen Zeitraum ausgeschüttet, kann das Folgen haben. Dazu zählen erhöhter Blutdruck, hoher Blutzuckerspiegel, Herzrasen, Kopfschmerzen und mehr. ⁉️ Wie wird Adrenalin angeregt? Bei Gefahr schickt unser Gehirn der Nebenniere den Auftrag, Adrenalin auszuschütten. Von dort aus verteilt sich der Botenstoff schnell im ganzen Körper. Adrenalin kann in Notfällen aber auch gespritzt werden.
Ist zu viel Adrenalin schädlich?
Adrenalin kann dem Körper schaden – Wird über einen zu langen Zeitraum oder zu häufig Adrenalin im Körper ausgeschüttet, kann für das Herz-Kreislauf-System schädlich sein. Der Blutdruck ist unter Adrenalin-Ausstoß dauerhaft erhöht, ebenso der Blutzuckerspiegel.
Herzrasen Schweißausbrüche Innere Unruhe Kopfschmerzen Herzrhythmusstörungen Engegefühl in der Brust Schwitzen Muskelzittern Blässe Gewichtsabnahme Niedriger Magnesium- und Kalium-Spiegel
Um den Adrenalinspiegel im Blut wieder zu senken ist es wichtig, regelmäßig bewusste Pausen einzulegen und den Fokus gezielt auf Entspannung zu setzen. Andernfalls können ernsthafte gesundheitliche Schäden die Folge sein.
Wie macht sich ein anaphylaktischer Schock bemerkbar?
Erste Anzeichen sind: –
Jucken und Anschwellen der Handinnenflächen oder Fusssohlen, der Augenlider, der Mundschleimhaut, Lippen oder Zunge Juckende Quaddeln (rote, erhöhte Hautstellen) Atembeschwerden, Atemnot, Hustenattacken Magen-Darm-Beschwerden (Bauchkrämpfe, Erbrechen, Durchfall) Starker Schwindel, Gefühl von Kraftlosigkeit. Je nach Schweregrad wird der anaphylaktische Schock in verschiedene Stadien unterteilt.
Wie lange dauert ein anaphylaktischer Schock?
Anaphylaktische Reaktionen sind plötzlich auftretende, umfassende, potenziell schwere und lebensbedrohliche allergische Reaktionen.
Sie beginnen oft mit einem Gefühl des Unbehagens, gefolgt von Kribbeln und Schwindel. Anschließend entwickeln Betroffene rasch schwere Symptome. Hierzu können ein allgemeiner Juckreiz, Quaddeln, Keuchatmung sowie Schwierigkeiten beim Atmen, Ohnmachtsanfälle und/oder eine Kombination aus diesen und anderen allergischen Symptomen gehören. Diese Reaktionen können schnell lebensbedrohlich werden. Die beste Vorgehensweise ist das Vermeiden des Auslösers. Anaphylaktische Reaktionen erfordern eine Notfallbehandlung. Betroffene sollten grundsätzlich eine Adrenalin-Fertigspritze bei sich haben.
Wie andere allergische Reaktionen tritt auch eine anaphylaktische Reaktion in der Regel nicht nach dem ersten Kontakt mit dem Allergen (dem Stoff, der die allergische Reaktion auslöst), sondern erst bei einem erneuten Kontakt mit dem Allergen auf. Viele Menschen erinnern sich aber nicht an den ersten Kontakt.
Medikamente (z.B. Penicillin) Insektenstiche und Tiergifte Bestimmte Nahrungsmittel (v.a. Eier, Meeresfrüchte und Nüsse) Latex
Letztlich kann aber jedes Allergen eine solche Reaktion auslösen. Anaphylaktoide Reaktionen ähneln den anaphylaktischen Reaktionen. Allerdings kann eine anaphylaktoide Reaktion im Gegensatz zu einer anaphylaktischen Reaktion bereits bei dem ersten Kontakt mit einer Substanz auftreten. Zu den häufigsten Auslösern einer anaphylaktoiden Reaktion gehören:
Aspirin und andere nicht steroidale Antirheumatika (NSAR) Opioide Monoklonale Antikörper (hergestellte Antikörper, die sich gegen spezifische Teile des Immunsystems richten und diese unterdrücken) Körperliche Aktivität
Wenn möglich sollten Ärzte bei Personen, die auf röntgendichte Kontrastmittel eine anaphylaktoide Reaktion haben, auf diese Mittel verzichten. Allerdings können nicht alle Erkrankungen ohne diese Kontrastmittel diagnostiziert werden. In solchen Fällen verwenden Ärzte Kontrastmittel, die mit einer geringeren Wahrscheinlichkeit solche Reaktionen verursachen.
Des Weiteren werden vor der Injektion bestimmter Kontrastmittel manchmal Medikamente verabreicht, die anaphylaktoide Reaktionen hemmen, wie z.B. Prednison und Diphenhydramin. Anaphylaktische und anaphylaktoide Reaktionen beginnen normalerweise innerhalb von 15 Minuten nach dem Kontakt mit dem Allergen.
Nur selten setzt die Reaktion erst 1 Stunde später ein. Die Symptome reichen zwar von leicht bis schwerwiegend, aber für gewöhnlich hat jeder Betroffene jedes Mal die gleichen Symptome. Das Herz schlägt schnell. Betroffene fühlen sich unwohl und werden unruhig.
Der Blutdruck kann abfallen, was Ohnmachtsanfälle verursacht, und er kann gefährlich niedrig werden ( Schockzustand Kreislaufschock Ein Kreislaufschock ist ein lebensbedrohlicher Zustand, bei dem die Organe mit wenig Blut versorgt werden, was die Sauerstoffversorgung verringert und so zu Schäden und manchmal zum Tod führt.
Erfahren Sie mehr ). Weitere mögliche Symptome sind Schwindel, juckende und gerötete Haut, Husten, eine laufende Nase, Niesen, Quaddeln Quaddeln Quaddeln sind rote, juckende, leicht erhabene Schwellungen. Die Schwellung wird durch das Freisetzen chemischer Substanzen (wie Histamine) durch die Mastzellen in der Haut verursacht, die zur. und Schwellungen des Unterhautgewebes ( Angioödem Angioödem Unter einem Angioödem versteht man Gewebebereiche mit Schwellungen unter der Haut, die in einigen Fällen auch das Gesicht und den Hals betreffen können. Ein Angioödem kann infolge einer Reaktion. Erfahren Sie mehr ). Durch die Verengung und/oder das Zuschwellen der Luftröhre können Atemnot und Keuchatmung entstehen. Betroffene Personen können unter Übelkeit, Erbrechen, Magenkrämpfen und Durchfall leiden. Eine anaphylaktische Reaktion kann so schnell voranschreiten, dass es bei Menschen innerhalb von 1 bis 2 Minuten zum Kreislaufkollaps, Atemstillstand, Krampfanfällen und Bewusstlosigkeit kommt.
Untersuchung durch den Arzt Mitunter Bluttests
Die Diagnose einer anaphylaktischen Reaktion wird gewöhnlich aufgrund offensichtlicher Symptome gestellt. Zu diesen Symptomen gehören folgende:
Symptome eines Schockzustands (wie niedriger Blutdruck, Verwirrung, kalte und schweißige Haut sowie schwacher und schneller Herzschlag) Symptome der Atemwege (wie Atemprobleme, Keuchen beim Einatmen und Keuchatmung) Zwei oder mehr andere Symptome einer möglichen Anaphylaxie (wie Schwellung des Unterhautgewebes, Quaddeln und Übelkeit oder andere Verdauungsstörungen)
Da die Symptome schnell lebensbedrohlich werden können, wird die Behandlung sofort eingeleitet, ohne auf die Durchführung von Tests zu warten. Zur Bestätigung der Diagnose können Bluttests durchgeführt werden, um die Konzentration bestimmter Substanzen zu messen, die kurz nach einer anaphylaktischen Reaktion ansteigt.
Diese Tests sind jedoch in der Regel überflüssig. Personen mit einer anaphylaktischen Reaktion sollten immer eine Adrenalin-Spritze zur Selbstinjektion bei sich haben. Wenn sie in Kontakt mit einem Auslöser kommen (z.B. wenn sie von einem Insekt gestochen wurden) oder Symptome bei ihnen auftreten, sollten sie sich umgehend die Spritze verabreichen.
Für gewöhnlich stoppt diese Behandlung die Reaktion zumindest vorübergehend. Dennoch sollten Betroffene nach einer schweren allergischen Reaktion und umgehend nach dem Setzen einer Injektion die Notaufnahme eines Krankenhauses aufsuchen, wo man sie engmaschig überwachen kann und sie bei Bedarf zusätzlich behandelt werden können.
Sofortige Verabreichung von Adrenalin Manchmal ein Beatmungsschlauch Manchmal intravenös verabreichte Flüssigkeit Antihistaminika und andere Medikamente
Im Notfall spritzt der Arzt umgehend Adrenalin unter die Haut, in einen Muskel oder manchmal in eine Vene oder einen Knochen. Das kann bei der Linderung der Symptome helfen. Möglicherweise ist eine zweite Adrenalinspritze notwendig. Bei stark beeinträchtigter Atmung kann ein Atemschlauch in die Luftröhre (Trachea) durch den Mund oder die Nase (Intubation) oder durch einen kleinen Schnitt in die Haut über der Luftröhre eingeführt werden, um Sauerstoff (wenn notwendig) zu verabreichen.
Bei sehr niedrigem Blutdruck kann Adrenalin auch über den Atemschlauch verabreicht werden. Nach der Gabe von Adrenalin normalisiert sich der Blutdruck häufig wieder. Ist dies nicht der Fall, wird intravenös Flüssigkeit verabreicht, um das Blutvolumen in den Blutgefäßen zu erhöhen. Mitunter werden auch Medikamente verabreicht, die zu einer Verengung der Blutgefäße führen (Vasokonstriktoren) und so helfen, den Blutdruck zu erhöhen.
Zur Erweiterung der Atemwege, Linderung der Keuchatmung und Unterstützung der Atmung werden bei Bedarf inhalative Beta-Agonisten (z.B. Salbutamol) verabreicht. Manchmal wird ein Kortikosteroid gegeben, um zu verhindern, dass einige Stunden später erneut Symptome auftreten. Copyright © 2023 Merck & Co., Inc., Rahway, NJ, USA und seine verbundenen Unternehmen. Alle Rechte vorbehalten.
Wie erkennt man einen anaphylaktischen Schock?
Anaphylaktischer Schock – was tun im Notfall? Der anaphylaktische Schock ist eine seltene, aber gefürchtete allergische Reaktion. Er tritt sehr plötzlich auf und kann durch das gleichzeitige Zusammenbrechen mehrerer Organsysteme Lebensgefahr bedeuten.
Ein anaphylaktischer Schock kostet unter einer Million Einwohnern jedes Jahr einem bis drei Menschen das Leben. Der Schock ist die extremste Form einer, Unter anaphylaktischen Reaktionen versteht man plötzlich auftretende Allergie-Symptome, die charakteristischerweise mehrere Organe oder Organsysteme gleichzeitig oder in rascher Folge in Mitleidenschaft ziehen.
Sie rechtzeitig zu erkennen und richtig zu handeln, bedeutet für Betroffene und Verantwortliche etwa in Kindergärten, Schule oder Sportverein sowie für Freundinnen und Freunde der Betroffenen eine besondere Herausforderung. Dieser Schwerpunkt soll daher Informationen und Instrumente liefern, um solche Situationen zuverlässig bewältigen zu können.
Bei Kindern sind der häufigste Auslöser einer Anaphylaxie, gefolgt von und Medikamenten. Um zu verhindern, dass allergische Reaktionen sich zum anaphylaktischen Schock ausweiten, bleiben manchmal nur wenige Minuten Zeit. Eine Anaphylaxie kann sich in ganz äußern. Gerade Laien fällt es daher oft schwer, die ersten Anzeichen richtig einzuordnen.
Ein Ärztegremium hat Diagnosekriterien entwickelt, die bei Kindern und Jugendlichen auf etwa 95 Prozent aller Anaphylaxien zutreffen. Bei Betroffenen zeigen sich kurz nach Kontakt mit dem Allergen
Hautrötungen, Juckreiz oder Schwellungen in Mund und Rachen (bis zu 90 Prozent) und zusätzlich Atem- oder Herz-Kreislauf-Beschwerden zwei der folgenden vier Symptome: Hautreizungen, Atembeschwerden, Reaktionen des Herz-Kreislauf-Systems, Reaktionen des Verdauungsapparats wie krampfartige Bauchschmerzen oder Erbrechen. ein deutlicher Abfall des systolischen Blutdrucks. Bedrohlich ist bei Kleinkindern bis zu zwölf Monaten ein Wert von 70 mmHg, bei Kindern bis zu zehn Jahren ein Wert von 70 mmHg + zweimal Lebensalter, ab dem elften Lebensjahr ein Wert von 90 mmHg.
Ein Blutdruckabfall kann auch die schwerste Form der Anaphylaxie, den anaphylaktischen Schock, ankündigen. Atemnot oder Orientierungsstörungen sind weitere Anzeichen, dass die Anaphylaxie bedrohlich weit fortgeschritten ist. In seltenen Einzelfällen münden diese Symptome in einen Stillstand des Atem- und Kreislaufsystems, wenn nicht rechtzeitig eingegriffen wird.
- Es gibt eine Reihe von Warnzeichen, wie zum Beispiel ein Kribbeln der Hände, die das Auftreten einer Anaphylaxie ankündigen können.
- Experten raten betroffenen Eltern und Betreuungspersonen über Risikofaktoren für eine Anaphylaxie schon im Vorfeld zu informieren.
- Hierzu gehören Krankheiten wie oder Mastozytose, eine seltene Erkrankung mit komplexen Symptomen, die durch zu viele Mastzellen im Körper hervorgerufen wird.
Ein deutlich erhöhtes Risiko für eine Anaphylaxie tagen vor allem Personen, bei denen zuvor schon einmal aufgetreten sind. Nach einer anaphylaktischen Reaktion ist es wichtig, das Krankheitsbild der Mastozytose auszuschließen. Bei dieser Erkrankung sind die Mastzellen auf der Haut oder in inneren Organen stark vermehrt.
Wichtigste Anzeichen sind braun-rötliche Hautflecken sowie dauerhaft erhöhte Tryptase-Werte im Blut. Bei Mastozytose-Betroffenen ist die Gefahr schwerer allergischer Reaktionen bis hin zum anaphylaktischen Schock besonders hoch. Sie müssen vor einem medizinischen Eingriff und vor der Gabe eines Röntgenkontrastmittels spezielle Medikamente erhalten, die allergischen Reaktionen vorbeugen.
Studien haben gezeigt, dass eine gründliche Abklärung der anaphylaktischen Reaktion tatsächlich hilft, eine Wiederholung zu verhindern. Damit die gewonnenen Informationen nicht wieder verloren gehen, empfehlen Experten, einen Allergiepass anzufordern, der folgende Informationen enthält:
Beschreibung der aufgetretenen Reaktion Aufzählung der künftig zu meidenden Präparate oder Nahrungsmittel Aufzählung möglicher Alternativen gegebenenfalls Vorsichtsmaßnahmen, die künftig vor medizinischen Eingriffen oder Behandlungen ergriffen werden sollten
© aha! Allergiezentrum Schweiz Allergologische Notfälle treten nicht selten in Zusammenhang mit medizinischen Maßnahmen vor. Das kann während der Operation in einer Klinik sein, in sehr seltenen Fällen auch während der spezifischen Immuntherapie in einer (Kinder-) Arztpraxis.
In jeder Klinik und Arztpraxis, in der solche Maßnahmen durchgeführt werden, muss daher eine entsprechende Notfallausrüstung vorhanden, und das Personal entsprechend geschult sein, um lebensbedrohliche Reaktionen sofort in geeigneter Weise zu behandeln. Auf der anderen Seite werden viele Notfälle infolge «natürlichen» Allergenkontakts über Insektenstiche oder Nahrungsmittel verzeichnet.
In solchen Fällen ist schnelle Hilfe notwendig. Denn je früher lebensbedrohliche Reaktionen aufgehalten werden, umso besser sind die Aussichten, den Notfall ohne bleibende Schäden zu überstehen. Neben der Beendigung der Allergenzufuhr (zum Beispiel Entfernung eines Bienenstachels, Stopp einer Medikamentengabe) haben sich verschiedene Medikamente bei der Akuttherapie der schweren Anaphylaxie bewährt: Das wichtigste ist der Wirkstoff Adrenalin.
Ruhe bewahren und die betroffene Person beruhigen, nicht alleine lassen Hat der Patient oder die Patientin ein bei sich, sollten sogleich die darin enthaltenen Medikamente zum Einsatz kommen: Bei ersten Anzeichen für eine allergische Reaktion sollten Betroffene das Antihistaminikum und das Glukokortikoid sofort einnehmen. Gibt es Hinweise für eine schwere Reaktion ist auch das Adrenalin anzuwenden. Notruf absetzen (Telefonnummer 112) Lagerung: bei Schwindel und Kreislaufproblemen Schocklagerung (Kopf und Oberkörper flach liegend und Beine erhöht); bei Atemnot sitzend, mit aufrechtem Oberkörper; bei Bewusstlosigkeit stabile Seitenlage Schwellungen kühlen Atemwege möglichst freihalten
Patienten mit einem erhöhten Risiko für lebensbedrohliche allergische Reaktionen sollten immer ein Notfallset bei sich haben und dieses im Notfall nach den Anweisungen der Ärztin/des Arztes einsetzen. Das Notfallset enthält in der Regel die folgenden Medikamente:
zur Selbstinjektion in den Muskel (mittels Autoinjektor = Injektionshilfe) zum Einnehmen als Flüssigkeit (Tropfen) oder Tabletten Glukokortikoid zum Einnehmen als Flüssigkeit oder Tabletten, bei Kindern gegebenenfalls auch als Zäpfchen bei bekanntem Asthma bronchiale gegebenenfalls ein und/oder Adrenalin zur Inhalation
In jedem Fall sollte das Notfallset eine schriftliche Anleitung zur korrekten Anwendung der Bestandteile enthalten. Wichtig ist, dass Betroffene die Handhabung des Autoinjektors zur Verabreichung des Adrenalins vorab trainieren. Die hier aufgeführten Leitlinien und Aufsätze richten sich, so nicht ausdrücklich anders vermerkt, an Fachkreise.
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Letzte Aktualisierung: 22. September 2017 : Anaphylaktischer Schock – was tun im Notfall?
Wie lange muss man nach einem anaphylaktischen Schock im Krankenhaus bleiben?
Artikelübersicht –
Definition: Anaphylaktischer Schock Ursachen eines anaphylaktischen Schocks Die vier Schweregrade des anaphylaktischen Schocks Behandlung eines anaphylaktischen Schocks Notfallset für Allergiker Wie behandelt der Arzt den anaphylaktischen Schock?
Hinter dem Begriff anaphylaktischer Schock steht die schwerwiegendste Reaktion, die eine Allergie hervorrufen kann. Das Immunsystem reagiert auf das Allergen innerhalb kurzer Zeit besonders schwer. Der menschliche Organismus setzt große Mengen von Histamin frei, das für eine umgehende Erweiterung der Blutgefäße sorgt.
- Der Blutdruck sinkt und der Herzschlag nimmt zu, um den Blutdruckabfall zu kompensieren.
- Innerhalb kürzester Zeit kann es zu einem lebensbedrohlichen Kreislaufzusammenbruch kommen, der bei Nichtbehandlung ein Multiorganversagen nach sich zieht.
- In anderen Fällen führt die anaphylaktische Reaktion zu einer Schwellung des Kehlkopfes, ein Verschluss der Atemwege ist die Folge.
Eine so heftige allergische Reaktion kann von verschiedenen Allergenen ausgelöst werden, etwa durch:
Nahrungsmittel (wie Nüsse, Eier, Milch, Meeresfrüchte, Fisch) Insektengifte (beispielsweise Wespen, Bienen, Hornissen, Hummeln) Medikamente (darunter Antibiotika, Schmerzmittel, jodhaltige Kontrastmittel) Inhalationsallergene (zum Beispiel Pollen, Hausstaub, Tierhaare, Schimmelpilze) Kosmetika Naturlatex
Bei Erwachsenen sind Insektengifte für mehr als die Hälfte der anaphylaktischen Schocks verantwortlich, bei Kindern lösen vor allem Nahrungsmittel heftige allergische Reaktionen aus. Vielfach ist es so, dass die Betroffenen nichts von der Allergie ahnen.
- Dies trifft insbesondere auf jene Allergene zu, mit denen Menschen nur selten in Kontakt kommen, etwa bestimmte Medikamente oder Insektengifte.
- Mediziner sprechen bei Anaphylaxie von vier Schweregraden, die von einzelnen lokalen Beschwerden bis hin zum schweren Schockzustand reichen.
- Die Krankheitszeichen müssen dabei nicht immer in der beschriebenen Reihenfolge auftreten, in manchen Fällen werden auch nur einzelne Symptome beobachtet.
Wichtig zu wissen: Je schneller allergische Reaktionen auftreten, desto rascher muss ein Arzt zurate gezogen werden.
Grad 1: Es kommt zu Reaktionen wie Ausschlag, Juckreiz, Schwellung oder Nesselsucht an verschiedenen Hautstellen. Dazu kann der Patient über Schwindel oder Kopfschmerzen klagen. Grad 2: Zu den Symptomen von Grad 1 gesellen sich Blutdruckabfall und ein beschleunigter Herzschlag. Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall können ebenso auftreten wie leichte Atemnot, Heiserkeit oder Schwellungen am Körper. Grad 3: Ab Grad 3 droht echte Lebensgefahr. Zusätzlich zu den vorangegangenen Symptomen treten Verkrampfungen im Bereich der Atemwege auf. Eine Kehlkopfschwellung, Atemnot, Schluck- und Sprechbeschwerden werden häufig von Schwäche, Benommenheit und bläulicher Verfärbung der Haut, der Schleimhäute, der Lippen und der Fingernägel begleitet. Grad 4: Die Symptome von Grad 1 bis 3 führen zu Bewusstlosigkeit und schließlich zum Atem- und Herz-Kreislauf-Stillstand.
Zwischen der Allergenzufuhr und dem anaphylaktischen Schock liegen üblicherweise einige Minuten. Rund zehn bis 15 Minuten vergehen bei Insektenstichen, etwa 30 Minuten oder länger bei der Aufnahme von unverträglichen Lebensmitteln. Beim Auftreten von heftigen allergischen Reaktionen muss sofort gehandelt werden.
Bereits ab Schweregrad 2 sollte umgehend ein Notarzt informiert werden. Bis zum Eintreffen der Rettungskräfte ist Erste Hilfe zu leisten. So schnell wie möglich sollte die Allergenzufuhr (Bienenstachel, Lebensmittel oder Medikamenteninfusion) gestoppt werden. Danach muss der Patient erstversorgt werden.
Treten nur Schocksymptome, aber keine Atemprobleme auf, so wird der Patient in die Schocklage gebracht. Dabei wird der Oberkörper tief gelagert, die Beine hingegen hoch. Ziel ist es, dass das Blut nicht in die Beine fließt, sondern den lebenswichtigen Organen zur Verfügung steht.
Im Falle von Atemproblemen muss der Oberkörper des Betroffenen fast aufrecht, bei Bewusstlosigkeit in der stabilen Seitenlage gelagert werden. Danach sollte der Helfer stetig die Atmung, den Puls und den Blutdruck des Patienten überwachsen sowie beruhigend zur Seite stehen. Treten Symptome von Grad 4 auf, noch bevor der Notarzt zur Stelle ist, so kann eine Atemspende oder eine Reanimation notwendig werden Patienten, die um ihre Allergie wissen, können sich mittels Notfallset schützen.
In der Regel beinhaltet das Set einen Adrenalin-Autoinjektor, ein Antihistaminikum und ein Kortisonpräparat. Das Adrenalin aus der Fertigspritze steigert innerhalb weniger Minuten den Blutdruck, bewirkt eine Normalisierung der Herzfunktion und entspannt die Bronchien.
Dadurch wird der Kreislauf stabilisiert und die Atmung erleichtert. Das Antihistaminikum geht gegen die vorhandene allergische Reaktion vor, das Kortison verhindert weitere Reaktionen. Die Medikamente können in flüssiger Form oder als Tablette zur Verfügung stehen. Vorzuziehen sind flüssige Präparate, da sie bei Schwellungen im Bereich des Mundes und des Rachens einfacher verabreicht werden können.
Asthmatiker sollten zusätzlich ein Notfallspray zur Erweiterung der Bronchien dabei haben. Erhältlich ist das Notfallset in der Apotheke, verschrieben wird es vom Arzt. Falls noch nicht passiert, stoppt der Notarzt die Allergenzufuhr und bringt den Patienten in die richtige Lage.
Danach verabreicht der Mediziner in der Regel jene Arzneimittel, die auch im Notfallset zu finden sind. Mithilfe eines venösen Zuganges gelangt das Adrenalin allerdings schneller in die Blutbahn. Eine verbesserte Funktion des Herzkreislaufsystems wird damit ebenso so rasch erreicht wie ein Abschwellen der Schleimhäute.
Zusätzlich versorgt der Arzt den Patienten mit Sauerstoff und verabreicht eine Volumenersatzlösung, um den Blutdruck wieder zu steigern. Außerdem können Infusionen für eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr sorgen. Dabei kommen ein Antihistaminikum sowie Kortison zum Einsatz.
Handelt es sich um einen anaphylaktischen Schock vierten Grades, beginnt der Arzt umgehend mit der Reanimation. Die Dauer des Krankenhausaufenthaltes unterscheidet sich je nach Schweregrad. Eine Überwachung von zumindest 24 Stunden ist üblicherweise auch dann erforderlich, wenn die Rettungskette ausgezeichnet funktioniert hat und sich die Krankheitszeichen rasch gebessert haben.
Ist der Patient wieder wohlauf, sollte umgehend ein Allergietest durchgeführt werden. Nur so wird die genaue Ursache erkannt und der Betroffene kann einem weiteren anaphylaktischen Schock vorbeugen.