Für die Therapie Beschwerden und des Fortschreitens der Krankheit eignen sich verschiedene Medikamente wie Diuretika, ACE-Hemmer, AT1-Rezeptorblocker oder Betablockerrezeptoren. Ebenfalls müssen je nach Ursache der Erkrankung entzündungshemmende Medikamente gegeben werden.
Welches Medikament hilft bei Herzmuskelentzündung?
Behandlung entzündlicher Vorgänge im Körper – Da eine Myokarditis durch entzündliche (inflammatorische) Vorgänge ausgelöst wird, liegt es nahe, hier gegenzusteuern. Ärzte nennen dies Immunmodulation, also eine gezielte Beeinflussung unseres Immunsystems.
- Eine Immunstimulation ( Anregung des Immunsystems) eignet sich, falls unser Körper Infektionen nicht selbst eindämmen kann.
- Patienten erhalten kurzzeitig hochdosierte Immunglobuline als Infusion.
- Diese Eiweiße wirken als unspezifische Antikörper und bekämpfen Viren.
- Eine Myokarditis ist nicht immer auf aktive, virale Infektionen zurückzuführen.
Lassen sich keine Viren mehr nachweisen oder handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung, wird das Immunsystem mit Arzneistoffen gedämpft (Immunsuppression). Ärzte verordnen in dem Fall Azathioprin, während Kortison seltener zum Einsatz kommt,
Wie behandle ich eine Herzmuskelentzündung?
Behandlung einer Herzmuskelentzündung: Schonen und Ruhe – Bei der Myokarditis entzünden sich Zellen des Herzmuskels. Das liegt in den meisten Fällen an viralen Infektionen. In jedem dritten Fall gelingt es dem Körper nicht, die Entzündung selbst zu kontrollieren.
- Der Herzmuskel vernarbt und kann nur noch eingeschränkt Blut pumpen.
- Es kommt zur Herzschwäche (Herzinsuffizienz).
- Deshalb sollten Patienten während der akuten Phase im Bett bleiben und anschließend sechs Monate lang auf Sport beziehungsweise Schulsport verzichten.
- Dazu gehört auch, möglichst auf das Treppensteigen zu verzichten und körperlich nicht schwer zu arbeiten.
Patientinnen und Patienten erhalten eine entsprechende Krankschreibung. Selbst bei leichten Formen der Herzmuskelentzündung ist es wichtig, sich zu schonen, um Komplikationen zu vermeiden. Herzspezialist Prof. Dr. med. Michael Böhm vom Wissenschaftlichen Beirat der Herzstiftung warnt: „Bei einer Herzmuskelentzündung ist körperliche Anstrengung eine schwere Belastung für das Herz.
11.08.2020 – Schonen ist oberstes Gebot bei einer Herzmuskelentzündung. Erfahren Sie, wann Sie wieder mit Sport beginnen können. Udo Sechtem Prof. Dr. med. 27.03.2023 – Erfahren Sie, wann man nach einer Herzmuskelentzündung wieder Sport treiben darf. Thomas Voigtländer Prof. Dr. med. Erfahren Sie, welche Therapie Ärztinnen und Ärzte bei einer Myokarditis empfehlen. Oftmals hängt eine Behandlung vom individuellen Verlauf ab.
: Schonung bei der Herzmuskelentzündung
Wie fühlt man sich bei einer Herzmuskelentzündung?
Eine Herzmuskelentzündung, in der Fachsprache Myokarditis genannt, kann Menschen jeden Alters und auch Kerngesunde treffen. Meist ist ein verschleppter Virusinfekt die Ursache. Die Erkrankung verläuft häufig ohne typische Symptome – das macht es für Mediziner oft schwer, sie zu entlarven.
- Bei konsequenter körperlicher Schonung sind die Chancen gut, dass eine Myokarditis ohne weitere Folgen ausheilt.
- Andernfalls besteht die Gefahr, dass sie eine Herzschwäche oder Herzrhythmusstörungen auslöst und im schlimmsten Fall zum plötzlichen Herztod führt.
- Es beginnt häufig mit einem harmlosen Infekt der Atemwege oder des Magen-Darm-Trakts: Wird dieser nicht richtig auskuriert, können sich Zellen im Muskelgewebe des Herzens, dem Myokard, entzünden.
Greift die Entzündung auch auf den Herzbeutel über, nennt man das Perimyokarditis (Herzbeutelentzündung). Beschwerden wie Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Gliederschmerzen, Fieber, Husten und Schnupfen werden anfangs meist dem Infekt zugeordnet. Erste Anzeichen einer Myokarditis bemerken Betroffene meistens einige Wochen nach einer durchgemachten Infektion.
- Wenn die Abgeschlagenheit länger als bei einem Infekt üblich anhält oder weitere Symptome hinzukommen, sind das ernst zu nehmende Hinweise auf eine Herzmuskelentzündung und diese sollten von einem Arzt oder einer Ärztin abgeklärt werden.
- Manche Anzeichen wie Atemnot oder Wassereinlagerungen in den Beinen (Ödeme) ähneln denen einer Herzschwäche (Herzinsuffizienz).
Auch ein Engegefühl in der Brust oder Brustschmerzen (Angina pectoris), ausgeprägtes Herzklopfen (Palpitationen), Herzstolpern (Herzrhythmusstörungen bzw. Arrhythmien), Schwindel oder Ohnmacht können auf eine Myokarditis hinweisen. In jedem Stadium der Erkrankung können lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen auftreten und zum plötzlichen Herztod führen.
- Eine zunächst leichte akute Herzmuskelentzündung kann sich verschlimmern oder auch chronisch werden.
- Dann drohen bleibende Herzschäden wie zum Beispiel eine dilatative Kardiomyopathie mit zunehmender Herzschwäche: Das Herz kann nicht mehr richtig pumpen und die Patienten fühlen sich schwach und sind nicht leistungsfähig.
Bei Patienten die eine Herzschwäche haben und jünger sind als 40 Jahre, ist eine Myokarditis die häufigste Ursache. Manche Viren erreichen über die Blutlaufbahn direkt das Herz, dringen in die Herzmuskelzellen ein und lösen eine Entzündung aus. Bei anderen wird die Entzündung indirekt provoziert, beispielsweise durch eine überschießende Immunantwort des Körpers (Zytokinsturm).
Die akute Myokarditis kann auch zum plötzlichen Herztod führen: Bei jedem zehnten jungen Menschen unter 35 Jahren, der durch plötzlichen Herztod verstirbt, ist eine Myokarditis verantwortlich. Kinder sind selten von einer Herzmuskelentzündung betroffen – doch für Herzversagen oder Herzschwäche im Kindesalter ist sie eine der häufigsten Ursachen.
In den westlichen Industrieländern wird eine Herzmuskelentzündung vor allem durch Viren verursacht, zum Beispiel Erkältungs-, Grippe- (Influenza), Herpes-, Masern- oder Hepatitis-C-Viren, HIV, das Epstein-Barr-Virus oder das Parvovirus B19. In früheren Jahren galten Adeno- und Enteroviren als Hauptauslöser der entzündlichen Herzmuskelerkrankung.
- Seltener sind Parasiten, Pilze oder Bakterien als Grund für eine Myokarditis.
- Auch eine Infektion mit dem SARS-CoV-2-Virus stellt ein erhöhtes Risiko für eine Myokarditis dar.
- Neben Krankheitserregern gibt es auch nicht-infektiöse Auslöser für eine Myokarditis, die teilweise Autoimmunprozesse auslösen.
Dazu gehören Alkohol, Medikamente, Impfungen, Drogen und radioaktive Strahlen. Ebenso wie nach Grippeimpfungen kann es also in seltenen Fällen auch nach einer Impfung mit einem mRNA-Wirkstoff zu einer Herzmuskelentzündung kommen. Der Verlauf ist meist mild und das Risiko für das Auftreten vergleichsweise gering: Es gibt deutlich mehr Myokarditis-Fälle infolge einer Corona-Infektion.
Wie kann man feststellen ob man Herzmuskelentzündung hat?
FAQs: Fragen und Antworten rund um die Herzmuskelentzündung – Was ist eine Herzmuskelentzündung? Bei einer Myokarditis handelt es sich um eine Entzündung des Herzmuskels, die häufig aufgrund einer (verschleppten) Infektion mit Viren entsteht. Wie fühlt sich eine Herzmuskelentzündung an? Nicht selten verspüren Betroffene einer Herzmuskelentzündung keine Beschwerden.
- Treten jedoch Symptome auf, sind Atemnot, Kopfschmerzen, Herzstolpern oder -klopfen, Schmerzen hinter dem Brustbein sowie Erschöpfung und Abgeschlagenheit möglich.
- Wie sieht die Diagnose einer Herzmuskelentzündung aus? Zu Beginn erfolgt für gewöhnlich ein Anamnesegespräch, bei dem der Arzt vor allem nach der Krankengeschichte und vorangegangenen Erkältungen oder anderen Infekten fragt.
Um letztlich die Diagnose einer Herzmuskelentzündung zu erhärten, folgen beispielsweise eine Blutuntersuchung, ein EKG oder eine Echokardiographie. Wie gestaltet sich die Behandlung einer Herzmuskelentzündung? Das Wichtigste bei einer Herzmuskelentzündung ist eine konsequente Schonung des Patienten. AdobeStock_133070551_thodonal AdobeStock_82782608_Gundolf Renze
Welche Medikamente beruhigen das Herz?
Die wichtigsten Medikamenten-Gruppen im Einzelnen – Betarezeptorenblocker – kurz: Betablocker – blockieren spezielle Rezeptoren für Stresshormone, die Betarezeptoren. Die Medikamente (Wirkstoffe sind u.a. Bisoprolol, Metoprolol, Carvedilol und Nebivolol) verhindern dadurch, dass Stresshormone wie Adrenalin und Noradrenalin den Herzschlag beschleunigen.
- Durch die Einnahme von Betablockern steigt der Herzschlag bei Stress oder körperlicher Anstrengung nicht mehr so stark an.
- Das Herz wird dadurch entlastet.
- Betablocker senken generell Herzfrequenz und Blutdruck, was auch zu unerwünschten Effekten wie Müdigkeit oder einem Kältegefühl in Händen und Füßen führen kann.
Sie sind für alle klinisch stabilen Patienten mit Herzinsuffizienz-Beschwerden (symptomatisch) und mit verringerter Auswurffraktion empfohlen – sofern keine Kontraindikation besteht, etwa eine Herzrhythmusstörung mit zu langsamem Herzschlag (Bradykardie).
- Der positive Effekt der Betablocker auf das Krankheitsgeschehen steigt zudem mit der Schwere der Herzinsuffizienz.
- Sie gehören daher zu den Medikamenten der ersten Wahl bei einer Herzschwäche und können z.B.
- Auch mit ACE-Hemmern kombiniert werden.
- Mehr zu Betablocker „Zur Behandlung der Herzinsuffizienz kann heutzutage mit einem Kombipräparat aus den Wirkstoffen Sacubitril und Valsartan direkt begonnen werden (Handelsname: Entresto)», sagt Professor Stefan Frantz Direktor der Medizinischen Klinik und Poliklinik I am Universitätsklinikum Würzburg.
Die beiden Substanzen wirken über unterschiedliche Mechanismen. Sacubitril hemmt den Abbau der im Körper produzierten natriuretischen Peptide, die für eine erhöhte Natrium- und Wasserausscheidung über den Harn sorgen und so die Belastung für das Herz mindern.
- Natriuretische Peptide senken auch den Blutdruck und schützen das Herz vor der Entwicklung einer Fibrose (Narbengewebe).
- Valsartan ist ein Angiotensinrezeptorantagonist und mindert die Wirkung von Angiotensin II.
- Dieses Hormon führt zu einer Verengung der Blutgefäße sowie zu Strukturveränderungen des Herzmuskelgewebes.
Die Kombination wird auch als Angiotensin-Rezeptor-Neprilysin-Inhibitor bezeichnet (ARNI). In einer groß angelegten Studie zeigte die Kombination eine deutliche Verbesserung der Herzschwäche. Es gab vor allem weniger Krankenhauseinweisungen und Todesfälle.
Bei der Behandlung, gerade in der Einstellungsphase, ist auf zu starke Blutdrucksenkungen (Hyptononien), die mit Schwindel einhergehen, zu achten, um Stürze zu vermeiden. Dies kann auch dazu führen, dass ARNIs nicht dauerhaft eingesetzt werden können. In diesem Falle müssen ACE-Hemmer (z.B. die Wirkstoffe Captopril, Enalapril, Lisinopril, Ramipril) eingesetzt werden, die die Bildung von Angiotensin II hemmen.
Die Wirksamkeit und der lebensverlängernde Effekt von ACE-Hemmern sind durch zahlreiche Studien belegt. Allen symptomatischen sowie asymptomatischen Herzinsuffizienz-Patienten (NYHA I-IV), bei denen die Auswurfleistung des Herzens verringert ist, wird ein ACE-Hemmer empfohlen – sofern keine Kontraindikation vorliegt bzw.
Der ARNI nicht einsetzbar ist. Als Nebenwirkung kann unter anderem ein trockener Husten auftreten. Das ist aber nur bei etwa 5-10 % der Patienten der Fall. Medikamente der etwas neueren Substanzgruppe der Sartane (Angiotensirezeptorblocker – ARB) wirken ähnlich wie ACE-Hemmer, verursachen aber keinen Husten.
Wirkstoffe dieser Gruppe sind z.B. Valsartan, Losartan und Candesartan. Sie werden vor allem bei Patienten mit symptomatischer Herzinsuffizienz (NYHA II-IV) und reduzierter Auswurfleistung eingesetzt, die ACE-Hemmer nicht tolerieren. Beide Medikamentengruppen – Sartane und ACE-Hemmer – werden ebenfalls bei Bluthochdruck verordnet.
Mehr zu Sartane Aldosteronantagonisten – auch Mineralkortikoidrezeptorantagonisten (MRA) genannt – hemmen die Wirkung des Hormons Aldosteron. Dieses Mineralkortikoid fördert die Wassereinlagerung im Körper sowie ungünstige Strukturveränderungen des Herzgewebes. Aldosteronantagonisten bremsen diese Prozesse und entlasten dadurch das Herz.
Wichtige Wirkstoffe dieser Medikamentengruppe sind Spironolacton und Eplerenon. Sie werden oft bei Patienten mit Herzschwäche zusätzlich zu einer Therapie mit Betablocker oder ACE-Hemmer empfohlen, wenn damit die Beschwerden nicht ausreichend verbessert werden.
- Mögliche Nebenwirkungen dieser Medikamente sind schmerzhafte Schwellungen der Brust sowie Erhöhungen des Kaliumspiegels im Blut.
- Da letzteres lebensbedrohliche Folgen haben kann, muss bei der Einnahme von Aldosteronantagonisten der Kaliumspiegel regelmäßig kontrolliert werden.
- Eigentlich für die Behandlung von Typ-2-Diabetikern entwickelt, haben sich in Studien unter einer Behandlung mit Wirkstoffen der Substanzgruppe der SGLT-2-Hemmer auch positive Effekte auf Herz und Nieren gezeigt.
So haben zuletzt zwei große Studien Belege dafür geliefert, dass SGLT2-Hemmer, wenn sie Patienten mit reduzierter Herzleistung – auch ohne Diabetes – zusätzlich zur Standardtherapie gegeben werden, die Sterblichkeit aufgrund einer Herz-Gefäß-Erkrankung und Klinikaufenthalte wegen der Herzinsuffizienz deutlich reduzieren.
- Die genutzten Wirkstoffe sind hier z.B.
- Dapagliflozin und Empagliflozin. Diuretika sind Medikamente, die die Ausscheidung von Körperwasser über die Nieren fördern.
- Dadurch entspannen sich auch die Blutgefäße.
- Gerade Patienten mit Herzschwäche leiden häufig unter Ödemen, also Wassereinlagerungen im Körper.
Diuretika lindern die damit verbundenen Beschwerden effektiv und entlasten das Herz. Bei der Einnahme von Diuretika ist zu beachten, dass speziell die Kombination aus sogenannten Thiazid- (Hydrochlorothiazid – HCT) und Schleifendiuretika (Furosemid) gleichzeitig auch die Ausscheidung von Mineralstoffen wie Kalium fördern (Hypokaliämie), was gefährliche Herzrhythmusstörungen begünstigen kann.
Aliumsparende Diuretika wie Amilorid und Triamteren erhöhen wiederum das Risiko von zu viel Kalium im Blut (Hyperkaliämie). Vor allem der Kaliumspiegel sollte bei der Einnahme von Diuretika deshalb regelmäßig kontrolliert werden. Herzglykoside, sogenannte Digitalis-Präparate, waren die ersten Medikamente, die gegen Herzschwäche eingesetzt wurden.
Ihre Wirkstoffe werden überwiegend aus Pflanzen wie dem Fingerhut (Digitalis purpurea) gewonnen. Herzglykoside verlangsamen den Herzschlag, gleichzeitig helfen sie dem Herzmuskel, sich stärker zusammen zu ziehen. Da Herzglykoside schwere Nebenwirkungen, vor allem Herzrhythmusstörungen, hervorrufen können, sind sie zur Behandlung der Herzschwäche nicht mehr erstes Mittel der Wahl.
Wo hat man Schmerzen bei einer Herzmuskelentzündung?
Schmerzen im Brustkorb – Hinter Schmerzen im Brustkorb können sich folgende Herzprobleme verbergen:
koronare Herzkrankheit mit Verengungen der Herzkranzgefäße Herzinfarkt: Bei einem Herzinfarkt tritt der Schmerz als Enge- oder Druckgefühl hinter dem Brustbein oder über dem Herzen auf. Von dort strahlt der Schmerz in Hals, Unterkiefer, Oberbauch und den linken Arm aus. Herzmuskelentzündung (Myokarditis): Herzstolpern, Herzrasen oder ein Stechen im Brustkorb in Verbindung mit Kurzatmigkeit und Schwellung der Beine können auf eine Herzmuskelentzündung hindeuten. Herzbeutelentzündung: Stechende Schmerzen, die sich im Liegen und in Linksseitenlage verstärken, haben ihre Ursache oft in einer Herzbeutelentzündung. Riss in der Hauptschlagader: Bei diesem Herzproblem treten häufig starke Brustschmerzen auf, die in den Rücken, den Bauch und die Beine ausstrahlen. Lungenembolie: starke Brustschmerzen und Kurzatmigkeit
Kann eine Herzmuskelentzündung von alleine ausheilen?
Wie verläuft eine Herzmuskelentzündung? – Wie eine akute Herzmuskelentzündung verläuft, hängt vor allem von den Ursachen und der Schwere der Symptome ab. Bei den meisten Menschen, die keine oder kaum Symptome haben, bildet sich die Entzündung im Herzmuskel von allein wieder zurück.
- Nur selten kommt es zu einer bleibenden Herzschwäche oder Herzrhythmusstörungen, noch viel seltener zum plötzlichen Herztod.
- Menschen mit ausgeprägter Herzschwäche und anhaltenden Herzrhythmusstörungen haben ein höheres Risiko zu sterben und benötigen manchmal eine mechanische Unterstützung der Herzfunktion („künstliches Herz») oder sogar eine Herztransplantation.
Da eine Herzmuskelentzündung langwierig sein kann, sind regelmäßige Nachuntersuchungen des Herzens per Ultraschall erforderlich. Bis man sich wieder vollständig erholt, können nach einer schweren Herzmuskelentzündung Monate oder sogar Jahre vergehen.
Wie lange dauert es bis eine Herzmuskelentzündung ausgeheilt ist?
Herzstolpern, Atemnot und Fieber: Anzeichen einer möglichen Herzmuskelentzündung. Doch bis zu 9 von 10 Symptomen werden ignoriert – zum Teil mit tödlichen Folgen, warnt die Deutsche Herzstiftung. Bei einer Herzmuskelentzündung sollten sich Betroffene bis zu drei Monate körperlich schonen.
„In der Regel heilt die Entzündung innerhalb von sechs Wochen aus, ich empfehle meinen Patienten aber, sich mehr Zeit zum Erholen zu nehmen», sagte Prof. Dietrich Andresen, Vorstandsmitglied der Deutschen Herzstiftung. Wer sich nicht genug ausruht, riskiert dramatische Folgen: Sie reichen von Herzschwäche mit Atemnot bis hin zum plötzlichen Herztod.
Das Problem einer Herzmuskelentzündung sei allerdings, dass sie oft leicht verläuft und in 80 bis 90 Prozent der Fälle nicht bemerkt wird, erläutert Andresen. „Die Symptomen einer Myokarditis sind so allgemein, dass sie oft nicht mit dem Herzen in Verbindung gebracht werden.» Wie bei einer Grippe fühle sich der Betroffene abgeschlagen, müde und weniger leistungsfähig.
Dass das Herz beteiligt sein könnte, komme den wenigsten in den Sinn. „Die Myokarditis kommt wie ein Dieb in der Nacht und überfällt einen Menschen mit gesundem Herz, der die Symptome missachtet.» Oft sei eine Virusgrippe oder Magen-Darm-Infektion der Auslöser der Entzündung. Die Krankheitskeime schlagen dabei aufs Herz.
Ohne ausreichende Ruhephase könnte sich die Entzündung auch noch auf andere Körperteile ausbreiten. Andresen zufolge ist Fieber, also eine Temperatur ab 38,5 Grad, das deutlichste Signal, sich sofort Ruhe zu gönnen. Körperliche Anstrengungen wie Sport, Treppensteigen oder im Job sind dann für mehrere Wochen tabu.
Auch wer plötzlich unter Herzrhythmusstörungen – spürbar zum Beispiel als Herzstolpern – leidet, könnte eine Herzmuskelentzündung haben. Betroffene sollten das unbedingt ärztlich abklären lassen, rät der in Berlin tätige Mediziner. Nachgewiesen wird eine Herzmuskelentzündung durch bildgebende Verfahren und eine Blutuntersuchung.
Neben Schonung verordnet der Arzt eventuell herzkräftigende Medikamente. Manche Patienten werden laut Andresen im Krankenhaus überwacht, weil bei ihnen die Gefahr besteht, dass es zu Kammerflimmern kommt und damit zum plötzlichen Herztod.
Kann man mit einem EKG eine Herzmuskelentzündung feststellen?
Elektrokardiogramm (EKG) zur Messung der elektrischen Herzströme – Veränderungen der EKG-Kurven können während der Myokarditis auftreten, sind jedoch nicht bei alles Patienten feststellbar. Allerdings sind auch diese Veränderungen unspezifisch und können nicht eindeutig einer Herzmuskelentzündung zugeordnet werden.
Kann der Hausarzt eine Herzmuskelentzündung feststellen?
Woran erkenne ich, dass es tatsächlich eine Myokarditis ist? – Das ist gar nicht so leicht und deshalb wird eine Herzmuskelentzündung auch häufig übersehen. Denn typische Symptome wie Müdigkeit und Kurzatmigkeit werden meist auf einen Infekt zurückgeführt, zumal Herzrasen bzw.
Schmerzen hinter dem Brustbein oft gar nicht erst auftreten. Erhöhte Entzündungsparameter, der sogenannte CRP-Wert, und die Kreatin-Kinase- und Leukozyten-Werte im Blutbild können Indizien für eine Herzmuskelentzündung sein, ebenso ein auffälliges Elektrokardiogramm (EKG), das Herzrhythmusstörungen entdecken hilft, und das du bei deinem Hausarzt machen lassen kannst.
Sicherer aber ist das Ergebnis eines Herz-Ultraschalls (Echokardiografie) bei einem Kardiologen. Dabei kann die Pumpleistung des Herzens untersucht werden, die im Falle einer Herzmuskelentzündung eingeschränkt ist. Eine gesicherte Diagnose bringen ein MRT und eine Gewebeprobe des Herzmuskels.
Wie ist der Blutdruck bei einer Herzmuskelentzündung?
Symptome – Die Beschwerden bei einer Herzmuskelentzündung sind sehr vielfältig und werden häufig von den Patient*innen gar nicht wahrgenommen. Müdigkeit, Schwächegefühl, Herzklopfen, Kurzatmigkeit und Brustschmerzen können auftreten. In schweren Fällen zeigen sich Zeichen der Herzschwäche ( Herzinsuffizienz ) wie Atemnot, Abgeschlagenheit oder Schwellungen der Beine.
Kann man eine Herzmuskelentzündung im Ultraschall sehen?
Genaue Diagnose der Myokarditis in der Praxisklinik – In der Praxisklinik Bornheim kommt der Internist der Erkrankung schnell auf die Spur. Bei der Blutuntersuchung geben die Laborwerte, die als Entzündungsmarker gelten – also Blutsenkung, CRP oder Blutbild – wichtige Hinweise.
- Die Herzmuskelenzyme CK und CK-MB oder das Troponin zeigen den Untergang von Herzmuskulatur an, der pro BNP-Text kann frühzeitig auf eine beginnende Herzschwäche hinweisen.
- Das EKG zeigt oft eine erhöhte Herzfrequenz und eine Rhythmusstörung, anfallsartig oder auch dauerhaft.
- Ebenso sind Veränderungen in der ST-Strecke und der P-Welle zu beobachten.
Unter Umständen ist ein Langzeit-EKG zur genauen Klärung angesagt. Vor allem aber eine Ultraschalluntersuchung des Herzens, eine Echokardiographie, hilft bei der Diagnose der Myokarditis: Eine verminderte Pumpleistung lässt sich genau erkennen, ebenso eine schwere von einer eher milden Verlaufsform der Erkrankung unterscheiden.
Welche Tabletten sind gut fürs Herz?
Oft helfen bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen Medikamente. © Rainer Sturm / pixelio.de Navigation überspringen
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Es gibt wirksame Medikamente zur Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Häufig ist eine Wirkstoffkombination nötig, um Beschwerden zu lindern sowie ein Fortschreiten der Krankheit und Komplikationen zu verhindern. Dabei unterscheidet man im Wesentlichen zwei große Gruppen:
Medikamente mit Wirkung auf das Herz-Kreislauf-System Die bekanntesten sind ACE-Hemmer, Beta-Blocker und Digitalis. Eine vielversprechende neue Substanzklasse stellen die SGTL-2-Hemmer dar. Blutgerinnung- und plättchenhemmende Medikamente Die bekanntesten sind Acetylsalicylsäure (wie in Aspirin), Heparin und Cumarine.
Außerdem kommen Medikamente zum Einsatz, die Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen sollen, indem sie Risikofaktoren beeinflussen. Dazu gehören zum Beispiel:
blutfettsenkende Medikamente Sie werden oft verallgemeinernd als Cholesterinsenker bezeichnet. Der Fachbegriff lautet Lipidsenker. blutzuckerregulierende Medikamente Zur Einsatz kommen Insuline und Antidiabetika.
Wie lange nach Erkältung Herzmuskelentzündung?
Presse-Newsletter – Gesundheit im Blick Lesedauer unter 2 Minuten Schnupfen, Husten, Fieber- und Kopfschmerzen sind die typischen Symptome für einen grippalen Infekt. Für die meisten ist die Erkältung nach ein paar Tagen überstanden, doch in manchen Fällen können sich im Nachgang die Herzmuskelzellen entzünden.
Wird das zu spät bemerkt, kann es lebensgefährlich werden. Die Symptome für eine Myokarditis, wie die Herzmuskelentzündung auch genannt wird, sind häufig schwer zu erkennen. Die Entzündung der Herzmuskelzellen erfolgt meist schmerzlos. Liegt eine sogenannte infektiöse Myokarditis, also eine Herzmuskelentzündung, die durch Viren oder Bakterien verursacht wird, vor, kommen zu den grippalen Symptomen oft Müdigkeit, Erschöpfung, Schwäche und deutlich verringerte Belastbarkeit, Appetit- und Gewichtsschwankungen hinzu.
„Am Herzen selbst verspüren die wenigsten Patienten Schmerzen. Manchmal kommt es zu vermehrtem Herzklopfen oder auch Herzstolpern. Das ist aber nicht die Regel», erklärt Dr. Ursula Marschall, leitende Medizinerin bei der Barmer. Diese diffusen Symptome führen oft dazu, dass die Myokarditis erst spät erkannt wird.
Eine frühe Diagnose ist bei einer Herzmuskelentzündung von entscheidender Bedeutung für den weiteren Verlauf der Erkrankung. Je später sie erkannt wird, desto größer ist die Gefahr, dauerhaft eine chronische Herzschwäche zu entwickeln, oder akut schwere Herzrhythmusstörungen zu erleiden. Diese können sogar zum plötzlichen Herztod führen», so die Expertin.
In mehr als der Hälfte aller Erkrankungen sind Viren die Auslöser für eine Myokarditis. Hier sind vor allem Erkältungs-, Grippe-, Herpes- oder auch Masernviren zu nennen. Eine infektiöse Myokarditis kann aber auch durch Bakterien ausgelöst werden, beispielsweise durch die Erreger einer Mandelentzündung, durch Scharlacherreger oder Bakterien, die eine Blutvergiftung hervorrufen.
Wie lange dauert es bis eine Herzmuskelentzündung ausgeheilt ist?
Herzstolpern, Atemnot und Fieber: Anzeichen einer möglichen Herzmuskelentzündung. Doch bis zu 9 von 10 Symptomen werden ignoriert – zum Teil mit tödlichen Folgen, warnt die Deutsche Herzstiftung. Bei einer Herzmuskelentzündung sollten sich Betroffene bis zu drei Monate körperlich schonen.
- In der Regel heilt die Entzündung innerhalb von sechs Wochen aus, ich empfehle meinen Patienten aber, sich mehr Zeit zum Erholen zu nehmen», sagte Prof.
- Dietrich Andresen, Vorstandsmitglied der Deutschen Herzstiftung.
- Wer sich nicht genug ausruht, riskiert dramatische Folgen: Sie reichen von Herzschwäche mit Atemnot bis hin zum plötzlichen Herztod.
Das Problem einer Herzmuskelentzündung sei allerdings, dass sie oft leicht verläuft und in 80 bis 90 Prozent der Fälle nicht bemerkt wird, erläutert Andresen. „Die Symptomen einer Myokarditis sind so allgemein, dass sie oft nicht mit dem Herzen in Verbindung gebracht werden.» Wie bei einer Grippe fühle sich der Betroffene abgeschlagen, müde und weniger leistungsfähig.
Dass das Herz beteiligt sein könnte, komme den wenigsten in den Sinn. „Die Myokarditis kommt wie ein Dieb in der Nacht und überfällt einen Menschen mit gesundem Herz, der die Symptome missachtet.» Oft sei eine Virusgrippe oder Magen-Darm-Infektion der Auslöser der Entzündung. Die Krankheitskeime schlagen dabei aufs Herz.
Ohne ausreichende Ruhephase könnte sich die Entzündung auch noch auf andere Körperteile ausbreiten. Andresen zufolge ist Fieber, also eine Temperatur ab 38,5 Grad, das deutlichste Signal, sich sofort Ruhe zu gönnen. Körperliche Anstrengungen wie Sport, Treppensteigen oder im Job sind dann für mehrere Wochen tabu.
- Auch wer plötzlich unter Herzrhythmusstörungen – spürbar zum Beispiel als Herzstolpern – leidet, könnte eine Herzmuskelentzündung haben.
- Betroffene sollten das unbedingt ärztlich abklären lassen, rät der in Berlin tätige Mediziner.
- Nachgewiesen wird eine Herzmuskelentzündung durch bildgebende Verfahren und eine Blutuntersuchung.
Neben Schonung verordnet der Arzt eventuell herzkräftigende Medikamente. Manche Patienten werden laut Andresen im Krankenhaus überwacht, weil bei ihnen die Gefahr besteht, dass es zu Kammerflimmern kommt und damit zum plötzlichen Herztod.
Wie schnell heilt Herzmuskelentzündung?
Eine Herzmuskelentzündung (Myokarditis) ist ein akuter oder ein chronisch verlaufender Entzündungsprozess im Herzmuskel, Eine Herzbeutelentzündung wird als Perikarditis bezeichnet. Ist der Herzbeutel und der Herzmuskel entzündet, ist dies eine Perimyokarditis.
Neben den Herzmuskelzellen können auch Herzmuskelgewebe und Herzkranzgefäße betroffen sein. Einer Herzmuskelentzündung geht oftmals ein grippaler Infekt durch Viren voraus und ist deshalb häufig sehr unauffällig. Die typische Dauer einer Herzmuskelentzündung liegt bei ca. sechs Wochen. Entscheidend ist bei der Genesung, der gesundheitliche Allgemeinzustand des Betroffenen und das Ausmaß der Entzündung.
Zudem ist es äußerst schwierig zu sagen, wann genau eine Herzmuskelentzündung abgeklungen ist. In jedem Alter und auch bei herzgesunden Menschen kann eine Herzmuskelentzündung auftreten. Welche Ursachen haben Herzmuskelentzündungen? Welche Symptome weist eine Herzmuskelentzündung auf? Wie wird eine Herzmuskelentzündung diagnostiziert? Was ist bei einer Herzmuskelentzündung zu beachten? Eine Herzmuskelentzündung kann unterschiedliche Ursachen haben.
- Es wird zwischen einer infektiösen und einer nicht-infektiösen Herzmuskelentzündung unterschieden.
- Bei einer infektiösen Entzündung liegt die Ursache bei Krankheitserregern.
- Dabei kann es sich um Viren und Bakterien handeln.
- In 50 Prozent der Fälle sind Viren für die Herzmuskelentzündung verantwortlich, die in erster Linie von harmlosen Erkrankungen wie einer Erkältung, grippalem Infekt oder einer Durchfallerkrankung herrühren.
In diesen Fällen tritt meist das Coxsackie B-Virus auf. Aber auch Herpes- oder Influenza-Viren können eine Entzündung am Herzmuskel auslösen. Bei einer viral-bedingten Herzmuskelentzündung wird das Virus selten bestimmt, da eine medikamentöse Behandlung gegen das Virus nicht möglich ist.
Eine infektiöse Entzündung durch Bakterien kann durch eine bakterielle Blutvergiftung (Sepsis), oder durch Staphylokokken und Streptokokken auxfsgelöst worden sein. Streptokokken verursachen zum Beispiel eine Mandelentzündung oder Scharlach. Das Bakterium Borrelia, übertragen durch den Zeckenbiss, kann ebenfalls zu einer Entzündung führen, welches durch einen Zeckenbiss übertragen wird.
Dabei liegt aber meistens eine Schwächung des Immunsystems zu Grunde. Dies ist der Fall bei AIDS, einer Chemotherapie oder bei der Einnahme von immunschwächenden Medikamenten. Auch toxische Substanzen oder Parasiten (Fischbandwurm) können Auslöser einer Entzündung sein.
Bei einer nicht-infektiösen Entzündung, liegt die Ursache meist bei einer Fehlregulierung des Immunsystems. Dabei richtet sich das Immunsystem gegen körpereigene Strukturen und löst Krankheiten aus, wie Gefäß- und Bindegewebsentzündungen oder rheumatische Erkrankungen. Aber auch in Kombination mit und durch andere Erkrankungen, wie zum Beispiel durch die Strahlenbehandlung des Brustkorbes, eine Überempfindlichkeit gegenüber Medikamenten oder durch Autoimmunreaktionen kann eine Herzmuskelentzündung ausgelöst werden.
Kann kein Risikofaktor festgestellt werden, spricht man von einer idiopathischen Fiedler-Myokarditis. Bei einer infektiösen Herzmuskelentzündung sind Viren oder Bakterien die Krankheitursache Die Symptome einer Herzmuskelentzündung sind meistens sehr unspezifisch oder es treten keine Beschwerden auf. Treten in Verbindung mit fieberhaften Infektionskrankheiten oder grippalen Infekten Brustschmerzen, Atemnot oder Herzrhythmusstörungen auf, kann dies auf eine Herzmuskelentzündung hindeuten.
Dabei hat aber eine Herzmuskelentzündung selten einen tödlichen Verlauf. Betroffene sind eher junge Menschen, die nach einem Infekt mit einer unbemerkten Herzmuskelentzündung weiter Leistungssport treiben. Bei einer akuten Herzmuskelentzündung kommt es in manchen Fällen zu einer schnell fortschreitenden Herzschwäche.
Dies äußert sich in der Verschlechterung des Allgemeinzustandes. Zudem können Atemnot, Herzrasen, Rhythmusstörungen, Schmerzen oder Druckgefühl im Brustbereich, bläuliche Verfärbungen der Haut, Blässe durch Sauerstoffmangel im Blut, Vergrößerung von Milz und Leber oder Ansammlungen von Flüssigkeiten in den Beinen hinzukommen.
- Bei Betroffenen kann es bereits durch eine leichte körperliche Anstrengung zu einer starken Atemnot kommen.
- Bei einer chronischen Atemnot, sind die Symptome eher unspezifisch und äußern sich in Abgeschlagenheit, rascher Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Gliederschmerzen und Leistungsminderung.
- Sie ähneln dabei einer Erkältungskrankheit, was eine Diagnose einer Herzmuskelentzündung sehr schwierig machen kann.
Dies hat zur Folge, dass eine Herzmuskelentzündung, besonders bei einem grippalen Infekt, oftmals gar nicht oder zu spät diagnostiziert wird. Schont sich der Betroffene nicht ausreichend und beginnt zu früh wieder mit Sport, kann dies tödliche Folgen haben.
Bei der Diagnose ist es entscheidend nach der Krankheitsgeschichte des Betroffenen zu fragen. Äußert sich der Verdacht einer Herzmuskelentzündung, wird ein Kardiologe mit einbezogen. Dieser überprüft verschiedene Werte wie den Blutdruck, die Körpertemperatur und die Herzfrequenz, Zudem kann an Hand des Blutes festgestellt werden, ob eine Entzündung im Körper vorliegt oder ob eine Herzmuskelentzündung durch Bakterien oder Viren ausgelöst wurde.
Das Blut gibt auch Aufschluss darüber, ob das eigene Immunsystem Antikörper gegen bestimmte körperliche Strukturen des Herzens bildet und damit das Herz schwer belastet. Neben der Blutuntersuchung können Röntgenaufnahmen Aufschluss darüber geben, ob das Herz vergrößert ist.
Mit einer Echokardiographie (Herzultraschall) wird überprüft, ob eine Pumpschwäche vorliegt, die Herzklappenfunktion und der Herzmuskel normal arbeiten, sowie die Herzgröße oder ob sich Flüssigkeit zwischen dem Herzmuskel und dem Herzbeutel gesammelt hat. Diese Untersuchung ermöglicht es schon kleinste Flüssigkeitsansammlungen zu erkennen und in welcher Erkrankungsphase sich der Betroffene befindet.
Ein EKG kann Veränderungen und Entzündungen aufzeigen, sowie die Herzmuskelentzündung lokalisieren. Das EKG weist bei einer Herzmuskelentzündung Extraschläge (Extrasystolen) und einen beschleunigten Herzschlag auf. Allerdings treten diese Veränderungen nur kurzfristig auf und es ist empfehlenswert eine Langzeitmessung durchzuführen.
Neben dem EKG kann auch eine Magnetresonanztomografie (MRT) mit Kontrastmittel Aufschluss über entzündete Herzareale geben. Bei einer langanhaltenden Entzündung kann mit Hilfe eines Herzkatheters Gewebe entnommen werden, um Erreger oder Autoimmungeschehen einzugrenzen. Bei einer Herzmuskelentzündung ist besonders wichtig sich körperlich zu schonen.
Dies bezieht sich nicht nur auf Sport sondern auch schon auf alltägliche Arbeiten im Haushalt. Schonen sich die Betroffenen nicht, kann dies zu Langzeitschäden an der Herzklappe und dem Herzmuskel führen. Wann eine Vollbelastung wieder möglich ist, sollte unbedingt der Arzt entscheiden, da dies erst nach Wochen möglich sein kann.
Was passiert bei einer unbehandelten Herzmuskelentzündung?
Herzmuskelentzündung: Bei Myokarditis ist Sport verboten Bloß keinen Sport treiben, sich schonen, es ganz langsam angehen lassen – das empfehlen Ärzte selten. Bei einer Herzmuskelentzündung ist dies jedoch der wichtigste Rat. Sonst drohen dauerhafte Schäden. Keine Sorge, Sie dürfen auch auf Ihrem Sofa zu Hause entspannen Foto: A2800 epa Everett Kennedy Brown/ dpa Eine Magen-Darm-Grippe oder eine Erkältung ist für viele lästig, wird aber letztendlich als banal abgetan. Im Prinzip stimmt das auch- mit einer Einschränkung: Der Infekt muss vollständig ausheilen, ehe man sich wieder körperlich stark belastet.
- Sonst besteht die Gefahr, dass die Erreger auf das Herz übergreifen und eine Herzmuskelentzündung auslösen, auch Myokarditis genannt.
- Besonders gefährdet sind Sportler, die ihr Training wieder aufnehmen, obwohl der Infekt noch nicht richtig auskuriert ist», sagt Volker Schächinger.
- Er ist Direktor der Medizinischen Klinik I für Kardiologie, Angiologie und Intensivmedizin am Herz-Thorax-Zentrum des Klinikums Fulda.
Durch einen Infekt ist das Herz empfänglich für eine Ausweitung der Krankheitserreger von den Atemwegen oder vom Darm auf die Herzmuskelzellen. Wird das Herz in dieser empfindlichen Phase mit körperlichen Aktivitäten belastet, droht eine Entzündung des Herzmuskels.
- Meist sind Viren die Auslöser «In den westlichen Industrieländern wird die Herzmuskelentzündung meist durch Viren verursacht», sagt Ingrid Kindermann.
- Sie ist Kardiologin am Universitätsklinikum des Saarlandes in Homburg/Saar.
- In selteneren Fällen kann sie aber auch durch Bakterien, Parasiten, Medikamente oder Drogen wie etwa Kokain ausgelöst werden.
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Ist der Herzmuskel entzündet, schränkt das seine Pumpkraft ein, die Folge ist eine Herzschwäche. Der Blutfluss durch den Körper verlangsamt sich, die Organe werden nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. «Schlimmstenfalls kann das zu Herzversagen durch Kammerflimmern und damit zum Tod führen», sagt Stefan-Martin Brand.
Er ist Direktor des Instituts für Sportmedizin am Universitätsklinikum Münster. Die Herzmuskelerkrankung kann auch chronisch werden. Das heißt, die Entzündung besteht weiter, das Herz verliert massiv an Pumpkraft, obwohl die Viren längst nicht mehr im Körper sind.
- Das kann unbehandelt auf kurz oder lang ebenfalls zur Herzschwäche oder gar zum plötzlichen Herztod führen.
- Eine auffälligen Symptome Das Tückische an der Entzündung: Es gibt keine spezifischen Beschwerden einer Myokarditis.
- Betroffene haben in aller Regel die gleichen Symptome, die auch bei Infekten vorkommen», sagt Schächinger, der auch Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Herzstiftung ist.
Das sind etwa Abgeschlagenheit oder Gliederschmerzen. «Insofern ist die Gefahr groß, dass ein Betroffener erst gar nicht zum Kardiologen geht und die Herzmuskelentzündung somit unerkannt bleibt», fügt Brand hinzu. Alle Alarmglocken sollten schrillen, wenn jemand neben Grippesymptomen zusätzlich über Atemnot, Brustschmerzen oder Herzrhythmusstörungen klagt.
- In solchen Fällen besteht Verdacht auf Myokarditis.
- An einem Arztbesuch führt dann kein Weg vorbei.
- Um Hinweise auf eine Herzmuskelentzündung zu finden oder sie auszuschließen, machen Ärzte bei dem Patienten ein Elektrokardiogramm (EKG).
- Zeigen sich Veränderungen in der Herzkurve oder viele Extra-Herzschläge, können das Hinweise auf die Erkrankung sein.
Neben dem EKG erfolgen weitere Untersuchungen. Dazu gehört eine Blutuntersuchung, bei der neben allgemeinen Entzündungswerten auch spezielle Laborparameter beachtet werden, die auf eine Schädigung des Herzmuskels deuten. Per Herzultraschall, der sogenannten Echokardiographie, lässt sich zudem feststellen, ob das Herz bereits eine Pumpschwäche zeigt.
- Verordnete Trainingspause «Stellt der Arzt schließlich die Diagnose einer virusbedingten Herzmuskelentzündung, ist für den Patienten in erster Linie körperliche Schonung angesagt», sagt Kindermann.
- Ansonsten besteht die Gefahr von lebenslangen Schäden am Herzmuskel, aber auch an den Herzklappen.
- Im Gegensatz zu einer durch Bakterien verursachten Myokarditis werden bei einer virusbedingten Herzmuskelentzündung keine Medikamente verabreicht.
«Sportler dürfen etwa sechs Monate lang nicht trainieren», erklärt Schächinger. Ihr volles Tagesprogramm sollten Betroffene erst nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt wieder aufnehmen. In seltenen Fällen ist das Herz durch Myokarditis derart geschwächt, dass es kaum noch seine Funktion wahrnehmen kann.
- Dann kann es zu einer Herztransplantation kommen», berichtet Brand.
- Alkohol sollten Patienten mit einer Myokarditis meiden, da er den Herzmuskel schädigen kann.
- Wird die Myokarditis rechtzeitig erkannt und hält sich der Betroffene an die ärztlichen Anweisungen, bestehen gute Aussichten, dass die Erkrankung ohne Folgen ausheilt.
«Es gibt allerdings Hinweise darauf, dass ein Patient, der einmal eine Herzmuskelentzündung hatte, ein erhöhtes Risiko hat, erneut daran zu erkranken», sagt Schächinger. : Herzmuskelentzündung: Bei Myokarditis ist Sport verboten
Welche Medikamente sind gut fürs Herz?
Oft helfen bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen Medikamente. © Rainer Sturm / pixelio.de Navigation überspringen
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Es gibt wirksame Medikamente zur Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Häufig ist eine Wirkstoffkombination nötig, um Beschwerden zu lindern sowie ein Fortschreiten der Krankheit und Komplikationen zu verhindern. Dabei unterscheidet man im Wesentlichen zwei große Gruppen:
Medikamente mit Wirkung auf das Herz-Kreislauf-System Die bekanntesten sind ACE-Hemmer, Beta-Blocker und Digitalis. Eine vielversprechende neue Substanzklasse stellen die SGTL-2-Hemmer dar. Blutgerinnung- und plättchenhemmende Medikamente Die bekanntesten sind Acetylsalicylsäure (wie in Aspirin), Heparin und Cumarine.
Außerdem kommen Medikamente zum Einsatz, die Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen sollen, indem sie Risikofaktoren beeinflussen. Dazu gehören zum Beispiel:
blutfettsenkende Medikamente Sie werden oft verallgemeinernd als Cholesterinsenker bezeichnet. Der Fachbegriff lautet Lipidsenker. blutzuckerregulierende Medikamente Zur Einsatz kommen Insuline und Antidiabetika.