Dopaminagonisten sind Wirkstoffe, die ebenso wie Dopamin in der Lage sind, Dopamin-Rezeptoren (D-Rezeptoren) zu stimulieren. Sie können je nach Selektivität für verschiedene Subtypen der Dopaminrezeptoren vereinfacht in D 1/5 -Agonisten und in D 2/3/4 -Agonisten unterteilt werden.
- Während selektive D 1/5 -Agonisten, wie z.B.
- Dihydrexidin und SKF 81297, keine therapeutische Bedeutung besitzen, spielen Agonisten mit einer Selektivität für die D 2 -Rezeptorfamilie, wie z.B.
- Piribedil, Pramipexol, Ropinirol und Rotigotin, eine bedeutende Rolle in der Therapie der Parkinson-Krankheit, der Amenorrhö, der Akromegalie, des Restless-Legs-Syndroms und der Hyperprolaktinämie,
Auch die in der Therapie der Parkinson-Krankheit eingesetzten Mutterkornalkaloidderivate, wie z.B. Bromocriptin, Cabergolin, Dihydroergocryptin, Lisurid und Pergolid sind Agonisten an D 2 -Rezeptoren. Beim Morbus Parkinson wird in seltenen Fällen Apomorphin verwendet.
Was fehlt dem Körper bei unruhigen Beinen?
Ernährung und RLS | RLS e.V. – Deutsche Restless Legs Vereinigung Insbesondere Vitamine und Mineralien, Spurenelemente, Aminosäuren sowie essenzielle Fettsäuren spielen dabei eine herausragende Rolle. Ein Mangel an Eisen, Vitamin B12 oder Folsäure kann zu einem RLS führen oder die RLS-Symptomatik ungünstig beeinflussen.
- Häufig wird nach einem Ernährungsplan für RLS-Betroffene gefragt.
- Diesen gibt es leider nicht.
- Dennoch können RLS-Betroffene etwas für ihre Gesundheit tun, indem sie auf eine gesunde Ernährung achten und für sich ganz individuell feststellen, welche Speisen und Getränke die Symptome verschlechtern oder auch verbessern können.
Da Eisenmangel bei der Entstehung eines RLS eine entscheidende Rolle spielt, sollte auf eine eisenreiche Ernährung geachtet werden.
Was kann ich tun bei Restless Legs?
Was Sie selbst tun können – Was am besten gegen die unruhigen Beine hilft, ist von Mensch zu Mensch verschieden. Die folgenden Tipps beruhen auf Erfahrungen von Betroffenen:
- Achten Sie auf eine ausreichende Eisenzufuhr in Ihrer Ernährung. Vitamin C fördert die Eisenaufnahme. Regelmäßige ärztliche Kontrollen Ihrer Eisenwerte ( Ferritin ) sind ratsam.
- Wechselduschen, Fußbäder, kalte oder warme Wickel, Massieren, Bürsten der Beine oder Gymnastikübungen und Dehnen können helfen.
- Halten Sie möglichst feste Schlafenszeiten ein. Ein Mittagsschlaf kann dazu führen, dass Sie nachts schlechter schlafen. Vielleicht verzichten Sie darauf.
- Versuchen Sie, nicht direkt nach Ihren täglichen Aufgaben schlafen zu gehen. Vermeiden Sie möglichst schon einige Stunden vor dem Schlafengehen: schwere körperliche Arbeit, Stress, Nikotin, Alkohol und Getränke, die Koffein enthalten, zum Beispiel Kaffee oder schwarzen Tee.
- Teilen Sie Ihrem Ärzteteam mit, wenn sich Ihre Beschwerden verändern oder verstärken.
- Sie sind nicht allein mit Ihrer Erkrankung. Sie können Ihre Erfahrungen mit anderen Betroffenen austauschen, zum Beispiel in einer Selbsthilfegruppe.
Mai 2020, herausgegeben von Bundesärztekammer und Kassenärztlicher Bundesvereinigung
Was verschlimmert Restless-Legs-Syndrom?
RLS-Selbstcheck: Leiden Sie am Restless Legs Syndrom? Sie haben den Verdacht, am Restless Legs Syndrom zu leiden? Mit einem Selbstcheck lassen sich mögliche Ursachen und Beschwerden abklären. Der Test kann dabei helfen, sich gezielt auf einen Arzttermin vorzubereiten – ersetzen kann er den Besuch aber auf keinen Fall. Ein gesunder ruhiger Schlaf: Viel wert, vor allem für Menschen mit RLS Foto: Corbis Was ist über die Ursachen von RLS bekannt? Noch hat man nicht im Detail verstanden, was hinter dem Restless Legs Syndrom steckt. Klar ist allerdings, dass bei der Krankheit die Funktion des Nervenbotenstoffs Dopamin gestört ist.
- In einigen Fällen haben die Betroffenen eine genetische Veranlagung für die Krankheit.
- Häufig ist sie aber auch Folge einer Grunderkrankung und entsteht etwa durch eine stark reduzierte Nierenfunktion, eine Rheumatoide Arthritis oder eine Multiple Sklerose.
- Weitere Ursachen können Parkinson oder Nervenreizungen, beispielsweise durch einen verengten Rückenmarkskanal, sein.
Sehr häufig führt auch ein Eisenmangel zu RLS. Letzterer lässt sich leicht durch Eisencarboxymaltose beheben, dann sind die RLS-Symptome innerhalb von einer Woche deutlich gelindert. Ebenso können vorübergehende Faktoren die RLS begünstigen: «Beispielsweise eine Schwangerschaft, nach deren Ende die RLS aber häufig direkt zurückgeht», sagt Jörn-Peter Sieb.
- Bestimmte Medikamente können die RLS außerdem verschlimmern, zu ihnen zählen einige Antidepressiva wie Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer und Mirtazapin, Medikamente wie das Metoclopramid gegen Übelkeit und Neuroleptika.
- Auch Koffein und Alkohol, Wärme und großer Stress verstärken ein bestehendes Restless Legs Syndrom.
Wie sich RLS bemerkbar machen kann Bei den Betroffenen tritt in Ruhe- und Entspannungsphasen ein Ziehen, Jucken, Reißen oder Kribbeln in Beinen und Armen auf und zwar vor allem – aber nicht nur – abends und nachts, da das Syndrom an den Tag-Nacht-Rhythmus gebunden ist.
Der Bewegungsdrang ist so stark, dass man aufstehen und umhergehen muss. Dadurch werden die Beschwerden erst einmal besser. Auch kalte Fußbäder bringen etwas Linderung. Tagsüber treten in der Regel kaum Beschwerden auf, solange man sich aktiv bewegt. Aufgrund der Beschwerden fällt das Einschlafen schwer, unwillkürliche Zuckungen in den Beinen,
Am nächsten Tag fühlen sich die Betroffenen oft müde und erschöpft. Kommt es in Ruhephasen auch tagsüber zu den Symptomen, kann dies die Betroffenen in ihren beruflichen und sozialen Aktivitäten (zum Beispiel Konzertbesuche, Kino, Theater) beeinträchtigen.
Der Arzt diagnostiziert die Krankheit vor allem anhand der Beschwerden. Allerdings existieren auch eine Reihe weiterer Erkrankungen wie die Polyneuropathie und arterielle oder venöse Durchblutungsstörungen, die RLS-ähnliche Symptome verursachen können. «Es gibt jedoch einen typischen Unterschied zwischen Polyneuropathie und RLS.
Viele, die an einer Polyneuropathie leiden, empfinden Wärme an den Beinen als unangenehm. Das ist bei RLS nicht so», sagt Sieb. Was Sie selbst tun können:
Kalte und warme Güsse, Massage, die Beine mit Franzbranntwein einreiben. Regelmäßig abends körperlich betätigen, zum Beispiel einen Spaziergang machen oder sich kurz (!) auf dem Fahrradheimtrainer trimmen. Meiden Sie Koffein (Mate-Tee, Coca-Cola, schwarzer Tee und Kaffee). Meiden Sie Alkohol und Tabak. Alkohol verändert die Schlafstruktur ungünstig. Falls Sie viel am Schreibtisch sitzen, sollten Sie sich ein Schreibpult zulegen, um zeitweise im Stehen zu arbeiten. Tägliches Stretching, leichte Dehnübungen am Abend.
Gerlinde Gukelberger-Felix : RLS-Selbstcheck: Leiden Sie am Restless Legs Syndrom?
Kann RLS wieder verschwinden?
Behandlung des Restless-Legs-Syndrom mit Tücken – Das Restless-Legs-Syndrom ist nicht heilbar. Sind die Möglichkeiten von nicht-medikamentösen Maßnahmen und die Behandlung einer anderen Grunderkrankung (falls vorhanden) ausgeschöpft, ist eine Dopamin-Therapie das Mittel der Wahl.
- Halten Sie sich dabei unbedingt an die Anweisungen Ihres Arztes.
- Auch nach längerer Einnahme kann es zur sogenannten Augmentation kommen.
- Dabei handelt es sich um eine paradoxe Reaktion, d.h.
- Die Beschwerden beginnen früher als gewohnt, verstärken sich oder breiten sich auf bisher nicht betroffene Körperregionen aus.
Kontaktieren Sie umgehend Ihren Arzt, wenn Sie Veränderungen ihrer Missempfindungen bemerken. Erhöhen Sie keinesfalls eigenmächtig die Dosis, da dies die Augmentation zusätzlich verstärken kann. : Restless-Legs-Syndrom – So verschaffen Sie sich Linderung
Welches Hormon fehlt bei Restless Legs?
Ganzheitliche Therapie gegen das Restless-Legs-Syndrom Stand: 07.02.2022 00:00 Uhr Mit einer guten Mahlzeiten-Struktur, gesundem, eisenreichen Essen sowie regelmäßiger Bewegung und Entspannung kommt mehr Ruhe in das Leben von Restless-Legs-Betroffenen.
Ist RLS eine Nervenkrankheit?
Restless Legs-Syndrom RLS Beim Restless Legs-Syndrom (RLS) verspüren die Betroffenen einen unangenehmen Bewegungsdrang in den Beinen, vorwiegend den Waden. Begleitende Missempfindungen wie ein Kribbeln oder Ziehen sind typische Symptome. Die Behandlung richtet sich nach dem Auslöser und der Schwere des Restless Legs-Syndroms.
Das Restless Legs-Syndrom (RLS, Syndrom der „unruhigen Beine») ist eine chronische neurologische Erkrankung. Sie geht mit einem intensiven, unangenehmen Bewegungsdrang in den Beinen (seltener auch in anderen Körperregionen) einher, meist begleitet von schwer beschreibbaren unangenehmen Empfindungen. Die Beschwerden machen sich vor allem abends und nachts sowie in Ruhe bemerkbar – gemütlich auf der Couch oder im Bett zu liegen, ist für die Betroffenen je nach Schweregrad der Erkrankung nur schwer erträglich oder gar nicht möglich.
Manche laufen sogar mehrmals nachts im Wohnraum herum, um der Beschwerden Herr zu werden – eine enorme körperliche und seelische Belastung für die Erkrankten.
Welches Hausmittel hilft bei unruhigen Beinen?
1. Bäder, Massagen und Kompressionsstrümpfe – Kalte oder warme Aufgüsse lindern die Symptome vieler Betroffener. Zudem können Kompressionsstrümpfe und Massagen, insbesondere das Einreiben mit Franzbranntwein, helfen.
Wie viel Magnesium bei Restless Legs?
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Artikel Literatur Kommentare/Briefe Statistik
Zusammenfassung Das Restless-Legs-Syndrom (RLS) gehrt mit einer Prvalenz von circa zwei bis zehn Prozent zu den hufigsten und gut therapierbaren neurologischen Erkrankungen. Es ist durch einen berwiegend in Ruhesituationen auftretenden Bewegungsdrang, der blicherweise mit Parsthesien in den Beinen einhergeht, charakterisiert.
- Typischerweise treten die Beschwerden verstrkt abends und in der Nacht auf und sistieren bei Bewegung.
- Charakteristisch sind nchtliche unwillkrliche Beinzuckungen, so genannte Periodic Limb Movements.
- Eine spezifische Therapie sollte erst nach differenzialdiagnostischer Abgrenzung von anderen beinbezogenen Missempfindungen (zum Beispiel Polyneuropathie) und bei deutlicher Beeintrchtigung der Lebens- beziehungsweise Schlafqualitt des Patienten erfolgen.
In kontrollierten Studien untersuchte Substanzen wie L-DOPA/ DDC-Hemmer in der Standard- und Retardform sowie Dopaminagonisten bieten effiziente und sichere therapeutische Mglichkeiten. Schlsselwrter: Restless-Legs-Syndrom, Periodic Limb Movement, L-DOPA, Dopaminagonist Summary Restless Legs Syndrome an Overlooked Disease The restless legs syndrome is one of the most common and well treatable neurological diseases with a prevalence of two to ten per cent.
RLS symptoms consist of unpleasant sensations in the lower extremities that are accompanied by an urge to move. Symptoms predominantly occur at rest, are more pronounced in the evening and/or at night and are relieved by movement. Characteristically RLS patients have nocturnal periodic movements during sleep and while being awake.
After differential diagnosis to distinguish paresthesias due to other diseases (e.g. peripheral neuropathy) pharmacotherapy should be started if RLS symptoms restrict the patients well being and if sleep disturbances are present. As shown in controlled trials standard and slow release levodopa/DDI and dopamine agonists are effective and save treatment options.
Ey words: restless legs syndrome, periodic limb movement, L-dopa, dopamine agonist Das Restless-Legs-Syndrom ist eine hufige und oft bersehene Ursache von Schlafstrungen. In polysomnographischen Untersuchungen konnte gezeigt werden, dass das RLS in fnf bis neun Prozent Ursache einer Insomnie ist ( 7, 20 ).
Schtzungen ber die Prvalenz des RLS in der Normalbevlkerung schwanken zwischen zwei und zehn Prozent ( 13, 22, 38 ), mit einer signifikanten Hufung im hheren Lebensalter ( 2, 10 ). In Deutschland leiden 9,4 Prozent der ber 65-Jhrigen an einem RLS, wobei Frauen deutlich hufiger betroffen sind.40 Prozent der Flle sind idiopathisch oder familir bei autosomal-dominantem Vererbungsmodus ( 11, 46, 51 ).
- Hier knnen sich RLS-Beschwerden bereits im Kindes- und Jugendalter erstmalig manifestieren.
- Symptomatische Formen finden sich bei circa 60 Prozent der Patienten.
- Bei 20 bis 40 Prozent der dialyseabhngigen niereninsuffizienten Patienten besteht ein RLS ( 9, 32, 57 ).
- Gesichert ist auch das Auftreten von RLS in 10 bis 20 Prozent whrend der Schwangerschaft ( 13, 14, 17 ), bei Eisenmangel ( 14, 15, 28, 39 ) und bei rheumatoider Arthritis ( 33 ).
Eine mgliche Verstrkung der RLS-Symptomatik unter einer Behandlung mit Antidepressiva (tri- und tetrazyklische Antidepressiva, Serotoninwiederaufnahmehemmer, Lithium) und am Dopamin-D2-Rezeptor antagonistisch wirkenden Neuroleptika oder Metoclopramid ist bekannt ( 30, 49, 51 ).
Linische Symptomatik Das Leitsymptom des RLS ist ein unangenehmer Bewegungsdrang der Extremitten, der ausschlielich oder berwiegend in Ruhe und Entspannung vor allem am Abend und in der Nacht, mit einem Maximum kurz nach Mitternacht, auftritt. Damit verbunden sind sensible Symptome wie Kribbelparsthesien, Ziehen, Reien, Stechen, Schmerzen oder vom Patienten nicht nher zu beschreibende Missempfindungen, die unilateral alternierend oder symmetrisch auftreten.
Durch Bewegen der Beine oder Lagewechsel im Bett knnen die Beschwerden etwas reduziert werden. Meist ist es jedoch notwendig aufzustehen und umherzugehen, um ein Sistieren oder eine deutliche Linderung der Beschwerden zu erzielen. Ein Teil der Patienten berichtet ber das Auftreten von Zuckungen der Beine.
Neben Einschlafstrungen, verursacht durch RLS-Symptome, treten bei vielen Patienten Durchschlafstrungen mit hufigem Erwachen auf. In den nchtlichen Wachphasen stehen die Patienten auf und gehen umher beziehungsweise versuchen durch Wechselduschen, Massagen oder Gymnastikbungen der Beine die Beschwerden zu lindern.
Das primre oder idiopathische Restless-Legs-Syndrom unterscheidet sich in seiner klinischen Symptomatik nicht vom sekundren RLS ( 22 ). Der neurologische Untersuchungsbefund bei idiopathischen RLS-Patienten ist unauffllig. Bei symptomatischem RLS kann, vor allem bei niereninsuffizienten Patienten, gleichzeitig eine Polyneuropathie vorliegen, die jedoch die Beschwerden nicht hinreichend erklrt.
Der Verlauf der Erkrankung ist in aller Regel chronisch progredient, mit initial intermittierendem Auftreten der Beschwerden. Beschwerdefreie Intervalle werden zunehmend seltener und die nchtliche RLS-Symptomatik tritt hufiger und intensiver auf (Textkasten 1) ( 55 ). Typische Situationen in denen RLS-Beschwerden auftreten sind im Textkasten 2 beschrieben.
Pathophysiologie Aufgrund beobachteter pharmakologischer Wirkungen wird pathophysiologisch eine Strung auf der Transmitter- beziehungsweise Rezeptorebene des zentralen Nervensystems, insbesondere des dopaminergen oder opioidergen Systems, vermutet ( 2, 25, 27, 54 ).
Hinsichtlich der lokalisatorischen Zuordnung zeigen funktionelle Kernspinuntersuchungen an Patienten mit RLS eine Aktivierung des Cerebellums und Thalamus whrend Phasen rein sensibler Symptome beziehungsweise des Nucleus ruber und Hirnstamms whrend Phasen motorischer Aktivitt (PLM) ( 6 ). Die Basalganglien scheinen bei der Entstehung des RLS keine wesentliche Rolle zu spielen ( 48 ).
Eine kortikale Beteiligung wurde bisher nicht angenommen, da elektrophysiologisch kein PLM-assoziiertes Bereitschaftspotenzial auftritt ( 43 ). Krzlich konnte jedoch durch transkranielle Magnetstimulationsuntersuchungen eine verminderte Inhibition des motorischen Systems auf der Ebene des Motorkortex nachgewiesen werden ( 16, 41 ).
Das Rekrutierungsmuster, die Dauer und Periodizitt elektromyographisch erhobener Potenziale lassen auch einen spinalen Ursprung vermuten ( 44 ). Diagnostik Die Diagnostik umfasst die Anamnese und eine neurologisch-internistische Untersuchung. Es sollten Laborparameter (Nierenfunktion, Blutbild, Serumeisen und Ferritin) bestimmt und bei Verdacht auf eine Polyneuropathie eine Neurographie und Elektromyographie erfolgen.
Lsst sich klinisch-anamnestisch die Diagnose RLS nicht sicher stellen, ist eine Polysomnographie (PSG) indiziert. Diese Untersuchung dient auch dazu, andere spezifische Schlafstrungen, vor allem schlafbezogene Atmungsstrungen, auszuschlieen. Typischerweise lassen sich bei RLS-Patienten periodische Beinbewegungen im Wachen und Schlaf (Periodic Limb Movements, PLM) durch Oberflchen-EMG-Ableitungen an den Mm.
- Tibiales anteriores registrieren (Grafik 1).
- PLM fhren vermehrt zu kurzzeitigen Weck- oder Aufwachreaktionen (PLM-Arousal oder Awakening) (Grafik 2), sodass die Einschlafzeit verlngert, die Gesamtschlafzeit verkrzt und somit die Schlafeffizienz (Gesamtschlafzeit bezogen auf die im Bett verbrachte Zeit) reduziert ist.
Die Anzahl an PLM beziehungsweise assoziierten Weckreaktionen kann als Indikator fr den Schweregrad eines RLS dienen. Zur Beurteilung werden hierfr der PLM-Index (Anzahl an PLM bezogen auf die im Bett verbrachte Zeit) und der PLM-Arousal-Index (Anzahl an PLM-Arousal pro Gesamtschlafzeit) herangezogen.
Differenzialdiagnostisch sollte vor allem eine Polyneuropathie abgegrenzt werden. Dabei gilt die ungengende Beschwerdebesserung durch Bewegung als wichtigstes Unterscheidungsmerkmal. Eine seltene Differenzialdiagnose ist das painful legs and moving toes-Syndrom, das durch ziehende Schmerzen der Beine und unwillkrliche Bewegungen ausschlielich der Zehen charakterisiert ist.
Weitere Differenzialdiagnosen werden im Textkasten 3 erlutert ( 45 ). Therapie Die Indikation zur Therapie stellt sich aus dem subjektiven Leidensdruck beziehungsweise dem Ausma der Schlafstrungen. Vor Beginn einer medikamentsen Therapie sollte geklrt werden, ob der Patient Medikamente einnimmt, die ein RLS verstrken oder auslsen knnen.
- Bei symptomatischem RLS steht die Behandlung der Grunderkrankung an erster Stelle, hier vor allem eine Eisensubstitution bei Eisenmangelanmie.
- Beim urmischen RLS ist die Nierentransplantation die Therapie der Wahl, da RLS-Beschwerden nach einer erfolgreichen Nierentransplantation sistieren.
- Ist die Mglichkeit einer kausalen Therapie nicht gegeben, sollte eine Pharmakotherapie eingeleitet werden.
Dopaminergika stehen an erster Stelle der symptomatischen medikamentsen RLS-Therapie. Kontrolliert beziehungsweise ausreichend geprfte Substanzen wie L-DOPA in der Standard- und Retardform und Dopaminagonisten wie Pergolid bieten effektive therapeutische Mglichkeiten.
Noch in diesem Jahr wird mit einem L-DOPA/Benserazid-Prparat Restex erstmalig in Deutschland ein Medikament fr die Behandlung des RLS zugelassen. Dopaminagonisten stehen derzeit noch in der klinischen Prfung. Die Entscheidung, durch welches Prparat, als Einzel- oder Mehrfachgabe beziehungsweise in Kombinationstherapie, eine adquate Wirkung erzielt werden kann, ist vom Schweregrad der Erkrankung, dem Zeitpunkt im Tagesverlauf des Auftretens der Symptomatik, der Dauer der Symptomatik und damit der erforderlichen Wirkdauer des Medikaments sowie von der Erfahrung des behandelnden Arztes abhngig.
Der Einnahmezeitpunkt variiert je nach tageszeitlichem Auftreten der Beschwerden und Wirkungseintritt des Medikaments. Angesichts des initial meist fluktuierenden Auftretens und dann chronisch progredienten Verlaufs, sind hufig individuelle Therapieanpassungen notwendig (Textkasten 4).
Levodopa L-DOPA (plus Dopadecarboxylasehemmer) ist mit einer Therapieerfahrung ber acht bis zehn Jahre und mehreren placebokontrollierten Studien derzeit die am besten geprfte Wirksubstanz ( 2, 5, 8, 47 ). Mit 100 bis 200 mg nicht retardiertem zum Beispiel L-DOPA/Benserazid eine Stunde vor dem Schlafengehen kann eine signifikante Abnahme der RLS-Beschwerden insbesondere in der ersten Nachthlfte sowie eine Verbesserung der subjektiven und objektiven Schlafqualitt bei idiopathischen und urmischen RLS-Patienten erzielt werden ( 47 ).
Da die Wirkdauer von L-DOPA als Standardprparat nur circa vier bis fnf Stunden betrgt, ist in der zweiten Nachthlfte hufig keine ausreichende Wirkung zu erzielen. Sollte diese erforderlich sein, ist die kombinierte abendliche Gabe von L-DOPA als Standard- (100 bis 200 mg) mit einem Retardprparat (100 bis 200 mg) mglich.
Die berlegenheit der Kombinationstherapie konnte bei RLS-Patienten, die durch alleinige Einnahme von L-DOPA-Standard in der zweiten Nachthlfte nicht beschwerdefrei wurden, kontrolliert gezeigt werden ( 8 ). Im Einzelfall kann L-DOPA zustzlich tagsber in niedriger Dosierung verordnet werden. Durch die Einnahme von L-DOPA als lsliche Tablette kann der Wirkungseintritt nach unseren Erfahrungen um circa 50 Prozent beschleunigt werden.
L-DOPA sollte zu Beginn niedrig dosiert werden und kann bei Bedarf langsam gesteigert werden. Schwerwiegende Nebenwirkungen traten unter L-DOPA sowohl bei idiopathischen als auch bei urmischen RLS-Patienten auch bei Langzeitbehandlung bisher nicht auf ( 3, 18, 37 ).
Dyskinesien oder das Auftreten psychotischer Symptome bekannte Nebenwirkungen der L-DOPA-Therapie bei Patienten mit Morbus Parkinson im Sptstadium wurden bei RLS-Patienten nicht beobachtet. Das Auftreten von Augmentation oder Time Shifting eine Zunahme beziehungsweise Verschiebung der RLS-Symptomatik tagsber nach Beginn einer abendlichen dopaminergen Therapie wird bei manchen RLS-Patienten beobachtet und kann einen limitierenden Faktor in der Therapie des RLS darstellen.
Mglicherweise ist dieses Phnomen dosisabhngig. Eine Maximaldosis von 400 mg L-DOPA sollte daher nicht berschritten werden. Gegebenenfalls sollte die Therapie dann unter gleichzeitiger Dosisreduktion von L-DOPA auf einen Dopaminagonisten umgestellt werden.
- Besondere Vortei- le der L-DOPA-Therapie stellen der schnelle Wirkungseintritt und die gute Steuerbarkeit dar.
- Dopaminagonisten Bromocriptin (Halbwertszeit drei bis acht Stunden) zeigte sich als erster Dopaminagonist in einer Studie mit sechs RLS-Patienten als effektiv und gut vertrglich ( 52 ).
- Durch den Dopaminagonisten Pergolid kann aufgrund der lngeren Halbwertszeit von 7 bis 16 Stunden eine kontinuierliche Wirkung fr die gesamte Dauer der Nacht erzielt werden, wie in einer placebokontrollierten Monotherapie-Studie mit 28 idiopathischen RLS-Patienten gezeigt wurde.
Bei einer mittleren Dosis von 0,5 mg (0,25 bis 0,75 mg) konnte eine wesentliche Verbesserung der RLS-Symptomatik sowie eine signifikante Reduktion der PLM und assoziierter Weckreaktionen und folglich eine wesentliche Verlngerung der Schlafdauer erzielt werden ( 56 ).
Bei RLS-Patienten, die unter L-DOPA Augmentationsphnomene zeigten, konnten wir mit einer mittleren Dosis von 0,4 mg (0,1 bis 1,25 mg) Pergolid neben einer Verbesserung der nchtlichen RLS-Symptomatik ein Sistieren der Tagesbeschwerden beobachten ( 58 ). Um periphere dopaminerge Nebenwirkungen wie arterielle Hypotonie, Schwindel, Kopfschmerzen, belkeit und Erbrechen zu vermeiden, sollte unbedingt eine langsame Dosissteigerung (beginnend mit 0,05 mg) erfolgen und zumindest initial Domperidon komediziert werden.
Pergolid sollte bei spterem Wirkungseintritt circa zwei Stunden vor Einsetzen der RLS-Beschwerden eingenommen werden. In einer offenen, polysomnographischen Studie (n = 9) konnte die gute Wirksamkeit von Cabergolin auf die RLS-Symptomatik und das Schlafverhalten insbesondere bei RLS-Patienten, die unter L-DOPA-Therapie eine Augmentation entwickelten, gezeigt werden.
- Cabergolin besitzt unter den Dopaminagonisten die lngste Halbwertszeit von circa 65 Stunden, sodass dadurch auch bei schwer Betroffenen ber 24 Stunden eine Beschwerdefreiheit beziehungsweise eine deutliche Beschwerdereduktion erzielt werden kann ( 6 ).
- Erste Erfahrungen mit den Non-Ergot-Dopaminagonisten Ropinirol (offene Studie, n = 16) ( 29 ) und Pramipexol (placebokontrolliert, n = 10; offene Studie n=18) ( 26 ) ( 35 ) zei- gen ebenfalls eine gute Wirksamkeit, bei geringem Nebenwirkungsprofil.
Dies konnte auch in offenen Studien mit den beiden Ergot-Dopaminagonisten Lisurid (n=13) ( 12 ) und a-Dihydroergotamin (n=16) ( 42 ) nachgewiesen werden. Opioide Bei unzureichendem Ansprechen auf Dopaminergika knnen Opioide im Einzelfall eingesetzt werden.
Eine placebokontrollierte Studie mit zwei- bis dreimaliger nchtlicher Gabe von 25 mg Oxycodon belegte eine signifikante Besserung der RLS-Symptomatik und der Schlafstrungen ( 53 ). In einer offenen Studie berichteten sieben von zwlf Patienten eine komplette oder annhernde Beschwerdefreiheit durch die Einnahme von 50 bis 150 mg Tramadol ( 21 ).
Andere Substanzen Durch Carbamazepin in Dosierungen von 200 bis 500 mg kann bei zwei Drittel der Patienten eine Verbesserung der RLS-Beschwerden und des Schlafs erzielt werden ( 40, 59 ). In offenen Therapiestudien zeigte das Antikonvulsivum Gabapentin bei allen 16 behandelten RLS-Patienten eine 50- bis 100-prozentige Besserung der RLS-Symptomatik ( 23 ) beziehungsweise eine Beschwerdelinderung bei 50 Prozent der acht Studienpatienten ( 1 ).
In einer offenen Studie mit zehn Patienten, die an PLM-bedingten Schlafstrungen litten und zum Teil zustzlich ein leicht ausgeprgtes RLS aufwiesen, besserte die abendliche Gabe von 12,4 mmol Magnesium die Symptomatik ( 19 ). Benzodiazepine beeinflussen die RLS-Symptomatik und das Schlafverhalten positiv, scheinen jedoch keine spezifische Wirkung auf das Auftreten von PLM zu haben ( 4, 24, 31 ), sodass sie derzeit nicht zur Therapie der engeren Wahl gehren.
Sollten Patienten unter einer dopaminergen Therapie ber vermehrte Wachheit und Einschlafstrungen klagen, obwohl eine Besserung ihrer RLS-Symptomatik eintritt, kann eine vorbergehende Kombination mit einem Benzodiazepin oder mit pharmakologisch hnlichen Substanzen (zum Beispiel Zolpidem) hilfreich sein.
- Clonidin, welches in einer kontrollierten Studie eine Reduktion der RLS-Beschwerden, ohne wesentliche Verbesserung schlafpolygraphischer Parameter bewirkte, ist als alternative Therapieform derzeit ebenfalls nicht zu empfehlen ( 50 ).
- Unwirksame Substanzen Die Wirksamkeit folgender Substanzen, die teilweise zur Behandlung des RLS eingesetzt wurden, konnte bisher durch Studien nicht belegt werden: Zink, Vitamin B1, Vitamin B12, Vitamin C, Vitamin E, Dextran, Propranolol.
Praktische Therapieempfehlungen sind im Textkasten 4 und in der Grafik 3 aufgezeigt. Eine individuelle Therapieanpassung ist in jedem Fall bei einer Dauertherapie intermittierend erforderlich. Empirisch zeigt sich, dass ein Wechsel der Substanzen oft noch eine Verbesserung des Therapieeffekts bewirkt.
Therapiepausen sind bei mittlerem bis schwerem RLS zwar erwnscht, jedoch wegen der ausgeprgten Symptomatik vom Patienten meist nicht mehr zu tolerieren. Betroffene haben sich zu einer Selbsthilfegruppe zusammengeschlossen. Informationsmaterial ist gegen Einsendung von 3 DM in Briefmarken unter folgender Adresse erhltlich: Restless Legs RLS e.V., Schillerstrae 3a, 80336 Mnchen, Telefon: 089/55028880, Fax: 089/55028881 zZitierweise dieses Beitrags: Dt rztebl 2000; 97: A 29322940 Die Zahlen in Klammern beziehen sich auf das Literaturverzeichnis, das ber den Sonderdruck beim Verfasser und ber das Internet (www.aerzteblatt.de) erhltlich ist.
Anschrift fr die Verfasser: Dr. med. Karin Stiasny Klinik und Poliklinik fr Neurologie Philipps-Universitt Marburg Rudolf-Bultmann-Strae 8, 35033 Marburg E-Mail: [email protected] 1 Klinik und Poliklinik fr Neurologie (Direktor: Prof. Dr. med.
- Wolfgang H.
- Oertel), Philipps-Universitt, Marburg 2 Max-Planck Institut fr Psychiatrie (Direktor: Prof. Dr. Dr.
- Florian Holsboer), Mnchen Diagnosekriterien des RLS (modifiziert nach 23) Klinische/anamnestische Minimalkriterien – Bewegungsdrang, blicherweise assoziiert mit sensiblen Symptomen (Missempfindungen in den Extremitten wie Kribbeln, Ziehen, Reien, Jucken, Brennen, Krmpfe oder Schmerzen) Motorische Unruhe (Ruhelosigkeit, Dehnen oder Bewegen der Beine, Umhergehen, Drehen und Wenden im Bett, Reiben oder Massieren der Beine) Auftreten oder Verstrkung der Symptome in Ruhe (Bewegung reduziert die Beschwerden vorbergehend) Verstrkung der Symptomatik gegen Abend oder Nacht Zustzliche, ergnzende Kriterien Schlafstrungen (Ein- und/oder Durchschlafstrungen, Tagesmdigkeit, Erschpfung) Unwillkrliche Bewegungen (Periodische Beinbewegungen im Schlaf/Wachzustand in Ruhe ) – Klinischer Verlauf (initial meist fluktuierend, im Verlauf kontinuierlich oder progredient Exazerbationen/Auftreten durch: Niereninsuffizienz, Eisenmangel, Schwangerschaft, Medikamente) – Eventuell positive Familienanamnese (autosomal-dominante Vererbung) Typische Situationen, in denen RLS-Symptome bemerkt werden – Ruhiges Liegen oder Sitzen – Lngere Autofahrten oder Busreisen – Langstreckenflge – Bettlgrigkeit bei Krankenhausaufenthalten – Gipsverband – Kino- oder Theaterbesuche – Fernsehen – Entspannungsbungen – Dialysebehandlung – Schwangerschaft Die typischerweise bei RLS-Patienten auftretenden periodischen Beinbewegungen (Periodic Limb Movement, PLM) haben definitionsgem eine Dauer von 0,5 bis 5 sec und treten in Serien von vier Einzelbewegungen im Abstand von 5 bis 90 sec auf (Kriterien der American Sleep Disorders Association, ASDA).
Ausschnitt einer polysomnographischen Ableitung eines Patienten mit Restless-Legs-Syndrom. Charakteristisch sind die periodischen Oberflchen-EMG-Aktivierungen (Periodic Limb Movement, PLM), in diesem Ausschnitt vornehmlich des rechten M. tibialis anterior (Kanal 8: rechter M.
- Tibialis anterior; Kanal 9: linker M.
- Tibialis anterior).
- Nach der vierten Bewegung fhren die PLM zum Erwachen des Patienten.
- Zu beachten ist der in diesem Fall ungewhnlich kurze Abstand von 10 bis 15 sec zwischen den einzelnen Bewegungen.
- Anle 12: Registrierung der Augenbewegungen; Kanle 36 und 14: EEG-Ableitungen (C4-A1, C3-A2, O2-A1, C3-C4); Kanal 7: Oberflchen-EMG der Kinnregion; Kanle 1011 nasale beziehungsweise thorakale Atemexkursionen; Kanal 13: EKG.
Der Kanal 12 ist nicht belegt. Differenzialdiagnosen des Restless-Legs-Syndroms – Polyneuropathie – Radikulopathien – Kompressionssyndrome peripherer Nerven – Spinale Prozesse – Nchtliche Wadenkrmpfe – Syndrom der schmerzhaften Muskelfaszikulationen nach krperlicher Aktivitt – Periphere Durchblutungsstrungen – Chronisch vense Insuffizienz – Einschlafmyoklonien – Akathisie Praktische Therapieempfehlungen Wann therapieren? – Bei starkem Leidensdruck des Patienten – Bei schweren Schlafstrungen – Wenn Tagesmdigkeit etwa die berufliche Leistungsfhigkeit beeintrchtigt Wie therapieren? – Zunchst eine Testdosis L-DOPA/Dopadecarboxylasehemmer (100/25 mg) um ein Ansprechen zu prfen – Bei Einschlafstrungen: bis 1 Tablette L-DOPA/ DDI (100/25 mg) etwa eine Stunde vor dem Schlafengehen, maximal 2 Tabletten – Bei Durchschlafstrungen: zustzlich zur Abenddosis 1 bis 2 Tabletten/Kapseln retardiertes L-DOPA/DDI – Bei Beschwerden tagsber, beispielsweise whrend der Dialyse: 1 Tablette schnell anflutendes L-DOPA/DDI eine halbe Stunde vor Dialysebeginn – In schweren Fllen oder Augmentation unter L-DOPA oder bei berschreiten der tglichen L-DOPA- Maximaldosis von 400 mg Kombination mit oder Umstellung auf einen Dopaminagonisten (einschleichend dosieren)
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Restless-Legs-Syndrom: Die vergessene Krankheit
Wie schlafen mit Restless-Legs-Syndrom?
Viele RLS-Betroffene berichten, dass ein kalter oder warmer Abguss der Beine oder eine Massage bzw. Einreibung, den abendlichen Bewegungsdrang lindert. Eher kontraproduktiv sind bei RLS allgemein bei Schlafstörungen empfohlene Entspannungsübungen wie autogenes Training oder Muskelrelaxation nach Jacobson.
Was macht der Neurologe bei RLS?
RLS-Therapie mit Medikamenten bei ausgeprägten Symptomen – Reichen die genannten Maßnahmen nicht aus, um Ihre Beschwerden merklich zu lindern, bedarf es einer medikamentösen Therapie. Ein Neurologe wird zusammen mit Ihnen ein passendes Mittel auswählen und die Dosierung festlegen.
- Die erste Wahl liegt in einer dopaminergen Therapie,
- Der Patient nimmt L-Dopa ein.
- Dabei handelt es sich um eine Aminosäure.
- Der menschliche Körper stellt daraus die Botenstoffe Adrenalin, Noradrenalin und Dopamin her.
- Diese Stoffe sind wichtige Neurotransmitter und damit am Gehirnstoffwechsel beteiligt.
Alternativ dazu setzt die Medizin Dopaminagonisten ein. Der Gehirnstoffwechsel und neuronale Aktivität spielen bei RLS eine Rolle. © ktsdesign Die zweite Möglichkeit besteht in einer Behandlung mit Opiaten, In der Regel verordnet der Neurologe kurzzeitig wirksame Arzneien. Nur in besonders schweren Fällen greift er auf Medikamente mit Langzeitwirkung zurück.
- Als dritte Option gilt die Therapie mit Anticonvulsiva,
- Diese Medikamenten-Gruppe stammt ursprünglich aus der Therapie der Epilepsie,
- Sie mildert ebenfalls die Symptome des Restless Legs Syndroms und wird auch zur Migräne-Prophylaxe verschrieben.
- Das RLS-Syndorm ist eine leidvolle chronische Erkrankung, die gehäuft familiär auftritt.
Erste Krankheitsphasen zeigen sich vor dem 30. Lebensjahr. Erst im fortgeschrittenen Alter verschlimmern sich die Symptome, sodass eine Behandlung erforderlich wird. Neben der Selbsthilfe verfügt die Medizin über wirksame Medikamente, die die Lebensqualität erheblich steigern.
Ist RLS eine Vorstufe von Parkinson?
Mythos 49: Restless Legs sind immer ein Hinweis auf die Parkinson-Krankheit.
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Das ist nicht wahr. Beide Krankheiten werden mit dopaminergen Medikamenten (und vor allem mit den sogenannten Dopamin-Agonisten) behandelt, aber das bedeutet nicht, dass die Krankheitsbilder die gleichen sind. Bei der Parkinson-Krankheit wird das Arzneimittel in viel höheren Dosen als beim Restless-Legs-Syndrom eingenommen. Menschen mit Parkinson haben eine etwas höhere Chance, im Krankheitsverlauf ruhelose Beine zu bekommen. |
Mythos 49: Restless Legs sind immer ein Hinweis auf die Parkinson-Krankheit.
Welche Blutwerte bei Restless Legs?
Ein Eisenmangel lässt sich mit einer einfachen Laboruntersuchung des Blutes rasch bestätigen oder ausschließen. Der Arzt erkennt diesen Eisenmangel anhand eines niedrigen Serum-Ferritin-Wertes (Eisenspeicher-Wert). Bei RLS-Betroffenen sollte dieser Wert nicht unter Weniger bekannt ist jedoch, dass ein Eisenmangel auch durch chronische Entzündungen entstehen kann, z.B.
Bei chronischer Herz- oder Nierenschwäche, entzündlichen Darmerkrankungen, Diabetes, entzündlichem Rheuma oder Krebs. Durch die Entzündung kann kein Eisen mehr über den Darm aufgenommen werden. Diese Form des Eisenmangels ist noch recht unbekannt. Der Arzt muss bei der Diagnose achtsam sein, da die Serum-Ferritin-Werte nicht mehr verlässlich sind.
Sie steigen aufgrund der Entzündung an; dies hat jedoch nichts mit der Füllung der Eisenspeicher zu tun. Bei chronischen Erkrankungen sollte sich der Arzt daher an der Transferrin-Sättigung (TSAT) orientieren. Sinkt diese unter 20 %, liegt ein Eisenmangel vor, auch, wenn der Serum-Ferritin-Wert normal oder erhöht ist.
kleines Blutbild: ♂ Hb-Wert < 13 g/dl – ♀ Hb-Wert < 12 g/dl
Für die Diagnose des Eisenmangels sind zwei Parameter wichtig:
Serum-Ferritin-Wert
Der Serum-Ferritin-Wert ist als Maßstab für den Füllungszustand der Eisenspeicher der zentrale Laborwert. Über diesen Wert kann der Arzt feststellen, ob die Eisenvorräte im Körper gefüllt, verringert oder gar aufgebraucht sind. Ist dieser Wert zu niedrig, so liegt ein Eisenmangel vor. Der Eisenspeicher-Wert muss vom Arzt beim Labor extra angefordert werden: ♂ + ♀ Serum-Ferritin > 50 ng/ml VORSICHT: Bei manchen chronischen Erkrankungen oder Krebs ist der Serum-Ferritin-Wert nicht mehr verlässlich. Dann sollte die Transferrin-Sättigung (TSAT) angeschaut werden
Transferrinsättigung (TFS / TSAT)
Die Transferrinsättigung ist ein wichtiger Laborwert bei der Diagnostik eines Eisenmangels. Sie ist ein Maß dafür, wie viel Eisen vom Transportprotein Transferrin gebunden wurde, wie hoch also die „Sättigung» ist. Die Transferrinsättigung wird im Blutserum gemessen. Der Eisensättigungswert muss vom Arzt beim Labor extra angefordert werden: ♂ + ♀ TSAT < 20 % Wenn ein Verdacht auf Eisenmangel besteht, wird die Bestimmung von Serum-Ferritin und Transferrinsättigung von der Krankenkasse ganz normal als Leistung übernommen.
Ist RLS psychosomatisch?
Restless Legs Syndrom: Psychische Ursachen – Ob Restless Legs psychische Ursachen hat, ist nicht ausreichend geklärt, Es gibt aber, wie erwähnt, Hinweise darauf, dass ein sehr stressiger Lebensstil oder Lebensumstände wie Schichtarbeit die Entstehung der Erkrankung begünstigen können.
Welches homöopathische Mittel bei RLS?
Beine, die keine Ruhe geben – Wenn die Beine im Sitzen oder Liegen kribbeln, ziehen, brennen, stechen, spannen oder zucken, dann findet man keine Ruhe und spürt den unwiderstehlichen Drang, umherzuwandern – was allerdings nur kurzfristig nützt. Die Erkrankung der unruhigen Beine, in der Fachsprache Restless Legs-Syndrom (RLS), scheint heute fast so häufig zu sein wie Migräne und gilt als «unbekannte Volkskrankheit».
- Marion S. (34) hatte sich lange auf die Busreise mit ihrer Freundin in die Camargue gefreut.
- Die gründlichen Reisevorbereitungen schlossen auch eine kleine Reiseapotheke mit Mitteln gegen Durchfall, Schmerzen und Insektenstichsymptomen ein – für alle Fälle.
- Das herrliche Wetter, die schöne Landschaft, der Spass mit der Freundin – Marion genoss die Reise.
Doch nach einigen Stunden war alles ganz anders. Ein unangenehmes Brennen und Kribbeln in den Beinen liess Marions Reiselust in den Keller sinken. Sie wusste sich nicht anders zu helfen, als im Bus umherzulaufen. Setzte sie sich wieder auf ihren Platz, ging kurze Zeit danach das Drama von neuem los.
- Selbstbeherrschung und die Medikamente aus der Reiseapotheke halfen nicht, nur permanentes Umherlaufen brachte etwas Erleichterung.
- Autoren: Ingrid Zehnder/Günter H.
- Heepen Das Restless Legs-Syndrom, unter dem Marion damals zum ersten Mal litt, bezeichnet eine Nervenstörung, deren Ursachen noch weitgehend unbekannt sind.
Viele Betroffene leiden an den qualvollen Beschwerden in beiden Beinen, ohne richtig zu wissen, was mit ihnen los ist. Typisch für die schwer zu beschreibenden Missempfindungen sind der unausweichliche Bewegungsdrang, die gravierenden Schlafstörungen und die unwillkürlichen Beinausschläge im Schlaf.
- Viele leiden nicht nur nachts, sondern immer dann, wenn sie stillsitzen müssen: im Auto, im Flugzeug, bei Konferenzen oder Kino- und Theaterbesuchen.
- Erleichterung können sich die Betroffenen nur verschaffen, indem sie sich bewegen.
- Manche stehen nachts mehrmals auf, laufen herum, machen Kniebeugen, massieren, duschen oder bürsten sich die Beine.
Doch hilft das alles nur, bis man sich wieder ins Bett legt oder sich hinsetzt. Die Ausprägung der Symptome kann von leichter Beeinträchtigung (z.B. nur während langer Busreisen) bis zu schwersten Beschwerden, die das alltägliche Leben der Betroffenen stark einschränken, variieren.
Am quälendsten sind meistens die schweren Schlafstörungen. RLS-Forscher unterscheiden zwei Formen. Die primäre Form, die erblich ist und etwa 40 Prozent aller Fälle betrifft, sowie die sekundäre Form, die oft zusammen mit anderen Erkrankungen wie Arthritis, Diabetes, Lungen- und Nierenleiden, Eisenund Vitaminmangel auftritt.
Von den Ursachen der primären RLS weiss man nur, dass sie im zentralen Nervensystem liegen müssen. Die Diagnose muss oft bei einem Neurologen oder Facharzt einer Schlafklinik erstellt werden. Das Leiden kann bis jetzt nicht endgültig geheilt werden und verschlimmert sich in der Regel im Laufe der Jahre.20 bis 50 Prozent der Betroffenen entwickeln die Symptome auch in den Armen und im Rumpf.
- Da es eine Reihe von Medikamenten gibt, welche die Beschwerden lindern können, müssen Patient und Arzt ausprobieren, welches Mittel im Einzelfall am besten geeignet ist.
- Seit wenigen Jahren werden häufig so genannte Dopaminagonisten (auch Mittel bei Parkinson), in schwersten Fällen sogar Opiate verordnet.
Wie gesagt, wird als Ursache der Restless Legs eine vererbte Veranlagung vermutet, welche bei gewissen Patienten allein schon genügt, um Symptome auszulösen (idiopathische Form). Andere Patienten, welche die gleiche Veranlagung auch besitzen, erkranken trotzdem erst dann, wenn zusätzliche Faktoren wie z.B.
eine Schwangerschaft oder ein Vitamin- oder Hormonmangel oder eine Polyneuropathie hinzukommen (symptomatische Form). Das sekundäre RLS-Syndrom tritt gehäuft bei: Eisenmangel (43% der Patienten), Schwangerschaft (27%), Nierenversagen (17 bis 40 %), Diabetes mellitus (7 bis 17 %), Rheumatoide Arthritis (25 bis 30 %), Polyneuropathie (5 %).
Neben Eisenmangel wurden auch Mangelerscheinungen von Folsäure und Vitamin B12 bei Erkrankten nachgewiesen. Menschen, die unter der sekundären Form der Erkrankung leiden, haben im Allgemeinen mehr Chancen auf Besserung. Mit der Beseitigung der oben genannten Grundursachen, werden die Beschwerden geringer oder verschwinden sogar ganz, wie im Fall einer Schwangerschaft, wo sie nach der Geburt von selbst weggehen.
- Neben einer eisen-, folsäure- und Vitamin B12-haltigen Ernährung gibt es ein paar weitere Tipps für RLS-Kranke.
- Experten empfehlen vorsichtshalber, den Kaffeekonsum einzuschränken (obwohl dies in einer Untersuchung des Berner Inselspitals nicht bestätigt werden konnte) sowie auf Nikotin und Alkohol zu verzichten.
Die Berner Forscher sprechen allerdings von einer Verstärkung der Beschwerden bei vermehrtem Alkoholgenuss und dem Verzehr von Schokolade. Manchen hilft es, vor dem Schlafengehen ein warmes (Fuss-)Bad zu nehmen und auch im Bett die Füsse warm einzupacken, andere duschen die Beine kalt ab oder reiben die Waden mit einer kühlenden Salbe ein.
Schlafen sollten die Betroffenen in Seitenlage mit einem kleinen Kissen zwischen den Knien. Als hilfreich haben sich ausserdem tägliche Stretchingübungen am Morgen und Abend erwiesen. Manche Betroffene machen auch gute Erfahrungen mit Zinktabletten oder homöopathischen Zinkpräparaten (Zincum metallicum, Zincum valerianicum).
Homöopathie: Das sagt A.Vogel Auch die biochemische Mineralstofftherapie nach Dr. Schüssler kann die RLS-Beschwerden positiv beeinflussen. In Frage kommen die Salze Ferrum phosphoricum D3 bis D12 (wenn Störungen des Eisenstoffwechsels bekannt sind), Magnesium phosphoricum D6, Kalium bromatum D6 und Zincum chloratum D6.
- Zum A.Vogel Dossier Schüssler Salze Vorträge, Konzerte, Kinobesuche – alle Veranstaltungen, bei denen man gezwungen ist, längere Zeit ruhig zu sitzen, sind für Menschen, die unter rastlosen Beinen leiden, eine Qual.
- Das Restless Legs-Syndrom (RLS) ist eine der häufigsten neurologischen Krankheiten.
- Wenn Bein- und Fussbeschwerden mit Einschlafund Durchschlafschwierigkeiten verbunden sind, muss auch an RLS gedacht werden.
RLS-Beschwerden können in jedem Alter auftreten: etwa 40 Prozent beginnen vor dem 20. Lebensjahr und 12 Prozent gar vor dem 10. Lebensjahr. Frauen (14%) sind häufiger betroffen als Männer (6%).
www.restless-legs.ch www.restless-legs.org www.schlaflabor.de www.schlafmedizin.de www.schlafmedizin.at
Schweiz: In der Schweiz bestehen RLS-Selbsthilfegruppen in Aarau, Basel, Bern, Luzern, Wil/St. Gallen und Zürich. Kontakt über: Schweiz. Restless Legs Selbsthilfegruppe Frau A. Maurer, Haldenstr.26 CH 5415 Nussbaumen, Tel.056/282 54 03 056/282 54 03, Deutschland: RLS e.V. Deutsche Restless Legs Vereinigung Schillerstraße 3a, D 80336 München Tel. (D) 089/55 02 88 80 089/55 02 88 80 Fax 089/55 02 88 81 Österreich: ÖGSMSF Österr. Gesellschaft für Schlafmedizin und Schlafforschung Sekretariat Universitäts-Klinik f. Neurologie Anichstr.35, A 6020 Innsbruck Tel.0512 504 -3890
Ist RLS eine Autoimmunerkrankung?
Das Restless Legs Syndrom nun ist eine Erkrankung des Nervensystems, die mit entzündlichen Prozessen einhergeht und auch als mögliche Autoimmunerkrankung diskutiert wird. Man verspürt den unwiderstehlichen Drang, die Beine zu bewegen – begleitet von Schmerzen, einem Stechen oder Kribbeln.
Welches Hausmittel hilft bei unruhigen Beinen?
1. Bäder, Massagen und Kompressionsstrümpfe – Kalte oder warme Aufgüsse lindern die Symptome vieler Betroffener. Zudem können Kompressionsstrümpfe und Massagen, insbesondere das Einreiben mit Franzbranntwein, helfen.
Welche Nahrungsergänzung bei Restless-Legs-Syndrom?
B-Vitamine – B-Vitamine sind auch als Nervenvitamine bekannt, da sie aus vielen Gründen für die Funktion von Nerven essentiell sind. B-Vitamine werden auch für die Herstellung des Neurotransmitters Dopamin benötigt. Die Studienlage ist hier nicht ganz eindeutig, aber manche Patienten mit Restless-Legs-Syndrom scheinen nicht gut mit Folsäure (Vitamin B9) und Vitamin B12 versorgt zu sein.
Welches Magnesium bei unruhigen Beinen?
✔ ZUVERLÄSSIG & EFFEKTIV BESSER SCHLAFEN – Unser durchblutungsförderndes Magnesiumöl kann beim Restless Legs Syndrom (RLS) helfen. Das Magnesiumspray versorgt die Muskulatur mit Magnesium & Vitamin B und fördert somit einen besseren und ruhigeren Schlaf.