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Welche Medikamente Bei ZwangsstRungen?

Welche Medikamente Bei ZwangsstRungen
Wie sieht die Behandlung der Zwangsstörung aus? – Am erfolgversprechendsten erscheint nach dem derzeitigen Forschungsstands eine Kombinationsbehandlung bestehend aus medikamentöser und verhaltenstherapeutischer Therapie für Zwangsstörungen. Vielfach bewährte Medikamente zur Behandlung der Zwangsstörung sind die sog.

Serotonin-Rückaufnahme-Hemmer (SSRIs) und das trizyklische Antidepressivum Clomipramin. Unter Umständen kann der Effekt dieser Medikamente durch die Gabe weiterer, gut abgestimmter Medikamente zusätzlich erhöht werden. Die zur Behandlung der Zwangsstörung zugelassenen Medikamente machen nicht abhängig und schränken nicht die Leistungsfähigkeit ein.

In einer strukturierten, multimodalen Verhaltenstherapie lernen Betroffene, gegen ihre Zwangsgedanken und Zwangshandlungen anzugehen und wieder die Kontrolle über ihr Verhalten zu erlangen. Hierzu werden individuelle Konfrontationsübungen geplant und durchgeführt, in denen ein nicht zwanghaftes Verhalten geübt werden kann.

  1. Die Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universität Bonn bietet zwei speziell auf Zwangserkrankungen zugeschnittene Therapiegruppen an.
  2. Das ambulant durchgeführte Therapieprogramm umfasst 25 Gruppensitzungen.
  3. In der demnächst beginnenden Gruppe sind noch Plätze frei! Ein besonderes Angebot unserer Klinik ist eine regelmäßig stattfindende Veranstaltung für Angehörige und Helfer von betroffenen Personen.

Bei dem offenen Treffen vermitteln wir grundlegendes Wissen zu Zwängen und geben Empfehlungen zum Umgang mit Betroffenen. Es besteht viel Raum für eigene Fragen und persönliche Beispiele. Die Teilnehme ist kostenlos. Falls Sie an diesem Angebot interessiert sind, setzen Sie sich gerne mit uns in Verbindung.

Welche Therapieform bei Zwangsstörungen?

Es gibt unterschiedliche Arten von Psychotherapien. Zwangsstörungen werden vor allem verhaltenstherapeutisch behandelt, genauer gesagt mit einer kognitiven Verhaltenstherapie (KVT), Sie wird in Deutschland von darin ausgebildeten Psychotherapeutinnen und -therapeuten angeboten und kombiniert Teile von kognitiver Therapie und Verhaltenstherapie,

  • Bei einer kognitiven Therapie geht es darum, die eigenen Denkmuster zu erkennen und zu hinterfragen.
  • Das Ziel ist, Gedanken aufzuspüren, die dem zwanghaften Handeln zugrunde liegen, und diese anschließend zu verändern.
  • Dabei setzt man sich mit Fragen auseinander wie: Was nützt es mir, wenn ich zehnmal nachschaue, ob die Tür abgeschlossen ist? Können mich meine Handlungen tatsächlich vor etwas schützen? Die Verhaltenstherapie setzt direkt bei den Zwangshandlungen an.

Eine bei Zwangsstörungen wichtige Technik der Verhaltenstherapie ist die „Reizkonfrontation mit Reaktionsverhinderung»: Hierbei wird man nach und nach mit den Auslösern seines zwanghaften Verhaltens konfrontiert (Reizkonfrontation). Wenn eine Person zum Beispiel einen Waschzwang hat, kann sie von ihrer Therapeutin oder ihrem Therapeuten gebeten werden, etwas anzufassen, was sie als schmutzig empfindet.

  • Anschließend versucht sie, sich nicht wie sonst sofort die Hände zu waschen (Reaktionsverhinderung).
  • Durch die Konfrontation lernt sie mit der Zeit, dass Angst und Unruhe auch ohne die Zwangshandlung wieder verschwinden.
  • Dabei ist die therapeutische Begleitung sehr wichtig, vor allem zu Beginn der Behandlung oder wenn der Schwierigkeitsgrad der Übungen zunimmt.

Eine kognitive Verhaltenstherapie ist als Gruppen- oder Einzeltherapie möglich. In der Regel umfasst sie eine Reihe von wöchentlichen Sitzungen von 50 Minuten. Manchen Menschen geht es bereits nach einigen Sitzungen deutlich besser, bei anderen ist eine längere Behandlung erforderlich.

  1. Ein vertrauensvolles Verhältnis zur Psychotherapeutin oder zum Psychotherapeuten ist eine wichtige Voraussetzung für den Erfolg der Behandlung.
  2. Ob man sich bei ihr oder ihm gut aufgehoben fühlt, lässt sich in dafür vorgesehenen Probesitzungen herausfinden.
  3. Es kann auch helfen, wenn die Familie an der Behandlung beteiligt ist.

Angehörige können zum Beispiel dabei unterstützen, mit den Zwängen auch zu Hause zurechtzukommen. Besonders nach Abschluss der Behandlung kann dies wichtig sein, um ihren Erfolg zu erhalten.

Welches Antidepressivum bei Zwangsstörungen?

Pharmakotherapie: Alles beim Alten – Wenn eine medikamentöse Therapie bei Zwangsstörungen indiziert ist, sind weiterhin Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) als erste Wahl die am besten belegte Pharmakotherapie, Clomipramin als zweite Wahl ( Tab.1 ),

  • Atypische Antipsychotika, vor allem Aripiprazol und Risperidon, werden darüber hinaus bei Therapieresistenz als Augmentation empfohlen.
  • Praxisrelevante neue Erkenntnisse zur Pharmakotherapie von Zwangsstörungen mit neuen Substanzen liegen nicht vor.
  • Bezüglich glutamaterger Substanzen gibt es zahlreiche, meist kleinere Studien.

Konsistent positive Ergebnisse oder eine methodisch gute und große randomisiert-kontrollierte Studie, in der die Wirksamkeit einer glutamatergen Substanz bei Zwangsstörungen nachgewiesen wurde, liegen bisher nicht vor.

Substanz Substanzklasse Maximale Dosis In Einzelfällen verwendete supramaximale Dosierungen 3 Kommentar
Erste Wahl
Fluvoxamin 1 SSRI 300 mg 450 mg zahlreiche pharmakokinetische Interaktionen mit anderen Substanzen!
Paroxetin 1 SSRI 60 mg 100 mg im Vergleich mit anderen SSRI stärker sedierend, häufiger Gewichtszunahme
Fluoxetin 1 SSRI 80 mg 120 mg pharmakokinetische Interaktionen, z.B. mit Trizyklika
Sertralin 1 SSRI 200 mg 400 mg eine Studie mit Dosierung bis 400 mg zeigt darunter noch weitere Besserung
Citalopram 1, 2 SSRI 40 mg geringes Interaktionspotenzial
Escitalopram 1, 2 SSRI 20 mg geringes Interaktionspotenzial
Zweite Wahl
Clomipramin 1 TZA 225 mg höhere Abbruchraten und mehr Nebenwirkungen als SSRI, nicht wirksamer als hohe Dosen SSRI
Bei Therapieresistenz gegenüber SSRI, als Augmentation
Aripiprazol Atypisches Antipsychotikum 5-15 mg Versuch über sechs Wochen, dann Zwischenevaluation
Risperidon Atypisches Antipsychotikum 0,5-3 mg Versuch über sechs Wochen, dann Zwischenevaluation
Andere Medikamente
Venlafaxin nicht wirksamer als SSRI, in einer Studie etwas schwächer als SSRI
Mirtazapin keine Evidenz
Bupropion keine Evidenz
Glutamat-modulierende Substanzen in der Mehrzahl der randomisiert-kontrollierten Studien nicht wirksam
Lithium keine Evidenz
Elektrokonvulsionstherapie keine Evidenz

Wie lange Medikamente bei Zwangsstörung?

Medikamentöse Behandlung – Bei der medikamentösen Therapie sind vor allem so genannte selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) (Citalopram, Escitalopram, Fluoxetin, Fluvoxamin, Paroxetin oder Sertralin) empfohlen. Diese Medikamente werden auch bei Depressionen eingesetzt, wirken aber auch davon unabhängig bei Zwangserkrankungen.

  • Eine Alternative zu den SSRI ist der nicht-selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer Clomipramin, welcher aber durchschnittlich zu mehr Nebenwirkungen führt als die SSRI, so dass er eher als zweite Wahl angesehen wird.
  • Bei unzureichendem Ansprechen auf SSRI, trotz ausreichend langer und hoher Dosierung, wird die Augmentation mit einem niedrig dosierten atypischen Antipsychotikum empfohlen.

Unter Augmentation wird hierbei die Zugabe von Substanzen zu einem Antidepressivum verstanden, die für sich alleine keine oder kaum antidepressive bzw. in diesem Fall „Anti-Zwangs»-Effekte zeigen. In Kombination mit einem Antidepressivum führen diese Substanzen jedoch zu einer Steigerung der Wirksamkeit des Antidepressivums gegen die Zwangssymptomatik und so zu einem verbesserten Gesamteffekt.

Diese Augmentation ist bei ca.1/3 der Patienten erfolgreich, die zuvor auf eine SSRI Monotherapie nicht angesprochen haben, besonders profitieren Patienten mit zusätzlichen Tic-Störungen. Grundsätzlich sollte die Dosierung der SSRI bei Zwangsstörungen im oberen Dosisbereich liegen, die Dosierung muss aber immer mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden.

Es muss mit einer relativ langen Dauer von mindestens 4 Wochen bis zum Wirkungseintritt und 8-12 Wochen bis zum Wirkungsmaximum gerechnet werden. Das Absetzen sollte immer schrittweise erfolgen, der richtige Zeitpunkt hierfür richtet sich insbesondere nach dem Verlauf der zusätzlichen kognitiven Verhaltenstherapie.

Welches Medikament bei kontrollzwang?

Medikamente bei Zwangsgedanken – Zwangsgedanken werden in vielen Fällen mithilfe von Medikamenten behandelt. Ärzte verschreiben den Betroffenen bestimmte Antidepressiva, sogenannte selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) wie zum Beispiel, Deren Wirkung setzt jedoch erst nach einigen Wochen ein, und mit dem Absetzen der Medikamente kommen die Probleme zurück.

Wie kann man Menschen mit Zwängen helfen?

Versuchen Sie dem Betroffenen immer wieder deutlich zu machen, dass Sie seine Zwangssymptome – und nicht ihn oder sie als Person – zurückweisen. Zwänge entstehen nicht dadurch, dass jemand etwas falsch gemacht hat. Geben Sie deshalb möglichst weder sich – noch dem Betroffenen – die Schuld an der Störung.

Ist Zwang heilbar?

Verschiedene Studien haben gezeigt, dass eine Kombination aus einem Medikament – meist einem Antidepressivum – und einer Psychotherapie die wirksamste Therapiemethode ist. Vor allem wenn Zwangsgedanken im Vordergrund stehen, ist eine Kombinationstherapie deutlich hilfreicher, als wenn nur ein Antidepressivum oder nur eine Psychotherapie zur Anwendung kommt.

  • Jemand, bei dem erstmals Zwangssymptome auftreten, sollte möglichst bald eine Therapie aufsuchen.
  • Denn zu Beginn sind die Symptome noch nicht so stark ausgeprägt und nicht so verfestigt, so dass die Erfolgschancen einer Therapie am besten sind.
  • Allerdings ist es auch für Menschen, die schon länger an Zwängen leiden, sinnvoll, eine Therapie aufzusuchen.

Insgesamt profitieren die meisten Patienten deutlich von einer geeigneten Therapie. Man muss jedoch auch wissen, dass die Zwangssymptome durch eine Therapie häufig nicht vollständig verschwinden. Im Lauf einer Psychotherapie lernen die Betroffenen jedoch, mit verbleibenden Zwangssymptomen besser umzugehen.

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Wie wird man eine Zwangsstörung los?

Zwangsstörungen behandeln mit der richtigen Therapie – Die Behandlung der Zwangsstörung hilft Ihnen als betroffene Person, dem Zwang Ihrer Gedanken und Handlungen selbstständig zu widerstehen. Zwei dafür wichtige Bausteine: eine auf die individuellen Bedürfnisse zugeschnittene Verhaltenstherapie und eine medikamentöse Unterstützung.

Was verstärkt Zwangsstörungen?

Im Allgemeinen erleben die Betroffenen dieses Verhalten als sinnlos und versuchen daher immer wieder, dagegen anzugehen. Angst, Anspannung oder Ekel sind meist ständig vorhanden und verstärken sich weiter beim Versuch, diese Handlungen zu unterdrücken.

In welchem Alter treten Zwangsstörungen auf?

Zwangsstörungen sind durch wiederkehrende unerwünschte, aufdringliche Zweifel, Vorstellungen und Impulse (Zwangsvorstellungen) sowie durch den Drang, diesen Impulsen zu folgen (Zwangshandlungen), gekennzeichnet, um die Angst durch diese Obsessionen abzuschwächen.

Zwangsvorstellungen beinhalten häufig die Sorge oder Angst, dass man selbst oder geliebte Menschen verletzt werden könnten (zum Beispiel durch eine Krankheit, Vergiftung oder Tod). Zwangshandlungen sind ein überzogenes, wiederholtes, zielgerichtetes Verhalten, das Kinder zeigen müssen, um ihre Zweifel in den Griff zu bekommen (zum Beispiel durch wiederholtes Überprüfen, ob eine Tür abgeschlossen ist). Sie haben das Gefühl, damit verhindern zu können, dass etwas Schlimmes geschieht, oder versuchen, ihre Angst durch ihre Obsessionen abzuschwächen.

Im Durchschnitt setzt eine Zwangsstörung etwa im Alter von 19 bis 20 Jahren ein, ungefähr 25 Prozent der Fälle beginnen allerdings bereits, bevor ein Kind 14 Jahre alt wird. Die Störung klingt häufig im Erwachsenenalter ab. Zur Zwangsstörung zählen viele verwandte Erkrankungen, wie: Man geht davon aus, dass Gene und Umweltfaktoren eine Zwangsstörung verursachen.

  • Zur Bestimmung der Gene werden Studien durchgeführt.
  • Es bestehen Nachweise, dass bei manchen plötzlich eintretenden (über Nacht) Fällen von OCD Infektionen beteiligt sind.
  • Wenn Streptokokken beteiligt sind, wird die Störung als „Pediatric Autoimmune Neuropsychiatric Disorder Associated with Streptococcus (PANDAS)» bezeichnet.

Bei anderen Infektionen (wie mit Mycoplasma pneumoniae ) wird die Erkrankung „Pediatric Acute-onset Neuropsychiatric Syndrome (PANS)» genannt. Forscher untersuchen weiter die Verbindung zwischen Infektionen und OCD. In der Regel zeigen sich die Symptome einer Zwangsstörung (Obsessive-Compulsive Disorder, OCD) nur allmählich, und die meisten Kinder können ihre Symptome anfangs noch verbergen.

Überprüfen, ob der Wecker ausgeschaltet oder eine Tür verschlossen ist Übermäßiges Händewaschen, was zu rauen und rissigen Händen führt Zählen von Gegenständen (zum Beispiel Treppenstufen) Wiederholtes Setzen und Aufstehen von einem Stuhl Fortwährendes Reinigen und Ordnen bestimmter Gegenstände Übermäßiges Korrigieren der Hausaufgaben Essen eine bestimmte Anzahl von Malen kauen Vermeiden, bestimmte Dinge zu berühren Das Bedürfnis, beschwichtigt zu werden, oftmals Dutzend oder sogar Hundert Male am Tag

Manche Zwangsvorstellungen und Zwangshandlungen haben eine logische Verbindung. Zum Beispiel waschen Kinder, die besessen darauf sind, nicht krank zu werden, sehr häufig ihre Hände. Andere hingegen stehen in keinem Zusammenhang, wie etwa Kinder, die immer wieder bis 50 zählen, um zu verhindern, dass die Großeltern einen Herzinfarkt erleiden.

Wenn sie den Zwangshandlungen nicht folgen oder davon abgehalten werden, leiden die Kinder unter extremer Angst und Besorgnis. Vielen Kindern ist bewusst, dass ihre Zwangsvorstellungen und Zwangshandlungen nicht normal sind. Sie schämen sich dafür und versuchen häufig, sie zu verbergen. Einige Kinder sind jedoch davon überzeugt, dass ihre Zwangsvorstellungen und Zwangshandlungen begründet sind.

OCD legt sich bei ungefähr 5 Prozent der Kinder nach ein paar Jahren von selbst und im frühen Erwachsenenalter bei ungefähr 40 Prozent der Betroffenen. Beim Rest der Betroffenen ist die Störung chronisch, aber mit fortlaufender Behandlung können die meisten Kinder normal leben.

Ungefähr 5 Prozent der Kinder zeigen kein Ansprechen auf die Behandlung und leiden weiter unter starken Einschränkungen. Ärzte gründen ihre Diagnose von OCD auf den Symptomen. Bevor ein Kind mit einer Zwangsstörung einem Arzt soweit vertraut, dass es über seine Zwangsvorstellungen und Zwangshandlungen spricht, können viele Arztbesuche erforderlich sein.

Für die Diagnose einer Zwangsstörung müssen die Zwangsvorstellungen und Zwangshandlungen das Kind stark belasten und die Lebensweise des Kindes beeinträchtigen. Bei Verdacht auf eine auslösende Infektion (wie PANDAS oder PANS) wird normalerweise ein Spezialist für diese Störungen hinzugezogen.

Kognitive Verhaltenstherapie Manchmal Arzneimittel

Bei stark motivierten Kindern kann, falls verfügbar, eine kognitive Verhaltenstherapie ausreichen. Wenn die Behandlung nicht wirkt, müssen die Kinder bisweilen stationär in einer Einrichtung zur intensiven Verhaltenstherapie und Einstellung der Medikamente behandelt werden. Copyright © 2023 Merck & Co., Inc., Rahway, NJ, USA und seine verbundenen Unternehmen. Alle Rechte vorbehalten.

Ist eine Zwangsstörung eine Krankheit?

Erkenne die Symptome einer Zwangsstörung | Ada Eine OCD (Obsessive Compulsive Disorder), auf deutsch Zwangsstörung genannt, ist eine Erkrankung, bei der die betroffene Person an ungewollten, dauerhaften und überwältigenden, zwanghaften Gedanken oder Handlungen leidet.

Wie lange dauert eine zwangserkrankung?

Zwangsstörung: Wie Therapien helfen können Herd aus oder nicht? Zwänge beein­trächtigen den Alltag sehr. © allesalltag Den Herd prüfen. Die Hände waschen. Und das stunden­lang. Eine Zwangs­erkrankung lähmt. Aber es gibt wirk­same Therapien. Je früher sie greifen, umso besser.

  • Mit unserem können Sie heraus­finden, ob Sie betroffen sind.
  • Inhalt Habe ich den Herd ausgeschaltet? Ist die Tür ins Schloss gefallen? Sind meine Hände wirk­lich sauber? Bei solchen Gedanken erwischt sich jeder mal.
  • Die meisten prüfen den Herd dann ein zweites Mal, zuppeln am Türknauf, waschen sich die Hände.

Doch was, wenn jemand zehnmal abschließt, minuten­lang prüft, zigfach Hände schrubbt – das Gefühl der Unsicherheit aber bleibt? Wenn man den Zwang verspürt, noch mal nach­zusehen, zu schließen, die Hände zu waschen? Und noch mal und noch mal,? Wie viel Kontrolle ist noch in Ordnung, wie viel ist zu viel? Hinweise darauf gibt der Selbst­test (siehe Foto unten).

  1. Etwa drei Prozent der Bundes­bürger leiden an einer Zwangs­störung.
  2. Sie haben den Drang, Sachen auf ihre Sicherheit zu über­prüfen, besonders reinlich zu sein, Dinge überge­nau zu sortieren oder zu sammeln.
  3. Meist steckt dahinter der Gedanke, ihnen oder ihren Liebsten könnte Schlimmes geschehen, wenn sie es nicht tun.

Selbst nach ihrem penibel einge­haltenen Ritual legt sich die Sorge meist nicht. Die Betroffenen müssen immer und immer neu kontrollieren, reinigen, sortieren – und erlangen doch oft kein Gefühl der Sicherheit. Sie trauen ihrer eigenen Wahr­nehmung nicht mehr.

  1. Önnen sie dem Drang nicht nachgeben oder versuchen sie, ihn zu unterbinden, erleben sie eine unerträglich große Anspannung, sind extrem unruhig.
  2. Unabhängig. Objektiv.
  3. Unbestechlich.
  4. Ohne Behand­lung verlaufen Zwangs­störungen chro­nisch, werden mit den Jahren schlimmer.
  5. Die Ursachen sind noch nicht gänzlich geklärt.

Forscher gehen davon aus, dass Betroffene eine genetische Veranlagung haben. Großer Stress kann ein Auslöser der Hand­lungen sein. Bei vielen fängt es mit einer scheinbar harmlosen Eigenheit an. Mit der Zeit kommen mehr Zwänge hinzu, werden die Befürchtungen unerträglicher; vermeintlich schützende Prozeduren dauern immer länger.

  1. Mitunter verbringen Betroffene drei, vier oder mehr Stunden damit, Herd, Fenster, Türen, irgend­wann auch Heizkörper und Licht­schalter zu prüfen, bevor sie aus dem Haus gehen können.
  2. Die Zwangs­hand­lungen greifen so viel Raum, dass der Alltag stark beein­trächtigt wird.
  3. Nicht selten leidet irgend­wann die ganze Familie unter dem Zwang.

„Partner müssen bei den Kontrollen von Herd, Fenster, Tür mithelfen, Kinder sich nach Betreten der Wohnung entkleiden und einer lang­wierigen Wasch­prozedur unterziehen», berichtet Katarina Stengler, Chef­ärztin der Klinik für Psychiatrie, Psycho­somatik und Psycho­therapie am Helios-Park­klinikum Leipzig.

  1. Und doch blieben Zwangs­störungen zumeist lange Zeit unbe­handelt.
  2. Im Schnitt dauere es sieben bis zehn Jahre, bis Betroffene in Therapie kommen, mahnte kürzlich auch eine 25-köpfige interna­tionale Expertengruppe in einem Fach­artikel: so lange wie bei kaum einer anderen psychiatrischen Erkrankung.
  3. Eine dauer­haft unerkannte Erkrankung könne umso größeren Schaden im Leben der Betroffenen anrichten.

Die Expertengruppe fordert mehr Früh­erkennung und vorbeugende Maßnahmen: So setzten erste Anzeichen bei vielen schon in Kindheit oder Jugend ein, bei Frauen vor allem während der Schwangerschaft oder nach einer Geburt. Deshalb seien Schu­lungen von Kinder- und Haus­ärzten sowie Gynäkologen sinn­voll. Welche Medikamente Bei ZwangsstRungen Sind die Hände wirk­lich sauber? Wasch­zwang ist eine Spiel­art der Erkrankung, aber gut behandel­bar. © Getty Images; Vario Images Es braucht auch mehr Aufklärung in der Bevölkerung, meint Georg Juckel, Direktor der Klinik für Psychiatrie, Psycho­therapie und Präventivmedizin am LWL-Universitäts­klinikum Bochum.

In einer Unter­suchung mit 42 Erkrankten stellte er fest: Die Hälfte hatte über Jahre keine professionelle Hilfe in Anspruch genommen, weil sie nicht dachten, krank zu sein. Oder weil sie davon ausgingen, dass die Probleme sich von allein bessern würden. „Die Betroffenen erkennen oft, dass etwas nicht stimmt, aber sie erkennen nicht, dass es sich um eine Erkrankung handelt», sagt Juckel.

Viele verheimlichen ihre Leiden. Manche verschweigen sie gar gegen­über Psycho­logen und Psychiatern, bei denen sie Hilfe suchen. Die Scham, darüber zu sprechen, ist oft zu groß, ebenso die Angst, für verrückt gehalten zu werden. Sie berichten in der Sprech­stunde von „großer Anspannung» oder „Schwermut».

Etwa 50 Prozent der Zwangs­erkrankten entwickeln mit den Jahren durch die Belastung eine Depression. Die wird dann behandelt. Das eigentliche Problem bleibt verborgen. Auch Angehörige, die die Zwangs­hand­lungen miterleben, können zum Bagatellisieren neigen. „ ‚So einen Tick hat doch jeder. Du bist eben genau.

Deine Mutter ist auch so penibel.‘ Das sind Sätze, die oft in Familien fallen und die Zwangs­symptome banalisieren», sagt Psychiaterin Stengler. Sie rät, lieber einmal zu oft einen Verdacht unter­suchen zu lassen, als abzu­warten. Der Gang zum Arzt oder Psycho­logen lohnt sich.

  1. Zwangs­erkrankungen sind gut behandel­bar.
  2. Bis zu drei Viertel aller Patienten profitieren von einer leit­liniengerechten Behand­lung», betont Stengler.
  3. Dazu zähle zualler­erst Psycho­therapie, speziell die kognitive Verhaltens­therapie.
  4. Darin lernen Patienten, sich ihren Ängsten zu stellen, die Gefühle von Unsicherheit auszuhalten und wieder Kontrolle über ihre Hand­lungen zu erlangen.

Menschen mit Wasch­zwang etwa berühren Klinken in öffent­lichen Gebäuden, ohne anschließend eine Stunde lang die Hände zu reinigen. Sie lernen, dass ihre Befürchtungen nicht Realität werden. Unterstützend können Ärzte ein Antide­pressivum verordnen. Es sollte aber nicht das einzige Hilfs­mittel sein – ohne Psycho­therapie kehren nach dem Absetzen die Zwangs­symptome oft wieder.

Die Leipziger Psychiaterin Stengler rät Betroffenen, sich mit ihrem Problem an einen Profi ihres Vertrauens zu wenden, das könne auch der Haut­arzt oder die vertraute Gynäkologin sein. „Ein Zwang wird nicht von allein besser. Aber selbst wer erst nach Jahren eine Therapie beginnt, kann Erfolge verzeichnen», sagt sie.

Nicht jeder lebe nach der Behand­lung ganz ohne Symptome, aber die meisten lernten, sie zu beherr­schen. Tipp: An vielen Unikliniken gibt es Spezial­ambulanzen. Krankenkassen bezahlen die Behand­lung, auch beim Psycho­therapeuten oder Psychiater. Weitere Informationen erhalten Sie unter,

Welche Medikamente Bei ZwangsstRungen 08.06.2021 – Im Umgang mit einem psychisch Kranken müssen Angehörige lernen, wie sie am besten helfen können. Die Gesund­heits­experten der Stiftung Warentest sagen, worauf es dabei. Welche Medikamente Bei ZwangsstRungen 25.06.2019 – Die Depression zählt zu den häufigsten psychischen Erkrankungen. Die Wartelisten der Psycho­therapeuten sind lang. Viele suchen ihr Heil im Internet. Auch einige. Welche Medikamente Bei ZwangsstRungen 17.11.2021 – Stress und negative Gefühle können aufs Herz schlagen. Die Gesund­heits­experten der Stiftung Warentest zeigen, wie es gelingen kann, Psyche und Herz in Balance zu bringen.

: Zwangsstörung: Wie Therapien helfen können

Wie wirken Antidepressiva bei Zwangsstörungen?

Medikation – Bei den Medikamenten, die zur Behandlung der Zwangsstörung eingesetzt werden, handelt es sich in der Regel um Antidepressiva, in der Form von selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (SSRI). Diese können helfen, die Symptome zu reduzieren, indem sie das Gleichgewicht der chemischen Stoffe im Gehirn verändern.

Bei einigen Patienten kann es mehrere Wochen dauern, bis die Behandlung Wirkung zeigt. Bei anderen Personen tritt die Wirkung jedoch viel schneller ein. Menschen, die SSRI einnehmen, dürfen diese Behandlung nur nach Rücksprache mit ihrem Arzt absetzen, da bei manchen Menschen beim Absetzen Nebenwirkungen auftreten können.

Es gibt mehrere verschiedene SSRIs, Menschen, die auf ein Medikament nicht ansprechen, sprechen möglicherweise auf ein anderes an. Der Arzt hilft dabei, das richtige Medikament für jeden Einzelnen zu finden. Bei manchen Menschen sind SSRIs nicht wirksam.

Welche Zwänge sind am häufigsten?

Leitbeschwerden –

Zwangsgedanken sind Denkinhalte, also Bilder, Ideen, Vorstellungen, Impulse oder Ängste, die zwar als unsinnig erkannt werden, sich jedoch weder ignorieren noch unterdrücken lassen und sich immer wieder aufdrängen. Häufigste Gedanken und Ängste sind z.B., dass die eigene Gesundheit gefährdet sei, man sich beschmutzen könnte oder dauernde Zweifel, Dinge getan oder unterlassen zu haben („Ist das Bügeleisen noch an oder habe ich es ausgemacht?»). Zwangshandlungen sind Tätigkeiten, Verhaltensweisen und Rituale, die jemand immer wieder gegen oder ohne seinen Willen tun muss, obwohl sie meist als übertrieben und sinnlos empfunden werden. Am häufigsten ist der Kontrollzwang, gefolgt vom Wasch- oder Sammelzwang. Wird der Betroffene an der Zwangshandlung gehindert oder versucht er selbst, diese abzustellen, bauen sich Ängste und unerträgliche innere Spannungen auf. In schweren Fällen rauben die Zwänge den Betroffenen ihre gesamte Energie und führen dazu, dass sie nicht mehr arbeitsfähig sind und die Wohnung nicht mehr verlassen können.

Meist treten Zwangsgedanken und Zwangshandlungen gemeinsam auf. Aufgrund ihrer als ausweglos empfundenen Lage leiden die Patienten oft an Depressionen und Angsterkrankungen,

Welche Neuroleptika bei zwängen?

Wie sinnvoll ist eine medikamentöse Behandlung? – Bei schweren Zwangssymptomen kann es sinnvoll sein, zusätzlich zu einer Verhaltenstherapie eine medikamentöse Behandlung einzuleiten. Als Medikamente werden sogenannte » Selektive Serotoninwiederaufnahmehemmer » (SSRI) gegeben, ebenso bestimmte trizyklische Antidepressiva, welche in den Stoffwechsel des Gehirnbotenstoffes Serotonin eingreifen.

  • Auch Medikamente, die den Stoffwechsel von Noradrenalin (einem zweiten Botenstoff im Gehirn) beeinflussen, können gute Effekte zeigen.
  • Ähnliche Medikamente werden auch bei Depressionen gegeben (was aber natürlich nicht heißt, dass Betroffene zusätzlich an einer Depression leiden müssen).
  • Die Wirkung der Medikamente setzt frühestens nach 4-8 Wochen ein und es ist wichtig, die Medikation für mindestens ein Jahr beizubehalten.

Durch die Medikation wird eine schrittweise Besserung erreicht, jedoch kommt es nach Absetzen der Medikamente in einem Großteil der Fälle zu Rückfällen. Wichtig ist also, eine medikamentöse Behandlung mit einer Psychotherapie zu kombinieren, um einen langfristigen Therapieerfolg zu haben.

Wieso kriegt man Zwangsstörungen?

Wie entstehen Zwangsstörungen und wie werden sie aufrechterhalten? – Zwangsstörungen können verschiedene Ursachen haben. Zumeist sind viele verschiedene Faktoren (wie einzelne «Mosaiksteine») daran beteiligt, dass eine Zwangsstörung entstanden ist. Dies sind genetische Faktoren und eine gestörte Balance von Hirnbotenstoffen, aber vor allem auch ungünstige Lernerfahrungen (meist schon im Kindes- und Jugendalter) und bestimmte Persönlichkeitsmerkmale.

Aufrechterhalten wird eine Zwangsstörung über einen sich selbst verstärkenden Teufelskreis, Heutige Modelle der Entstehung und Aufrechterhaltung von Zwangsstörungen sind sogenannte » multifaktorielle Modelle «. Diese Modelle gehen davon aus, dass eine Vielzahl verschiedener Faktoren und deren Wechselwirkung dazu beitragen, dass eine Zwangsstörung entsteht und oft über Jahre bestehen bleibt.

Das Herausarbeiten von individuellen Faktoren der Betroffenen ist ein wichtiger Schritt in der Psychotherapie.

Wie gefährlich sind Zwangsstörungen?

Was ist eine Zwangsstörung? – Von einer Zwangsstörung spricht man erst, wenn diese normalen zwanghaften Gedanken und Handlungen ein solches Übermaß annehmen, dass sie das Leben von Betroffenen stark beeinflussen. Sie können sogar so weit führen, dass die Störungen Betroffene ernsthaft davon abhalten, ein normales Leben zu führen.

Was sind Folgen von Zwangsstörungen?

Verlauf und Prognose – Der natürliche Verlauf der Zwangsstörung ist aus Studien in den 70-er und beginnenden 80-er Jahren bekannt. Zu Beginn der Zwangsstörung treten häufig wiederkehrende Episoden mit anschließendem Rückgang der Symptomatik auf. Bei etwa 30 Prozent kommt es zu einem raschen Auf und Ab der Symptome (ein so genannter fluktuierender Verlauf).

Zwangsstörungen verlaufen meist chronisch, wobei die Intensität der Symptomatik allerdings schwanken kann. Sie neigen dazu, sich auszubreiten und beeinträchtigen dann immer größere Teile des Alltags, allein schon deshalb, weil Zwangshandlungen- und Rituale so viel Zeit in Anspruch nehmen können, dass andere Aktivitäten zu kurz kommen.

Sozialer Rückzug und Isolation sind häufige Folgen der Zwangsstörung, es können aber auch körperliche Schädigungen auftreten. So werden z.B. beim Waschzwang die Hände aus Angst vor Verschmutzung manchmal so oft gewaschen, dass sich Ekzeme bilden. Die Zwangssymptomatik kann so ausgeprägt sein, dass dem Patienten der Selbstmord als der einzige Ausweg erscheint.

Was passiert im Gehirn bei zwängen?

Umwelteinflüsse – Auslöser einer Zwangsstörung sind häufig belastende Ereignisse. Jegliche Überforderung erzeugt den Wunsch nach Kontrolle. Wenn die Situation für die Person jedoch nicht zu bewältigen ist, dienen Zwangsgedanken und Zwangshandlungen zum einen als Ablenkung.

Zum anderen verschaffen Zwangsgedanken und -handlungen Personen, die ängstlich sind und ein erhöhtes Bedürfnis nach Sicherheit haben, die Illusion, im Grunde unkontrollierbare Ereignisse kontrollierbar zu machen. Sie hoffen zum Beispiel, dass durch bestimmte Rituale Unglücke vermieden werden. Mitunter trägt die Erziehung zur Entstehung einer Zwangsstörung bei.

Kinder, die eher ängstlich sind, werden durch überbehütendes Verhalten der Eltern zusätzlich verunsichert. Sie lernen von den Eltern, bedrohliche Situationen zu meiden, anstatt sich ihnen zu stellen. Auch Eltern, die sehr kritisch mit den Kindern sind oder perfektionistische Ansprüche haben, fördern möglicherweise eine Zwangsstörung beim Nachwuchs.

Was kann man selbst gegen Zwangsstörungen machen?

Zwangsstörung: Tipps – Eine Zwangsstörung alleine – ohne professionelle Hilfe – zu behandeln ist kaum möglich. Bei einer leichten Symptomatik, kann Selbsthilfe Erfolge erzielen, es ist jedoch ratsam, sich mit psychotherapeutischem Fachpersonal auszutauschen.

Exposition: Die Methode der Exposition wird auch in einer Therapie selbst angewendet. Das bedeutet, Betroffene stellen sich Schritt für Schritt ganz bewusst ihren Ängsten. Dadurch, dass Betroffene sich immer und immer wieder in die Situation bringen, ihre Angst zu durchleben, wird irgendwann ein Gewöhnungseffekt erzielt. Zwangsneurotiker:innen lernen so, dass sie ihre Ängste und die damit verbundene Spannung aushalten können, ohne dass etwas Schlimmes passiert. Zudem geht es in der Exposition darum zu verstehen, dass die durch Zwangsgedanken ausgelösten Handlungen vor allem die Zwangsgedanken reduzieren und beruhigen sollen und dass diese Beruhigung auch auf andere Art und Weise geschehen kann. Distanz: Es kann hilfreich sein,bei aufkommenden Zwangsgedanken zu versuchen, sich von den eigenen Gedanken zu distanzieren. Auch das erfordert einiges an Übung, kann aber funktionieren. Du kannst dir vorstellen, dich selbst von oben, also von außen zu betrachten. So kann es dir gelingen, einen distanzierteren Blick auf deine Gefühlswelt zu bekommen. Selbsthilfegruppe: Eine Selbsthilfegruppe eignet sich für Betroffene, um sich mit anderen Betroffenen auszutauschen. Gemeinsam wird an der Bewältigung der Krankheit gearbeitet. Der Austausch mit ebenfalls erkrankten Personen kann dazu beitragen, ein besseres Verständnis und mehr Akzeptanz für die Erkrankung zu bekommen. Zudem erleichtern Selbsthilfegruppen Betroffenen oft den Zugang zu sozialen Kontakten, da es leichter erscheint sich mit Leidensgenoss:innen zu umgeben.

Wie wird kontrollzwang therapiert?

Kontrollzwang: Therapie und Symptome Sie sind hier:

Therapie: Kognitive mit Konfrontationsübungen, mitunter unterstützt durch Medikamente Symptome: Wiederkehrende Kontrollhandlungen wie das Überprüfen von Gegenständen (z.B. Herd, Türen) in Kombination mit Ängsten und innerer Anspannung; Betroffene wissen, das ihr Verhalten irrational ist Ursachen: Zusammenspiel von biologischen (genetischen) Faktoren und Umwelteinflüssen (wie traumatische Kindheit, ungünstige Erziehung) Diagnostik: Aufnahme der Krankengeschichte mithilfe spezieller Fragebögen Prognose: Gute Prognose, wenn eine frühzeitige Behandlung durch einen geschulten Therapeuten erfolgt

Der Kontrollzwang ist eine sehr häufige Form der, Betroffene sind oft viele Stunden des Tages mit der Überprüfung von Herd, Wasserhähnen und Türen beschäftigt. Die zeitraubenden Rituale hindern sie auf Dauer daran, am Leben teilzuhaben und ihre alltäglichen Aufgaben zu bewältigen.

Ein ausgeprägter Kontrollzwang verursacht daher einen erheblichen Leidensdruck. Diese Form der Zwangsstörung bezieht sich auf die Kontrolle von Gegenständen. Ein zwanghaftes Verhalten, das sich auf die Kontrolle über andere Menschen bezieht, weist eher auf eine Persönlichkeitsstörung hin. Bei einer dissozialen Persönlichkeitsstörung beispielsweise besitzen Betroffene wenig Empathie für andere und manipulieren ihre Mitmenschen mitunter.

Das Haus nicht mehr zu verlassen, nicht mehr auf dem Herd zu kochen oder keine Kerzen mehr anzuzünden sind Vermeidungsstrategien, die den Kontrollzwang aufrechterhalten oder sogar verschlimmern. In der Therapie werden deshalb genau solche Strategien aufgedeckt und bearbeitet.

  1. Dabei hilft eine in Kombination mit Medikamenten, wie selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (SSRI).
  2. Von den psychotherapeutischen Verfahren hat sich besonders die kognitive Verhaltenstherapie mit Konfrontationsübungen als effektiv erwiesen.
  3. Die Betroffenen lernen hier, sich ihren Ängsten zu stellen.

Im Falle des Kontrollzwangs bedeutet dies zum Beispiel, das Haus zu verlassen, ohne mehrmals die Türe zu überprüfen. Im Laufe der Therapie lernen Betroffene mithilfe des Therapeuten, sich auf ein normales Maß an Kontrollmaßnahmen zu beschränken, also auf sich selbst zu vertrauen.

  • Denn Menschen mit Kontrollzwang zweifeln immer wieder an sich.
  • Obwohl sie gerade die Tür verschlossen haben, sind sie sich im nächsten Moment bereits unsicher, ob sie auch sicher verriegelt ist.
  • Die Betroffenen üben in der Therapie, dem Drang nach Kontrolle nicht nachzugeben.
  • Mit der Zeit gewinnen sie dabei zunehmend an Sicherheit, und die lässt nach.

Die meisten Menschen kennen­ den unbehaglichen Gedanken nach Verlassen des Hauses, ob sie den Herd oder das Bügeleisen wirklich ausgeschaltet haben. Solche Gedanken haben auch Menschen mit einem Kontrollzwang. Symptomatisch für sie ist, dass sie diese als unerträglich empfinden.

Die Betroffenen befürchten, dass durch ihre Schuld ein schreckliches Unheil eintritt. Um dieses Unheil zu verhindern, überprüfen sie immer und immer wieder beispielsweise die Herdplatte. Oft sagen sie laut zu sich: «Der Herd ist aus». Doch ganz sicher sind sie sich nie. Sobald sie sich vom Herd entfernen, tauchen erneut angstvolle Gedanken auf, und sie müssen den Herd von Neuem überprüfen.

Ähnlich ergeht es ihnen mit Wasserhähnen, Lampen und Türen. Das Haus zu verlassen wird so zu einer Qual. Wenn sie es nach langem Hin und Her aus der Tür geschafft haben und den Schlüssel abziehen, drücken sie noch mehrmals an der Türklinke, um sicher zu sein, dass die Tür wirklich verschlossen ist.

  1. Manche müssen mehrfach umkehren und erneut alles überprüfen, wieder andere wollen ihre Wohnung gar nicht mehr verlassen, weil die Ängste zu stark sind.
  2. Eine häufige Angst von Betroffenen mit Kontrollzwang ist auch, jemanden zu überfahren, ohne es zu bemerken.
  3. Sie fahren daher immer wieder denselben Weg ab, um sich zu versichern, dass kein Mensch durch sie verletzt worden ist.

Menschen mit Kontrollzwang wissen, dass ihr Verhalten irrational ist, sind aber nicht in der Lage, es zu ändern. Die Kontrollhandlungen werden oft bis zur völligen Erschöpfung wiederholt. Wie die übrigen Zwangsstörungen entsteht der Kontrollzwang aus einem Zusammenspiel von biologischen Faktoren und Umwelteinflüssen.

Betroffene haben eine genetische Veranlagung für die Zwangsstörung. Diese allein reicht aber nicht aus, tatsächlich einen Kontrollzwang zu entwickeln. Es müssen dafür noch weitere Faktoren hinzukommen wie traumatische Kindheitserfahrungen oder ein ungünstiger Erziehungsstil der Eltern. Eine wichtige Rolle spielt eine generelle Ängstlichkeit: Ängstliche Menschen tendieren besonders dazu, bedrohliche Gedanken sehr ernst zu nehmen.

Sie wollen um jeden Preis verhindern, dass die Gedanken Wirklichkeit werden. Details zu Ursachen, Diagnose und Behandlung von Zwangsstörungen wie dem Kontrollzwang erfahren Sie im Beitrag, Dort lesen Sie auch mehr über Selbsthilfe bei Zwangserkrankungen.

Welche Medikamente Bei ZwangsstRungen Täglich hundert Mal Händewaschen? Unfähig, auf Fugen im Gehweg zu treten? Alle Stifte, Fenster, Autos zählen müssen? Zwangsstörungen erscheinen kurios, können aber für die Betroffenen extrem belastend sein. Tatsächlich gehören sie zu den häufigeren psychischen Erkrankungen in Deutschland. Lesen Sie hier, woran Sie die Störung erkennen. Welche Medikamente Bei ZwangsstRungen Die Grenzen zwischen Marotte und Zwangsstörung sind fließend. Behandelt werden muss sie nur, wenn sie den Betroffenen belastet oder einschränkt. Typischerweise wissen die Patienten, dass ihre Handlungen oder Gedanken irrational sind – können diese aber dennoch nicht unterdrücken. Welche Medikamente Bei ZwangsstRungen Putz- und Waschzwänge sind besonders verbreitet. Die Betroffenen schrubben täglich ihre Wohnung oder müssen sich nach jedem Kontakt mit nicht desinfizierten Gegenständen die Hände waschen. Oft geschieht das nach einem ganz bestimmten Ritual. Wird es unterbrochen, muss der Patient erneut beginnen. Welche Medikamente Bei ZwangsstRungen Haben Sie das Bedürfnis Dinge, die Sie bereits überprüft haben, immer wieder erneut zu checken? Ist das der Fall, leiden Sie vielleicht unter einem Kontrollzwang. Betroffene überprüfen immer wieder, ob sie den Herd tatsächlich ausgemacht oder die Haustür abgeschlossen haben. Bei manchen ist der Zwang so stark, dass sie ihre Wohnung nicht mehr verlassen können. Welche Medikamente Bei ZwangsstRungen Werden Sie von quälenden Gedanken geplagt, die sie nicht loswerden können? Verfolgt Sie zum Beispiel die Vorstellung, Ihren Lieben könnte etwas zustoßen, und rufen diese dauernd an. Andere haben Angst, selbst jemanden zu verletzen oder sexuell auffällig zu werden. Welche Medikamente Bei ZwangsstRungen Zwanghafte Menschen pressen ihr Leben in ein enges Regelkorsett. Ob Herdputzen oder Bettenmachen – sie verrichten ihre Aufgaben nach einem strengen, selbst auferlegten Schema. Dabei gehen sie extrem penibel vor und kontrollieren das Ergebnis immer wieder. All das kostet viel Zeit. Nimmt das überhand, liegt vermutlich eine Zwangsstörung vor. Welche Medikamente Bei ZwangsstRungen Menschen mit Ordnungszwang haben einen zwanghaften Wunsch nach Gleichförmigkeit und Symmetrie. So müssen bei manchen Betroffenen die Stifte auf dem Schreibtisch exakt parallel angeordnet sein, die Kleidung farblich sortiert und zu exakt derselben Größe gefaltet werden oder Lebensmittel nach einem bestimmten System weggeräumt werden. Welche Medikamente Bei ZwangsstRungen Zwangsstörungen lassen sich mithilfe einer Kognitiven Verhaltenstherapie behandeln. Im Rahmen einer sogenannten Exposition setzt sich der Betroffene einer zwangsauslösenden Situation aus, ohne sie durch die Zwangshandlung zu durchbrechen. Die Erfahrung, dass Unruhe und Angst irgendwann wieder von alleine verblassen, ist ein entscheidendes Erlebnis, das hilft, den Zwang zu überwinden. Je früher die Behandlung erfolgt, desto besser sind die Erfolgschancen.

Ein Kontrollzwang lässt sich aus eigener Kraft nur schwer besiegen. Betroffene sollten sich daher professionelle Hilfe suchen, und zwar möglichst früh. Denn je länger der Kontrollzwang besteht, desto schwieriger wird es, ihn zu bewältigen. Mit professioneller Hilfe stehen die Chancen aber gut, dass sich die Symptome des Kontrollzwangs deutlich bessern.

  1. Wissenschaftliche Standards: Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft. Dr. med.
  2. Nina Buschek, Christiane Fux ICD-Codes sind international gültige Verschlüsselungen für medizinische Diagnosen.
  3. Sie finden sich z.B.

in Arztbriefen oder auf Arbeitsunfähigkeits­bescheinigungen.

Blanz, B. et al.: Psychische Störungen im Kindes- und Jugendalter: Ein entwicklungspsychopathologisches Lehrbuch. Schattauer Verlag, 1. Auflage, 2005Goodman, R. & Scott, S.: Kinder- und Jugendpsychiatrie. Schattauer Verlag, 3. Auflage 2016Margraf, J. & Schneider, S.: Lehrbuch der Verhaltenstherapie, Band 2. Springer-Verlag, 4. Auflage, 2018Neurologen und Psychiater im Netz: Persönlichkeitsstörungen – Krankheitsbilder, unter: www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org (Abruf: 22.04.2022)Pschyrembel Online: Kontrollzwang, unter: www.pschyrembel.de (Abruf: 22.04.2022)

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Was ist eine kognitiv behaviorale Therapie?

Die kognitive Verhaltenstherapie kommt z.B. bei Depressionen oder Angststörungen zum Einsatz. Mit dieser Therapie kann es gelingen, krankmachende Denkweisen und verzerrte Wahrnehmungen zu erkennen, zu überprüfen und zu ändern.

Wie wirken Antidepressiva bei Zwangsstörungen?

Medikation – Bei den Medikamenten, die zur Behandlung der Zwangsstörung eingesetzt werden, handelt es sich in der Regel um Antidepressiva, in der Form von selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (SSRI). Diese können helfen, die Symptome zu reduzieren, indem sie das Gleichgewicht der chemischen Stoffe im Gehirn verändern.

Bei einigen Patienten kann es mehrere Wochen dauern, bis die Behandlung Wirkung zeigt. Bei anderen Personen tritt die Wirkung jedoch viel schneller ein. Menschen, die SSRI einnehmen, dürfen diese Behandlung nur nach Rücksprache mit ihrem Arzt absetzen, da bei manchen Menschen beim Absetzen Nebenwirkungen auftreten können.

Es gibt mehrere verschiedene SSRIs, Menschen, die auf ein Medikament nicht ansprechen, sprechen möglicherweise auf ein anderes an. Der Arzt hilft dabei, das richtige Medikament für jeden Einzelnen zu finden. Bei manchen Menschen sind SSRIs nicht wirksam.