Medikamente – wann und welche? · Wann sind Medikamente notwendig? Bevor die Frage nach dem richtigen Medikament geklärt werden kann, stellt sich die Frage, wann überhaupt Medikamente notwendig sind? Zunächst einmal sind Medikamente natürlich nur dann notwendig, wenn tatsächlich auch eine Osteoporose besteht.
- Bereits diese Frage ist nicht immer so ganz leicht zu beantworten.
- Hier kommt es ja auch darauf an, ob es sich um eine sog.
- Präklinische Osteoporose handelt, die nur aufgrund einer Knochendichtemessung festgestellt wurde, oder um eine manifeste Osteoporose mit bereits vorhandenen osteoporotischen Knochenbrüchen, wie im Punkt „ Einteilung der Osteoporose » ausführlich diskutiert wurde.
Eine manifeste Osteoporose ist nahezu immer behandlungsbedürftig. Bei einer präklinischen Osteoporose richtet sich die Behandlungsbedürftigkeit u.a. nach klinischen Beschwerden, Art und Zahl der vorhandenen Risikofaktoren und erst zuletzt nach dem Ergebnis einer Knochendichtemessung, wobei hier auch die Art der verwendeten Methode eine wichtige Rolle spielt.
- Eine mittels DXA, QCT oder pQCT gemessene niedrige Knochendichte hat einen anderen Stellenwert, als z.B.
- Die Diagnose eines erhöhten Knochenbruchrisikos, gemessen mittels Ultraschall,
- Eine niedrige Knochendichte unter einer Behandlung mit Kortison ist wiederum wesentlich schwerwiegender (bezüglich des weiteren Knochenbruchrisikos) einzuschätzen, als beispielsweise eine niedrige Knochendichte mittels DXA bei einer schlanken, großen Patientin ohne weitere Risikofaktoren,
Während im letzten Fall meist eine Prävention mit Calcium und Vitamin D ausreicht, besteht unter einer höher dosierten Kortisonbehandlung bei gleicher Knochendichte viel eher eine Behandlungsbedürftigkeit. Auch die zugrundeliegende Dynamik des Knochenstoffwechsels spielt eine wichtige Rolle bei der Feststellung der Behandlungsbedürftigkeit.
Bei einer niedrigen Knochendichte und Vorliegen einer sog. High-turnover-Stoffwechselsituation mit erhöhter Knochenabbaurate ist ebenfalls eine dringendere Behandlungsindikation gegeben, als im Fall einer stabilen Knochensituation ohne Vorliegen einer erhöhten Knochenabbaurate. Diese Frage kann aber nur mittels einer zweiten Knochendichtemessung oder (eingeschränkt) mit einer Laboruntersuchung (Knochenabbaumarker) geklärt werden, so dass sich hier möglicherweise zunächst eine abwartende Haltung anbietet.
Die Beantwortung der Frage, wann Medikamente notwendig sind, ist also keinesfalls so einfach, wie es manchmal dargestellt wird! · Medikamentenauswahl Erst wenn die Frage nach der Behandlungsbedürftigkeit positiv entschieden ist, geht es an die Auswahl des richtigen Medikamentes.
Und hier müssen neben den individuellen Gegebenheiten des jeweiligen Patienten vor allem noch zwei entscheidende Kriterien berücksichtigt werden: nämlich erstens, ob tatsächlich ausreichende Beweise bezüglich der Wirksamkeit des jeweiligen Medikamentes für das erwünschte Behandlungsziel bestehen (sog.
Evidence based Medicine ) und zweitens, ob das jeweilige Arzneimittel überhaupt eine Zulassung für den zu behandelnden Patienten besitzt oder ob diesbezüglich Einschränkungen der Zulassung bestehen. · Zulassungskriterien Die meisten Medikamente wie z.B.
Alendronat (Fosamax®), Risedronat (Actonel®), Raloxifen (Evista®), Etidronat (Didronel-Kit®, Etidronat Jenapharm®) oder Calcitonin Nasenspray besitzen derzeit nur die Zulassung zur Behandlung der postmenopausalen Osteoporose, also zur Behandlung der Osteoporose bei der Frau nach den Wechseljahren (hier ist in der Regel auch die sog.
Altersosteoporose eingeschlossen). Werden diese Medikamente bei jüngeren Frauen eingesetzt, besteht dafür offiziell keine Rechtfertigung. In Ermangelung von Medikamenten, die zur Behandlung der Osteoporose bei der jüngeren Frau zugelassen sind, bleibt dem Arzt in diesen Fällen aber oft gar keine andere Wahl, als dennoch eines dieser Medikamente einzusetzen.
- Dann sollte die Patientin allerdings immer entsprechend aufgeklärt werden bzw.
- Muss diese auch ihr Einverständnis geben.
- Juristisch bleibt dies trotzdem immer etwas heikel, vor allem wenn tatsächlich eine unerwünschte Nebenwirkung auftreten sollte, da es dann zu Regreßansprüchen kommen könnte.
- Für die Behandlung der durch Kortisoneinnahme bedingten Osteoporose, der sog.
glukokortikoidbedingten Osteoporose, ist bisher nur Actonel®, Didronel® (bzw. Didronel-Kit®) und Etidronat Jenapharm® zugelassen. Zur Behandlung der Osteoporose beim Mann verbleiben bei Einhaltung dieser Richtlinien neben dem Alendronat (Fosamax®) eigentlich nur die Fluoride sowie einige Testosteron-Präparate.
Da mittlerweile für viele der genannten Medikamente Studien an verschiedensten Patientengruppen und Osteoporoseformen (wie z.B. der glukokortikoidbedingten Osteoporose) durchgeführt werden, dürften sich auch die Zulassungskriterien in der nächsten Zeit entsprechend ändern. · „Evidence based Medicine» „Evidence based medicine» bedeutet wörtlich übersetzt in etwa „auf Beweiskraft gegründete Medizin».
Um überhaupt eine Zulassung zu bekommen, werden heute strenge Anforderungen an den wissenschaftlichen Nachweis der Wirksamkeit eines neuen Medikamentes geknüpft. Diese sind nur durch aufwendige klinische Studien an einer großen Zahl von Patienten zu erfüllen.
- In der Regel handelt es sich dabei um sog.
- Randomisierte, placebokontrollierte Doppelblindstudien».
- Dies heißt, dass die Wirkung des neuen Wirkstoffes an einer Patientengruppe im Vergleich zu einer anderen Patientengruppe getestet wird, die ein gleich aussehendes, jedoch unwirksames „Placebo», erhält.
Randomisiert besagt in diesem Zusammenhang, dass die Zuordnung, ob ein Patient das tatsächliche Medikament oder das Placebo erhält, rein zufällig geschieht und mit „Doppelblindstudie» ist gemeint, dass weder der Arzt, der die Patienten in der Studie betreut, noch der Patient selbst weiß, ob dieser das Medikament oder ein Placebo erhält.
- Gerade die Studien, die zur Zulassung neuerer Medikamente wie Alendronat, Risedronat, Raloxifen, Calcitonin Nasenspray oder Teriparatide führten, setzten bezüglich der Patientenanzahl und der untersuchten Variablen völlig neue Maßstäbe.
- In den neuen Leitlinien zur Osteoporose, erstellt vom Deutschen Dachverband für Osteologie, werden die einzelnen Medikamente je nach Typ und Qualität der durchgeführten Studien bezüglich ihres sog.
„Evidenz-Grades» bewertet und in vier Klassen von 1 (höchste Qualität) bis 4 (niedrigste Qualität) eingeteilt. Aufgrund dieser Einteilung wird dann ein Empfehlungsgrad ausgesprochen, der von A (höchste Empfehlungsstufe) bis D (niedrigste Empfehlungsstufe) reicht.
Genauere Informationen über die neuen Leitlinienempfehlungen finden Sie unter www.bergmannsheil.de (Leitlinien Osteoporose). Offiziell zugelassen zur Behandlung der Osteoporose und zugleich mit der höchsten Empfehlungsstufe A bewertet sind derzeit nur die modernen Aminobisphosphonate Alendronat (Fosamax®) und Risedronat (Actonel®) sowie das Raloxifen (Evista®) und die Kombination Calcium und Vitamin D.
Alle übrigen Medikamente sind nur mit dem Empfehlungsgrad B oder C bewertet (siehe auch Prof. Minne, Klinik der Fürstenhof, Bad Pyrmont, www.minne.de ). · Allgemeine Kriterien Hierunter fallen die unterschiedlichen individuellen Gegebenheiten bei dem jeweiligen Patienten, also ob es sich um eine präklinische oder um eine manifeste Osteoporose handelt, welcher Art sind die Beschwerden, wie ist das Alter und was sind überhaupt die Behandlungsziele.
Da eines der wichtigsten Behandlungsziele natürlich die Vermeidung von Knochenbrüchen bzw. die Senkung des Knochenbruchrisikos ist, spielt hier auch das Alter eine wichtige Rolle. Auf der folgenden Abbildung ist die Häufigkeit der beiden wichtigsten osteoporotischen Knochenbrüche, nämlich Wirbelbrüche und Oberschenkelhalsbrüche, in verschiedenen Altersgruppen pro 100.000 Frauen pro Jahr dargestellt.
Hierauf erkennt man anschaulich, dass der Wirbelbruch in der Regel schon sehr viel früher auftritt als z.B. der Oberschenkelhalsbruch. Da die Studien für die einzelnen Medikamente unterschiedliche Wirkungen bezüglich der Senkung des Knochenbruchrisikos an den Wirbelkörpern oder am Oberschenkelhals ergeben haben, sollte sich die Auswahl des geeignetsten Medikamentes u.a. auch daran orientieren.
- So ist z.B.
- Die Senkung des Knochenbruchrisikos für die Wirbelkörper für die drei Medikamente mit dem Empfehlungsgrad A, also Alendronat, Risedronat und Raloxifen, weitgehend identisch.
- Daher sollten diese drei Medikamente in der Altersgruppe bis ca.65 Jahre ebenfalls nahezu gleichwertig sein, weil ja das Risiko für einen Oberschenkelhalsbruch erst jenseits des 65.
Lebensjahres deutlich anzusteigen beginnt. Da aber Raloxifen (Evista®) über einige zusätzliche positive Nebeneffekte wie z.B. Reduktion des Risikos für Brustkrebs oder Senkung der Blutfettspiegel verfügt, wäre z.B. aus diesen Gründen diesem Medikament in der Altersgruppe bis 65 Jahre der Vorzug zu geben.
- Eine signifikante Absenkung des Risikos für einen Oberschenkelhalsbruch ist bisher nur für die Aminobisphosphonate Alendronat (Fosamax®) und Risedronat (Actonel®) nachgewiesen.
- Mit steigendem Risiko für einen Oberschenkelhalsbruch sollten also eher diese beiden Medikamenten zum Einsatz kommen, d.h.
- Bei Patientinnen ab dem 65.
Lebensjahr wäre zunehmend ein Aminobisphosphonat als das Mittel der Wahl anzusehen. Allerdings ist dabei zu berücksichtigen, dass es sich beim Oberschenkelhalsbruch in erster Linie um einen sog. traumatischen Knochenbruch handelt, im Gegensatz zum Wirbeleinbruch, der bei der Osteoporose oft spontan, also ohne Trauma auftritt.
Da die in der MORE-Studie mit Raloxifen behandelten Frauen im Durchschnitt jünger waren als die in den Studien mit Alendronat und Risedronat behandelten Frauen, ist die Tatsache, dass für Raloxifen keine Reduktion des Bruchrisikos am Oberschenkelhals nachgewiesen wurde, nicht automatisch gleichzusetzen mit der Tatsache, dass das Oberschenkelhalsbruchrisiko mit Raloxifen nicht beeinflusst wird.
Natürlich sind diese Überlegungen nur als allgemeine Hinweise zu verstehen und es sollte keinesfalls schematisch, z.B. nur nach dem Alter, behandelt werden. Trotzdem würde ich gemäß diesen Fakten z.B. eine Frau mit erhöhtem Brustkrebsrisiko eher mit Raloxifen (Evista®) behandeln und eine ältere Osteoporosepatientin, deren Mutter oder Großmutter schon einen Oberschenkelhalsbruch hatten, bevorzugt mit einem Aminobisphosphonat wie Alendronat (Fosamax®) oder Risedronat (Actonel®), alle drei Medikamente natürlich immer in Kombination mit Calcium und Vitamin D!
Welches ist das beste Mittel gegen Osteoporose?
Spezielle Osteoporose-Medikamente – Wann zusätzliche Medikamente notwendig sind, ist eine nicht immer einfache ärztliche Entscheidung. Eindeutig ist die Situation bei Auftreten eines osteoporotischen Knochenbruchs: Hier wird zusätzlich zur Basistherapie ein Mittel aus der Gruppe der Bisphosphonate verordnet.
- Bisphosphonate hemmen den Knochenabbau und sind nachgewiesenermaßen wirksam zur Verhinderung weiterer Knochenbrüche.
- Wegen guter Studienergebnisse und des einfachen Therapieschemas werden Alendronat und Risedronat bevorzugt.
- Bestehen noch keine Osteoporose-bedingten Knochenbrüche, wird die Ärztin bzw.
der Arzt das individuelle Risiko ermitteln und bei hohem Risiko für das Voranschreiten der Osteoporose zusätzlich ein Bisphosphonat verordnen. Weitere Mittel, die bei Gegenanzeigen, Unverträglichkeit oder Unwirksamkeit der Bisphosphonate zur Verfügung stehen sind:
Denosumab : Denosumab ist ein Biologikum und hemmt sehr gut den Knochenabbau. Es muss zwei Mal pro Jahr unter die Haut (subkutan) gespritzt werden. Sowohl bei Bisphosphonaten als auch bei Denosumab besteht eine erhöhte Gefahr für Kiefernekrosen. Denosumab darf daher nicht gegeben werden, wenn eine Operation im Mundbereich geplant ist oder nicht verheilte Schäden nach einer solchen Operation bestehen. Vor der Therapie ist daher eine Zahnsanierung wichtig, während der Therapie eine gute Mundhygiene und regelmäßige zahnärztliche Kontrollen. Romosozumab : Romosozumab ist ebenfalls ein Biologikum und weist eine doppelte Wirkung am Knochen auf. Einerseits wird, wie bei den Bisphosphonaten und Denosumab, der Knochenabbau gehemmt. Andererseits regt Romosozumab die Bildung neuer Knochensubstanz an. Da es sich bei Romosozumab um das jüngste in Deutschland zugelassene Mittel zur Behandlung der Osteoporose handelt, liegen zu diesem Medikament noch keine Langzeiterfahrungen vor. In Fachkreisen bestehen Sicherheitsbedenken bezüglich der Anwendung von Romosozumab bei Patientinnen und Patienten mit Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems. Romosozumab darf daher nicht bei Herzinfarkt oder Schlaganfall in der Vorgeschichte angewendet werden. Östrogene : Unter bestimmten Umständen wird eine Therapie mit Östrogenen bei Frauen nach den Wechseljahren mit hohem Frakturisiko empfohlen. Östrogene sind nur bei Unverträglichkeit oder Gegenanzeigen gegenüber den anderen genannten Osteoporose-Medikamenten unter sorgfältiger individueller Abwägung von Nutzen und Risiken einzusetzen. Erforderlich ist immer eine Zusatzbehandlung mit einem Gestagen. Dies gilt aber nur, solange die Frau noch ihre Gebärmutter hat. Raloxifen : Bei Frauen während und nach den Wechseljahren kann Raloxifen eingesetzt werden. Raloxifen ahmt als selektiver Estrogen-Rezeptor-Modulator (= SERM) die Wirkung des weiblichen Geschlechtshormons Östrogen am Knochen nach und stimuliert dadurch den Knochenaufbau. Teriparatid : Bei Teriparatid handelt es sich um ein künstlich hergestelltes Parathormon. Parathormon ist ein körpereigener Botenstoff, der bei einmal täglicher Injektion in das Unterhautfettgewebe die Knochenneubildung stimuliert. Teriparatid ist ein Reservemedikament bei schweren Osteoporosefällen.
Alle oben aufgeführten Medikamente werden einzeln zu Vitamin D und Kalzium gegeben. Deren Kombination, wie zum Beispiel Raloxifen plus Bisphosphonate zusätzlich zur Basistherapie, ist Gegenstand klinischer Studien. Weil die Osteoporose durch die Medikamente nicht geheilt, sondern nur das Voranschreiten gebremst wird, ist eine lebenslange Basistherapie erforderlich.
Kann man die Knochendichte wieder aufbauen?
4 min merken gemerkt Artikel drucken Egal ob Alt oder Jung – Bewegung im Freien unterstützt in jeder Altersklasse bei der Osteoporose-Prävention. Besonders in der kalten Jahreszeit gilt es daher, auf ausreichend Sonnenexposition zu achten. | Bild: perevalovalexey / AdobeStock Osteoporose-Prävention beginnt schon im Kindesalter.
Denn in jungen Jahren werden die Grundlagen für stabile Knochen gelegt. Aber auch in gehobenem Alter lässt sich die eigene Knochenqualität verbessern. Wie das gelingt, veraten Experten des DGOU. „Der Körper erneuert die Knochen lebenslang, um den Knochenapparat stabil zu halten», erklärt die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU).
Die Fachgesellschaft hat die wichtigsten „Knochenstarkmacher» für die unterschiedlichen Lebensabschnitte zusammengetragen. Übergreifend gelte es, für Bewegung, calciumreiche Ernährung und Aufenthalt im Freien zu sorgen, „Knochenräuber» wie Nikotin und Alkohol dagegen zu meiden.
Was kann ich selbst tun bei Osteoporose?
Therapie: Medikamente – Osteoporose-Patienten erhalten spezifische Medikamente in Kombination mit Kalzium und Vitamin D. Vitamin D regelt den Kalzium- und Phosphathaushalt und ist für einen stabilen Knochenaufbau mitverantwortlich. Der Körper bildet es normalerweise mit Hilfe von UV-Strahlen in der Haut.
- Der Knochen braucht das Hormon, um Kalzium einzubauen.
- Alzium ist der wichtigste Baustein der Knochensubstanz.
- Ansonsten unterscheiden Ärzte zwischen Präparaten, die den weiteren Knochenabbau hemmen und solchen, die den Knochenaufbau fördern.
- Den Knochenabbau hemmende Präparate Die meisten Substanzen hemmen den Knochenabbau.
Gängige Basistherapie sind sogenannte Bisphosphonate. Darin enthaltene Wirkstoffe hemmen die Knochenfresszellen. Der poröse Knochen stabilisiert sich, die Gefahr für Knochenbrüche sinkt. Bisphosphonate können Knochennekrosen auslösen, speziell der Kieferknochen ist gefährdet.
Es gibt die Präparate als Tabletten oder Injektion. Seit 2010 ist das Medikament Denosumab zugelassen. Der biotechnologisch hergestellte Antikörper bindet und inaktiviert einen Botenstoff, der den Knochenabbau fördert. Im Ergebnis bremst er den Knochenabbau. Den Knochenaufbau unterstützende Präparate Der einzig verfügbare Wirkstoff, der den Knochenaufbau stimuliert, ist Teriparatid.
Diese Variante des menschlichen Nebenschilddrüsenhormons ist sehr teuer. Teriparatid darf daher erst eingesetzt werden, wenn die anderen Arzneimittel erfolglos geblieben sind.
Welche Vitamine sind bei Osteoporose wichtig?
Nicht umsonst gehören Vitamin D und Kalzium zur Basistherapie bei Osteoporose: Vitamin D sorgt unter anderem dafür, dass die Aufnahme des Kalziums aus dem Darm stattfindet und der Einbau von Kalzium in den Knochen gefördert wird. Somit sind Kalzium und Vitamin D gemeinsam für stabile und gesunde Knochen verantwortlich.
Welche Medikamente schaden der Knochendichte?
Vor allem eine Antihormontherapie mittels GnRH-Analoga, Aromatasehemmern, Östrogenantagonisten wie Tamoxifen und Antiandrogenen kann zu einer schweren Osteoporose führen.
Welche Osteoporose Spritzen gibt es?
Seit Herbst 2007 gibt es neben der vierteljährlichen intravenöse Gabe von Bonviva 3 mg (Ibandronat), die Möglichkeit einmal jährlich Aclasta 5 mg (Zoledronat) zu infundieren. Zoledronsäure gehört zu den Bisphosphonaten und ist seit Jahren zur Behandlung des Morbus Paget und von Knochenmetastasen im Einsatz.
In der weltweit angelegten HORIZON-Studie konnte die Wirksamkeit auch bei postmenopausaler Osteoporose gezeigt werden. Die einmal jährliche Gabe von 5 mg Zoledronsäure ist zur Behandlung der Osteoporose ausreichend. Der Wirkstoff wird zu 100% vom Körper aufgenommen. Die Zoledronsäure hat eine sehr hohe Bindungsfähigkeit an den Knochen und bewirkt dort die Hemmung der knochenabbauenden Zellen (Osteoklasten).
Die Knochenmineraldichte wird messbar erhöht und das Knochenbruchrisiko gesenkt. Vor allem Patientinnen mit Magen/Darmproblemen profitieren gegenüber der wöchentlichen (Alendronat oder Risedronat) oder monatlichen (Ibandronat) Tabletteneinnahme von der parenteralen Gabe.
- Auch für Patientinnen, die zahlreiche Medikamente einnehmen müssen, stellt die intravenöse Gabe einen Vorteil dar.
- Die Verträglichkeit von Aclasta 5 mg ist als gut einzustufen.
- Gelegentlich treten -vornehmlich nach der ersten Infusion- Nebenwirkungen wie Fieber, Muskel- und Knochenschmerzen und grippeähnliche Symptome auf, die sich mit Gabe von Schmerzmitteln oder fiebersenkenden Mitteln in der Regel gut behandeln lassen und nach wenigen Tagen abklingen.
Vor der Gabe von Aclasta müssen die Nierenfunktion und der Calciumspiegel im Blut überprüft werden. Vor der Infusion sollte schon einige Wochen die Basistherapie mit Calcium und Vitamin D3 durchgeführt worden sein, sowie am Tag der Infusion reichlich Flüssigkeit getrunken werden.
Die Basistherapie mit Calcium und Vitamin D3 sollte fortgeführt werden. Die Endokrinologische Gemeinschaftspraxis war als Studienzentrum an der HORIZON-Studie beteiligt und verfügt durch die Behandlung einer großen Zahl von PatientInnen mit Osteoporose über eine mehrjährige Erfahrung mit der intravenösen Therapie.
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Kann man Osteoporose ohne Medikamente stoppen?
Was hilft bei Osteoporose? Das können Sie zum Erhalt der Knochenmasse tun – Eine gesunde Ernährung und viel Bewegung sind nur eine kleine Auswahl von nicht-medikamentösen Maßnahmen, die Sie in Ihrem Vorgehen gegen Osteoporose sehr gut unterstützen. So werden die Knochen mit wichtigen Nährstoffen versorgt, die für deren Aufbau und Stabilität wichtig sind.
reich an Mineralstoffen (vor allem Kalzium und Magnesium), Vitaminen (zum Beispiel Vitamin A, C und D) und Spurenelementen (zum Beispiel Fluor und Zink) ist.
Unverzichtbar für die Knochengesundheit ist Kalzium. Das knochenaufbauende Mineral kommt vor allem in Milch und Milchprodukten vor (Hartkäse enthält besonders viel Kalzium). Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) rät, täglich Milch sowie Milchprodukte zu konsumieren ( Hinweis: Der folgende Link führt zum Internetauftritt der DGE, auf deren Inhalte wir keinen Einfluss haben und für die wir auch keine Verantwortung übernehmen können.
Welcher Sport erhöht Knochendichte?
Krafttraining ist die effektivste Methode zur Verbesserung der Knochendichte, sowohl am Oberschenkel als auch an der LWS. Jogging bringt etwas am OS, aber nur bei Männern, jedoch nichts an der LWS. Spielsportarten bewirken mehr als Jogging, und zwar für den OS und die LWS.
Wie lange kann man mit Osteoporose leben?
Wie ist die Lebenserwartung bei Osteoporose? – An sich mindert Osteoporose nicht die Lebenserwartung der Betroffenen. Mit einer konsequent behandelten Osteoporose können Patienten gut leben, weil sie so den Knochenabbau verlangsamen. Meist sind es die Folgen einer Osteoporose, die möglicherweise die Lebenserwartung senken: Osteoporose erhöht das Bruchrisiko der Knochen.