Folgende Wirkstoffe:
- Diazepam.
- Chlordiazepoxid.
- Alprazolam.
- Bromazepam.
- Fludiazepam.
- Lorazepam.
- Medazepam.
- Oxazepam.
Weitere Einträge
Welche Medikamente sind alles Benzodiazepine?
Tabelle 1: Benzodiazepine unter internationaler Kontrolle
Name | Wirkungsdauer | Bekanntester Handelsname |
---|---|---|
Anxiolytika | ||
Alprazolam | Kurz | Xanax ® |
Bromazepam | Lang | Lexotan® |
Camazepam | Albego® |
Welche Benzodiazepine werden am häufigsten verschrieben?
Warum machen Benzodiazepine abhängig? – So unterstützend der Wirkmechanismus von Benzodiazepinen bei der Behandlung von Schlaf- und Angststörungen einerseits ist, so gefährlich ist er andererseits. Schließlich verursacht genau diese spezifische Wirkung eine schnelle körperliche Gewöhnung und kann die Befindlichkeit der Patienten derart positiv beeinflussen, dass diese nicht mehr auf das Arzneimittel verzichten möchten.
Welche sind die besten Benzodiazepine?
Schnelle Hilfe bei katatoner Schizophrenie – Katatone Symptome sind im Verlauf schizophrener Erkrankungen häufig (etwa 30 bis 40 Prozent) und können das klinische Bild sogar dominieren (21). Man unterscheidet zwei entgegengesetzte, manchmal im schnellen Wechsel auftretende Formen:
katatoner Sperrungszustand mit Hemmung der Motorik, Stupor und Rigidität, sowie katatoner Erregungszustand mit psychomotorischer Bewegung (Bewegungssturm).
Mittel der Wahl sind neben der Elektrokrampftherapie insbesondere Benzodiazepine (22). Als besonders gut wirksam in dieser Indikation haben sich Lorazepam und Diazepam erwiesen. Bei Stupor (Starrezustand bei vollem Bewusstsein) und Mutismus (Stummheit, psychogen bedingt) oder starker psychomotorischer Hemmung (katatoniformen Zuständen) ist Lorazepam zunächst in einmaliger Dosis von 2 bis 2,5 mg indiziert (auch als langsame intravenöse Gabe möglich).
- Lorazepam ist zur Sedierung vor und nach Operationen zugelassen.
- Midazolam wird wegen der guten Steuerbarkeit (kurze Halbwertszeit) häufig auf der Intensivstation zur Analgosedierung und Sedierung verwendet.
- Zusätzlich kommt es zur Anästhesie-Einleitung, als Prämedikation zur Narkose und als sedierende Substanz bei der Kombinationsnarkose zum Einsatz.
Diazepam ist zugelassen als Prämedikation bei operativen oder diagnostischen Eingriffen.
Welche Benzos werden verschrieben?
Allgemein – Xanax ist genau genommen ein starkes, verschreibungspflichtiges (!) Medikament, das zu der Gruppe der Benzodiazepine (auch Benzos genannt) gehört. Benzodiazepine: Benzodiazepine sind verschreibungspflichtige Medikamente, die als Schlaf- oder Beruhigungsmittel verwendet werden.
Sie werden aufgrund ihrer entspannenden Wirkung auch als Tranquilizer (engl. to tranquillize = beruhigen) bezeichnet und bei schweren Angstzuständen, Schlafstörungen, Muskelverspannungen, Epilepsien, Panikzuständen und ähnlichen Erkrankungen sowie bei körperlichen Entzugsbehandlungen eingesetzt. Beispiele dafür sind Alprazolam (Xanor®/Xanax®), Diazepam (Valium® Gewalcam®, Psychopax® ) oder Flunitrazepam (Rohypnol®, Somnubene®).
Grundsätzlich wird Xanax bei Angstneurosen, Depression oder Panikstörungen verschrieben und als Schlaf- oder Beruhigungsmittel eingesetzt. Allerdings nur für einen kurzen Zeitraum, da es innerhalb weniger Wochen zu einer psychischen und physischen Abhängigkeit führen kann.
Welche Droge enthält Benzodiazepine?
Substanz – Benzodiazepine wird eine Gruppe von Wirkstoffen genannt, die als angstlösende, zentral muskelrelaxierende, sedierend und hypnotisch wirkende Arzneistoffe zur in der Regel kurzzeitigen Behandlung u.a. von Schlafstörungen, Angst- und Unruhezuständen, Grübelneigung, Verkrampfungen und epileptischen Anfällen eingesetzt werden.
Diese Wirkstoffgruppe gehört zu den so genannten Tranquilizern. Zu den am häufigsten in der illegalen Drogenszene konsumierten Substanzen gehören Diazepam (z.B. Valium ® ), Flunitrazepam (z.B. Rohhypnol ®, Fluninoc ® ), Oxazepam, Bromazepam und Temazepam. Benzodiazepine sind mindestens verschreibungspflichtig.
Die meisten Benzodiazepine sind in die Anlage III (verkehrsfähige und verschreibungsfähige Betäubungsmittel) des BtMG aufgenommen worden. Der Gesetzgeber hat hierbei Höchstmengen pro abgeteilter Form und/oder Höchstmengen pro Packung festgelegt, unterhalb derer die Betäubungsmittel-Verschreibungs-Verordnung nicht gilt.
Ist Tavor ein Benzo?
Was ist Tavor ® ? – Tavor ® ist ein Arzneimittel aus der Gruppe der Benzodiazepine, die anxiolytisch, sedierend, antikonvulsiv und hypnotisch wirken können. Es handelt sich um eines der deutschlandweit am häufigsten verschriebenen Beruhigungsmittel und beinhaltet den Wirkstoff Lorazepam, der zu den bekanntesten Benzodiazepinen gehört.
Welche Benzodiazepine zum Schlafen?
Auld F, Maschauer EL, Morrison I et al. Evidence for the efficacy of melatonin in the treatment of primary adult sleep disorders, Sleep Med Rev 2017; 34: 10-22. Canham SL, Rubinstein RL. Experiences of sleep and benzodiazepine use among older women, J Women Aging 2015; 27(2): 123-139.
- Cheung JM, Bartlett DJ, Armour CL et al.
- People with insomnia: experiences with sedative hypnotics and risk perception,
- Health Expect 2016; 19(4): 935-947.
- Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM).
- Insomnie bei Erwachsenen,
- DEGAM-Anwenderversion zur S3-Leitlinie „Nicht erholsamer Schlaf/Schlafstörungen».
AWMF-Register-Nr.063-003.2017. Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS). Die Sucht und ihre Stoffe, Eine Informationsreihe über die gebräuchlichsten Drogen und Suchtsubstanzen. Benzodiazepine und Z-Drugs (Beruhigungs- und Schlafmittel).2021. Everitt H, Baldwin DS, Stuart B et al.
Antidepressants for insomnia in adults, Cochrane Database Syst Rev 2018; (5): CD010753. Liu Y, Xu X, Dong M et al. Treatment of insomnia with tricyclic antidepressants: a meta-analysis of polysomnographic randomized controlled trials, Sleep Med 2017; 34: 126-133. Riemann D, Baum A, Cohrs S et al. S3-Leitlinie Nicht erholsamer Schlaf/Schlafstörungen,
Kapitel „Insomnie bei Erwachsenen» (AWMF-Registernummer 063-003), Update 2016. Somnologie 2017; 21(2): 2-44. Rios P, Cardoso R, Morra D et al. Comparative effectiveness and safety of pharmacological and non-pharmacological interventions for insomnia: an overview of reviews,
Syst Rev 2019; 8(1): 281. Schwabe U, Ludwig WD. Arzneiverordnungs-Report 2020. Berlin: Springer; 2020. IQWiG-Gesundheitsinformationen sollen helfen, Vor- und Nachteile wichtiger Behandlungsmöglichkeiten und Angebote der Gesundheitsversorgung zu verstehen. Ob eine der von uns beschriebenen Möglichkeiten im Einzelfall tatsächlich sinnvoll ist, kann im Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt geklärt werden.
Gesundheitsinformation.de kann das Gespräch mit Fachleuten unterstützen, aber nicht ersetzen. Wir bieten keine individuelle Beratung. Unsere Informationen beruhen auf den Ergebnissen hochwertiger Studien. Sie sind von einem Team aus Medizin, Wissenschaft und Redaktion erstellt und von Expertinnen und Experten außerhalb des IQWiG begutachtet.
Welches Benzodiazepin am besten gegen Angst?
«ANGST ESSEN SEELE AUF» –MEDIKAMENTE GEGEN ANGSTZUSTÄNDE UND PANIKATTACKEN Unter Angst kann eine unangepaßte Gemütsreaktion, die der Bedrohung nicht angemessen ist, verstanden werden. Jeder Angstzustand ist mit Ausdrucksphänomenen der Mimik und Gestik sowie mit adrenergen Symptomen verbunden.
- Oft besteht ein Circulus vitiosus zwischen den vegetativen Störungen und der Angst.
- Furcht soll sich von Angst dadurch unterscheiden, daß sie objektbezogen und der Größe der drohenden Gefahr angepaßt ist, so daß die Betroffenen der Bedrohung durch sinnvolles Handeln begegnen können.
- Subjektiv wird Angst jedoch ähnlich wie Furcht empfunden.
Unser Leben ist vielfach angstgeprägt. Realangst, das Gefühl einer unbestimmten oder inhaltslosen Bedrohung kann jeder Mensch bei äußeren Belastungssituationen oder schweren Erkrankungen erleben. Behandlungsbedürftig wird diese «normale Angst» erst, wenn sie als unerträglich empfunden wird oder unverhältnismäßig lange anhält.
Jährlich sollen in den USA 5% der Bevölkerung (= 12 Millionen Menschen) Angst als so unerträglich erleben, daß sie sich in Behandlung begeben.1 Praktische Ratschläge für die Behandlung von Angstzuständen und seelischen Belastungen 1-4 gaben wir vor zehn Jahren (vgl. a-t 12, 96). Für die kurzdauernde Dämpfung von Angstzuständen gelten immer noch Benzodiazepine als Mittel der Wahl.
Bewährt haben sich unter anderem Diazepam (VALIUM u.a.), Chlordiazepoxid (LIBRIUM u.a.), Chlorazepat (TRANXILIUM u.a.), Lorazepam (TAVOR u.a.) und Oxazepam (ADUMBRAN u.a.). Die genannten Beruhigungsmittel wirken klinisch prinzipiell gleichartig, auch wenn Unterschiede in der Pharmakokinetik bestehen (vgl.
a-t 11, 87; 10, 87). Ältere Menschen sollten kürzer wirkende Stoffe ohne kumulierende wirksame Metaboliten erhalten wie Oxazepam oder Lorazepam. Seit 1985 wird Buspiron (BESPAR) als angstlösendes Mittel angeboten, das nicht aus der Benzodiazepinreihe stammt (vgl. a-t 5, 35). Es wirkt nicht sedierend.
Wegen des fehlenden Abhängigkeitspotentials wird es für die Behandlung chronischer Angstzustände, insbesondere älterer Patienten empfohlen. Es besitzt aber anscheinend keine so ausgeprägten angstlösenden Wirkungen. Im Wirktyp gleicht es mehr den Neuroleptika.
- Als verkapptes Neuroleptikum sind Störungen Dopamin-abhängiger neurologischer Funktionen möglich – beispielsweise Akathisie oder Dystonie (vgl.
- A-t 2, 22).
- Die erwünschte Wirkung setzt nach ein bis zwei Wochen ein.
- Mit einem Benzodiazepin-Abkömmling behandelte Patienten sprechen mitunter weniger gut auf Buspiron an.
Bei einem Wechsel auf dieses Mittel sollte zuvor die Benzodiazepin-Dosis langsam abgesetzt werden. Insgesamt erscheint der therapeutische Nutzen von Buspiron fraglich.7 Erregungszustände, die mit körperlichen Mißempfindungen, insbesondere von seiten des autonomen Nervensystems, einhergehen, können in plötzliche extreme Angstgefühle umschlagen.
- Im Zustand solcher Panikattacken sieht sich der Patient in einer ausweglosen Situation bis hin zur Todesangst.
- Örperliche Mißempfindungen wie Beklemmungen, Atemnot, Herzsensationen, Schwitzen oder Schüttelfrost, Zittern, das Gefühl weicher Knie, Blutdruckabfall, Harndrang oder andere körperliche Symptome bestimmen das klinische Bild.
Für die Diagnose der Panikattacke werden mindestens vier dieser Symptome gefordert. Die Betroffenen sind stark suizidgefährdet. Panikepisoden können wiederkehren. Sie sind nicht voraussehbar.5 Trizyklische Antidepressiva wie Imipramin (TOFRANIL) oder Monoaminooxidasehemmer wie Phenelzin (NARDIL ) werden zur Prophylaxe solcher Panikattacken empfohlen (vgl.
- A-t 3, 30).
- Niedrige Initialdosen von 10 – 25 mg Imipramin werden langsam gesteigert.
- Viele Patienten benötigen täglich 150 – 300 mg.
- Der Effekt setzt frühestens nach zwei Wochen ein.
- Die volle Wirkung benötigt bis zu sechs Wochen.
- Obwohl Phenelzin (45 – 90 mg/Tag) am besten untersucht ist, scheinen auch andere MAO-Hemmer wie Tranylcypromin (PARNATE) von Nutzen zu sein.
Wegen der Gefahr eines zuweilen gefährlichen Blutdruckanstiegs sind tyraminreiche Nahrungsmittel wie Rotwein, Bier, fermentierte Wurst- oder Käsesorten oder Sojaprodukte zu meiden (vgl. a-t 3, 30). Alprazolam (TAFIL) in höherer Dosierung ist das einzige Arzneimittel, das von der amerikanischen FDA zur Verhütung derartiger Erregungszustände zugelassen wurde. Daß andere Benzodiazepine bei Panikattacken ebenfalls wirksam sind, ist zwar plausibel, jedoch nicht hinreichend untersucht. Wie alle Benzodiazepine führt auch Alprazolam zur körperlichen Abhängigkeit. Patienten, die unter Panik leiden, benötigen jedoch oftmals eine Langzeitbehandlung.
Hierbei rät das britische Committee on Safety of Medicines, Benzodiazepine zur Behandlung von Depressionen oder Phobien zu meiden. Verhaltenstherapien verzeichnen bei Panikattacken und Phobien Erfolge, die Jahre nach Abschluß der Behandlung anhalten können. Wer sich in Gesellschaft nicht wohlfühlt, also soziale Phobien entwickelt, wenn er z.B.
einen Vortrag halten muß oder an öffentlichen Veranstaltungen teilzunehmen hat, die mit Essen und Trinken einhergehen, vermag im Einzelfall dieses leichter zu tun, wenn er zuvor ein Benzodiazepin oder einen Monoaminooxidasehemmer nimmt. Die routinemäßige Medikation ist aber gefährlich und abzulehnen.
Mit dem Begriff «Lampenfieber» werden andere Empfindungen umschrieben, die ebenfalls mit körperlichen Symptomen der Angst wie z.B. mit Tremor einhergehen. Propranolol (DOCITON u.a.) und andere Betarezeptorenblocker können in niedrigen Dosen zur Linderung solcher Symptome genommen werden (vgl. a-t 1, 90).
Sie beeinflussen allerdings die eher emotionalen Beschwerden allenfalls geringgradig. Selbstverständlich muß der Verordnung von Psychopharmaka für solche Ausnahmezustände eine Nutzen-Risiko-Abwägung vorausgehen. Eine zu intensive Sedierung durch Benzodiazepine kann besonders ältere Menschen behindern – etwa durch Koordinationsstörungen.
- Eine anterograde Amnesie – es wird nicht mehr erinnert, was sich nach der Einnahme des Arzneimittels ereignete (sogenannter Filmriß) –, ist eine nicht seltene und bei gleichzeitigem Alkoholgenuß häufige Komplikation der Benzodiazepin-Einnahme.
- Paradoxe Reaktionen wie aggressives Verhalten bzw.
- Depression kommen ebenfalls vor.
Nachdem sowohl in den Niederlanden als auch in Deutschland Berichte über persönlichkeitsfremde Handlungen unter Benzodiazepin-Einfluß, z.B. Raubtaten nach Flunitrazepam (ROHYPNOL) bekanntgeworden sind (NETZWERK- Fall 4850, vgl. Seite 71), will Hoffmann-La Roche Hinweise für alle Altersgruppen in den Beipackzettel aufnehmen.6 Während früher Benzodiazepine hinsichtlich bleibender Folgen auch in Überdosis als unbedenklich galten, wird heute anerkannt, daß Benzodiazepin-Überdosen lebensgefährliche Folgen haben können, insbesondere dann, wenn sie zusammen mit Alkohol, Barbituraten, Opiaten und anderen zentral wirksamen Pharmaka eingenommen werden.
- Patienten mit Störungen der Atemfunktion müssen generell auf Mittel verzichten, die das Zentralnervensystem dämpfen.
- Daß Benzodiazepine zu Abhängigkeit und Mißbrauch führen können, wenn sie längerfristig ungezielt verwendet werden, ist zu beachten.
- Der plötzliche Entzug solcher Mittel kann Schlaflosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Krämpfe, Schwitzen, erhöhte Reizbarkeit, Parästhesien und andere körperliche Störungen verursachen.
Der Entzug gestaltet sich mit den lang wirkenden Benzodiazepinen leichter als mit kurzwirkenden Derivaten wie z.B. Lorazepam (TAVOR). Daß auch ein ultrakurz wirkendes Benzodiazepin wie Triazolam (HALCION) in der Abklingphase seiner Wirkung extreme Angst, eventuell mit Suizidtendenz, Aggression oder das Bild einer psychotischen Reaktion hervorrufen kann (sog.
- VAN-DER-KROEF-Syndrom), berichteten wir mehrfach (zuletzt in Ausgabe 2, 24).
- FAZIT: Bei der Behandlung von Angst- und Spannungszuständen steht der Therapeut oft unter Situationsdruck, so daß die akute Dämpfung der Erregung mit Benzodiazepinen oder Antidepressiva im Vordergrund steht.
- Erst nachfolgend kann die Verhaltens- und psychotherapeutische Beeinflussung sowie die Suche nach dem «Angstfokus» in Angriff genommen werden.
Zur Angstabwehr und Angstminderung kann der Patient Verhaltenstechniken erlernen. Durch die zu frühe oder kritiklose Verwendung von Psychopharmaka werden dem Patienten psychotherapeutische Möglichkeiten vorenthalten, die spezifischer wirken und einen länger dauernden Erfolg bieten können.
Im Eil- und Notfall ist die kurzfristige Medikamentengabe unverzichtbar und gerechtfertigt, wohingegen die Langzeitbehandlung mit abhängigkeitserzeugenden Stoffen der intensiven Nutzen-Risiko-Abwägung bedarf.
: «ANGST ESSEN SEELE AUF» –MEDIKAMENTE GEGEN ANGSTZUSTÄNDE UND PANIKATTACKEN
Sind Benzodiazepine frei verkäuflich?
Polizei in der Westpfalz hat Probleme Missbrauch zu verfolgen – Benzodiazepine sind verschreibungspflichtige Medikamente, die unter das Arzneimittelgesetz fallen. Das bedeutet, allein das «mit sich führen» dieser Medikamente sei zunächst keine Straftat, erklärt Steffen Blasius, Leiter der Kriminalinspektion Westpfalz.
Die Kolleginnen und Kollegen des Fachkommissariats Rauschgiftdelikte bestätigen, dass der Fund von sogenannten Downern bei Durchsuchungen und Kontrollen immer häufiger werden. Dabei ist deren Verfolgung schwieriger als bei anderen Drogen: «Wir haben durch die nicht einfache Rechtslage besondere Herausforderungen beim Erkennen der Medikamente.
Die Kollegen auf der Straße werden weniger Probleme damit haben, Cannabis-Produkte zu erkennen. Bei einer Person, die eine weiße Tablette einstecken hat, ist das schwieriger», sagt er.
Welche Benzos gegen Depressionen?
Was sind Benzodiazepine? – Benzodiazepine sind Beruhigungs- und Schlafmittel, die ärztlich verordnet werden. Sie können bei Schlafstörungen, Ängsten und innerer Unruhe helfen. Auch bei Krampfanfällen können sie zum Einsatz kommen. Es gibt verschiedene Benzodiazepine, die sich in ihrer Wirkung ähneln.
Was wirkt ähnlich wie Benzodiazepine?
Die Einteilung von Anxiolytika/Hypnotika –
Benzodiazepine: Die wichtigsten Vertreter dieser Gruppe wirken nicht nur angstlösend und beruhigend, sondern darüber hinaus auch muskelentspannend und antiepileptisch (antikonvulsiv) – je nach Wirkprofil sind diese Eigenschaften unterschiedlich stark ausgeprägt. Zu der Gruppe der Benzodiazepine gehören z.B. Bromazepam, Flunitrazepam, Flurazepam, Lorazepam, Nitrazepam, Oxazepam und Tetrazepam. Der große Nachteil der Benzodiazepine ist ihr beachtliches Risiko einer sowohl körperlichen als auch psychischen Abhängigkeit. Nicht selten besteht auch eine so genannte sekundäre Abhängigkeit von Benzodiazepinen bei Drogenabhängigen oder Alkoholsüchtigen. Die Einnahme von Benzodiazepinen ist daher nicht zur Langzeittherapie geeignet und bedarf grundsätzlich einer strengen ärztlichen Kontrolle. Non-Benzodiazepine: Diese Wirkstoffe (z.B. Zopiclon, Zaleplon, Zolpidem) sind relativ neu entwickelte Substanzen, die trotz verschiedener Struktur ähnlich wie die Benzodiazepine wirken. Non-Benzodiazepine weisen ein etwas geringeres Risiko einer Abhängigkeitsentwicklung auf als Benzodiazepine, sie sollten jedoch auch nur für kurze Zeiträume verordnet werden. Sie eignen sich generell nicht bei Personen, die bereits einmal ein Abhängigkeitsproblem, z.B. von Alkohol oder von Benzodiazepinen hatten.
Zu den Hypnotika zählen auch so genannte, deren Wirkung dosisabhängig von leichter Beruhigung bis hin zu einer tiefen Anästhesie mit Atemstillstand reicht. Wegen erheblicher Nebenwirkungen, Wechselwirkungen und vor allem Suchtgefahr werden Barbiturate nicht mehr eingesetzt.
Warum nehmen Leute Benzos?
Wie wirken Benzos im Körper? – Um die Wirkung der Benzos zu verstehen, ist es sinnvoll zu schauen, wie die Benzodiazepine, so der Fachbegriff, in der Medizin verwendet werden, sagt SWR-Wissenschaftsredakteurin Veronika Simon. Ärzte können Benzodiazepine zum Beispiel auch als Beruhigungsmittel bei Angst- oder Schlafstörungen verschreiben. Sogenannte «Benzos» werden immer beliebter, vor allem bei Jugendlichen, das berichten Polizei und Drogenberatungsstellen in RLP. Die Droge sorgt dafür, dass Ängste unterdrückt werden und man sich sorglos fühlt. dpa Bildfunk Picture Alliance
Kann ein normaler Arzt Benzos verschreiben?
Die Indikation zur Verordnung von Benzodiazepinen ist für Privat- und Kassenpatienten gleich. Wenn sie indiziert sind, ist bei Kassenpatienten ein Ausweichen auf Privatrezept nicht zulässig. Wenn sie nicht indiziert sind, darf es weder auf Kassen- noch auf Privatrezept verordnet werden.
Kann mein Hausarzt mir Benzodiazepine verschreiben?
Berufsgruppenübergreifend zusammenarbeiten – Benzodiazepine sind verschreibungspflichtige Arzneimittel, die Verordnung ist ärztliche Aufgabe. Apotheker sind verantwortlich für die Abgabe der Medikamente an den Patienten und die Beratung des Patienten und unterstützen damit die ärztliche Aufgabe.
Somit gehört es auch zur Berufspflicht von Apothekerinnen und Apothekern, zu reagieren, wenn ihnen eine missbräuchliche Anwendung oder eine nicht indizierte Dauerverordnung auffällt. Eine Zusammenarbeit von Arzt und Apotheker ist insbesondere in dieser Situation erforderlich und sinnvoll. In Absprache mit dem behandelnden Arzt können Apotheker einen ambulanten Entzug mit fachlicher Kompetenz und motivierenden Gesprächen begleiten.
Mit dem Leitfaden und der darin beschriebenen verbesserten, berufsgruppenübergreifenden Zusammenarbeit wollen Ärzte und Apotheker gemeinsam zu einem sicheren und sinnvollen Umgang mit Benzodiazepinen beitragen und einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität vieler Menschen leisten.
Sind Benzodiazepine schädlich für den Körper?
Mögliche Nebenwirkungen von Benzodiazepinen –
Benommenheit und Schläfrigkeit: Das Risiko z.B. für Stürze und Knochenbrüche steigt. Einschränkung von Urteilsfähigkeit, Geschicklichkeit und Reaktionsfähigkeit: Das Risiko für Unfälle im Strassenverkehr oder anderen Situationen steigt. Die Fahrfähigkeit wird eingeschränkt. Das Risiko für Unfälle erhöht sich bei gleichzeitigem Alkoholkonsum um ein Vielfaches. Vergesslichkeit, Verwirrtheit, Gedächtnislücken und demenzähnliche Symptome (Pseudodemenz) sind möglich. Paradoxe Wirkungen wie etwa Enthemmung, erhöhte Risikobereitschaft, Erregungszustände mit verstärkter Angst, Schlaflosigkeit, Rededrang etc. sind möglich.
Ist Tavor eine Droge?
Wie hoch ist das Risiko einer Tavor®-Abhängigkeit und welche Entzugserscheinungen können auftreten? – Das Abhängigkeitspotenzial von Tavor® ist hoch. So findet sich das Benzodiazepin nicht nur in der ärztlich verordneten Anwendung zur Behandlung verschiedener Erkrankungen, sondern auch als Suchtmittel in der Drogenszene.
- Teilweise nutzen es Drogenabhängige als Heroinersatz.
- Wenn Patienten das Medikament abrupt absetzen, können sich bei einer regelmäßigen Anwendung schon nach 14 Tagen erste Entzugserscheinungen zeigen.
- Auch werden die erneut einsetzenden Ängste und Depressionen von den Betroffenen häufig schlimmer als vor der Behandlung mit Tavor® empfunden.
Mögliche Entzugssymptome einer Tavor®-Abhängigkeit sind:
Kopfschmerzen Magen-Darm-Beschwerden Muskelschmerzen Herzklopfen innere Unruhe Zittern Schwitzen Gedächtnisprobleme Verwirrtheit Schlafstörungen Verhaltensstörungen Wahnvorstellungen
Wie lange dauert es bis man von Benzos abhängig wird?
Welche Faktoren beeinflussen das Einsetzen einer Abhängigkeit? – Wie schnell sich eine Abhängigkeit von Arzneistoffen wie Diazepam, Lorazepam oder Oxazepam entwickelt, ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Unter anderem fällt die Dauer der Einnahme ins Gewicht, aber auch individuelle Voraussetzungen kommen zum Tragen.
Wer darf kein Tavor nehmen?
Tavor 0,5 mg darf nicht eingenommen werden – wenn Sie allergisch gegen Lorazepam, andere Benzo- diazepine oder einen der in Abschnitt 6 genannten sons- tigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind. – bei einer bestehenden oder zurückliegenden Abhän- gigkeitserkrankung von Arzneimitteln, Alkohol oder Drogen.
Was ist der Unterschied zwischen Tavor und Diazepam?
Benzodiazepine: Abhängigkeit bereits nach kurzer Zeit! #shorts #medicalfacts
Tavor® ausschleichen lassen – mit Diazepam – Neben des bereits oben erwähnten aber nicht unwidersprochenen Vorteils der langen Halbwertzeit besteht der Nutzen des Benzodiazepin-Wirkstoffs Diazepam als Substitutionsmittel vor allem in Folgendem: 1 mg Tavor® entsprechen 10 mg Diazepam.
- Bei einer Tagesdosis von zum Beispiel 6 mg Tavor® wäre also die umgerechnete Menge an Diazepam 60 mg.
- Diese deutlich höhere Grammzahl der Entsprechungsmenge von Diazepam ermöglicht eine ausgesprochen langsame Dosisreduktion in sehr kleinen Schritten,
- Bei Tavor® wäre dies nicht möglich.
- Hinzu kommt, dass es Diazepam in zahlreichen Darreichungsformen gibt, so als teilbare(!) Tabletten mit 2 mg, 5mg und 10 mg sowie als Sirup, Saft und Tropfen (1 Tropfen = 0,5mg).
Die Dosisreduktion kann also sehr fein abgestuft werden.
Was ist stärker Lorazepam oder Tavor?
»Tavor entzieht der Angst den Boden« Wirkungen und Nebenwirkungen von Uwe Barschels Psycho-Droge * 13.12.1987, 13.00 Uhr • aus Ein Mann in Not. Ruhelos unterwegs, getrieben von Terminen. Süchtig nach immer neuen Erfolgen, geplagt von der Angst zu versagen.
- Streß im Büro, zu Hause und unterwegs.
- Eine wahren Freunde, kein warmherziger Schatz.
- Überall »steht die Angst auf der Tagesordnung«.
- »Die Angst sitzt mit am Tisch.« »Wenn die Angst einengt.« Dem Manne kann geholfen werden.
- Er ist ein Fall für »Tavor«, die kleine Glückspille aus dem großen Pharma-Hause Wyeth.
_« Angesichts persönlicher Krisensituationen können sich » _« individuelle Angstsymptome verselbständigen und so lange » _« verstärken, bis alles schier unlösbar scheint. Ein » _« Patient, der einmal in einen solchen Angstkreis » _« hineingeraten ist, vermag sich aus eigener Kraft nur » _« schwer zu befreien.
- Dabei ist es im Grund nicht viel, was » _« er braucht: Angstfreie Gelassenheit bei Tag und » _« psychovegetative Entspannung bei Nacht.
- Damit er seine » _« Probleme lösen kann, statt sie zu verdrängen.
- Tavor » _« entzieht der Angst den Boden.
- » Seit 15 Jahren bringt der amerikanische Pharma-Riese Wyeth mit solchen Szenarien den deutschen Doktoren seinen Seelentröster Tavor nahe.
Gut 40 Millionen Mark pro Jahr beträgt der bundesdeutsche Tavor-Umsatz. Im Handel ist die rezeptpflichtige Arznei, ein »Tranquilizer«, seit 1972. _(Tranquilizer: von lateinisch tranquillus ) _(= ruhig.) Eine »Happy pill«, die Ängstliche gelassen, Nervöse mutig und Schlaflose nachts träumerisch machen soll – die Wirkung von Tavor, heißt es in der kleingedruckten Gebrauchsinformation, sei gekennzeichnet »durch eine fein abstufbare Abschirmung psychischer Streßeinflüsse und die Abschwächung emotionaler Streßreaktionen; dabei ist der angstlösende Effekt besonders ausgeprägt«.
Eine Wunderdroge also, die alle Tröstungen des Alkohols und des Christentums vereint, ganz ohne Kater und Kopfschmerzen? So gut wie »Soma«, die visionäre Arznei des britischen Schriftstellers Aldous Huxley, der damit 1932 seine »Schöne neue Welt« ausstaffierte, um, wenn»s not tut, einen frohen »Urlaub von der Wirklichkeit« nehmen zu können? Schön wär»s ja.
»Was Sucht und Mißbrauch angeht, ist Tavor das schlimmste Benzodiazepin-Präparat«, urteilt der Berliner Pharma-Kritiker Dr. Ulrich Moebius, Herausgeber des unabhängigen »Arznei-telegramm«. Andere Sachkenner stimmen Moebius zu. Der chemische Grundstoff des Arzneimittels, das Benzodiazepin, ist 1958 von dem Chemiker Leo Sternbach für den Schweizer Pharma-Konzern Hoffmann La Roche entdeckt worden.
Die beiden ersten Präparate hießen »Librium« (Werbeslogan: »Sonnenbrille für die Psyche») und »Valium«. Seither ist die Substanz weltweit hundertfach variiert worden und derzeit unter mindestens 40 Markennamen in der Bundesrepublik im Handel. Die bekanntesten sind »Lexotanil« («Rechtzeitig psychische Spannungen beheben»), »Adumbran« («Der Schlüssel zur seelischen Rast») und »Tranxilium« («Schafft die Ausgeglichenheit der Psyche»).
Die Substanzen entfalten ihre Wirkungen mit Bruchteilen eines Milligramms. Sie lagern sich an bestimmte Schaltstellen der Nervenzellen an und dämpfen auf diese Weise die Erregbarkeit vor allem des unbewußten («vegetativen») Nervensystems. Die von den Herstellern versprochenen Wirkungen – »entspannend, vegetativ stabilisierend, beruhigend, schlaffördernd, muskellockernd« – treten allesamt wirklich ein (was bei den Heilsversprechen der Pharma-Industrie sonst nicht die Regel ist).
- Tavor gilt darüber hinaus als besonders »angstlösend«.
- Diese Wirkung soll bereits durch 0,5 Milligramm der Wirksubstanz Lorazepam hervorgerufen werden.
- Offiziell gilt nur die krankhafte («pathologische») Angst – wie sie beispielsweise bei Schizophrenie auftreten kann – als Verordnungsgrund, jedenfalls unter Wissenschaftlern.
Viele niedergelassene Ärzte, auch Barschels Doktoren, verordnen das Präparat jedoch gegen alle möglichen Befindlichkeitsstörungen, auf Wunsch immer wieder und ohne jede Voruntersuchung. Dabei gehören die Benzodiazepin-Präparate zu den wenigen »Jahrhundert-Medikamenten«, so wie Aspirin oder Penicillin.
Im Kreißsaal und auf dem Sterbebett, vor der Operation und nach _(Mit Kohl und Stoltenberg nach der ) _(Wahlniederlage am 14. September im ) _(Bonner Konrad-Adenauer-Haus.) dem Herzinfarkt sind sie unentbehrlich und segensreich. In Verruf sind die Benzodiazepine durch ihren weit verbreiteten Mißbrauch geraten: Grüne Witwen schlucken sie als »bürgerliches Pendant zum Haschisch« (so der Psychiater Uwe Peters), im Krankenhaus und im Knast werden sie hochdosiert und dauerhaft zur Erzeugung der »LmA«-Stimmung verabfolgt.
Pennäler bekämpfen damit ihre Prüfungsangst, und Uwe Barschel rückte damit, wie seine Witwe sagt, seiner »Flugangst« und der Reisekrankheit zu Leibe, »im Auto, wenn ihm sterbenselend war«. Dafür ist Tavor nicht gedacht. Doch wer den kleinen Freund in Stunden der Angst erst mal liebgewonnen hat, mag ihn später selten missen.
- Innerhalb weniger Monate kann sich dadurch zuerst eine psychische, später auch körperliche Abhängigkeit herausbilden.
- Die erwünschten Effekte sind nur noch durch eine Dosissteigerung zu erreichen.
- In den Monaten vor dem Flugzeugabsturz am 31.
- Mai hat Barschel nach den Berechnungen der Lübecker Gutachter es pro Tag auf 4,5 Milligramm Tavor gebracht, durchschnittlich also zwei Tabletten a 2,5 Milligramm Wirkstoff.
Bei dieser Dosis, die von den Herstellern nur für Zeiten klinischer Behandlung empfohlen wird, können die intellektuellen und emotionalen Leistungen deutlich gestört sein – sie müssen es aber nicht. Barschel blieb trotz Tavor smart, schnell und tricky – Eigenschaften, die bei Benzodiazepin-Mißbrauch gewöhnlich gedämpft werden.
Erst als es mit ihm zu Ende ging, hat Barschel die Dosis nochmals verdoppelt. Er schluckte, auf Kosten seiner Barmer Ersatzkasse, nun durchschnittlich 10 Milligramm Tavor pro Tag. Beim letzten Bonn-Besuch, am Tag nach der Schleswig-Holstein-Wahl, stand der Verlierer, erkennbar schon in seine Lügen verstrickt, mit leerem Gesicht antriebsschwach vor dem Portal des Konrad-Adenauer-Hauses – über Ort, Zeit und Situation lange Sekunden offensichtlich im unklaren.
Millionen Fernsehzuschauer erlebten die Tavor-Wirkung als Bild vom »Häufchen Elend«. Als er, elf Tage später, wieder live vor TV-Kameras seinen Rücktritt bekanntgeben mußte, wurde die Wirkung hochdosierter Seelentröster auch noch hörbar: Barschel litt an Wortfindungsstörungen und Silbenschleifen – zwei charakteristische Zeichen der Psychopharmaka-Überdosierung.
Uwe Barschel, der vor dem Tod noch Sartre las, hätte bei Aldous Huxley mehr Trost gefunden: »In einer Welt«, so prophezeite der Kulturphilosoph, »in der niemand etwas für nichts erhält, geben die Beruhigungsmittel für sehr wenig sehr viel.« Tranquilizer: von lateinisch tranquillus = ruhig.Mit Kohl und Stoltenberg nach der Wahlniederlage am 14.
September imBonner Konrad-Adenauer-Haus. : »Tavor entzieht der Angst den Boden«
Welches Benzodiazepin am besten gegen Angst?
«ANGST ESSEN SEELE AUF» –MEDIKAMENTE GEGEN ANGSTZUSTÄNDE UND PANIKATTACKEN Unter Angst kann eine unangepaßte Gemütsreaktion, die der Bedrohung nicht angemessen ist, verstanden werden. Jeder Angstzustand ist mit Ausdrucksphänomenen der Mimik und Gestik sowie mit adrenergen Symptomen verbunden.
Oft besteht ein Circulus vitiosus zwischen den vegetativen Störungen und der Angst. Furcht soll sich von Angst dadurch unterscheiden, daß sie objektbezogen und der Größe der drohenden Gefahr angepaßt ist, so daß die Betroffenen der Bedrohung durch sinnvolles Handeln begegnen können. Subjektiv wird Angst jedoch ähnlich wie Furcht empfunden.
Unser Leben ist vielfach angstgeprägt. Realangst, das Gefühl einer unbestimmten oder inhaltslosen Bedrohung kann jeder Mensch bei äußeren Belastungssituationen oder schweren Erkrankungen erleben. Behandlungsbedürftig wird diese «normale Angst» erst, wenn sie als unerträglich empfunden wird oder unverhältnismäßig lange anhält.
- Jährlich sollen in den USA 5% der Bevölkerung (= 12 Millionen Menschen) Angst als so unerträglich erleben, daß sie sich in Behandlung begeben.1 Praktische Ratschläge für die Behandlung von Angstzuständen und seelischen Belastungen 1-4 gaben wir vor zehn Jahren (vgl.
- A-t 12, 96).
- Für die kurzdauernde Dämpfung von Angstzuständen gelten immer noch Benzodiazepine als Mittel der Wahl.
Bewährt haben sich unter anderem Diazepam (VALIUM u.a.), Chlordiazepoxid (LIBRIUM u.a.), Chlorazepat (TRANXILIUM u.a.), Lorazepam (TAVOR u.a.) und Oxazepam (ADUMBRAN u.a.). Die genannten Beruhigungsmittel wirken klinisch prinzipiell gleichartig, auch wenn Unterschiede in der Pharmakokinetik bestehen (vgl.
- A-t 11, 87; 10, 87).
- Ältere Menschen sollten kürzer wirkende Stoffe ohne kumulierende wirksame Metaboliten erhalten wie Oxazepam oder Lorazepam.
- Seit 1985 wird Buspiron (BESPAR) als angstlösendes Mittel angeboten, das nicht aus der Benzodiazepinreihe stammt (vgl.
- A-t 5, 35).
- Es wirkt nicht sedierend.
Wegen des fehlenden Abhängigkeitspotentials wird es für die Behandlung chronischer Angstzustände, insbesondere älterer Patienten empfohlen. Es besitzt aber anscheinend keine so ausgeprägten angstlösenden Wirkungen. Im Wirktyp gleicht es mehr den Neuroleptika.
- Als verkapptes Neuroleptikum sind Störungen Dopamin-abhängiger neurologischer Funktionen möglich – beispielsweise Akathisie oder Dystonie (vgl.
- A-t 2, 22).
- Die erwünschte Wirkung setzt nach ein bis zwei Wochen ein.
- Mit einem Benzodiazepin-Abkömmling behandelte Patienten sprechen mitunter weniger gut auf Buspiron an.
Bei einem Wechsel auf dieses Mittel sollte zuvor die Benzodiazepin-Dosis langsam abgesetzt werden. Insgesamt erscheint der therapeutische Nutzen von Buspiron fraglich.7 Erregungszustände, die mit körperlichen Mißempfindungen, insbesondere von seiten des autonomen Nervensystems, einhergehen, können in plötzliche extreme Angstgefühle umschlagen.
- Im Zustand solcher Panikattacken sieht sich der Patient in einer ausweglosen Situation bis hin zur Todesangst.
- Örperliche Mißempfindungen wie Beklemmungen, Atemnot, Herzsensationen, Schwitzen oder Schüttelfrost, Zittern, das Gefühl weicher Knie, Blutdruckabfall, Harndrang oder andere körperliche Symptome bestimmen das klinische Bild.
Für die Diagnose der Panikattacke werden mindestens vier dieser Symptome gefordert. Die Betroffenen sind stark suizidgefährdet. Panikepisoden können wiederkehren. Sie sind nicht voraussehbar.5 Trizyklische Antidepressiva wie Imipramin (TOFRANIL) oder Monoaminooxidasehemmer wie Phenelzin (NARDIL ) werden zur Prophylaxe solcher Panikattacken empfohlen (vgl.
A-t 3, 30). Niedrige Initialdosen von 10 – 25 mg Imipramin werden langsam gesteigert. Viele Patienten benötigen täglich 150 – 300 mg. Der Effekt setzt frühestens nach zwei Wochen ein. Die volle Wirkung benötigt bis zu sechs Wochen. Obwohl Phenelzin (45 – 90 mg/Tag) am besten untersucht ist, scheinen auch andere MAO-Hemmer wie Tranylcypromin (PARNATE) von Nutzen zu sein.
Wegen der Gefahr eines zuweilen gefährlichen Blutdruckanstiegs sind tyraminreiche Nahrungsmittel wie Rotwein, Bier, fermentierte Wurst- oder Käsesorten oder Sojaprodukte zu meiden (vgl. a-t 3, 30). Alprazolam (TAFIL) in höherer Dosierung ist das einzige Arzneimittel, das von der amerikanischen FDA zur Verhütung derartiger Erregungszustände zugelassen wurde. Daß andere Benzodiazepine bei Panikattacken ebenfalls wirksam sind, ist zwar plausibel, jedoch nicht hinreichend untersucht. Wie alle Benzodiazepine führt auch Alprazolam zur körperlichen Abhängigkeit. Patienten, die unter Panik leiden, benötigen jedoch oftmals eine Langzeitbehandlung.
Hierbei rät das britische Committee on Safety of Medicines, Benzodiazepine zur Behandlung von Depressionen oder Phobien zu meiden. Verhaltenstherapien verzeichnen bei Panikattacken und Phobien Erfolge, die Jahre nach Abschluß der Behandlung anhalten können. Wer sich in Gesellschaft nicht wohlfühlt, also soziale Phobien entwickelt, wenn er z.B.
einen Vortrag halten muß oder an öffentlichen Veranstaltungen teilzunehmen hat, die mit Essen und Trinken einhergehen, vermag im Einzelfall dieses leichter zu tun, wenn er zuvor ein Benzodiazepin oder einen Monoaminooxidasehemmer nimmt. Die routinemäßige Medikation ist aber gefährlich und abzulehnen.
Mit dem Begriff «Lampenfieber» werden andere Empfindungen umschrieben, die ebenfalls mit körperlichen Symptomen der Angst wie z.B. mit Tremor einhergehen. Propranolol (DOCITON u.a.) und andere Betarezeptorenblocker können in niedrigen Dosen zur Linderung solcher Symptome genommen werden (vgl. a-t 1, 90).
Sie beeinflussen allerdings die eher emotionalen Beschwerden allenfalls geringgradig. Selbstverständlich muß der Verordnung von Psychopharmaka für solche Ausnahmezustände eine Nutzen-Risiko-Abwägung vorausgehen. Eine zu intensive Sedierung durch Benzodiazepine kann besonders ältere Menschen behindern – etwa durch Koordinationsstörungen.
- Eine anterograde Amnesie – es wird nicht mehr erinnert, was sich nach der Einnahme des Arzneimittels ereignete (sogenannter Filmriß) –, ist eine nicht seltene und bei gleichzeitigem Alkoholgenuß häufige Komplikation der Benzodiazepin-Einnahme.
- Paradoxe Reaktionen wie aggressives Verhalten bzw.
- Depression kommen ebenfalls vor.
Nachdem sowohl in den Niederlanden als auch in Deutschland Berichte über persönlichkeitsfremde Handlungen unter Benzodiazepin-Einfluß, z.B. Raubtaten nach Flunitrazepam (ROHYPNOL) bekanntgeworden sind (NETZWERK- Fall 4850, vgl. Seite 71), will Hoffmann-La Roche Hinweise für alle Altersgruppen in den Beipackzettel aufnehmen.6 Während früher Benzodiazepine hinsichtlich bleibender Folgen auch in Überdosis als unbedenklich galten, wird heute anerkannt, daß Benzodiazepin-Überdosen lebensgefährliche Folgen haben können, insbesondere dann, wenn sie zusammen mit Alkohol, Barbituraten, Opiaten und anderen zentral wirksamen Pharmaka eingenommen werden.
- Patienten mit Störungen der Atemfunktion müssen generell auf Mittel verzichten, die das Zentralnervensystem dämpfen.
- Daß Benzodiazepine zu Abhängigkeit und Mißbrauch führen können, wenn sie längerfristig ungezielt verwendet werden, ist zu beachten.
- Der plötzliche Entzug solcher Mittel kann Schlaflosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Krämpfe, Schwitzen, erhöhte Reizbarkeit, Parästhesien und andere körperliche Störungen verursachen.
Der Entzug gestaltet sich mit den lang wirkenden Benzodiazepinen leichter als mit kurzwirkenden Derivaten wie z.B. Lorazepam (TAVOR). Daß auch ein ultrakurz wirkendes Benzodiazepin wie Triazolam (HALCION) in der Abklingphase seiner Wirkung extreme Angst, eventuell mit Suizidtendenz, Aggression oder das Bild einer psychotischen Reaktion hervorrufen kann (sog.
VAN-DER-KROEF-Syndrom), berichteten wir mehrfach (zuletzt in Ausgabe 2, 24). FAZIT: Bei der Behandlung von Angst- und Spannungszuständen steht der Therapeut oft unter Situationsdruck, so daß die akute Dämpfung der Erregung mit Benzodiazepinen oder Antidepressiva im Vordergrund steht. Erst nachfolgend kann die Verhaltens- und psychotherapeutische Beeinflussung sowie die Suche nach dem «Angstfokus» in Angriff genommen werden.
Zur Angstabwehr und Angstminderung kann der Patient Verhaltenstechniken erlernen. Durch die zu frühe oder kritiklose Verwendung von Psychopharmaka werden dem Patienten psychotherapeutische Möglichkeiten vorenthalten, die spezifischer wirken und einen länger dauernden Erfolg bieten können.
Im Eil- und Notfall ist die kurzfristige Medikamentengabe unverzichtbar und gerechtfertigt, wohingegen die Langzeitbehandlung mit abhängigkeitserzeugenden Stoffen der intensiven Nutzen-Risiko-Abwägung bedarf.
: «ANGST ESSEN SEELE AUF» –MEDIKAMENTE GEGEN ANGSTZUSTÄNDE UND PANIKATTACKEN
Welche Benzodiazepine zum Schlafen?
Auld F, Maschauer EL, Morrison I et al. Evidence for the efficacy of melatonin in the treatment of primary adult sleep disorders, Sleep Med Rev 2017; 34: 10-22. Canham SL, Rubinstein RL. Experiences of sleep and benzodiazepine use among older women, J Women Aging 2015; 27(2): 123-139.
Cheung JM, Bartlett DJ, Armour CL et al. People with insomnia: experiences with sedative hypnotics and risk perception, Health Expect 2016; 19(4): 935-947. Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM). Insomnie bei Erwachsenen, DEGAM-Anwenderversion zur S3-Leitlinie „Nicht erholsamer Schlaf/Schlafstörungen».
AWMF-Register-Nr.063-003.2017. Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS). Die Sucht und ihre Stoffe, Eine Informationsreihe über die gebräuchlichsten Drogen und Suchtsubstanzen. Benzodiazepine und Z-Drugs (Beruhigungs- und Schlafmittel).2021. Everitt H, Baldwin DS, Stuart B et al.
- Antidepressants for insomnia in adults,
- Cochrane Database Syst Rev 2018; (5): CD010753.
- Liu Y, Xu X, Dong M et al.
- Treatment of insomnia with tricyclic antidepressants: a meta-analysis of polysomnographic randomized controlled trials,
- Sleep Med 2017; 34: 126-133.
- Riemann D, Baum A, Cohrs S et al.
- S3-Leitlinie Nicht erholsamer Schlaf/Schlafstörungen,
Kapitel „Insomnie bei Erwachsenen» (AWMF-Registernummer 063-003), Update 2016. Somnologie 2017; 21(2): 2-44. Rios P, Cardoso R, Morra D et al. Comparative effectiveness and safety of pharmacological and non-pharmacological interventions for insomnia: an overview of reviews,
- Syst Rev 2019; 8(1): 281.
- Schwabe U, Ludwig WD.
- Arzneiverordnungs-Report 2020.
- Berlin: Springer; 2020.
- IQWiG-Gesundheitsinformationen sollen helfen, Vor- und Nachteile wichtiger Behandlungsmöglichkeiten und Angebote der Gesundheitsversorgung zu verstehen.
- Ob eine der von uns beschriebenen Möglichkeiten im Einzelfall tatsächlich sinnvoll ist, kann im Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt geklärt werden.
Gesundheitsinformation.de kann das Gespräch mit Fachleuten unterstützen, aber nicht ersetzen. Wir bieten keine individuelle Beratung. Unsere Informationen beruhen auf den Ergebnissen hochwertiger Studien. Sie sind von einem Team aus Medizin, Wissenschaft und Redaktion erstellt und von Expertinnen und Experten außerhalb des IQWiG begutachtet.
Sind Benzodiazepine frei verkäuflich?
Polizei in der Westpfalz hat Probleme Missbrauch zu verfolgen – Benzodiazepine sind verschreibungspflichtige Medikamente, die unter das Arzneimittelgesetz fallen. Das bedeutet, allein das «mit sich führen» dieser Medikamente sei zunächst keine Straftat, erklärt Steffen Blasius, Leiter der Kriminalinspektion Westpfalz.
- Die Kolleginnen und Kollegen des Fachkommissariats Rauschgiftdelikte bestätigen, dass der Fund von sogenannten Downern bei Durchsuchungen und Kontrollen immer häufiger werden.
- Dabei ist deren Verfolgung schwieriger als bei anderen Drogen: «Wir haben durch die nicht einfache Rechtslage besondere Herausforderungen beim Erkennen der Medikamente.
Die Kollegen auf der Straße werden weniger Probleme damit haben, Cannabis-Produkte zu erkennen. Bei einer Person, die eine weiße Tablette einstecken hat, ist das schwieriger», sagt er.
Welche Benzos sedieren am meisten?
Benzodiazepine im präklinischen Einsatz – Die drei am häufigsten präklinisch eingesetzten Benzodiazepine sind:
Midazolam (Dormicum) Diazepam (zum Beispiel Valium) Clonazepam (Rivotril)
Indikationen dieser Wirkstoffe sind Sedierung, Durchbrechung von Krampfanfällen, Aufrechterhaltung einer Narkose in Kombination mit anderen Wirkstoffen und die medikamentöse Anxiolyse, Insbesondere die Anxiolyse ist bei Notfallpatienten sehr wichtig. Diazepam sollte aufgrund seiner sehr langen Halbwertszeit in der präklinischen Notfallmedizin nur noch zurückhaltend eingesetzt werden. Auch wenn die krampfdurchbrechende Wirkung von Diazepam deutlich größer ist als von Midazolam oder Clonazepam. Aber insbesondere Midazolam eignet sich aufgrund der Möglichkeit, es intranasal zu applizieren, sehr gut zur Durchbrechung eines Krampfanfalls.
- Hierfür ist es sehr sinnvoll, die Applikationshilfe MAD zu verwenden.
- Sie stellt sicher, dass ausreichend kleine Partikel erzeugt werden.
- Nur Partikel mit einer Größe zwischen 30 und 100 Mikrometer erreichen die Regio olfactoria und können dort in das ZNS aufgenommen werden.
- Aber auch die relativ kurze Halbwertszeit von ein bis drei Stunden sprechen für Midazolam.
Ist der Krampfanfall nicht mit Midazolam zu durchbrechen, wird nicht selten Clonazepam (Rivotril) eingesetzt. Es besitzt eine höhere antikonvulsive Wirkung, weist aber eine Halbwertszeit von zirka 40 Stunden auf. Im Gegensatz zu Midazolam muss Clonazepam intravenös verabreicht werden.