In Deutschland stehen derzeit die Cyclooxygenase-2-Inhibitoren (COX-2-Hemmer, «Coxibe») Rofecoxib (Vioxx®), Celecoxib (Celebrex®) und Parecoxib (Dynastat®) zur Verfügung. Rofecoxib und Celecoxib sind zur Behandlung von Symptomen bei Reizzuständen degenerativer Gelenkerkrankungen (Arthrosen) oder rheumatoider Arthritis zugelassen.
- Linische Studien belegen, dass die analgetisch-antiphlogistische Wirkung der Coxibe mit der von klassischen nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) wie beispielsweise Diclofenac und Ibuprofen vergleichbar ist.
- Parecoxib ist zur parenteralen (i.v.
- Oder i.m.) Kurzzeitbehandlung von postoperativen Schmerzen indiziert.
Parecoxib ist das Prodrug von Valdecoxib, das in Deutschland und weiteren EU-Ländern kurz vor der Zulassung steht. Neben der rheumatoiden Arthritis und der Arthrose ist auch die Zulassung zur Behandlung von Schmerzzuständen bei primärer Dysmenorrhö beantragt.
Ist Paracetamol ein COX-2-Hemmer?
Paracetamol soll, dem alten Dogma zufolge, die peripheren Cyclooxygenase-Enzyme, die für die Bildung schmerzverstärkender Prostaglandine verantwortlich sind, nur in vernachlässigbarem Ausmaß bis überhaupt nicht hemmen. Diese Hypothese wurde auf Basis eines im Jahre 1972 publizierten Befundes aufgestellt, nach dem Paracetamol die Prostaglandin-Synthese in Hirnhomogenaten etwa zehmal stärker hemmt als in der Milz,
In diesem Sinne wurde zunächst auch die im Jahre 2002 in der Hirnrinde von Hunden identifizierte COX-3 als zentrales Target von Paracetamol dargestellt. Allerdings stellte sich sehr schnell Ernüchterung ein, da sich die COX-3 als eine Splice-Variante der COX-1 erwies, die nicht im Hypothalamus – dem Ort der antipyretischen Wirkung von Paracetamol – vorhanden ist.
Darüber hinaus ließ sich mit der wenig später identifizierten humanen COX-3 eine Selektivität von Paracetamol gegenüber diesem Isoenzym nicht mehr bestätigen. Der Wirkungsmechanismus des Analgetikums war somit wieder offen. In diesem Jahr wurde der Sertürner-Preis für herausragende Arbeiten auf dem Gebiet der Schmerztherapie an Prof.
- Dr. Burkhard Hinz, Rostock, und Prof. Dr. Dr.
- Ay Brune, Erlangen, für eine klinische Arbeit vergeben, in der eine präferenzielle COX-2-Hemmung durch Paracetamol gezeigt werden konnte,
- Wir sprachen mit dem federführenden Autor der Studie, Prof. Dr.
- Burkhard Hinz, Direktor des Instituts für Toxikologie und Pharmakologie am Universitätsklinikum Rostock.
DAZ Herr Prof. Hinz, warum haben Sie in Ihren Untersuchungen gerade die Wirkung von Paracetamol auf die COX-2 in den Mittelpunkt gestellt? Hinz: Das Anfang der 1990er Jahre isolierte COX-2-Enzym gilt als Schlüsselenzym für die Entstehung von Entzündungen und Schmerzen, ist aber – wie sich später herausstellte – auch in physiologische Vorgänge wie in kardiovaskuläre Schutzfunktionen oder in die Wundheilung involviert.
- Uns fiel vor Aufnahme unserer Untersuchungen das ähnliche klinische Profil von Paracetamol und selektiven COX-2-Hemmern hinsichtlich bestimmter, über COX-1-Hemmung verursachter unerwünschter Arzneimittelwirkungen auf.
- Beide verursachen im Vergleich mit nichtselektiven COX-2-Hemmern (den sogenannten nichtsteroidalen Antiphlogistika wie Acetylsalicylsäure und Diclofenac) nur geringe gastrointestinale Nebenwirkungen, keine Hemmung der Thrombozytenaggregation sowie äußerst selten Fälle von Aspirin-Asthma.
Unsere Hypothese war folglich, dass auch Paracetamol die COX-2 selektiv oder zumindest präferenziell hemmt. DAZ Welche wesentlichen Befunde ergaben Ihre Studie? Hinz: Unsere Untersuchungen zur möglichen COX-2-Hemmung durch Paracetamol wurden unter Zuhilfenahme des sogenannten Whole-Blood-Assays an fünf gesunden männlichen Probanden durchgeführt,
Den Probanden wurde nach einmaliger oraler Gabe von 1 g Paracetamol über einen Zeitraum von 24 Stunden Blut entnommen. Ex vivo wurde darin mittels biochemischer Assays die Hemmung der Enzyme COX-1 und COX-2 in Abhängigkeit von der zu diesem Zeitpunkt im Blut vorhandenen Arzneistoffmenge bestimmt. Die COX-1-Aktivität wurde in Blutplättchen gemessen, die Aktivität des COX-2-Enzyms wurde in Lipopolysaccharid-stimulierten Monozyten bestimmt.
Unter diesen Bedingungen verursachte Paracetamol eine deutliche Hemmung der COX-2 mit einer maximalen Hemmung von 83% und einer mittleren Hemmung von ca.70% innerhalb der ersten fünf Stunden nach Applikation. Die maximale COX-1-Hemmung zum Zeitpunkt der maximalen Plasmakonzentration betrug nur ca.50%.
- Die COX-1 wird also nur geringfügig gehemmt.
- Legt man die berechneten halbmaximalen Hemmwerte von Paracetamol an beiden Enzymen zugrunde, zeigte Paracetamol eine ca.
- Vierfache Selektivität gegenüber dem COX-2-Enzym.
- Eine COX-2-Hemmung durch Paracetamol konnte darüber hinaus auch in anderen Systemen verifiziert werden.
DAZ Demzufolge hemmt Paracetamol die COX-2, wie es auch die nichtsteroidalen Antiphlogistika tun. Müsste es dann nicht auch antientzündlich wirken? Hinz: Im Gegensatz zu den nichtsteroidalen Antiphlogistika bewirkt Paracetamol eine indirekte Hemmung der COX-Enzyme, indem es die sogenannte Peroxidase-Funktion des Enzyms unterdrückt.
- Diese Hemmwirkung wird jedoch abgeschwächt, wenn hohe Peroxid-Konzentrationen – wie etwa im entzündeten Gewebe – vorliegen.
- In dem von uns untersuchten Vollblut hingegen gewährleisten verschiedene antioxidative Substanzen die COX-2-Hemmung durch Paracetamol.
- Allerdings ist hinzuzufügen, dass sich die in der Literatur oft zitierte fehlende antientzündliche Wirkung von Paracetamol auf Untersuchungen an Patienten mit rheumatoider Arthritis bezieht.
Ganz frei von antiinflammatorischer Wirkung scheint Paracetamol jedoch nicht zu sein: So wurde in neueren Studien eine akute antiinflammatorische Wirkung nach Zahnextraktionen nachgewiesen. Als erschwerend für eine klinische relevante antientzündliche Wirkung erweist sich natürlich auch die Pharmakokinetik von Paracetamol.
- Die Substanz besitzt eine kurze Eliminationshalbwertszeit von etwa zwei Stunden, so dass nur eine kurzzeitige COX-2-Hemmung erzielt wird.
- Dies erklärt auch, warum Einzeldosen von 1 g Paracetamol (unter Einhaltung seiner maximalen Tagesdosis von 4 g) oft mehrfach gegeben werden müssen, um eine messbare Wirkung zu erzielen.
DAZ Sie sprachen bereits physiologische COX-2-Funktionen an. Heißt das, Paracetamol könnte über COX-2-Hemmung auch unerwünschte Arzneimittelwirkungen hervorrufen? Hinz: Das würde ich in der Tat so sehen. Bekanntermaßen haben verschiedene klinische Studien wie VIGOR, APPROVe oder MEDAL in den letzten Jahren ja gezeigt, dass die durch Langzeitgabe von selektiven und nichtselektiven COX-2-Hemmern ausgelöste COX-2-Hemmung in den Blutgefäßen mit kardiovaskulären Nebenwirkungen wie Blutdruckerhöhungen oder Myokardinfarkten einhergeht.
- Onsequenterweise sollte nun auch der COX-2-Hemmer Paracetamol hinsichtlich eines möglichen kardiovaskulären Risikos untersucht werden.
- Erste Hinweise, dass Vorsicht geboten ist, existieren bereits.
- So führte in unlängst publizierten prospektiven Kohortenstudien die langfristige und häufige Einnahme von Paracetamol zu einer den traditionellen nichtsteroidalen Antiphlogistika vergleichbaren Blutdruckerhöhung und Rate unerwünschter kardiovaskulärer Ereignisse,
DAZ In Ihren Untersuchungen bewirkte Paracetamol eine vergleichsweise geringe, aber dennoch messbare Hemmung des COX-1-Enzyms. Lassen sich auch hieraus Schlussfolgerungen ableiten? Hinz: Die vergleichsweise geringe Hemmung des COX-1-Enzyms lässt sich als eine Ursache für die bei Paracetamol im Vergleich zu anderen Analgetika (z.B.
Acetylsalicylsäure und Ibuprofen) deutlich weniger ausgeprägten Nebenwirkungen im Magen-Darm-Trakt ansehen. Das heißt jedoch nicht, dass dieser Vorteil bei höheren Dosierungen bestehen bleibt. Epidemiologischen Studien zufolge erhöht sich das gastrointestinale Risiko bei Paracetamol-Tagesdosen über 2 g,
Eine andere Untersuchung zeigt zudem, dass Paracetamol die Gastrotoxizität von nichtsteroidalen Antiphlogistika erhöhen kann, Eine dosisabhängige Wirkung gilt auch für die Blutgerinnung: Während die 1-g-Dosis die für eine Unterdrückung der Plättchenaggregation notwendige über 95%ige Hemmung der COX-1 nicht hervorruft, sind nach parenteraler Gabe hoher Paracetamol-Dosierungen durchaus Störungen der Plättchenfunktion beschrieben worden.
DAZ Wie schätzen Sie die generelle Sicherheit von Paracetamol insbesondere im Hinblick auf seine gut untersuchte hepatotoxische Wirkung ein? Hinz: Das geringe Risiko von Paracetamol bei bestimmungsgemäßem Gebrauch wird sehr häufig zitiert. Wir sollten und müssen bei der Beratung und Abgabe jedoch immer wieder klar machen, dass die therapeutische Breite dieses Analgetikums gering ist.
So kann beim Erwachsenen die orale Aufnahme von mehr als 6 g Paracetamol zu Leberzellschäden bis hin zum Coma hepaticum mit tödlichem Verlauf führen. Hierbei ist zu beachten, dass neben der Einnahme in Suizidabsicht auch ungewollte Überdosierungen infolge der Vielzahl freiverkäuflich verfügbarer Paracetamol-haltiger Kombinationen und Zubereitungsformen (Tabletten, Suppositorien, Heißgetränke) auftreten können.
Im Falle einer vorgeschädigten Leber können lebensbedrohliche Leberzellschädigungen bei noch zugelassener hoher Dosierung entstehen. Die toxische Paracetamol-Schwellenkonzentration kann zudem bei bestehender Induktion des Cytochrom-P-450-Systems (z.B. Enzyminduktion bei Alkoholikern, chronische Einnahme von Barbituraten) herabgesetzt sein.
Nicht unerwähnt bleiben soll schließlich eine neuere Studie, in der entgegen früheren Untersuchungen selbst die zugelassene 4-g-Tagesdosis, die über einen Zeitraum von zwei Wochen gesunden Probanden verabreicht wurde, zu einer signifikanten Erhöhung der Alanin-Aminotransferase führte,
- DAZ Welches Resümee würden Sie ziehen? Wo besteht aus Ihrer Sicht weiterer Klärungsbedarf? Hinz: Paracetamol ist ein moderater, präferenzieller COX-2-Hemmer.
- Dementsprechend verursacht der Arzneistoff in analgetischer Dosis nur geringe gastrointestinale Nebenwirkungen, keine Hemmung der Thrombozytenaggregation sowie äußerst selten Fälle von Aspirin-Asthma.
Paracetamol eignet sich sehr gut für die Kurzzeittherapie milder bis moderater Schmerzen. Bei Ausnutzung der maximalen Tagesdosis im Rahmen der Langzeittherapie kann es allerdings zu einer erhöhten Rate gastrointestinaler Nebenwirkungen (COX-1-Hemmung) wie auch zu (COX-unabhängigen) Transaminase-Erhöhungen kommen.
Vor beiderlei Hintergrund sollte daher von einer permanenten hochdosierten Schmerztherapie mit Paracetamol Abstand genommen werden. Hinzu kommt, dass eine kritische Analyse des kardiovaskulären Risikoprofils von Paracetamol noch aussteht. Oder anders ausgedrückt: Die seit Jahrzehnten bestehende Differenzierung der antipyretischen Analgetika in saure und nichtsaure Vertreter darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass beide Gruppen effektive COX-2-Inhibitoren mit den entsprechend mechanistisch bedingten Nebenwirkungen sind.
DAZ Herr Professor Hinz, wir danken Ihnen für das Gespräch! Literatur Flower RJ, Vane JR: Inhibition of prostaglandin synthetase in brain explains the anti-pyretic activity of paracetamol (4-acetamidophenol). Nature 1972;240:410 – 1. Hinz B, Cheremina O, Brune K: Acetaminophen (Paracetamol) is a selective cyclooxygenase-2 inhibitor in man.
- FASEB J 2008;22:383 – 90.
- Forman JP, Stampfer MJ, Curhan GC: Non-narcotic analgesic dose and risk of incident hypertension in US women.
- Hypertension 2005;46:500 – 7.
- Chan AT, Manson JE, Albert CM, Chae CU, Rexrode KM, Curhan GC, Rimm EB, Willett WC, Fuchs CS: Nonsteroidal antiinflammatory drugs, acetaminophen, and the risk of cardiovascular events.
Circulation 2006;113:1578 – 87. García Rodríguez LA, Hernández-Díaz S: Relative risk of upper gastrointestinal complications among users of acetaminophen and nonsteroidal anti-inflammatory drugs. Epidemiology 2001;12:570 – 6. Rahme E, Pettitt D, LeLorier J: Determinants and sequelae associated with utilization of acetaminophen versus traditional nonsteroidal antiinflammatory drugs in an elderly population.
Ist Ibuprofen ein COX Hemmer?
Zusammenfassung – Ibuprofen ist ein weit verbreitetes nichtsteroidales Antiphlogistikum (NSAID). Es hemmt durch Blockade des aktiven Zentrums die Cyclooxygenase 1 und 2 (COX-1 und COX-2) reversibel. In höheren Konzentrationen als die zur Hemmung der COX-1 und COX-2 notwendig sind, zeigt es Antitumor-Aktivität. In OTC-Dosierung (over the counter) (<1200 mg/d) ist das Risiko zur Entstehung von gastrointestinalen Blutungen geringer als bei Diclofenac, Naproxen, Piroxicam oder Indomethacin. Mit Erhöhung der Dosis (2400–3200 mg/d) und Verlängerung der Therapiedauer steigt das Risiko für gastrointestinale Nebenwirkungen. Bei höheren Dosierungen und schon eingeschränkter Nierenfunktion kann Ibuprofen zu einem akuten Nierenversagen führen. Eine Kontrolle der Nierenfunktion ist in diesen Fällen angezeigt. Bei Kindern bis zu 12 Jahren, bei Schwangeren und auch älteren Patienten sollte Paracetamol der Vorzug gegeben werden. Patienten mit Hypertonie, welche mit ACE-Hemmern, Angiotensin-II-Rezeptorenblockern oder Thiazid-Diuretika behandelt werden, sollten Ibuprofen nicht über einen längeren Zeitraum einnehmen. Bei gleichzeitiger Einnahme von Ibuprofen und Acetylsalicylsäure wird die irreversible Hemmung von ASS auf die COX-1 vermindert, da Ibuprofen eine höhere Affinität zum aktiven Zentrum der COX-1 besitzt. Eine kurzzeitige Behandlung mit Ibuprofen ist meist unproblematisch. Bei längerfristiger Therapie und höherer Dosierung muss zwischen niedrigem und hohem gastrointestinalem und kardiovaskulärem Risiko differenziert werden.
Welche Medikamente sind Coxibe?
Coxibe, auch COX-2-Hemmer genannt, gehören zu den nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR). Diese hemmen das Enzym Cyclooygenase (COX) und somit die Bildung entzündungsfördernder Botenstoffe, so genannter Prostaglandine. Dadurch können sie Entzündungsprozesse eindämmen und haben darüber hinaus schmerzstillende Wirkung.
Zu den Coxiben zählen Wirkstoffe wie Celecoxib, Etoricoxib sowie die 2004 und 2007 vom Markt genommenen Rofecoxib und Lumiracoxib, Während die traditionellen nichtsteroidalen Antirheumatika die beiden im Körper vorkommenden Formen der Cyclooygenase hemmen, blockieren Coxibe lediglich die Cyclooxygenase-2 (COX-2).
Coxibe können deshalb bei kurzzeitiger Anwendung für Patienten geeignet sein, die die traditionellen nichtsteroidalen Antirheumatika wegen der Nebenwirkungen am Magen -Darm-Trakt nicht vertragen oder die ein erhöhtes Risiko für diese Nebenwirkungen haben.
Dies betrifft insbesondere Patienten ab dem 60. Lebensjahr, Patienten mit der Vorgeschichte von Magen-Darmgeschwüren und Patienten unter Kortison -Therapie. Bei längerer Einnahme können auch Coxibe unerwünschte Wirkungen im Magen-Darm-Trakt entfalten. Einige Vertreter der Coxibe sind in Verruf geraten, da sie das Risiko für Herzinfarkte erhöhen können.
Neuere Studien zeigten jedoch, dass auch die herkömmlichen nichtsteroidalen Antirheumatika das Risiko für Gefäßverschlüsse erhöhen können. Patienten mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sollten Coxibe und traditionelle nichtsteroidale Antirheumatika deshalb möglichst nicht einnehmen.
Ist Voltaren ein COX Hemmer?
Wirkt durch Hemmung von Cyclooxygenase-2 (COX-2) und bekämpft so einen der Auslöser von Entzündungen. Erfahren Sie, wie Diclofenac Entzündungen bekämpft, indem es durch seine vorwiegende Wirkung auf das Enzym COX-2 die Prostaglandin-Biosynthese hemmt.
Ist Metamizol ein COX Hemmer?
Wirkmechanismus – Metamizol ist ein Analgetikum mit schwacher antiinflammatorischer Wirkung. Der genaue Wirkmechanismus ist nicht bekannt und es werden verschiedene Mechanismen inklusive Hemmung der Cyclooxigenasen (COX) COX-1 und COX-2 diskutiert,
Ist Ibuprofen das gleiche wie Paracetamol?
Was ist der Unterschied zwischen Paracetamol und Ibuprofen? Paracetamol und Ibuprofen sind die weltweit am häufigsten verwendeten Medikamente. Sie sind sowohl rezeptpflichtig als auch rezeptfrei erhältlich. Sie helfen bei Schmerzen und Fieber und sind in vielen Hausapotheken zu finden. Das Wichtigste für unterwegs:
Sowohl Paracetamol als auch Ibuprofen blockieren Enzyme, die so genannten Cyclooxygenasen, allerdings auf unterschiedliche Weise. Diese Unterschiede sind für die meisten Unterschiede zwischen den beiden Medikamenten verantwortlich. Paracetamol ist sicherer als Ibuprofen, aber wenn es sich bei den Schmerzen um eine Entzündung handelt, ist Ibuprofen wirksamer. Aufgrund seines Sicherheitsprofils ist Paracetamol das Mittel der ersten Wahl zur Behandlung von Fieber und Schmerzen. Bei Menschen mit Magengeschwüren, Blutungen im Verdauungstrakt oder Blutungsstörungen wie der Bluterkrankheit ist Paracetamol dem Ibuprofen vorzuziehen. Paracetamol schädigt vor allem die Leber, während Ibuprofen den Magen und die Nieren belastet. Bevor Sie ein Medikament einnehmen, sollten Sie unbedingt Ihren Arzt konsultieren.
Beide Medikamente wirken zwar schmerzstillend und fiebersenkend, unterscheiden sich aber deutlich voneinander. Sind Sie neugierig, worin diese Unterschiede bestehen? In diesem Artikel erfahren Sie, wie die beiden Medikamente wirken, wann Sie sie einnehmen sollten und welche weiteren Unterschiede es gibt.
Ist Paracetamol ein Coxib?
COX-Inhibitoren umfassen jene Analgetika/Anti- phlogistika, deren Wirkung ausschließlich oder überwiegend durch COX-Hemmung realisiert wird. Damit sind auch Paracetamol und Metami- zol COX-Inhibitoren. Die wesentlichen Indikationen von COX-Inhibitoren sind Schmerzen, Entzündungen und Fieber.
Ist Aspirin ein COX Hemmer?
Wirkmechanismus von Acetylsalicylsäure Bei mechanischer oder chemischer Reizung wird aus der Zellwand Arachidonsäure freigesetzt. Sie ist der Grundbaustein für alle Prostaglandine (PGI2, PGD2, PGE2 und PGF2) und vieler Prostaglandin-ähnlicher Substanzen wie Thromboxan A2. Diese Reaktion wird durch das Enzym Cyclooxygenase katalysiert.
- ASS acetyliert die Cyclooxygenase und inaktiviert sie damit.
- Nach neueren Untersuchungen bestehen zwei Isoformen der Cyclooxygenase: COX-1 und COX-2.
- ASS ist ein relativ selektiver Inhibitor von COX-1.
- COX-2 ist in der Lage, die Hydroxy-Fettsäure 15R-HETE zu synthetisieren.
- Diese Reaktion wird durch ASS nicht beeinflußt.
Die mRNA für COX-2 ist in Kolontumorzellen vermehrt nachgewiesen und kann damit die erhöhten Prostaglandinspiegel in diesen Zellen erklären. Ein weiteres Produkt des Arachidonsäuremetabolismus sind die überwiegend in den Leukozyten gebildeten Leukotriene.
- Sie entstehen via Lipoxygenasen, die gleichfalls ASS-unabhängig sind.
- Leukotriene spielen eine Rolle bei der Aktivierung und Chemotaxis von Leukozyten (LTB4) und vermitteln als slow reacting substances die allergische Reaktion (LTC4, LTD4, LTE4) an Bronchien und Gefäßen.
- Daneben katalysieren Lipoxygenasen die Synthese von S-HETE.
Wird die Enzymaktivität von COX-1 und COX-2 durch ASS gehemmt, steht die Arachidonsäure vermehrt für die Synthese von Lipoxygenaseprodukten zur Verfügung. Ob dies zum Antitumoreffekt von ASS beiträgt, ist noch unklar. : Wirkmechanismus von Acetylsalicylsäure
Ist Naproxen ein COX-2-Hemmer?
Selektive COX-2-Hemmstoffe mit antiphlogistischer Wirkung (saure Analgetika): Acetylsalicylsäure, Piroxicam, Naproxen, Ibuprofen, Indometacin, Meloxicam, Diclofenac. ohne antiphlogistische Wirkung (nicht saure Analgetika): Paracetamol, Metamizol.
Was ist stärker Celecoxib oder Ibuprofen?
Keine Unterschiede zwischen Celecoxib, Ibuprofen und Naproxen Durch eine längerfristige Therapie mit nicht-selektiven NSAR wird bekanntlich das kardiovaskuläre Risiko der Behandelten erhöht. Unklar war bis dato, wie im Vergleich dazu das kardiovaskuläre Risiko von Celecoxib zu beurteilen ist.
- Laut einer großen Vergleichsstudie bei rund 24.000 Patienten mit Arthrose oder Rheumatoider Arthritis ist das kardiovaskuläre Risiko unter Celecoxib (im Mittel 210 mg täglich) nicht höher als bei Einsatz von Ibuprofen (im Mittel 2.045 mg) oder Naproxen (im Mittel 850 mg).
- Die Nachbeobachtungszeit betrug im Schnitt 34 Monate; in dieser Zeit beendeten allerdings die meisten Studienteilnehmer die Therapie oder brachen das Monitoring ab.
Beim primären Endpunkt (kardiovaskulärer Tod, Herzinfarkt, Schlaganfall) gab es kaum Unterschiede zwischen den drei Gruppen: In der Intention-to-treat-Analyse betrug die Rate
2,3 % in der Celecoxib-Gruppe im Vergleich zu
2,7 % unter Ibuprofen und
Bei den Studienteilnehmern unter fortlaufender Therapie betrugen die entsprechenden Raten 1,7 % vs.1,9 % und 1,8 %. Wie zu erwarten, schnitt Celecoxib bei der gastrointestinalen Verträglichkeit signifikant besser ab als Ibuprofen und Naproxen. Das Risiko für renale Komplikationen war unter Celecoxib signifikant niedriger als unter Ibuprofen; im Vergleich zu Naproxen gab es keine Unterschiede.
Nissen S et al.: Cardiovascular Safety of Celecoxib, Naproxen, or Ibuprofen for Arthritis. N Engl J Med 2016; 375(26):2519-2529
: Keine Unterschiede zwischen Celecoxib, Ibuprofen und Naproxen
Was ist stärker Ibuprofen oder Etoricoxib?
Eine klinische Vergleichsstudie Etoricoxib vs. Ibuprofen Zur Schmerzreduktion werden heute vorwiegend lokalanästhesiologische Verfahren angewendet, welche die Reizung des Schmerzrezeptors reduzieren. Systemische Analgesieverfahren wie z.B. der Einsatz von nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) können als zusätzliche Option in der Schmerzkontrolle nach operativen Eingriffen eingesetzt werden. Regionale Anästhesieverfahren ermöglichen in Abhängigkeit von der verwendeten Menge an Lokalanästhetika und dem gewählten Applikationsort vorübergehend eine vollständige Ausschaltung der Schmerzempfindung. Sie sind damit systemischen Analgesieverfahren prinzipiell überlegen. Die Kombination dieses Wirkvorteils mit einer geringen Komplikationsrate, einer raschen Mobilisierbarkeit des Patienten und der fehlenden Beeinträchtigung der Vigilanz prädestinieren diese Verfahren geradezu für den Einsatz bei zahnärztlichen Eingriffen. Neuere Erkenntnisse zur Pathophysiologie der Schmerzentstehung zeigen jedoch zunehmend die Grenzen der ausschließlichen Verwendung regional wirksamer Anästhesieverfahren auf. Für die Entstehung postoperativer Schmerzen sind nicht nur die Signalleitungen über Hirn- und Spinalnerven (neuronale Signaltransduktion), sondern auch die Signalleitung über blutständige Botenstoffe (humorale Signaltransduktion, z.B. über Prostaglandine) verantwortlich, weshalb die isolierte Nutzung regionalanästhesiologischer Verfahren weder die Entstehung postoperativer Schmerzen noch die Ausbildung von mitunter ausgeprägten Schwellungen verhindern kann. Um insbesondere postoperative Schmerzen und Schwellungen bereits in ihrer Entstehung zu hemmen, sollten bei chirurgischen Eingriffen zunehmend multimodal orientierte Therapiestrategien, das heißt z.B. Kombinationen lokalanästhesiologischer Verfahren mit einer systemischen Schmerztherapie, genutzt werden. In den vergangenen Jahren wurden für die Behandlung von akuten bzw. postoperativen Zahnschmerzen zunehmend entzündungshemmende NSAR (z.B. Diclofenac oder Ibuprofen) verwendet, da diese modulatorisch in die Entzündungsreaktion eingreifen können. Ibuprofen 400mg ist beispielsweise in Deutschland ein häufig verschriebenes Schmerzmedikament nach zahnärztlich-chirurgischen Eingriffen. Die Entwicklung hin zur Kombination analgetisch und antiphlogistisch wirkender Substanzen erklärt sich durch die Erkenntnis, dass, insbesondere bei kieferchirurgischen Eingriffen durch Manipulationen an Zahn, Knochen und Gingiva und die hieraus resultierende Freisetzung von Arachidonsäure und proinflammatorischen Zytokinen, Cyclooxygenasen aktiviert werden. Cyclooxygenasen wiederum lassen durch die Bildung von Prostaglandinen lokale Entzündungsreaktionen entstehen, die mit den klassischen Entzündungssymptomen (Calor, Dolor, Rubor, Tumor, functio laesa) einhergehen. Der Vorteil der NSAR liegt in ihrer spezifischen Hemmung dieser Entzündungsreaktionen, sodass durch ihre Anwendung nicht nur lokale Schmerzen effektiv behandelt, sondern darüber hinaus auch die begleitenden Symptome der Weichteilschwellung gelindert werden. Die spezifische Wirkung der NSAR beruht auf der Prostaglandinhemmung durch die Cyclooxygenase, wobei die klassischen NSAR (Ibuprofen) eine niedrigere Selektivität aufweisen als die neu entwickelten COX-2-Inhibitoren. Die Cyclooxygenase-2 kommt in zwei Isoformen, COX-1 und COX-2, vor. COX-1 wird in verschiedenen Geweben (z.B. Gastrointestinaltrakt) und in Thrombozyten exprimiert. Sie sind für gastrointestinale Zellschutzmechanismen, die Thrombozytenaggregation und Nierenfunktion wichtig. Herkömmliche NSAR (Ibuprofen) hemmen die COX-1, was ihre Magen- und Nierenschädlichkeit erklärt. COX-2 wird dagegen nur in wenigen Geweben gebildet (nicht in Thrombozyten) und ist für die Synthese von prostanoiden Vermittlern für Schmerz, Entzündung und Fieber verantwortlich. Eine spezifische Hemmung von COX-2, also ohne Hemmung der COX-1, hat nur eine geringe Wirkung auf Magen und Darm; zudem bleibt die Thrombozytenaggregation hiervon unbeeinflusst. Da bei oralchirurgischen Eingriffen gerade das Blutungsrisiko ein wichtiger Aspekt ist, sollte dies durch die Schmerzmedikation nicht unnötig erhöht werden. Um festzustellen, ob die präoperative Gabe von Arcoxia 120mg in der Behandlung postoperativer Schmerzen Ibuprofen 600mg (präoperativ) überlegen ist, wurde diese randomisierte, doppelblinde, Cross-over-Studie durchgeführt. Zielkriterien waren die Angaben der Patienten zum subjektiven Schmerzempfinden sowie die Anzahl zusätzlich benötigter Medikationen post operationem. Seitenanfang Patienten und Methode Studiendesign Im Rahmen dieser klinischen Studie wurden die Schmerzmittel Arcoxia und Ibuprofen hinsichtlich ihrer Wirksamkeit intraindividuell verglichen. Es wurden nur teil- und vollretinierte Weisheitszähne im Ober- und Unterkiefer durch Osteotomie entfernt, wobei im koronalen Anteil des Zahnes eine röntgenologisch bestätigte, knöcherne Abdeckung von mindestens 50% vorliegen musste. Die operativen Eingriffe wurden in einer allgemeinzahnärztlichen Praxis mit dem Arbeitsschwerpunkt Parodontologie und Implantologie durchgeführt. Diese Studie fand im Zeitraum von Januar bis Juli 2004 statt. Alle Patienten wurden vom gleichen Operateur behandelt. Zum ersten Untersuchungstermin wurden die Patienten über Risiken und Nebenwirkungen aufgeklärt und anschließend wurde die Einwilligungserklärung („informed consent») unterschrieben. In zwei aufeinander folgenden Studienphasen mit jeweils zwei Untersuchungstagen wurden bei 36 Patienten die zwei Weisheitszähne einer Seite in einer Sitzung entfernt, vier Wochen später folgten auf der kontralateralen Seite die beiden anderen Weisheitszähne (cross-over). Die lokale Schmerzausschaltung erfolgte immer mit dem gleichem Lokalanästhetikum (Ultracain ® forte); im Unterkiefer durch Leitungsanästhesie des N. alveolaris inferior am Foramen mandibulae und durch eine Infiltrationsanästhesie des N. buccalis auf der Linea obliqua, im Oberkiefer durch eine Leitungsanästhesie des N. palatinus major und eine Terminalanästhesie der Nn. alveolaris superiores posteriores. Die Reihenfolge der Medikamenteneinnahme und die zu operierende Seite wurden durch Randomisierung (einfaches Zufallsprinzip, Würfel gerade/ungerade) festgelegt. Für den Behandler als auch die Patienten wurden die Medikamente in neutrale Folien eingeschweißt (doppelblind). Die Medikamenteneinnahme erfolgte zwei Stunden präoperativ. Die Beurteilung zum subjektiven Schmerzempfinden erfolgte anhand von Schmerzprotokollen mit einer visuellen Analogskala von null bis zehn (0 = keine Schmerzen, 10 = unerträgliche Schmerzen). Am ersten Tag gaben die Patienten stündlich, am zweiten Tag zweistündlich ihr Schmerzempfinden an. Darüber hinaus wurde bei jedem Patienten die Anzahl supplementär benötigter Medikationen festgehalten. Einschlusskriterien Alle vier Weisheitszähne mussten vorhanden sein, wobei im koronalen Anteil eines jeden Zahnes eine röntgenologisch erkennbare (OPG), knöcherne Abdeckung von mindestens 50% vorliegen musste. Die betroffenen Zähne durften keine parodontalen Erkrankungen aufweisen. In die Studie eingeschlossene Patienten mussten mindestens das 16. Lebensjahr erreicht haben (bei Minderjährigen lag die Einwilligungserklärung der Erziehungsberechtigten vor). Ausschlusskriterien Ausschlusskriterien für die Teilnahme an der Studie waren Schwangerschaft, Wundheilungsstörungen, Medikamenten-, Alkohol- und Nikotinabusus. Statistik Schmerzangaben- und Medikamenteneinnahmen wurden für jeden Patienten getrennt nach Studienphase aufsummiert. Die Summenscores gingen in die statistische Analyse ein. Die Wirksamkeitsprüfung zum Vergleich Arcoxia vs. Ibuprofen wurde mithilfe des Vorzeichentests durchgeführt. Zusätzlich wurden zur Prüfung weiterer Einflussvariablen ein- und mehrfaktorielle Varianz- und Kovarianzanalysen durchgeführt. In allen Analysen wurde das Signifikanzniveau mit p = 0,05 (zweiseitig) festgelegt. Die Auswertung der Daten erfolgte mit dem Programmsystem SPSS Windows (Version 12.0). Seitenanfang Ergebnisse Die Patienten waren durchschnittlich 18,8 ± 3,0 Jahre (Mittelwert ± Standardabweichung) alt.17 Probanden (47%) waren männlich und 19 Probanden weiblich (53%). Das Alter von männlichen und weiblichen Probanden war nicht unterschiedlich (18,7 ± 3,6 vs.19,0 ± 2,3 Jahre). Schmerzwerte Arcoxia wurde zehnmal in der ersten und 26-mal in der zweiten Phase verabreicht; in den anderen Fällen erfolgte die Gabe von Ibuprofen. Arcoxia wurde 16-mal in der linken Kieferhälfte und 20-mal in der rechten Kieferhälfte gegeben (Ibuprofen 20-mal in der rechten Kieferhälfte und 16-mal in der linken Kieferhälfte). Ein signifikanter Einfluss der Studienphase konnte nicht festgestellt werden (p = 0,48, Zwei-faktorielle Varianzanalyse). Die Überlegenheit von Arcoxia war signifikant (Abb.1); bei 35 von 36 Probanden wurden unter Arcoxia niedrigere Schmerzwerte (1,96 ± 0,22 Scorepunkte) angegeben als unter Ibuprofen (2,53 ± 0,30, p < 0,001, Vorzeichentest). Supplementäre Medikation Die Häufigkeit der zusätzlichen Medikamenteneinnahmen unterschied sich signifikant (p < 0,001, Vorzeichentest). Durchschnittlich wurden unter Arcoxia 3,1 ± 0,40 und unter Ibuprofen 4,1 ± 0,75 Tabletten eingenommen. Diskussion Schmerzprotokolle sind ein häufig genutztes Modell zur Dokumentation akuter Schmerzen nach zahnärztlich-chirurgischen Eingriffen. Sie stellen ein sensitives und validiertes Verfahren dar, um Schmerzverläufe unterschiedlicher Intensität kontrolliert aufzuzeichnen. Das hier verwendete Cross-over-Studiendesign zeichnet sich durch seine besondere Eigenschaft aus, zwei verschiedene Medikamente intraindividuell zu vergleichen und wird bei Medikamentenstudien speziell nach Weisheitszahnextraktionen angewendet. In dieser Studie erfolgte die erste Medikamenteneinnahme zwei Stunden präoperativ. Zahlreiche Untersuchungen liegen mittlerweile zur Frage nach dem optimalen Einsatzzeitpunkt vor und die Wirksamkeit der präoperativen Gabe im Vergleich zur postoperativen Verabreichung wurde in der Literatur mehrfach diskutiert. Untersuchungen zur Expression und Aktivierung der COX-2 bestätigten, dass die präoperative Gabe des selektiven COX-2 Hemmers ein bis zwei Stunden vor der Behandlung (dosisabhängig) eine bessere Schmerzlinderung bewirkt als die alleinige postoperative Gabe. Studien mit Verwendung von Ibuprofen konnten zeigen, dass die präoperative Gabe auch hier einen hohen klinischen Wert hat, weil hierdurch postoperative Schmerzen verringert werden können. Die Prämedikation mit Ibuprofen verzögerte den Schmerzbeginn und verminderte die Ausprägung der postoperativen Schmerzen. Auf Grund der langen Wirkdauer von COX-2-Inhibitoren und deren starker analgetischer Wirkung wurden auch COX-2-Inhibitoren präoperativ verabreicht, um einen schmerzlindernden Effekt sofort nach der Operation sicherzustellen. Diese Erkenntnisse konnten in zahlreichen klinischen Studien aus dem Bereich der Medizin nachgewiesen werden. Postoperative Schmerzen konnten durch die präoperative Gabe von COX-2-Inhibitoren verringert werden. In der Zahnmedizin gibt es nur wenige Studien, die die analgetische Wirksamkeit der präoperativen versus postoperativen Gabe von COX-2-Inhibitoren mit anderen NSAR vergleichen. Zwei vor kurzem veröffentlichte Untersuchungen konnten zeigen, dass die präoperative Gabe von Rofecoxib eine signifikant längere Analgesie und Reduktion der Schmerzen im Vergleich zur postoperativen Gabe aufweist. Der Einsatz von NSAR zur Schmerzprophylaxe nach oralchirurgischen Eingriffen konnte die Überlegenheit von 400mg Ibuprofen gegenüber 1.000mg Paracetamol und 400mg Celecoxib belegen. Die Verwendung von Rofecoxib mit einer Dosis von 50mg zeigte eine mit Ibuprofen vergleichbare analgetische Wirkung. In der vorliegenden Studie wurde Arcoxia (120mg) Ibuprofen (600mg) gegenübergestellt. Unter Arcoxia wurden in den ersten 48 Stunden post operationem signifikant niedrigere Schmerzen als unter Ibuprofen festgestellt. Ein wichtiger Unterschied zwischen den traditionellen NSAR (z.B. Ibuprofen) und COX-2-Inhibitoren liegt darin, dass letztere wegen der fehlenden Hemmung von COX-1 eine ausreichend hohe Dosierung erlauben, die eine stärkere und länger anhaltende COX-2-Hemmung und damit Analgesie ermöglicht. Hierfür liegen für Celecoxib und Valdecoxib klinische Vergleichsstudien mit Ibuprofen 400mg vor. Malmstrom et al. konnten jedoch keinen signifikanten Unterschied bezüglich der Analgesie zwischen Etoricoxib 120mg und Ibuprofen 400mg feststellen. Anhand der Ergebnisse der vorliegenden Studie zeigte sich, dass 120mg Arcoxia auch einer 600mg Ibuprofendosis in der analgetischen Stärke überlegen ist. Innerhalb der ersten 48 Stunden post operationem wurden unter Arcoxia-Medikation signifikant weniger supplementäre Medikamenteneinnahmen benötigt als unter Ibuprofen. Bereits in vorangegangenen Studien konnte gezeigt werden, dass COX-2-Inhibitoren im Vergleich zu Ibuprofen 400mg eine längere Analgesie bei Patienten nach Weisheitszahnosteotomie aufzeigen. In diesen Untersuchungen konnte auf Grund der längeren Wirkdauer der COX-2-Inhibitoren eine Abnahme zusätzlich benötigter Medikamente festgestellt werden. Auch die in der vorliegenden Arbeit verwendete höhere Ibuprofendosis von 600mg konnte keine längere Analgesie herbeiführen. Die Ergebnisse der vorliegenden Studie zeigen, dass die präoperative orale Einnahme von Arcoxia 120mg deutlich die Schmerzen in der frühen postoperativen Phase verringert und innerhalb von 48 Stunden nach der Operation weniger supplementäre Medikamente benötigt werden. Durch die kurze Einnahmezeit von zwei Tagen besteht bei Arcoxia 120mg kein relevantes Risiko für gastrointestinale Nebenwirkungen wie Ulcera oder Perforationen; auch wird die Blutungszeit nicht verlängert. Deshalb spricht sowohl die bessere Schmerzlinderung als auch die höhere Verträglichkeit und Sicherheit im Vergleich zu Ibuprofen für dieses Präparat. Seitenanfang Schlussfolgerung Die Ergebnisse der vorliegenden Studie verdeutlichen, dass unter präoperativer Arcoxia-Medikation eine signifikant stärkere und längere analgetische Wirkung im Vergleich zu Ibuprofen zu beobachten ist. Darüber hinaus wurden weniger supplementäre Analgetika von den Patienten benötigt als unter Medikation mit Ibuprofen. Daher scheint die präoperative orale Einnahme von Arcoxia 120mg bei Weisheitszahnextraktionen eine wirkungsvolle Alternative zu Ibuprofen 600mg zu sein. Zusammenfassung Nach zahnärztlichen Eingriffen werden heute häufig nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR, z.B. Ibuprofen), zur akuten Schmerz- und Entzündungskontrolle eingesetzt. Ein besseres Sicherheits- und Verträglichkeitsprofil bei verstärkter Wirksamkeit und vereinfachtem Verabreichungsschema besitzen moderne selektive Cyclooxygenase-2-Inhibitoren, wie z.B. Arcoxia (Etoricoxib). Arcoxia wurde in Studien zu Behandlung akuter Schmerzen untersucht und verfügt im Vergleich zu herkömmlichen NSAR wie Ibuprofen über eine ähnliche Wirksamkeit, wobei Nebenwirkungen deutlich seltener auftreten. Diese randomisierte, doppelblinde Cross-over-Studie untersuchte die Wirkung von zwei in Europa zugelassenen Schmerzmedikamenten (Arcoxia 120mg vs. Ibuprofen 600mg) bei oralchirurgischen Weisheitszahnextraktionen. Die Studie bestand aus zwei aufeinander folgenden Phasen mit je zwei Untersuchungstagen und vier Wochen Abstand. In jeder Studienphase wurden die Weisheitszähne je einer Kieferhälfte extrahiert, die 36 Probanden erhielten pro Phase präoperativ eines der beiden Schmerzmittel („cross-over"). Teil- und vollretinierte Weisheitszähne im Ober- und Unterkiefer (mit einer knöchernen Abdeckung von mindestens 50%) wurden durch Osteotomie entfernt. Die Zuordnung der Schmerzmittel zu den Kieferhälften und Studienphasen erfolgte randomisiert. Am ersten Tag post operationem gaben die Patienten stündlich (am zweiten Tag zweistündlich) ihr Schmerzempfinden an. Zielkriterien waren Angaben der Probanden zum subjektiven Schmerzempfinden sowie die Anzahl benötigter Medikationen nach Osteotomie. Unter Arcoxia-Medikation wurden signifikant niedrigere Schmerzwerte angegeben als unter Ibuprofen (p<0,001, Vorzeichentest). Darüber hinaus kam es unter Arcoxia zu weniger supplementären Medikamentenausgaben (p<0,001, Vorzeichentest). Somit bietet die präoperative Gabe von Arcoxia 120mg bei der Osteotomie von Weisheitszähnen eine im Vergleich zu Ibuprofen 600mg überlegene analgetische Wirkung. Danksagung: Diese Studie wurde von der Firma MSD SHARP & DOHME, Haar, Deutschland, finanziell unterstützt. Autoren: Dr. Ralf Rössler*, Dr. Peter Tschoppe*, Univ.-Prof. Dr. Peter Martus**, Priv.-Doz. Dr. Ata Anil*, Prof. Dr. Andrej M. Kielbassa*, Berlin * Poliklinik für Zahnerhaltungskunde und Parodontologie, Klinik und Polikliniken für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, Campus Benjamin Franklin, Charité – Universitätsmedizin Berlin ** Institut für Biometrie und Klinische Epidemiologie, Campus Mitte, Charité – Universitätsmedizin Berlin Seitenanfang
Was ist stärker Naproxen oder Etoricoxib?
Etoricoxib – ein neuer selektiver COX-2-Hemmer Etoricoxib ( Abb.1 ) unterscheidet sich von den derzeit zugelassenen COX-2-Hemmern Celecoxib (Celebrex®), Valdecoxib (Bextra®) und Parecoxib (Dynastat®) durch die noch selektivere Hemmung der Cyclooxygenase 2 (Tab.1). Außerdem flutet die neue Substanz schnell an, die maximalen Plasmaspiegel werden bereits nach einer Stunde erreicht ( Tab.1 ). Die Elimination erfolgt vorwiegend durch Metabolisierung in der Leber über CYP-Enzyme, beteiligt ist unter anderem CYP3A4. Die Halbwertszeit ist mit etwa 22 h die längste unter den COX-2-Hemmern, die Zeit bis zur Erreichung der maximalen Plasmakonzentration ist am kürzesten ( Tab.1 ). Die Wirkung tritt demnach schnell ein und hält lange an, eine einmal tägliche Gabe ist ausreichend. Seit Mitte letzten Jahres ist Etoricoxib zugelassen zur Schmerztherapie bei Gicht (1 x tgl.120 mg), Arthrose (1 x tgl.60 mg) und rheumatoider Arthritis (1 x tgl.90 mg). Gicht: In einer randomisierten, kontrollierten Doppelblind-Studie bekamen 189 Patienten mit einer akuten Gichtattacke (≤ 48 Stunden) 8 Tage lang entweder einmal täglich 120 mg Etoricoxib oder dreimal täglich 50 mg Indometacin. Primärer Studienendpunkt war das Schmerzempfinden der Patienten, bestimmt mit einer 5-Punkte-Skala an den Tagen 2 bis 5. Die Schmerzreduktion war mit beiden Substanzen gleich erfolgreich. Arthrose: Zur Behandlung von Schmerzen durch Arthrose wurden mehrere Studien durchgeführt. In einer randomisierten, doppelblinden Studie wurden 60 mg Etoricoxib einmal täglich mit Naproxen 500 mg zweimal täglich und mit Plazebo verglichen.496 Patienten mit Arthrose-Schmerzen erhielten nach einer etwa 2-wöchigen „Wash-out-Phase» über 12-Wochen die Studienmedikation. Primäre Endpunkte waren die WOMAC-Schmerz- und die WOMAC-Funktionsskala (WOMAC = Western Ontario and McMaster Universities osteoarthritis index) sowie eine Selbstbeurteilung der Patienten über ihr Befinden (Patient global assessment of disease status). Alle drei primären Endpunkte besserten sich im Vergleich zur Plazebo-Gabe mit Etoricoxib und Naproxen signifikant (p < 0,001). Zwischen den beiden aktiven Vergleichsgruppen gab es keine signifikanten Unterschiede. In einer weiteren Studie zur Schmerztherapie bei Arthrose wurden 60 mg Etoricoxib täglich (n = 256) mit Diclofenac 50 mg dreimal täglich (n = 260) verglichen. Nach einer anfänglichen „NSAR-Wash-out-Phase" dauerte die Behandlung 6 Wochen. Primärer Endpunkt war auch hier die WOMAC-Schmerz-Skala, dabei zeigten sich keine signifikanten Unterschiede zwischen Diclofenac und Etoricoxib. Vier Stunden nach der ersten Einnahme wurde der subjektive Eindruck der Patienten, wie sie auf die Therapie ansprechen, erfasst (Patient global assessment of response to therapy, PGART). Dabei zeigten sich Vorteile für Etoricoxib.32 % in der Etoricoxib-Gruppe gaben bereits nach 4 Stunden an, gut oder exzellent anzusprechen, gegenüber 19 % in der Diclofenac-Gruppe. Rheumatoide Arthritis: Aufgrund von Dosisfindungsstudien wurde die optimale Dosis von Etoricoxib bei rheumatoider Arthritis auf 90 mg einmal täglich festgelegt. An zwei Studien mit ähnlichem Design nahmen insgesamt etwa 1 700 Patienten nit rheumatoider Arthritis teil. Die Patienten bekamen randomisiert und doppelblind entweder Plazebo, Naproxen (500 mg zweimal täglich) oder Etoricoxib 90 mg über 12 Wochen. Primäre Endpunkte waren die Anzahl der druckschmerzhaften und der geschwollenen Gelenke sowie die Globalbeurteilung durch Prüfarzt und Patient. Etoricoxib und Naproxen waren in allen primären Endpunkten in beiden Studien signifikant wirksamer als Plazebo, in einer der beiden Studien (n = 805) war Etoricoxib außerdem im Vergleich zu Naproxen signifikant wirksamer. Die Studien belegen die schmerzlindernde Wirkung des neuen COX-2-Hemmers bei Gicht, Arthrose und rheumatoider Arthritis, weitere Studien gibt es zur Anwendung bei postoperativen Zahnschmerzen, bei Rückenschmerzen (chronischer Lumbalgie) und bei Regelschmerzen, allerdings ist Etoricoxib in diesen Indikationen nicht zugelassen. Kardiovaskuläre Sicherheit: Nach der Marktrücknahme von Rofecoxib (Vioxx®) wegen des erhöhten kardiovaskulären Risikos stellt sich die Frage nach der kardiovaskulären Sicherheit der anderen COX-2-Hemmer. Aus pharmakodynamischer Sicht spricht alles für einen Gruppeneffekt, der bei längerfristiger, täglicher Gabe bedeutungsvoll werden kann. Die Experten auf diesem Symposium bemerkten, dass die Zulassung der Substanzen eigentlich für die akute Schmerztherapie gelten sollte, und rieten für die dauerhafte Anwendung zu Einnahmepausen. Die Industrie ist nun aufgefordert, eine Datenbasis zum Einsatz von COX-2-Hemmern bei akuten Schmerzen und mit Einnahmepausen zu schaffen. : Etoricoxib – ein neuer selektiver COX-2-Hemmer
Was ist Unterschied zwischen Novaminsulfon und Metamizol?
Alle NetDoktor.de-Inhalte werden von medizinischen Fachjournalisten überprüft. Metamizol, auch als Novaminsulfon bekannt, gehört zu den wichtigsten Wirkstoffen gegen starke Schmerzen, hohes Fieber und Krämpfe. Es gibt unter anderem Metamizol-Tropfen und -Tabletten.
- Die Mittel sind sehr effektiv.
- In seltenen Fällen rufen sie aber schwere Nebenwirkungen hervor, etwa eine ausgeprägte Abwehrschwäche (Agranulozytose).
- Hier lesen Sie alles Wichtige über Metamizol.
- Artikelübersicht Metamizol Metamizol wird im Körper in seine aktive Form umgewandelt und hemmt als solche die Produktion von speziellen Prostaglandinen (Gewebshormone), und zwar hauptsächlich im Gehirn und Rückenmark (zentrales Nervensystem).
Das unterbindet die Schmerzbildung und in der Folge die Schmerzwahrnehmung. Die fiebersenkende Wirkung von Metamizol beruht auf einer Beeinflussung des Temperaturregulationszentrums im Gehirn. Seine krampflösende Wirkung (Spasmolyse) kommt vermutlich durch eine Hemmung der Reizweiterleitung an der sogenannten glatten Muskulatur zustande, die sich im Magen-Darm-Trakt, in den Harnwege und der Gebärmutter findet.
Ist Metamizol und Novaminsulfon das gleiche?
Medikament – Patienteninformation für Novaminsulfon Lichtenstein 500mg 1.Was ist Novaminsulfon Lichtenstein 500mg und wofür wird es angewendet? 1.1.Welche Eigenschaften hat Novaminsulfon Lichtenstein 500mg? Novaminsulfon Lichtenstein 500mg enthält den Wirkstoff Metamizol, ein Arzneimittel aus der Gruppe der sogenannten Pyrazolone.
Diese sind schmerzstillende und fiebersenkende Arzneimittel. Metamizol wird üblicherweise in Salzform als Metamizol-Natrium (Monohydrat) angewendet. Metamizol ist verschreibungspflichtig und darf nur auf ärztliche Anweisung angewendet werden.1.2.Welche Wirkstärken und Darreichungsformen gibt es? Metamizol zum Einnehmen gibt es üblicherweise als – Tablette bzw.
Filmtablette mit 500 mg Metamizol-Natrium-Monohydrat.
- – Lösung zum Einnehmen mit 500 mg Metamizol-Natrium-Monohydrat pro ml.
- Metamizol zum Einführen in den Darm gibt es üblicherweise als
- – Zäpfchen für Kinder mit 300 mg oder 1 000 mg Metamizol-Natrium-Monohydrat.
- Ihr Arzt legt fest, welche Wirkstärke und Darreichungsform für Ihre Behandlung geeignet sind.
1.3.Metamizol wird angewendet zur
- Behandlung von
- – akuten starken Schmerzen nach Verletzungen oder Operationen,
- – krampfartigem Leibschmerz (Kolik),
- – Schmerzen bei Krebsleiden (Tumorschmerzen),
- – sonstigen akuten oder chronischen starken Schmerzen, so weit eine andere Behandlung nicht infrage kommt,
- – hohem Fieber, das auf andere Maßnahmen nicht anspricht.
2.Was müssen Sie vor der Anwendung von Novaminsulfon Lichtenstein 500mg beachten? 2.1.Novaminsulfon Lichtenstein 500mg darf nicht angewendet werden, – wenn Sie allergisch gegen Metamizol oder anderen Pyrazolone (z.B. Phenazon, Propyphenazon) bzw. Pyrazolidine (z.B.
Phenylbutazon, Oxyphenbutazon) sind; dies schließt auch Patienten ein, die z.B. mit einer starken Verminderung bestimmter weißer Blutkörperchen (Agranulozytose) nach Anwendung dieser Wirkstoffe reagiert haben, – wenn Sie allergisch gegen einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind, – wenn bei Ihnen eine Schmerzmittelunverträglichkeit (Analgetika-Asthma-Syndrom oder Analgetika-Intoleranz vom Urtikaria-Angioödemtyp) bekannt ist; dies gilt für Patienten, die mit krampfartiger Verengung der unteren Atemwege (Bronchospasmus) oder anderen Überempfindlichkeitserscheinungen, wie Juckreiz, Schnupfen und Schwellungen (Urtikaria, Rhinitis, Angioödem), auf Schmerzmittel wie z.B.
Salicylate, Paracetamol, Diclofenac, Ibuprofen, Indometacin oder Naproxen reagieren, – wenn bei Ihnen Störungen der Knochenmarksfunktion vorliegen (z.B. nach Behandlung mit Zytostatika, die bei Krebsleiden gegeben werden),
- – wenn bei Ihnen Erkrankungen der Blutbildung vorliegen (Erkrankungen des hämatopoetischen Systems),
- – wenn Sie einen angeborenen Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel (seltene Stoffwechselkrankheit) haben; Grund: Gefahr der Auflösung der roten Blutkörperchen (Hämolyse),
- – bei akuter hepatischer Porphyrie (seltene Stoffwechselkrankheit); Grund: Gefahr der Auslösung einer Porphyrie-Attacke,
- – in den letzten drei Monaten einer Schwangerschaft,
- – wenn Sie stillen,
- – von Neugeborenen und Säuglingen unter 3 Monaten oder unter 5 kg Körpergewicht, da kein wissenschaftliches Erkenntnismaterial über die Anwendung vorliegt.
2.2. Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Novaminsulfon Lichtenstein 500mg ist erforderlich Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Novaminsulfon Lichtenstein 500mg einnehmen. Novaminsulfon Lichtenstein 500mg enthalten das Pyrazolonderivat Metamizol und besitzen die seltenen, aber lebensbedrohlichen Risiken des Schocks (plötzliches Kreislaufversagen) und der Agranulozytose (schwere Erkrankung aufgrund einer starken Verminderung bestimmter weißer Blutkörperchen).
Wenn Sie auf Novaminsulfon Lichtenstein 500mg mit Überempfindlichkeit (anaphylaktoide Reaktionen) reagieren, sind Sie auch besonders gefährdet, in gleicher Weise auf andere Schmerzmittel zu reagieren. Zeigen Sie auf Novaminsulfon Lichtenstein 500mg allergische oder andere (immunologisch vermittelte) Abwehrreaktionen (z.B.
Agranulozytose), sind Sie auch besonders gefährdet, in gleicher Weise auf andere Pyrazolone und Pyrazolidine (chemisch verwandte Stoffe) zu reagieren. Wenn bei Ihnen Zeichen einer Agranulozytose, Panzytopenie oder Thrombozytopenie auftreten, müssen Sie die Anwendung von Novaminsulfon Lichtenstein 500mg sofort abbrechen und umgehend einen Arzt aufsuchen.
– Schwere Überempfindlichkeitsreaktionen (anaphylaktoide oder anaphylaktische Reaktionen) Wenn bei Ihnen eine der folgenden Krankheiten/Unverträglichkeiten vorliegt, ist die Gefahr des Auftretens möglicherweise schwerer Überempfindlichkeitsreaktionen auf Novaminsulfon Lichtenstein 500mg deutlich erhöht: – Unverträglichkeit von Schmerz- und Rheumamitteln, die sich z.B.
durch Juckreiz und Schwellungen (Urtikaria, Angioödem) äußert (Analgetika-Asthma-Syndrom oder Analgetika-Intoleranz vom Urtikaria-Angioödemtyp, – Atemnotanfälle z.B. durch Verengung der kleinsten Luftwege (Asthma bronchiale), insbesondere wenn Sie gleichzeitig unter Entzündungen der Nase und Nebenhöhlen (Rhinosinusitis) und Nasenpolypen leiden, – chronische Nesselsucht (Urtikaria), – Überempfindlichkeit gegen Farbstoffe (z.B.
- Tartrazin) bzw.
- Onservierungsmittel (z.B.
- Benzoate), – Alkoholunverträglichkeit: Schon bei geringen Mengen Alkohol treten Niesen, Augentränen und starke Gesichtsrötung auf.
- Eine solche Alkoholunverträglichkeit kann ein Hinweis auf eine bisher nicht erkannte Schmerzmittelunverträglichkeit sein.
- Bei Patienten mit erhöhtem Risiko für Überempfindlichkeitsreaktionen dürfen Novaminsulfon Lichtenstein 500mg nur nach sorgfältiger Abwägung möglicher Risiken gegen den erwarteten Nutzen eingesetzt werden.
Werden Novaminsulfon Lichtenstein 500mg in solchen Fällen gegeben, ist der Patient engmaschig ärztlich zu überwachen und Notfallbereitschaft sicherzustellen. Ein anaphylaktischer Schock kann insbesondere bei empfindlichen Patienten auftreten. Daher ist besondere Vorsicht geboten bei Patienten mit Asthma oder einer Veranlagung zu Überempfindlichkeitsreaktionen (Atopie).
– Schwere Hautreaktionen Bei der Anwendung von Metamizol-Natrium wurden lebensbedrohliche Hautreaktionen (Stevens-Johnson-Syndrom, toxische epidermale Nekrolyse) berichtet. Falls sich bei Ihnen ein Hautausschlag entwickelt, oft mit Blasen oder Schleimhautschäden verbunden, müssen Sie die Behandlung mit Novaminsulfon Lichtenstein 500mg sofort abbrechen.
Sie dürfen die Behandlung mit Metamizol-Natrium zu keiner Zeit wieder aufnehmen.
- – Blutdruckabfall (isolierte hypotensive Reaktionen)
- Novaminsulfon Lichtenstein 500mg können einen Blutdruckabfall (isolierte hypotensive Reaktion) auslösen.
- Diese Gefahr ist erhöht,
– wenn Sie an niedrigem Blutdruck (vorbestehender Hypotonie), deutlichem Flüssigkeitsmangel, Kreislaufschwäche oder beginnendem Kreislaufversagen (z.B. bei Herzinfarkt oder schweren Verletzungen) leiden, – wenn Sie hohes Fieber haben. Deshalb sind eine sorgfältige Abwägung der Anwendung und eine enge Überwachung sowie gegebenenfalls vorbeugende Maßnahmen (z.B.
- – Patienten mit eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion
- Wenn bei Ihnen eine eingeschränkte Nieren- oder Leberfunktion vorliegt, sollten Novaminsulfon Lichtenstein 500mg nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung und mit entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen angewendet werden.
- – Risiko für arzneimittelbedingten Leberschaden
- Es wurden Fälle eines arzneimittelbedingten Leberschadens (drug induced liver injury, DILI) unter der Behandlung mit Metamizol berichtet (AkdÄ Drug Safety Mail/2020 bis 72).
Die Leberschäden traten wenige Tage bis Monate nach Behandlungsbeginn auf. Neben erhöhten Leberenzymwerten (mit oder ohne Ikterus) traten häufig Symptome anderer Arzneimittelüberempfindlichkeitsreaktionen wie Hautausschlag, Blutbildveränderungen, Fieber, Eosinophilie sowie Merkmale einer Autoimmunhepatitis auf.
- Bitte wenden Sie sich an Ihren Arzt:
- – Wenn Sie Frühsymptome erkennen, die auf einen arzneimittelbedingten Leberschaden hinweisen
- – Wenn bei Ihnen unter der Behandlung mit Metamizol ein Leberschaden aufgetreten ist, für den keine andere Ursache gefunden werden konnte.
- Wichtige Information über sonstige Bestandteile: Natriumgehalt: Wenn Sie eine kochsalzarme Diät einhalten müssen, sollten Sie dies berücksichtigen.
2.2.a) Kinder
- Metamizol-haltige Arzneimittel dürfen generell nicht bei Neugeborenen und Säuglingen unter 3 Monaten oder unter 5 kg Körpergewicht angewendet werden, da kein wissenschaftliches Erkenntnismaterial über die Anwendung vorliegt.
- Für ältere Kinder stehen Tropfen und für Kinder ab 4 Jahren Zäpfchen (der Wirkstärke 300 mg) zur Verfügung.
- Für Kinder ist bei Fieber eine Dosis von 10 mg Metamizol pro Kilogramm Körpergewicht im Allgemeinen ausreichend.
2.2.b) Ältere Menschen Bei älteren Menschen kann die Ausscheidung von Novaminsulfon Lichtenstein 500mg verzögert sein.2.2.c) Schwangerschaft Wenn Sie schwanger sind, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
- Da keine hinreichenden Erfahrungen für den Menschen vorliegen, sollten Sie Novaminsulfon Lichtenstein 500mg nicht in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft einnehmen.
- Im zweiten Schwangerschaftsdrittel sollten Sie Novaminsulfon Lichtenstein 500mg nur nach Rücksprache mit Ihrem Arzt und nur, nachdem dieser eine strenge Nutzen-Risiko-Abwägung vorgenommen hat, einnehmen.
Während des letzten Schwangerschaftsdrittels dürfen Sie Novaminsulfon Lichtenstein 500mg nicht einnehmen. Metamizol, der Wirkstoff aus Novaminsulfon Lichtenstein 500mg, hemmt die natürliche Funktion der Blutplättchen (Thrombozytenaggregation), was besonders bei der Geburt zu vermehrten Blutungen führen könnte.
Außerdem könnte es zu einem vorzeitigen Verschluss eines für das ungeborene Kind wichtigen Blutgefäßes kommen (dieses, der sogenannte Ductus Botalli, verschließt sich natürlicherweise erst nach der Geburt).2.2.d) Stillzeit Wenn Sie stillen, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Die Abbaustoffe von Novaminsulfon Lichtenstein 500mg gehen in die Muttermilch über; daher dürfen Sie während der Einnahme und bis zu mindestens 48 Stunden nach der letzten Einnahme von Novaminsulfon Lichtenstein 500mg nicht stillen.2.2.e) Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen Im empfohlenen Dosisbereich ist keine Beeinträchtigung des Konzentrations- und Reaktionsvermögens bekannt.
Vorsichtshalber sollten Sie aber, zumindest bei höheren Dosierungen, die Möglichkeit einer Beeinträchtigung in Betracht ziehen und auf das Bedienen von Maschinen, das Führen von Fahrzeugen und sonstige gefahrvolle Tätigkeiten verzichten. Dies gilt insbesondere, wenn Sie Alkohol zu sich genommen haben.2.3.Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen bzw.
vor Kurzem eingenommen haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt. Novaminsulfon Lichtenstein 500mg können eine Abnahme des Ciclosporin-Blutspiegels bewirken (Arzneimittel zur Unterdrückung des Abwehrsystems). Bei gleichzeitiger Anwendung müssen daher Ihre Ciclosporin-Blutspiegel überwacht werden.
- Die gleichzeitige Gabe von Metamizol-Natrium und Methotrexat (Arzneimittel zur Behandlung von Krebserkrankungen bzw.
- Von bestimmten rheumatischen Erkrankungen) kann eine mögliche Schädigung der Blutbildung durch Methotrexat verstärken, insbesondere bei älteren Menschen.
- Deshalb sollte diese Kombination vermieden werden.
Metamizol kann die Wirkung von Acetylsalicylsäure (ASS) auf die Blutplättchen verringern. Wenn Sie Acetylsalicylsäure in niedriger Dosierung zum Herzschutz anwenden, sollten Sie Novaminsulfon Lichtenstein 500mg mit Vorsicht anwenden. Durch Metamizol können die Blutspiegel von Bupropion (zur Behandlung von Depressionen und zur Raucherentwöhnung) herabgesetzt werden.
- Bei gleichzeitiger Anwendung von Novaminsulfon Lichtenstein 500mg und Chlorpromazin (Arzneimittel zur Behandlung geistig-seelischer Erkrankungen) kann bei Ihnen eine starke Erniedrigung der Körpertemperatur (Hypothermie) auftreten.
- Für die Gruppe der Pyrazolone (zu diesen gehören auch Novaminsulfon Lichtenstein 500mg) ist bekannt, dass es zu Wechselwirkungen mit bestimmten Arzneimitteln kommen kann:
- – Arzneimittel zur Hemmung der Blutgerinnung (orale Antikoagulanzien),
- – Captopril (ein Arzneimittel gegen Bluthochdruck und bestimmte Herzerkrankungen),
- – Lithium (ein Arzneimittel zur Behandlung geistig-seelischer Erkrankungen),
– Arzneimittel zur Entwässerung (Diuretika, z.B. Triamteren), – Arzneimittel gegen Bluthochdruck (Antihypertensiva). Inwieweit auch Novaminsulfon Lichtenstein 500mg zu diesen Wechselwirkungen führen, ist nicht bekannt. Einfluss auf Untersuchungsmethoden: Informieren Sie vor der Durchführung von Laboruntersuchungen Ihren Arzt über die Anwendung von Novaminsulfon Lichtenstein 500mg, da Metamizol das Ergebnis einiger Methoden beeinflussen kann (z.B. Bestimmung der Blutwerte von Kreatinin, Fetten, HDL-Cholesterol oder Harnsäure).2.4.Bei Anwendung von Novaminsulfon Lichtenstein 500mg zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken Während der Anwendung von Novaminsulfon Lichtenstein 500mg sollten Sie möglichst keinen Alkohol trinken.3.Wie ist Novaminsulfon Lichtenstein 500mg anzuwenden? Wenden Sie Novaminsulfon Lichtenstein 500mg immer genau nach der Anweisung des Arztes an. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.3.1.Art und Dauer der Anwendung Die Tabletten werden unzerkaut und mit ausreichend Flüssigkeit (z.B. einem Glas Wasser) eingenommen. Es wird empfohlen, die Tropfen (Lösung zum Einnehmen) mit etwas Wasser (etwa ½ Glas) einzunehmen. Die Zäpfchen werden möglichst nach dem Stuhlgang tief in den After eingeführt. Die Dauer der Anwendung richtet sich nach Art und Schwere der Erkrankung und wird von Ihrem Arzt festgelegt. Es wird empfohlen, Schmerzmittel nicht länger als 3 bis 5 Tage anzuwenden, ohne nochmals ausdrücklich einen Arzt oder Zahnarzt um Rat zu fragen.3.2.Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis Die Dosierung richtet sich nach der Intensität der Schmerzen oder des Fiebers und der individuellen Empfindlichkeit, auf Novaminsulfon Lichtenstein 500mg zu reagieren. Für Kinder ist bei Fieber eine Dosis von 10 mg Metamizol pro Kilogramm Körpergewicht im Allgemeinen ausreichend.30 bis 60 Minuten nach Anwendung kann eine deutliche Wirkung erwartet werden. Für Kinder und Jugendliche bis 14 Jahre gilt, dass als Einzel-Dosis 8 bis 16 mg Metamizol-Natrium 1 H2O pro Kilogramm Körpergewicht gegeben werden. Erwachsene und Jugendliche ab 15 Jahren (> 53 kg) können 500 mg bis 1 000 mg pro Einzel-Dosis anwenden. Bei unzureichender Wirkung kann die jeweilige Einzel-Dosis, in Abhängigkeit von der Tagesmaximal-Dosis bis zu 4-mal am Tag gegeben werden.30 bis 60 Minuten nach der Einnahme kann eine deutliche Wirkung erwartet werden. Bei Patienten mit reduziertem Allgemeinzustand und eingeschränkter Kreatinin-clearance sollte die Dosis vermindert werden, da die Ausscheidung der Stoffwechselprodukte von Novaminsulfon Lichtenstein 500mg verzögert sein kann. Da bei eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion die Eliminationsgeschwindigkeit vermindert ist, sollten mehrfache hohe Dosen vermieden werden. Bei nur kurzzeitiger Anwendung ist keine Dosisreduktion notwendig. Zur Langzeitanwendung liegen keine Erfahrungen vor. Die Dosierung kann auf das Alter bzw. Körpergewicht abgestimmt werden. Ihr Arzt wird sich im Allgemeinen an den folgenden Empfehlungen orientieren. Grundsätzlich sollte die niedrigste schmerz- und fieberkontrollierende Dosis gewählt werden: 3.2.a) 3 bis 11 Monate (5 bis 8 kg) Einzel-Dosis: 50 bis 100 mg Metamizol-Natrium 1 H2O. Tagesmaximal-Dosis: bis zu 300 mg Metamizol-Natrium 1 H2O.3.2.b) 1 bis 3 Jahre (9 bis 15 kg) Einzel-Dosis: 75 bis 250 mg Metamizol-Natrium 1 H2O. Tagesmaximal-Dosis: bis zu 750 mg Metamizol-Natrium 1 H2O.3.2.c) 4 bis 6 Jahre (16 bis 23 kg) Einzel-Dosis: 125 bis 375 mg mg Metamizol-Natrium 1 H2O oder 1 Zäpfchen der Wirkstärke 300 mg. Tagesmaximal-Dosis: bis zu 1125 mg Metamizol-Natrium 1 H2O oder 3 Zäpfchen der Wirkstärke 300 mg.3.2.d) 7 bis 9 Jahre (24 bis 30 kg) Einzel-Dosis: 200 bis 500 mg Metamizol-Natrium 1 H2O oder 1 Zäpfchen der Wirkstärke 300 mg. Tagesmaximal-Dosis: bis zu 1500 mg Metamizol-Natrium 1 H2O oder 4 Zäpfchen der Wirkstärke 300 mg.3.2.e) 10 bis 12 Jahre (31 bis 45 kg) Einzel-Dosis: 250 bis 750 mg Metamizol-Natrium 1 H2O oder 1 Zäpfchen der Wirkstärke 300 mg. Tagesmaximal-Dosis: bis zu 2 000 bis 2250 mg Metamizol-Natrium 1 H2O oder 5 Zäpfchen der Wirkstärke 300 mg.3.2.f) 13 bis 14 Jahre (46 bis 53 kg) Einzel-Dosis: 375 bis 875 mg Metamizol-Natrium 1 H2O oder 1 Zäpfchen der Wirkstärke 300 mg. Tagesmaximal-Dosis: bis zu 2 000 bis 2625 mg Metamizol-Natrium 1 H2O oder 6 Zäpfchen der Wirkstärke 300 mg.3.2.g) Erwachsene und Jugendliche ab 15 Jahre (> 53 kg) Einzel-Dosis: 500 bis 1 000 mg Metamizol-Natrium 1 H2O oder 1 Zäpfchen der Wirkstärke 1 000 mg. Tagesmaximal-Dosis: bis zu 4 000 mg Metamizol-Natrium 1 H2O oder 4 Zäpfchen der Wirkstärke 1 000 mg Metamizol-Natrium 1 H2O.3.3.Wenn Sie eine größere Menge Novaminsulfon Lichtenstein 500mg angewendet haben, als Sie sollten Bei Gabe zu großer Mengen kann sich dies äußern in z.B. Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Einschränkung der Nierenleistung bis hin zum akuten Nierenversagen (z.B. unter dem Bild einer interstitiellen Nephritis) und – seltener – Schwindel, Schläfrigkeit (Somnolenz), Bewusstlosigkeit, Krämpfen, Blutdruckabfall bis hin zum Schock und Herzrhythmusstörungen (Tachykardie). Verständigen Sie bitte bei Verdacht auf eine Überdosierung sofort einen Arzt, damit dieser gegebenenfalls entsprechende Gegenmaßnahmen ergreifen kann. Hinweis: Nach sehr hohen Dosen kann die Ausscheidung eines harmlosen Stoffwechselproduktes (Rubazonsäure) eine Rotfärbung des Urins verursachen.3.4. Wenn Sie die Anwendung von Novaminsulfon Lichtenstein 500mg vergessen haben Wenden Sie Ihr Arzneimittel zum nächsten Anwendungzeitpunkt weiter so an, wie im Abschnitt 3.2 beschrieben oder wie es vom Arzt verordnet wurde. Keinesfalls dürfen Sie eine vergessene Dosis durch die Anwendung einer doppelten Dosis ausgleichen.3.5.Auswirkungen, wenn die Behandlung mit Novaminsulfon Lichtenstein 500mg abgebrochen wird Sollten Sie die Behandlung abbrechen wollen, so besprechen Sie dieses bitte vorher mit Ihrem Arzt. Beenden Sie nicht eigenmächtig die medikamentöse Behandlung, weil der Erfolg der Therapie dadurch gefährdet werden könnte.4.Welche Nebenwirkungen sind möglich?
- Wie alle Arzneimittel kann Novaminsulfon Lichtenstein 500mg Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
- Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
- – sehr häufig: mehr als 1 von 10 Behandelten
- – häufig: weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten
- – gelegentlich: weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1 000 Behandelten
- – selten: weniger als 1 von 1 000, aber mehr als 1 von 10 000 Behandelten
- – sehr selten: weniger als 1 von 10 000 Behandelten, einschließlich Einzelfälle
- – Häufigkeit nicht bekannt: Häufigkeit kann aus den verfügbaren Daten nicht berechnet werden
4.1.Welche Nebenwirkungen können im Einzelnen auftreten? Folgende Nebenwirkungen können schwerwiegende Folgen haben; nehmen Sie Novaminsulfon Lichtenstein 500mg nicht weiter ein und suchen Sie möglichst umgehend einen Arzt auf: Falls eine der genannten Nebenwirkungen plötzlich auftritt oder sich stark entwickelt, informieren Sie bitte sofort einen Arzt, da bestimmte Arzneimittelwirkungen (z.B.
schwere Überempfindlichkeitsreaktionen, schwere Hautreaktionen wie Stevens-Johnson-Syndrom oder toxische epidermale Nekrolyse, Agranulozytose, Panzytopenie) unter Umständen lebensbedrohlich werden können. In solchen Fällen dürfen Novaminsulfon Lichtenstein 500mg auf keinen Fall ohne ärztliche Aufsicht weiter eingenommen werden.
Das rechtzeitige Absetzen kann von entscheidender Bedeutung für die Erholung sein. Wenn Zeichen einer Agranulozytose, Panzytopenie oder Thrombozytopenie auftreten, muss die Einnahme von Novaminsulfon Lichtenstein 500mg sofort beendet und das Blutbild (einschließlich Differenzialblutbild) durch Ihren Arzt kontrolliert werden.
- Mit dem Abbruch der Behandlung darf nicht gewartet werden, bis die Ergebnisse der Laboruntersuchungen vorliegen.
- Novaminsulfon Lichtenstein 500mg dürfen auch nicht weiter eingenommen werden, wenn es zu den folgenden Krankheitszeichen kommt, die Hinweis auf eine mögliche Agranulozytose sein können: – unerwartete Verschlechterung des Allgemeinbefindens (z.B.
Fieber, Schüttelfrost, Halsschmerzen, Schluckbeschwerden),
- – wenn das Fieber nicht abklingt oder neu auftritt,
- – wenn es zu schmerzhaften Schleimhautveränderungen kommt, besonders in Mund, Nase und Rachen oder im Genital- oder Analbereich.
- Mögliche Nebenwirkungen:
4.1.a) Gelegentlich – Violetter bis tiefroter, zum Teil blasiger Hautausschlag (fixes Arzneimittelexanthem). – Blutdruckabfall (isolierte hypotensive Reaktion), der möglicherweise durch die Arzneimittelwirkung direkt bedingt ist und nicht von anderen Zeichen einer Überempfindlichkeitsreaktion begleitet wird.
- Eine solche Reaktion führt nur selten zu einem schweren Blutdruckabfall.
- Das Risiko einer Blutdrucksenkung kann erhöht sein bei abnorm hohem Fieber (Hyperpyrexie).
- Typische Zeichen eines starken Blutdruckabfalls sind Herzjagen, Blässe, Zittern, Schwindel, Übelkeit und Ohnmacht.4.1.b) Selten – Überempfindlichkeitsreaktionen (anaphylaktoide oder anaphylaktische Reaktionen).
Zu den typischen Zeichen leichterer Reaktionen gehören Symptome wie Augenbrennen, Husten, Nasenlaufen, Niesen, Engegefühl in der Brust, Hautrötung (besonders im Bereich des Gesichts und Kopfes), Nesselsucht und Schwellungen im Gesichtsbereich sowie seltener Übelkeit und Bauchkrämpfe.
- Spezielle Warnsymptome sind Brennen, Jucken und Hitzegefühl auf und unter der Zunge und besonders auf den Handflächen und Fußsohlen.
- Solche leichteren Reaktionen können in schwerere Formen übergehen mit starker Nesselsucht, schwerem Angioödem (Schwellungen, auch im Kehlkopfbereich), schwerem Bronchospasmus (krampfartige Verengung der unteren Atemwege), Herzjagen (manchmal auch zu langsamem Pulsschlag), Herzrhythmusstörungen, Blutdruckabfall (manchmal auch mit vorausgehendem Blutdruckanstieg), Bewusstlosigkeit und Kreislaufschock.
Diese Reaktionen können auch noch nach mehrfacher komplikationsloser Anwendung auftreten und schwerwiegend bis lebensbedrohlich, in manchen Fällen sogar tödlich sein. Bei Patienten mit Analgetika-Asthma-Syndrom äußern sich Überempfindlichkeitsreaktionen typischerweise in Form von Asthmaanfällen.
- Verminderung der Anzahl der weißen Blutkörperchen (Leukopenie).
- Hautausschlag (z.B.
- Makulopapulöses Exanthem).4.1.c) Sehr selten (kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen) – Starke Verminderung bestimmter weißer Blutkörperchen (Agranulozytose), einschließlich Fälle mit tödlichem Ausgang, oder Verminderung der Blutplättchen (Thrombozytopenie).
Diese Reaktionen sind vermutlich immunologisch bedingt. Sie können auch auftreten, wenn Metamizol bei früheren Gelegenheiten ohne Komplikationen gegeben wurde. Es gibt vereinzelt Hinweise, wonach das Risiko einer Agranulozytose möglicherweise erhöht sein kann, wenn Novaminsulfon Lichtenstein 500mg länger als eine Woche eingenommen werden.
Die Agranulozytose äußert sich in hohem Fieber, Schüttelfrost, Halsschmerzen, Schluckbeschwerden sowie Entzündung im Mund-, Nasen-, Rachen- und Genital- oder Analbereich. Bei Patienten, die Antibiotika (Arzneimittel gegen bakteriell bedingte Entzündungen) erhalten, können diese Zeichen allerdings nur schwach ausgeprägt sein.
Die Blutsenkungsgeschwindigkeit ist stark erhöht, während die Lymphknoten typischerweise nur leicht oder überhaupt nicht vergrößert sind. Typische Zeichen einer Thrombozytopenie sind z.B. eine verstärkte Blutungsneigung und Petechien (punktförmige Blutungen in die Haut und Schleimhäute).
– Asthmaanfall (Atemnotanfall durch Verengung der kleinsten Luftwege). – Großflächige Blasenbildung der Haut und Hautablösung (Stevens-Johnson-Syndrom oder toxische epidermale Nekrolyse). – Akute Verschlechterung der Nierenfunktion, in einigen Fällen mit fehlender oder zu geringer Harnmenge (Oligo- oder Anurie), Ausscheidung von Bluteiweißen im Harn (Proteinurie) bzw.
Entwicklung zu einem akuten Nierenversagen; Nierenentzündung (akute interstitielle Nephritis).4.1.d) Nicht bekannt – Anaphylaktischer Schock. – Herzinfarkt im Rahmen einer allergischen Reaktion (Kounis-Syndrom). – Blutarmut mit gleichzeitiger Störung der Knochenmarkfunktion (aplastische Anämie), Verminderung der weißen und roten Blutkörperchen und Blutplättchen (Panzytopenie), einschließlich Fälle mit tödlichem Ausgang.
- Anzeichen einer Panzytopenie und einer aplastischen Anämie sind allgemeines Unwohlsein, Infektion, anhaltendes Fieber, Blutergüsse, Blutungen und Blässe.
- Durch ein harmloses Abbauprodukt (Rubazonsäure) von Metamizol-Natrium kann eine Rotfärbung Ihres Urins verursacht werden.
- Außerdem wurde über Fälle eines arzneimittelbedingten Leberschadens (drug induced liver injury, DILI) unter der Behandlung mit Metamizol berichtet (AkdÄ Drug Safety Mail/2020 bis 72).
Die Leberschäden traten wenige Tage bis Monate nach Behandlungsbeginn auf. Mögliche Symptome sind: erhöhte Leberenzymwerte (mit oder ohne Ikterus), häufig neben Arzneimittelüberempfindlichkeitsreaktionen wie Hautausschlag, Blutbildveränderungen, Fieber, Eosinophilie sowie Merkmale einer Autoimmunhepatitis.4.2.Gegenmaßnahmen Falls eine der genannten Nebenwirkungen plötzlich auftritt oder sich stark entwickelt, informieren Sie bitte sofort einen Arzt, da bestimmte Arzneimittelwirkungen (z.B.
schwere Überempfindlichkeitsreaktionen, Stevens-Johnson- oder Lyell-Syndrom, Agranulozytose) unter Umständen lebensbedrohlich werden können. In solchen Fällen darf Metamizol auf keinen Fall ohne ärztliche Aufsicht weiter angewendet werden. Das rechtzeitige Absetzen kann von entscheidender Bedeutung für die Erholung sein.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die weder hier noch in der Packungsbeilage aufgeführt sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn (Website: www.bfarm.de) anzeigen.
- Lagern Sie das Arzneimittel bei normaler Raumtemperatur, und bewahren Sie das Arzneimittel in der Originalverpackung vor Licht und Feuchtigkeit geschützt auf, so weit der Hersteller keine anderen Angaben macht.
- Arzneimittel sollten generell für Kinder unzugänglich aufbewahrt werden.
- Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf der Packung angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden.
Das Arzneimittel darf nicht im Abwasser und sollte nicht im Haushaltsabfall entsorgt werden. Fragen Sie Ihren Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr benötigen. Diese Maßnahme hilft, die Umwelt zu schützen.
- 6.Quelle und Bearbeitungsstand
- Information der SCHOLZ Datenbank auf Basis der vom Bundesamt für Arzneimittel und Medizinprodukte zugelassenen Daten
- Copyright by ePrax GmbH, München; Dezember 2020 (7)
: Novaminsulfon Lichtenstein 500mg
Wer sollte kein Novalgin nehmen?
Medikament – Patienteninformation für NOVALGIN 1.Was ist NOVALGIN und wofür wird es angewendet? 1.1.Welche Eigenschaften hat NOVALGIN? NOVALGIN enthält den Wirkstoff Metamizol, ein Arzneimittel aus der Gruppe der sogenannten Pyrazolone. Diese sind schmerzstillende und fiebersenkende Arzneimittel.
Metamizol wird üblicherweise in Salzform als Metamizol-Natrium (Monohydrat) angewendet. Metamizol ist verschreibungspflichtig und darf nur auf ärztliche Anweisung angewendet werden.1.2.Welche Wirkstärken und Darreichungsformen gibt es? Metamizol zum Einnehmen gibt es üblicherweise als – Tablette bzw.
Filmtablette mit 500 mg Metamizol-Natrium-Monohydrat.
- – Lösung zum Einnehmen mit 500 mg Metamizol-Natrium-Monohydrat pro ml.
- Metamizol zum Einführen in den Darm gibt es üblicherweise als
- – Zäpfchen für Kinder mit 300 mg oder 1 000 mg Metamizol-Natrium-Monohydrat.
- Ihr Arzt legt fest, welche Wirkstärke und Darreichungsform für Ihre Behandlung geeignet sind.
1.3.Metamizol wird angewendet zur
- Behandlung von
- – akuten starken Schmerzen nach Verletzungen oder Operationen,
- – krampfartigem Leibschmerz (Kolik),
- – Schmerzen bei Krebsleiden (Tumorschmerzen),
- – sonstigen akuten oder chronischen starken Schmerzen, so weit eine andere Behandlung nicht infrage kommt,
- – hohem Fieber, das auf andere Maßnahmen nicht anspricht.
2.Was müssen Sie vor der Anwendung von NOVALGIN beachten? 2.1.NOVALGIN darf nicht angewendet werden, – wenn Sie allergisch gegen Metamizol oder anderen Pyrazolone (z.B. Phenazon, Propyphenazon) bzw. Pyrazolidine (z.B. Phenylbutazon, Oxyphenbutazon) sind; dies schließt auch Patienten ein, die z.B.
mit einer starken Verminderung bestimmter weißer Blutkörperchen (Agranulozytose) nach Anwendung dieser Wirkstoffe reagiert haben, – wenn Sie allergisch gegen einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind, – wenn bei Ihnen eine Schmerzmittelunverträglichkeit (Analgetika-Asthma-Syndrom oder Analgetika-Intoleranz vom Urtikaria-Angioödemtyp) bekannt ist; dies gilt für Patienten, die mit krampfartiger Verengung der unteren Atemwege (Bronchospasmus) oder anderen Überempfindlichkeitserscheinungen, wie Juckreiz, Schnupfen und Schwellungen (Urtikaria, Rhinitis, Angioödem), auf Schmerzmittel wie z.B.
Salicylate, Paracetamol, Diclofenac, Ibuprofen, Indometacin oder Naproxen reagieren, – wenn bei Ihnen Störungen der Knochenmarksfunktion vorliegen (z.B. nach Behandlung mit Zytostatika, die bei Krebsleiden gegeben werden),
- – wenn bei Ihnen Erkrankungen der Blutbildung vorliegen (Erkrankungen des hämatopoetischen Systems),
- – wenn Sie einen angeborenen Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel (seltene Stoffwechselkrankheit) haben; Grund: Gefahr der Auflösung der roten Blutkörperchen (Hämolyse),
- – bei akuter hepatischer Porphyrie (seltene Stoffwechselkrankheit); Grund: Gefahr der Auslösung einer Porphyrie-Attacke,
- – in den letzten drei Monaten einer Schwangerschaft,
- – wenn Sie stillen,
- – von Neugeborenen und Säuglingen unter 3 Monaten oder unter 5 kg Körpergewicht, da kein wissenschaftliches Erkenntnismaterial über die Anwendung vorliegt.
2.2. Besondere Vorsicht bei der Anwendung von NOVALGIN ist erforderlich Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie NOVALGIN einnehmen. NOVALGIN enthalten das Pyrazolonderivat Metamizol und besitzen die seltenen, aber lebensbedrohlichen Risiken des Schocks (plötzliches Kreislaufversagen) und der Agranulozytose (schwere Erkrankung aufgrund einer starken Verminderung bestimmter weißer Blutkörperchen).
Wenn Sie auf NOVALGIN mit Überempfindlichkeit (anaphylaktoide Reaktionen) reagieren, sind Sie auch besonders gefährdet, in gleicher Weise auf andere Schmerzmittel zu reagieren. Zeigen Sie auf NOVALGIN allergische oder andere (immunologisch vermittelte) Abwehrreaktionen (z.B. Agranulozytose), sind Sie auch besonders gefährdet, in gleicher Weise auf andere Pyrazolone und Pyrazolidine (chemisch verwandte Stoffe) zu reagieren.
Wenn bei Ihnen Zeichen einer Agranulozytose, Panzytopenie oder Thrombozytopenie auftreten, müssen Sie die Anwendung von NOVALGIN sofort abbrechen und umgehend einen Arzt aufsuchen. – Schwere Überempfindlichkeitsreaktionen (anaphylaktoide oder anaphylaktische Reaktionen) Wenn bei Ihnen eine der folgenden Krankheiten/Unverträglichkeiten vorliegt, ist die Gefahr des Auftretens möglicherweise schwerer Überempfindlichkeitsreaktionen auf NOVALGIN deutlich erhöht: – Unverträglichkeit von Schmerz- und Rheumamitteln, die sich z.B.
Durch Juckreiz und Schwellungen (Urtikaria, Angioödem) äußert (Analgetika-Asthma-Syndrom oder Analgetika-Intoleranz vom Urtikaria-Angioödemtyp, – Atemnotanfälle z.B. durch Verengung der kleinsten Luftwege (Asthma bronchiale), insbesondere wenn Sie gleichzeitig unter Entzündungen der Nase und Nebenhöhlen (Rhinosinusitis) und Nasenpolypen leiden, – chronische Nesselsucht (Urtikaria), – Überempfindlichkeit gegen Farbstoffe (z.B.
Tartrazin) bzw. Konservierungsmittel (z.B. Benzoate), – Alkoholunverträglichkeit: Schon bei geringen Mengen Alkohol treten Niesen, Augentränen und starke Gesichtsrötung auf. Eine solche Alkoholunverträglichkeit kann ein Hinweis auf eine bisher nicht erkannte Schmerzmittelunverträglichkeit sein.
Bei Patienten mit erhöhtem Risiko für Überempfindlichkeitsreaktionen dürfen NOVALGIN nur nach sorgfältiger Abwägung möglicher Risiken gegen den erwarteten Nutzen eingesetzt werden. Werden NOVALGIN in solchen Fällen gegeben, ist der Patient engmaschig ärztlich zu überwachen und Notfallbereitschaft sicherzustellen.
Ein anaphylaktischer Schock kann insbesondere bei empfindlichen Patienten auftreten. Daher ist besondere Vorsicht geboten bei Patienten mit Asthma oder einer Veranlagung zu Überempfindlichkeitsreaktionen (Atopie). – Schwere Hautreaktionen Bei der Anwendung von Metamizol-Natrium wurden lebensbedrohliche Hautreaktionen (Stevens-Johnson-Syndrom, toxische epidermale Nekrolyse) berichtet.
- – Blutdruckabfall (isolierte hypotensive Reaktionen)
- NOVALGIN können einen Blutdruckabfall (isolierte hypotensive Reaktion) auslösen.
- Diese Gefahr ist erhöht,
– wenn Sie an niedrigem Blutdruck (vorbestehender Hypotonie), deutlichem Flüssigkeitsmangel, Kreislaufschwäche oder beginnendem Kreislaufversagen (z.B. bei Herzinfarkt oder schweren Verletzungen) leiden, – wenn Sie hohes Fieber haben. Deshalb sind eine sorgfältige Abwägung der Anwendung und eine enge Überwachung sowie gegebenenfalls vorbeugende Maßnahmen (z.B.
- – Patienten mit eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion
- Wenn bei Ihnen eine eingeschränkte Nieren- oder Leberfunktion vorliegt, sollten NOVALGIN nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung und mit entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen angewendet werden.
- – Risiko für arzneimittelbedingten Leberschaden
- Es wurden Fälle eines arzneimittelbedingten Leberschadens (drug induced liver injury, DILI) unter der Behandlung mit Metamizol berichtet (AkdÄ Drug Safety Mail/2020 bis 72).
Die Leberschäden traten wenige Tage bis Monate nach Behandlungsbeginn auf. Neben erhöhten Leberenzymwerten (mit oder ohne Ikterus) traten häufig Symptome anderer Arzneimittelüberempfindlichkeitsreaktionen wie Hautausschlag, Blutbildveränderungen, Fieber, Eosinophilie sowie Merkmale einer Autoimmunhepatitis auf.
- Bitte wenden Sie sich an Ihren Arzt:
- – Wenn Sie Frühsymptome erkennen, die auf einen arzneimittelbedingten Leberschaden hinweisen
- – Wenn bei Ihnen unter der Behandlung mit Metamizol ein Leberschaden aufgetreten ist, für den keine andere Ursache gefunden werden konnte.
- Wichtige Information über sonstige Bestandteile: Natriumgehalt: Wenn Sie eine kochsalzarme Diät einhalten müssen, sollten Sie dies berücksichtigen.
2.2.a) Kinder
- Metamizol-haltige Arzneimittel dürfen generell nicht bei Neugeborenen und Säuglingen unter 3 Monaten oder unter 5 kg Körpergewicht angewendet werden, da kein wissenschaftliches Erkenntnismaterial über die Anwendung vorliegt.
- Für ältere Kinder stehen Tropfen und für Kinder ab 4 Jahren Zäpfchen (der Wirkstärke 300 mg) zur Verfügung.
- Für Kinder ist bei Fieber eine Dosis von 10 mg Metamizol pro Kilogramm Körpergewicht im Allgemeinen ausreichend.
2.2.b) Ältere Menschen Bei älteren Menschen kann die Ausscheidung von NOVALGIN verzögert sein.2.2.c) Schwangerschaft Wenn Sie schwanger sind, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Da keine hinreichenden Erfahrungen für den Menschen vorliegen, sollten Sie NOVALGIN nicht in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft einnehmen. Im zweiten Schwangerschaftsdrittel sollten Sie NOVALGIN nur nach Rücksprache mit Ihrem Arzt und nur, nachdem dieser eine strenge Nutzen-Risiko-Abwägung vorgenommen hat, einnehmen.
Während des letzten Schwangerschaftsdrittels dürfen Sie NOVALGIN nicht einnehmen. Metamizol, der Wirkstoff aus NOVALGIN, hemmt die natürliche Funktion der Blutplättchen (Thrombozytenaggregation), was besonders bei der Geburt zu vermehrten Blutungen führen könnte.
Außerdem könnte es zu einem vorzeitigen Verschluss eines für das ungeborene Kind wichtigen Blutgefäßes kommen (dieses, der sogenannte Ductus Botalli, verschließt sich natürlicherweise erst nach der Geburt).2.2.d) Stillzeit Wenn Sie stillen, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Die Abbaustoffe von NOVALGIN gehen in die Muttermilch über; daher dürfen Sie während der Einnahme und bis zu mindestens 48 Stunden nach der letzten Einnahme von NOVALGIN nicht stillen.2.2.e) Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen Im empfohlenen Dosisbereich ist keine Beeinträchtigung des Konzentrations- und Reaktionsvermögens bekannt.
Vorsichtshalber sollten Sie aber, zumindest bei höheren Dosierungen, die Möglichkeit einer Beeinträchtigung in Betracht ziehen und auf das Bedienen von Maschinen, das Führen von Fahrzeugen und sonstige gefahrvolle Tätigkeiten verzichten. Dies gilt insbesondere, wenn Sie Alkohol zu sich genommen haben.2.3.Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen bzw.
vor Kurzem eingenommen haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt. NOVALGIN können eine Abnahme des Ciclosporin-Blutspiegels bewirken (Arzneimittel zur Unterdrückung des Abwehrsystems). Bei gleichzeitiger Anwendung müssen daher Ihre Ciclosporin-Blutspiegel überwacht werden.
- Die gleichzeitige Gabe von Metamizol-Natrium und Methotrexat (Arzneimittel zur Behandlung von Krebserkrankungen bzw.
- Von bestimmten rheumatischen Erkrankungen) kann eine mögliche Schädigung der Blutbildung durch Methotrexat verstärken, insbesondere bei älteren Menschen.
- Deshalb sollte diese Kombination vermieden werden.
Metamizol kann die Wirkung von Acetylsalicylsäure (ASS) auf die Blutplättchen verringern. Wenn Sie Acetylsalicylsäure in niedriger Dosierung zum Herzschutz anwenden, sollten Sie NOVALGIN mit Vorsicht anwenden. Durch Metamizol können die Blutspiegel von Bupropion (zur Behandlung von Depressionen und zur Raucherentwöhnung) herabgesetzt werden.
- Bei gleichzeitiger Anwendung von NOVALGIN und Chlorpromazin (Arzneimittel zur Behandlung geistig-seelischer Erkrankungen) kann bei Ihnen eine starke Erniedrigung der Körpertemperatur (Hypothermie) auftreten.
- Für die Gruppe der Pyrazolone (zu diesen gehören auch NOVALGIN) ist bekannt, dass es zu Wechselwirkungen mit bestimmten Arzneimitteln kommen kann:
- – Arzneimittel zur Hemmung der Blutgerinnung (orale Antikoagulanzien),
- – Captopril (ein Arzneimittel gegen Bluthochdruck und bestimmte Herzerkrankungen),
- – Lithium (ein Arzneimittel zur Behandlung geistig-seelischer Erkrankungen),
– Arzneimittel zur Entwässerung (Diuretika, z.B. Triamteren), – Arzneimittel gegen Bluthochdruck (Antihypertensiva). Inwieweit auch NOVALGIN zu diesen Wechselwirkungen führen, ist nicht bekannt. Einfluss auf Untersuchungsmethoden: Informieren Sie vor der Durchführung von Laboruntersuchungen Ihren Arzt über die Anwendung von NOVALGIN, da Metamizol das Ergebnis einiger Methoden beeinflussen kann (z.B. Bestimmung der Blutwerte von Kreatinin, Fetten, HDL-Cholesterol oder Harnsäure).2.4.Bei Anwendung von NOVALGIN zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken Während der Anwendung von NOVALGIN sollten Sie möglichst keinen Alkohol trinken.3.Wie ist NOVALGIN anzuwenden? Wenden Sie NOVALGIN immer genau nach der Anweisung des Arztes an. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.3.1.Art und Dauer der Anwendung Die Tabletten werden unzerkaut und mit ausreichend Flüssigkeit (z.B. einem Glas Wasser) eingenommen. Es wird empfohlen, die Tropfen (Lösung zum Einnehmen) mit etwas Wasser (etwa ½ Glas) einzunehmen. Die Zäpfchen werden möglichst nach dem Stuhlgang tief in den After eingeführt. Die Dauer der Anwendung richtet sich nach Art und Schwere der Erkrankung und wird von Ihrem Arzt festgelegt. Es wird empfohlen, Schmerzmittel nicht länger als 3 bis 5 Tage anzuwenden, ohne nochmals ausdrücklich einen Arzt oder Zahnarzt um Rat zu fragen.3.2.Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis Die Dosierung richtet sich nach der Intensität der Schmerzen oder des Fiebers und der individuellen Empfindlichkeit, auf NOVALGIN zu reagieren. Für Kinder ist bei Fieber eine Dosis von 10 mg Metamizol pro Kilogramm Körpergewicht im Allgemeinen ausreichend.30 bis 60 Minuten nach Anwendung kann eine deutliche Wirkung erwartet werden. Für Kinder und Jugendliche bis 14 Jahre gilt, dass als Einzel-Dosis 8 bis 16 mg Metamizol-Natrium 1 H2O pro Kilogramm Körpergewicht gegeben werden. Erwachsene und Jugendliche ab 15 Jahren (> 53 kg) können 500 mg bis 1 000 mg pro Einzel-Dosis anwenden. Bei unzureichender Wirkung kann die jeweilige Einzel-Dosis, in Abhängigkeit von der Tagesmaximal-Dosis bis zu 4-mal am Tag gegeben werden.30 bis 60 Minuten nach der Einnahme kann eine deutliche Wirkung erwartet werden. Bei Patienten mit reduziertem Allgemeinzustand und eingeschränkter Kreatinin-clearance sollte die Dosis vermindert werden, da die Ausscheidung der Stoffwechselprodukte von NOVALGIN verzögert sein kann. Da bei eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion die Eliminationsgeschwindigkeit vermindert ist, sollten mehrfache hohe Dosen vermieden werden. Bei nur kurzzeitiger Anwendung ist keine Dosisreduktion notwendig. Zur Langzeitanwendung liegen keine Erfahrungen vor. Die Dosierung kann auf das Alter bzw. Körpergewicht abgestimmt werden. Ihr Arzt wird sich im Allgemeinen an den folgenden Empfehlungen orientieren. Grundsätzlich sollte die niedrigste schmerz- und fieberkontrollierende Dosis gewählt werden: 3.2.a) 3 bis 11 Monate (5 bis 8 kg) Einzel-Dosis: 50 bis 100 mg Metamizol-Natrium 1 H2O. Tagesmaximal-Dosis: bis zu 300 mg Metamizol-Natrium 1 H2O.3.2.b) 1 bis 3 Jahre (9 bis 15 kg) Einzel-Dosis: 75 bis 250 mg Metamizol-Natrium 1 H2O. Tagesmaximal-Dosis: bis zu 750 mg Metamizol-Natrium 1 H2O.3.2.c) 4 bis 6 Jahre (16 bis 23 kg) Einzel-Dosis: 125 bis 375 mg mg Metamizol-Natrium 1 H2O oder 1 Zäpfchen der Wirkstärke 300 mg. Tagesmaximal-Dosis: bis zu 1125 mg Metamizol-Natrium 1 H2O oder 3 Zäpfchen der Wirkstärke 300 mg.3.2.d) 7 bis 9 Jahre (24 bis 30 kg) Einzel-Dosis: 200 bis 500 mg Metamizol-Natrium 1 H2O oder 1 Zäpfchen der Wirkstärke 300 mg. Tagesmaximal-Dosis: bis zu 1500 mg Metamizol-Natrium 1 H2O oder 4 Zäpfchen der Wirkstärke 300 mg.3.2.e) 10 bis 12 Jahre (31 bis 45 kg) Einzel-Dosis: 250 bis 750 mg Metamizol-Natrium 1 H2O oder 1 Zäpfchen der Wirkstärke 300 mg. Tagesmaximal-Dosis: bis zu 2 000 bis 2250 mg Metamizol-Natrium 1 H2O oder 5 Zäpfchen der Wirkstärke 300 mg.3.2.f) 13 bis 14 Jahre (46 bis 53 kg) Einzel-Dosis: 375 bis 875 mg Metamizol-Natrium 1 H2O oder 1 Zäpfchen der Wirkstärke 300 mg. Tagesmaximal-Dosis: bis zu 2 000 bis 2625 mg Metamizol-Natrium 1 H2O oder 6 Zäpfchen der Wirkstärke 300 mg.3.2.g) Erwachsene und Jugendliche ab 15 Jahre (> 53 kg) Einzel-Dosis: 500 bis 1 000 mg Metamizol-Natrium 1 H2O oder 1 Zäpfchen der Wirkstärke 1 000 mg. Tagesmaximal-Dosis: bis zu 4 000 mg Metamizol-Natrium 1 H2O oder 4 Zäpfchen der Wirkstärke 1 000 mg Metamizol-Natrium 1 H2O.3.3.Wenn Sie eine größere Menge NOVALGIN angewendet haben, als Sie sollten Bei Gabe zu großer Mengen kann sich dies äußern in z.B. Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Einschränkung der Nierenleistung bis hin zum akuten Nierenversagen (z.B. unter dem Bild einer interstitiellen Nephritis) und – seltener – Schwindel, Schläfrigkeit (Somnolenz), Bewusstlosigkeit, Krämpfen, Blutdruckabfall bis hin zum Schock und Herzrhythmusstörungen (Tachykardie). Verständigen Sie bitte bei Verdacht auf eine Überdosierung sofort einen Arzt, damit dieser gegebenenfalls entsprechende Gegenmaßnahmen ergreifen kann. Hinweis: Nach sehr hohen Dosen kann die Ausscheidung eines harmlosen Stoffwechselproduktes (Rubazonsäure) eine Rotfärbung des Urins verursachen.3.4. Wenn Sie die Anwendung von NOVALGIN vergessen haben Wenden Sie Ihr Arzneimittel zum nächsten Anwendungzeitpunkt weiter so an, wie im Abschnitt 3.2 beschrieben oder wie es vom Arzt verordnet wurde. Keinesfalls dürfen Sie eine vergessene Dosis durch die Anwendung einer doppelten Dosis ausgleichen.3.5.Auswirkungen, wenn die Behandlung mit NOVALGIN abgebrochen wird Sollten Sie die Behandlung abbrechen wollen, so besprechen Sie dieses bitte vorher mit Ihrem Arzt. Beenden Sie nicht eigenmächtig die medikamentöse Behandlung, weil der Erfolg der Therapie dadurch gefährdet werden könnte.4.Welche Nebenwirkungen sind möglich?
- Wie alle Arzneimittel kann NOVALGIN Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
- Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
- – sehr häufig: mehr als 1 von 10 Behandelten
- – häufig: weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten
- – gelegentlich: weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1 000 Behandelten
- – selten: weniger als 1 von 1 000, aber mehr als 1 von 10 000 Behandelten
- – sehr selten: weniger als 1 von 10 000 Behandelten, einschließlich Einzelfälle
- – Häufigkeit nicht bekannt: Häufigkeit kann aus den verfügbaren Daten nicht berechnet werden
4.1.Welche Nebenwirkungen können im Einzelnen auftreten? Folgende Nebenwirkungen können schwerwiegende Folgen haben; nehmen Sie NOVALGIN nicht weiter ein und suchen Sie möglichst umgehend einen Arzt auf: Falls eine der genannten Nebenwirkungen plötzlich auftritt oder sich stark entwickelt, informieren Sie bitte sofort einen Arzt, da bestimmte Arzneimittelwirkungen (z.B.
schwere Überempfindlichkeitsreaktionen, schwere Hautreaktionen wie Stevens-Johnson-Syndrom oder toxische epidermale Nekrolyse, Agranulozytose, Panzytopenie) unter Umständen lebensbedrohlich werden können. In solchen Fällen dürfen NOVALGIN auf keinen Fall ohne ärztliche Aufsicht weiter eingenommen werden.
Das rechtzeitige Absetzen kann von entscheidender Bedeutung für die Erholung sein. Wenn Zeichen einer Agranulozytose, Panzytopenie oder Thrombozytopenie auftreten, muss die Einnahme von NOVALGIN sofort beendet und das Blutbild (einschließlich Differenzialblutbild) durch Ihren Arzt kontrolliert werden.
- Mit dem Abbruch der Behandlung darf nicht gewartet werden, bis die Ergebnisse der Laboruntersuchungen vorliegen.
- NOVALGIN dürfen auch nicht weiter eingenommen werden, wenn es zu den folgenden Krankheitszeichen kommt, die Hinweis auf eine mögliche Agranulozytose sein können: – unerwartete Verschlechterung des Allgemeinbefindens (z.B.
Fieber, Schüttelfrost, Halsschmerzen, Schluckbeschwerden),
- – wenn das Fieber nicht abklingt oder neu auftritt,
- – wenn es zu schmerzhaften Schleimhautveränderungen kommt, besonders in Mund, Nase und Rachen oder im Genital- oder Analbereich.
- Mögliche Nebenwirkungen:
4.1.a) Gelegentlich – Violetter bis tiefroter, zum Teil blasiger Hautausschlag (fixes Arzneimittelexanthem). – Blutdruckabfall (isolierte hypotensive Reaktion), der möglicherweise durch die Arzneimittelwirkung direkt bedingt ist und nicht von anderen Zeichen einer Überempfindlichkeitsreaktion begleitet wird.
Eine solche Reaktion führt nur selten zu einem schweren Blutdruckabfall. Das Risiko einer Blutdrucksenkung kann erhöht sein bei abnorm hohem Fieber (Hyperpyrexie). Typische Zeichen eines starken Blutdruckabfalls sind Herzjagen, Blässe, Zittern, Schwindel, Übelkeit und Ohnmacht.4.1.b) Selten – Überempfindlichkeitsreaktionen (anaphylaktoide oder anaphylaktische Reaktionen).
Zu den typischen Zeichen leichterer Reaktionen gehören Symptome wie Augenbrennen, Husten, Nasenlaufen, Niesen, Engegefühl in der Brust, Hautrötung (besonders im Bereich des Gesichts und Kopfes), Nesselsucht und Schwellungen im Gesichtsbereich sowie seltener Übelkeit und Bauchkrämpfe.
- Spezielle Warnsymptome sind Brennen, Jucken und Hitzegefühl auf und unter der Zunge und besonders auf den Handflächen und Fußsohlen.
- Solche leichteren Reaktionen können in schwerere Formen übergehen mit starker Nesselsucht, schwerem Angioödem (Schwellungen, auch im Kehlkopfbereich), schwerem Bronchospasmus (krampfartige Verengung der unteren Atemwege), Herzjagen (manchmal auch zu langsamem Pulsschlag), Herzrhythmusstörungen, Blutdruckabfall (manchmal auch mit vorausgehendem Blutdruckanstieg), Bewusstlosigkeit und Kreislaufschock.
Diese Reaktionen können auch noch nach mehrfacher komplikationsloser Anwendung auftreten und schwerwiegend bis lebensbedrohlich, in manchen Fällen sogar tödlich sein. Bei Patienten mit Analgetika-Asthma-Syndrom äußern sich Überempfindlichkeitsreaktionen typischerweise in Form von Asthmaanfällen.
– Verminderung der Anzahl der weißen Blutkörperchen (Leukopenie). – Hautausschlag (z.B. makulopapulöses Exanthem).4.1.c) Sehr selten (kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen) – Starke Verminderung bestimmter weißer Blutkörperchen (Agranulozytose), einschließlich Fälle mit tödlichem Ausgang, oder Verminderung der Blutplättchen (Thrombozytopenie).
Diese Reaktionen sind vermutlich immunologisch bedingt. Sie können auch auftreten, wenn Metamizol bei früheren Gelegenheiten ohne Komplikationen gegeben wurde. Es gibt vereinzelt Hinweise, wonach das Risiko einer Agranulozytose möglicherweise erhöht sein kann, wenn NOVALGIN länger als eine Woche eingenommen werden.
- Die Agranulozytose äußert sich in hohem Fieber, Schüttelfrost, Halsschmerzen, Schluckbeschwerden sowie Entzündung im Mund-, Nasen-, Rachen- und Genital- oder Analbereich.
- Bei Patienten, die Antibiotika (Arzneimittel gegen bakteriell bedingte Entzündungen) erhalten, können diese Zeichen allerdings nur schwach ausgeprägt sein.
Die Blutsenkungsgeschwindigkeit ist stark erhöht, während die Lymphknoten typischerweise nur leicht oder überhaupt nicht vergrößert sind. Typische Zeichen einer Thrombozytopenie sind z.B. eine verstärkte Blutungsneigung und Petechien (punktförmige Blutungen in die Haut und Schleimhäute).
- Asthmaanfall (Atemnotanfall durch Verengung der kleinsten Luftwege).
- Großflächige Blasenbildung der Haut und Hautablösung (Stevens-Johnson-Syndrom oder toxische epidermale Nekrolyse).
- Akute Verschlechterung der Nierenfunktion, in einigen Fällen mit fehlender oder zu geringer Harnmenge (Oligo- oder Anurie), Ausscheidung von Bluteiweißen im Harn (Proteinurie) bzw.
Entwicklung zu einem akuten Nierenversagen; Nierenentzündung (akute interstitielle Nephritis).4.1.d) Nicht bekannt – Anaphylaktischer Schock. – Herzinfarkt im Rahmen einer allergischen Reaktion (Kounis-Syndrom). – Blutarmut mit gleichzeitiger Störung der Knochenmarkfunktion (aplastische Anämie), Verminderung der weißen und roten Blutkörperchen und Blutplättchen (Panzytopenie), einschließlich Fälle mit tödlichem Ausgang.
- Anzeichen einer Panzytopenie und einer aplastischen Anämie sind allgemeines Unwohlsein, Infektion, anhaltendes Fieber, Blutergüsse, Blutungen und Blässe.
- Durch ein harmloses Abbauprodukt (Rubazonsäure) von Metamizol-Natrium kann eine Rotfärbung Ihres Urins verursacht werden.
- Außerdem wurde über Fälle eines arzneimittelbedingten Leberschadens (drug induced liver injury, DILI) unter der Behandlung mit Metamizol berichtet (AkdÄ Drug Safety Mail/2020 bis 72).
Die Leberschäden traten wenige Tage bis Monate nach Behandlungsbeginn auf. Mögliche Symptome sind: erhöhte Leberenzymwerte (mit oder ohne Ikterus), häufig neben Arzneimittelüberempfindlichkeitsreaktionen wie Hautausschlag, Blutbildveränderungen, Fieber, Eosinophilie sowie Merkmale einer Autoimmunhepatitis.4.2.Gegenmaßnahmen Falls eine der genannten Nebenwirkungen plötzlich auftritt oder sich stark entwickelt, informieren Sie bitte sofort einen Arzt, da bestimmte Arzneimittelwirkungen (z.B.
Schwere Überempfindlichkeitsreaktionen, Stevens-Johnson- oder Lyell-Syndrom, Agranulozytose) unter Umständen lebensbedrohlich werden können. In solchen Fällen darf Metamizol auf keinen Fall ohne ärztliche Aufsicht weiter angewendet werden. Das rechtzeitige Absetzen kann von entscheidender Bedeutung für die Erholung sein.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die weder hier noch in der Packungsbeilage aufgeführt sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn (Website: www.bfarm.de) anzeigen.
- Lagern Sie das Arzneimittel bei normaler Raumtemperatur, und bewahren Sie das Arzneimittel in der Originalverpackung vor Licht und Feuchtigkeit geschützt auf, so weit der Hersteller keine anderen Angaben macht.
- Arzneimittel sollten generell für Kinder unzugänglich aufbewahrt werden.
- Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf der Packung angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden.
Das Arzneimittel darf nicht im Abwasser und sollte nicht im Haushaltsabfall entsorgt werden. Fragen Sie Ihren Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr benötigen. Diese Maßnahme hilft, die Umwelt zu schützen.
- 6.Quelle und Bearbeitungsstand
- Information der SCHOLZ Datenbank auf Basis der vom Bundesamt für Arzneimittel und Medizinprodukte zugelassenen Daten
- Copyright by ePrax GmbH, München; Dezember 2020 (7)
: NOVALGIN
Ist Paracetamol ein Coxib?
COX-Inhibitoren umfassen jene Analgetika/Anti- phlogistika, deren Wirkung ausschließlich oder überwiegend durch COX-Hemmung realisiert wird. Damit sind auch Paracetamol und Metami- zol COX-Inhibitoren. Die wesentlichen Indikationen von COX-Inhibitoren sind Schmerzen, Entzündungen und Fieber.
Welche Medikamentengruppe ist Paracetamol?
Schmerzlindernd und fiebersenkend Paracetamol (abgeleitet von Para-Acetylamino-Phenol) gehört als pharmazeutischer Arzneiwirkstoff zur Gruppe der nicht-opioiden Analgetika. Er wirkt schmerzlindernd (analgetisch) und fiebersenkend (antipyretisch) und ist in vielen rezeptfreien Präparaten in der Apotheke erhältlich.
Ist Paracetamol ein Prostaglandin?
tellmegen Paracetamol ist ein Arzneimittel, das zur Behandlung von Fieber und leichten bis mäßigen Schmerzen eingesetzt wird. Es ist ein Prostaglandin-Synthesehemmer, der die Entstehung des Schmerzimpulses auf peripherer Ebene blockiert und auch auf den Hypothalamus wirkt, wo es seine fiebersenkende Wirkung entfaltet.
- Bestimmte Polymorphismen in Genen, die an der Metabolisierung des Medikaments beteiligt sind, können die Wirksamkeit der Behandlung beeinflussen.
- Paracetamol, auch bekannt als Acetaminophen, ist ein Medikament mit schmerzstillenden und fiebersenkenden Eigenschaften, die benutzt wird, um Fieber, leichten bis mittelschweren Schmerz (Kopfschmerzen inkludiert) zu behandeln.
Paracetamol wird als erste Behandlung gegen Migräne und schwere Kopfschmerzen bei Individuen, die nicht auf NSARs nicht reagieren oder sie nicht tolerieren, benutzt. Wenn Paracetamol nicht wirkt, werden andere spezifischere Medikamente für die Behandlung von Migräne und schwere Kopfschmerzen verschrieben (wie Triptans und Ergotamin, um die Migräneanfälle zu behandeln, oder präventive Medikamente.
- KONTRAINDIKATIONEN
- -Paracetamol ist bei Patienten, die Überempfindlichkeit gegen Paracetamol oder Propacetamol-Hydrochlorid zeigen, kontraindiziert.
- -Patienten, die akuten hepatozellulären Mangel und/oder virale Hepatitis haben.
- -Die rektale Anwendung ist bei Patienten mit vorherige Rektitis, Anitis oder Rektalblutung kontraindiziert.
- -Seien Sie auf die Anwendung von Paracetamol bei Patienten mit Leber- oder Niereninsuffizienz besonders vorsichtig.
- NEBENWIRKUNGEN
- Selten: Unwohlsein, erhöhter Transaminasenspiegel, Hypotonie, Hepatotoxizität, Hautausschlag, hämatologische Störungen, Hypoglykämie, sterile Pyurie.
MARKENNAMEN:
- -Acecat ®
- -Alador ®
- -Antidol ®
- -Apiredol ®
- -Apiretal ®
- -Efferalgan ®
- -Tylenol ®
- -Etc.
- Paracetamol, die bei Migräneprozessen oder starken Kopfschmerzen indiziert ist:
- -Excedrin Migraine ®
- -Andere Kombinationen mit Koffein, usw.
: tellmegen
Wann ist Paracetamol kontraindiziert?
Paracetamol – Anwendung, Wirkung, Nebenwirkungen Paracetamol gehört zur Wirkstoffklasse der nichtopioiden Analgetika und wird zur Behandlung von Schmerzen und Fieber angewendet. Im Vergleich zu den meisten anderen Schmerzmitteln sind die Nebenwirkungen als gering einzustufen. Paracetamol ist auf dem deutschen Markt verfügbar in Form von:
Zäpfchen Tabletten Brausetabletten Kapseln Hartkapseln Sirup Saft Granulat Infusionslösungen
Paracetamol wirkt sowohl analgetisch als auch antipyretisch und im Gegensatz zu den nicht antientzündlich. Der Wirkmechanismus von Paracetamol, der für die analgetische und antipyretische Wirkung verantwortlich ist, ist bis heute nicht eindeutig geklärt.
Maximale Plasmakonzentrationen werden 30 bis 60 Minuten nach oraler Einnahme erreicht. Nach rektaler Gabe wird Paracetamol zu 68 bis 88 Prozent resorbiert; maximale Plasmakonzentrationen werden erst nach 3 bis 4 Stunden erreicht. Paracetamol verteilt sich rasch in allen Geweben. Die Plasmaproteinbindung ist gering. Paracetamol wird vorwiegend in der Leber durch: Konjugation mit Glucuronsäure und Schwefelsäure metabolisiert. Ein geringer Teil der Metabolisierung erfolgt über und führt zur Bildung des Metaboliten N-Acetyl-para-benzochinonimin (NAPQI), der normalerweise rasch durch Glutathion abgefangen wird. Im Falle einer Paracetamol-Überdosierung ist die Konzentration von NAPQI erhöht. Die Ausscheidung erfolgt hauptsächlich renal.90 Prozent der aufgenommenen Menge werden innerhalb von 24 Stunden vorwiegend als Glucuronide (60 bis 80 Prozent) und Sulfatkonjugate (20 bis 30 Prozent) über die Nieren ausgeschieden Die Eliminationshalbwertzeit beträgt ca.2 Stunden. Das Maximum der Wirkung und die durchschnittliche Wirkdauer (4 bis 6 Stunden) korrelieren in etwa mit der Plasmakonzentration.
In der Regel beträgt die Einzeldosis 10 bis 15 mg/kg Körpergewicht und die Tagesgesamtdosis maximal 60 mg/kg Körpergewicht. Nebenwirkungen unter Paracetamol-Einnahme sind selten. Leberschäden oder Leberversagen sind insbesondere bei einer Überdosierung möglich, weshalb die empfohlene Tageshöchstdosis nicht überschritten werden sollte. Interaktionen bestehen mit:
: Bindung von Paracetamol an Glucuronsäure wird gehemmt Reduzierung der Paracetamol-Clearance -Induktoren und potenziell hepatotoxischen Substanzen : Neigung zur Ausbildung einer Neutropenie verstärkt : Verringerung der Paracetamol-Aufnahme : Die wiederholte Einnahme von Paracetamol über mehr als eine Woche verstärkt die Wirkung von Antikoagulanzien, insbesondere von
Paracetamol darf nicht bei Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff sowie bei einer schweren Beeinträchtigung der Leberfunktion angewendet werden. Paracetamol ist plazentagängig, doch gibt es keine bestätigten Hinweise auf ein erhöhtes Fehlbildungsrisiko.
- Entwicklungsstörungen, wie Autismus und, wurden in Studien im Zusammenhang mit Paracetamol-Einnahme während der Schwangerschaft diskutiert, aber ein kausaler Zusammenhang ist unklar und die Studienergebnisse sind umstritten.
- Und Hodenhochstand wurden ebenfalls untersucht, aber auch hier waren die Ergebnisse nicht eindeutig.
Paracetamol sollte während der Schwangerschaft deshalb nicht leichtfertig eingenommen werden, jedoch gibt es im 3. Trimenon kaum medikamentöse Alternativen. Ein sehr geringes Risiko eines vorzeitigen Verschlusses des Ductus arteriosus Botalli wurde in Einzelfällen beobachtet.
Hepatozelluläre Insuffizienz Chronischer Alkoholmissbrauch Schwere (Kreatinin-Clearance <10ml/min) Gilbert-Syndrom (Meulengracht-Krankheit) Erkrankungen, die mit einem reduzierten Glutathionspiegel einhergehen können (ggf. Dosisanpassung z.B. bei,, Down-Syndrom, Tumore)
Auswirkungen auf Laborwerte:
Die Einnahme von Paracetamol kann die Harnsäurebestimmung mittels Phosphorwolframsäure sowie die Blutzuckerbestimmung mittels Glucose-Oxydase-Peroxydase beeinflussen.
Autor: Stand: 27.04.2023 : Paracetamol – Anwendung, Wirkung, Nebenwirkungen