Was sind Psychopharmaka?
- Antidepressiva.
- Stimmungsstabilisierer (Phasenprophylaktika)
- Antipsychotika (Neuroleptika)
- Anxiolytika / Hypnotika.
- Antidementiva.
- Psychostimulanzien.
- Sonstige Psychopharmaka.
Wie viele Arten von Psychopharmaka gibt es?
Ein Psychopharmakon ( Plural : Psychopharmaka ) ist eine psychoaktive Substanz, die als Arzneistoff genutzt wird. Sie beeinflusst die neuronalen Abläufe im Gehirn und bewirkt dadurch eine Veränderung der psychischen Verfassung. Psychopharmaka werden in der Regel zur Behandlung ( Psychopharmakotherapie ) von verschiedenen psychischen Störungen (wie Psychosen und Depressionen ), aber auch Epilepsie und Schlafstörungen eingesetzt.
- Heute stehen für diesen Zweck auf dem deutschen Markt ungefähr 120 Wirkstoffe zur Verfügung.
- Die Wirkung der meisten Psychopharmaka wurde zufällig an Patienten beobachtet – und nicht durch systematische Forschung entdeckt.
- Viele Substanzen sind lediglich Abwandlungen ( Analoga ) der chemischen Grundstruktur ( Pharmakophor ) bereits bekannter Wirkstoffe.
„Psychopharmakon» leitet sich ab von altgriechisch ψυχή psychḗ, „ Seele «, und altgriechisch φάρμακον phármakon, „Arzneimittel». Vermutlich benutzte im Jahr 1920 der amerikanische Pharmakologe David Israel Macht diese Wortneuschöpfung zuerst im heute gebräuchlichen Sinne.
Ist ein Antidepressiva ein Psychopharmaka?
Antidepressiva und Antipsychotika – Profil und Wirkung | Die Techniker Antidepressiva und Antipsychotika gehören zur Klasse der Psychopharmaka – psychoaktive Substanzen, die neuronale Abläufe im Gehirn und damit unsere psychische Verfassung beeinflussen.
Zu den Medikamenten dieser Klasse zählen unter anderem auch sowie, Psychopharmaka sind verschreibungspflichtig und sollten ausschließlich unter regelmäßiger ärztlicher Kontrolle eingenommen werden. Im Gegensatz zu anderen Gruppen aus der Klasse der Psychopharmaka können Antidepressiva und Antipsychotika jedoch keine hervorrufen.
Antidepressiva können stimmungsaufhellend und, je nach Wirkstoff, auch angstlösend oder antriebssteigernd wirken. Es gibt zahlreiche Typen, darunter die sogenannten trizyklischen Substanzen oder die Selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI). Sie unterscheiden sich jeweils in ihrem Wirkungsprofil und werden entsprechend vielfältig eingesetzt.
Antidepressiva haben sich bewährt bei: Antipsychotika, auch Neuroleptika genannt, können ordnend auf unsere Wahrnehmung und unsere Gedankenwelt wirken. Sie bekämpfen den Realitätsverlust und sollen Betroffenen helfen, wieder in die Wirklichkeit zurückzufinden. Bei einigen Antipsychotika überwiegt dieser antipsychotische Effekt.
Andere wirken vorrangig dämpfend und sedierend, also beruhigend. Die wichtigsten Behandlungsgebiete sind entsprechend:
Wahn und Halluzinationen, etwa bei Zustände akuter Verwirrung oder Erregung
Anfang der 1950er-Jahre stellten Forschende während der Entwicklung neuer Arzneimittel zufällig fest, dass bestimmte Substanzen eine sedierende und antipsychotische Wirkung haben. Die Markteinführung von Chlorpromazin als erstem Antipsychotikum stellt damit den Beginn der modernen Psychopharmaka-Therapie dar.
Im Zuge der Forschung zu den Antipsychotika stießen Fachleute wiederum auf Wirkstoffe, die besonders bei depressiven Symptomen halfen. Das erste Antidepressivum, Imipramin, kam Ende der 1950er-Jahre auf den Markt. Heute stellen Antidepressiva und Antipsychotika die wichtigsten Medikamente zur dar. Sie werden sowohl kurz- als auch mittel- und langfristig eingesetzt – je nachdem, ob die Erkrankung akut oder chronisch ist oder ob es gilt, neuen Krankheitsphasen vorzubeugen.
Zwischen zwei Nervenfasern liegt der sogenannte synaptische Spalt. Hier werden mithilfe chemischer Botenstoffe wie Dopamin, Serotonin oder Noradrenalin Informationen von einer Nervenzelle zur anderen transportiert. Nach heutigem Forschungsstand scheint bei psychischen Erkrankungen dieser Transport von Nervenbotenstoffen (Neurotransmittern) verändert oder gestört zu sein.
Fachleute vermuten beispielsweise, dass bei Depressionen unter anderem ein Mangel an Neurotransmittern vorliegen könnte. Warum Menschen psychisch erkranken, wird weiter erforscht. Sicher ist: Die Gedanken- und Gefühlswelt gerät dabei ins Ungleichgewicht. Psychopharmaka beeinflussen, mal mehr, mal weniger spezifisch, diesen sogenannten Neurotransmitterstoffwechsel und gleichen einen Mangel oder ein Ungleichgewicht an Botenstoffen aus.
So erhöhen Antidepressiva den Serotonin- beziehungsweise den Serotonin- und Noradrenalinspiegel. Ein Effekt setzt hier jedoch zeitverzögert, meist nach zwei bis vier Wochen, ein. Das heißt, Sie als Patientin oder Patient spüren vielleicht erst mit einer gewissen Verzögerung, dass Ihr Antidepressivum wirkt.
- Warum das so ist, konnte noch nicht abschließend geklärt werden.
- Antipsychotika dagegen hemmen die Rezeptoren (Bindungsstellen) der Nervenzellen im Gehirn.
- Sie wirken meist schnell und unmittelbar.
- Obwohl Sie die Wirkung einiger dieser Arzneistoffe erst zeitverzögert spüren, sind Sie nicht im Suchtsinn abhängig geworden.
Vielmehr hat sich Ihr Körper an den Wirkstoff gewöhnt, wie es auch bei anderen gängigen Medikamenten, etwa bei Mitteln gegen Bluthochdruck, der Fall ist. Möchten Sie Näheres darüber wissen, wie Ihr Medikament wirkt und weshalb es Ihnen verschrieben wurde, wenden Sie sich an Ihren behandelnden Arzt oder Ihre behandelnde Ärztin.
Halten Sie stets zeitnah Rücksprache, wenn Sie etwas nicht verstehen oder sich unsicher fühlen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind sich weitgehend einig darüber, dass Antipsychotika und Antidepressiva nicht abhängig machen. Dennoch wird die Einordnung bisweilen kontrovers diskutiert. Einige Expertinnen und Experten meinen, die Symptome nach dem Absetzen bestimmter Wirkstoffe ähnelten den Entzugserscheinungen von Benzodiazepinen (Schlaf- und Beruhigungsmittel, die selbst niedrig dosiert rasch abhängig machen können).
Es läge demnach nahe, diese Symptome als Teil eines Abhängigkeitssyndroms zu betrachten. Laut Klassifikationssystem DSM, dem Diagnostischen und Statistischen Manual psychischer Störungen, müssten für eine Abhängigkeit jedoch noch weitere Kriterien erfüllt sein: zum Beispiel, dass die Patientinnen und Patienten ein starkes Verlangen nach der Substanz und nach einer Steigerung der Dosis verspüren oder andere Interessen beziehungsweise Verpflichtungen vernachlässigen.
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Welche Psychopharmaka bei Depression?
Welche Antidepressiva gibt es? – Es gibt viele unterschiedliche Arten von Antidepressiva. Dazu gehören unter anderem:
Selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI), zum Beispiel Citalopram, Fluoxetin und Sertalin Selektive Serotonin-/Noradrenalin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSNRI), zum Beispiel Venlafaxin und Duloxetin Alpha-2-Rezeptor-Antagonisten, wie Mirtazapin und Mianserin Tri- und tetrazyklische Antidepressiva (TZA), zum Beispiel Amitriptylin und Clomipramin Monoaminoxidase-Hemmstoffe (MAO-Hemmer), zum Beispiel Moclobemid und Tranylcypromin Medikamente anderer Gruppen, zum Beispiel Bupropion, Agomelatin und Trazodon
Kann mein Hausarzt Psychopharmaka verschreiben?
Reaktion mit Verzögerung Schwächen von AntidepressivaReaktion mit Verzögerung
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Für die medikamentöse Behandlung von Depressionen gibt es heute eine ganze Reihe von Arzneimitteln. Allen gemeinsam ist, dass sie mehrere Wochen brauchen, bis die Symptome sich deutlich bessern. Manche Effekte, beispielsweise ein gesteigerter Antrieb, treten oft schon in den ersten Tagen auf.
- Die Stimmung hellt sich jedoch erst nach einigen Wochen auf.
- Patienten reagieren unterschiedlich auf Antidepressiva Die kurze Zeit dazwischen wird manchen Patienten zum Verhängnis.
- Der steigende Antrieb kann dazu führen, dass sie längst gehegte Selbstmordabsichten umsetzen, noch bevor die Medikamente ihre Stimmung verbessern.
Deshalb sollten Ärzte in dieser Phase ein besonderes Augenmerk auf ihre Patienten haben. Bereits ein unterstützendes Gespräch mit dem Arzt, der ein Ende des Stimmungstiefs in Aussicht stellt, kann die Übergangsphase erleichtern. Neurologen, Psychiater und Hausärzte können Antidepressiva verschreiben.
Welche Dosis der Depressive benötigt, hängt dabei jeweils vom Einzelfall ab. Patienten reagieren ganz unterschiedlich auf die Medikamente, auch deshalb sollte sie der Arzt besonders in der Anfangszeit regelmäßig untersuchen. Medikamente nie abrupt absetzen Die Dauer der Einnahme kann zwischen wenigen Monaten und vielen Jahre schwanken.
Wenn die Symptome der Depression nachlassen, sollte der Patient das Medikament allerdings noch einige Zeit einnehmen, um einen Rückfall zu verhindern. In jedem Fall muss der Arzt immer wieder individuell entscheiden, ob die Fortsetzung der medikamentösen Behandlung noch angemessen ist.
- Setzt ein Patient seine Medikamente abrupt ab, kommt es gelegentlich zu unangenehmen Begleiterscheinungen wie beispielsweise grippeähnlichen Symptomen.
- Die Therapeuten achten inzwischen darauf, die Dosis allmählich herunterzusetzen.
- Dann bleiben auch solche unangenehmen Reaktionen am Ende der Behandlung aus.
Nur traurig oder schon depressiv? Unser Ratgeber zeigt Ihnen die wichtigsten Symptome, Erfolg versprechende Therapien und gängige Psychopharmaka bei Depression. : Reaktion mit Verzögerung
Wann sollte man Psychopharmaka nehmen?
Dabei handelt es sich um chemische Substanzen, die die Signalübertragung zwischen den Nervenzellen im Gehirn beeinflussen und damit die psychische Verfassung verbessern sollen. Psychopharmaka werden auch bei anderen psychischen Störungen, beispielsweise bei Angst- und Zwangsstörungen eingesetzt.
Ist Citalopram ein Psychopharmaka?
Aufgrund der guten Verträglichkeit und Wirksamkeit werden zum Therapiestart oft selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer wie Citalopram eingesetzt. Es gehört zu den am meisten verordneten Psychopharmaka in Deutschland.
Was ist der Unterschied zwischen Psychopharmaka und Neuroleptika?
Ein Neuroleptikum (Mehrzahl Neuroleptika ; von altgriechisch νεῦρον neũron, deutsch ‚Nerv‘, λῆψις lepsis, deutsch ‚ergreifen‘ ) oder Antipsychotikum ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der Psychopharmaka, die eine dämpfende ( sedierende ) und antipsychotische (den Realitätsverlust bekämpfende) Wirkung besitzen.
Welche Tabletten sind stimmungsaufhellend?
Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahme-Hemmer (SNRI) – Diese Medikamente funktionieren nach dem gleichen Prinzip wie SSRI, haben aber die Wirkung, dass Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahme-Hemmer (Serotonin-Noradrenalin-Reuptake-Inhibitoren; abgekürzt SNRI) gezielt den Rücktransport von Noradrenalin und Serotonin hemmen.
Welches Medikament bei ADHS und Angststörung?
Behandlung von ADHS bei Erwachsenen | Die Techniker Viele Erwachsene mit ADHS suchen sich eigene Strategien, um mit ihrer Erkrankung umzugehen. Manche Menschen probieren zum Beispiel Entspannungstechniken aus oder suchen in Selbsthilfegruppen Unterstützung.
- Andere empfinden Sport als hilfreichen Ausgleich.
- Manche Erwachsene mit ADHS benötigen mehr Unterstützung, um die Erkrankung in den Griff zu bekommen.
- Für sie kann eine Behandlung mit Medikamenten und / oder Psychotherapie sinnvoll sein.
- Medikamente können wirksam gegen die ADHS-Hauptsymptome wie Hyperaktivität, Impulsivität und Unaufmerksamkeit helfen.
In einer Verhaltenstherapie erlernt man verschiedene Möglichkeiten, mit den Verhaltensauffälligkeiten und ihren Folgen im Alltag besser umzugehen. Zur Behandlung von ADHS werden vor allem Präparate mit dem Wirkstoff Methylphenidat (zum Beispiel in Medikinet adult oder Ritalin adult) eingesetzt.
Diese Medikamente wirken, indem sie unter anderem die Konzentration der Nervenbotenstoffe Dopamin und Noradrenalin im Gehirn erhöhen. Diese Botenstoffe übertragen Informationen zwischen Nervenzellen und spielen eine wichtige Rolle für die Gedächtnisfunktion und das Lernen. Sie sorgen zum Beispiel dafür, dass das Gehirn Reize von außen besser filtern kann.
Dadurch verbessern sich die Aufmerksamkeit und Konzentration. Auch eine Behandlung mit Lisdexamfetamin (Handelsname Elvanse) ist möglich – vorausgesetzt, dieses Mittel wurde bereits vor dem 18. Geburtstag eingenommen. Wenn diese Medikamente nicht helfen, kommt eine Behandlung mit Atomoxetin (Handelsname Strattera) infrage.
- Atomoxetin hat einen anderen Wirkungsmechanismus, erhöht aber ebenfalls die Noradrenalin-Konzentration im Gehirn.
- Bisherige Studien deuten darauf hin, dass Methylphenidat auch bei Erwachsenen die Aufmerksamkeit verbessern und die Hyperaktivität und Impulsivität mildern kann.
- Allerdings ist das Mittel für Erwachsene weniger gut untersucht als für Kinder und Jugendliche.
Unter anderem hatten die Studien nur geringe Teilnehmerzahlen, und die Teilnehmenden wurden nur über wenige Wochen beobachtet. Zu den Nebenwirkungen von Methylphenidat gehören Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust und Schlafstörungen. Wenn eine Behandlung mit Methylphenidat nicht hilft, kommt das Mittel Atomoxetin infrage.
- Atomoxetin kann zu Nebenwirkungen wie Appetitlosigkeit, trockenem Mund und Schlaflosigkeit führen.
- Zudem kann es Erektionsstörungen oder sexuelle Lustlosigkeit auslösen.
- ADHS-Medikamente können manchmal auch den Blutdruck erhöhen und den Puls beschleunigen.
- Vor einer Verordnung überprüfen Ärztinnen und Ärzte daher die Herzgesundheit.
Ein Rezept für ADHS-Medikamente wird in der Regel von Ärztinnen und Ärzten mit geeigneter Fachrichtung ausgestellt. Dazu gehören zum Beispiel Fachärzte für Psychiatrie und Psychotherapie, psychosomatische Medizin, Psychotherapie und Neurologie. Medikamente sollten außerdem nur im Rahmen einer umfassenden Behandlung verschrieben werden, die zum Beispiel eine Psychotherapie beinhalten kann.
- Eine ergänzende Psychotherapie wie die Verhaltenstherapie kann bei psychischen oder emotionalen Problemen helfen, gegen die Medikamente nichts ausrichten können.
- Eine Psychotherapie ist eine Alternative, wenn die Medikamente nicht wirken oder man keine Medikamente nehmen möchte.
- Sie kann auch sinnvoll sein, wenn jemand erst im Erwachsenenalter von der Diagnose erfährt und Unterstützung benötigt, um die Erkrankung zu verstehen und besser zu verarbeiten.
Eine Psychotherapie kann zudem helfen, wenn die ADHS von anderen psychischen Erkrankungen wie Depressionen oder Angststörungen begleitet wird. Es gibt weniger Studien zum Nutzen einer Psychotherapie als zum Nutzen von Medikamenten bei Erwachsenen mit ADHS.
- Die vorhandenen Studien deuten aber darauf hin, dass eine Psychotherapie wirksam sein kann.
- Allerdings gibt es bislang nicht so viele Psychotherapeutinnen und -therapeuten, die sich auf ADHS im Erwachsenenalter spezialisiert haben.
- Außerdem kann es mehrere Wochen oder Monate dauern, bis ein Behandlungsplatz frei wird.
Andere Behandlungen als Medikamente und Psychotherapie sind für Erwachsene bislang nicht in aussagekräftigen Studien untersucht worden.
Die medizinischen Informationen der Techniker sind von renommierten Organisationen für Qualität, Neutralität und Transparenz zertifiziert.
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- Pharmacological and non-pharmacological therapies for adults with attention-deficit / hyperactivity disorder: systematic review and meta-analysis of clinical evidence.2011.
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- Amphetamines for attention deficit hyperactivity disorder (ADHD) in adults.
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Langfassung der interdisziplinären evidenz- und konsensbasierten (S3) Leitlinie «Aufmerksamkeitsdefizit- / Hyperaktivitätsstörung (ADHS) im Kindes-, Jugend- und Erwachsenenalter» (in Überarbeitung, gültig bis 01.05.2022). AWMF-Registernr.: 028-045.2018. Elliott J, Johnston A, Husereau D et al. Pharmacologic treatment of attention deficit hyperactivity disorder in adults: A systematic review and network meta-analysis.
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Welche Medikamente bei ADHS und Depression?
Atomoxetin: Wirkung, Anwendung, Nebenwirkung Sie sind hier: Alle NetDoktor.de-Inhalte werden von medizinischen Fachjournalisten überprüft. Atomoxetin wird zur Therapie der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung angewendet. Der Wirkstoff wird im Gegensatz zu anderen Wirkstoffen zur ADHS-Behandlung nicht als Betäubungsmittel eingestuft und hat kein Abhängigkeitspotenzial.
- Hier lesen Sie alles Wissenswerte zu Wirkung, Anwendung und möglichen Nebenwirkungen von Atomoxetin! Atomoxetin ist ein Wirkstoff zur Behandlung der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS).
- Er ist chemisch sehr ähnlich aufgebaut wie das Antidepressivum,
- Tatsächlich nimmt er eine Zwischenstellung zwischen ADHS-Medikamenten und Antidepressiva ein.
Seine Wirkung stellt sich wie bei Antidepressiva erst nach einigen Wochen ein, jedoch wirkt Atomoxetin nicht antidepressiv. Im fungiert es vielmehr als sogenannter selektiver Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer. Das heißt: Atomoxetin sorgt dafür, dass von Nervenzellen ausgeschüttetes Noradrenalin (ein Botenstoff) nicht so schnell wieder in die Ursprungszelle aufgenommen wird.
Dadurch steigt die Konzentration dieses Botenstoffs, und dieser kann länger wirken. Studien an Ratten zeigen, dass sich der Effekt von Atomoxetin von Hirnareal zu Hirnareal unterscheidet. So wurde im präfrontalen Kortex – einem Hirnareal, das an Aufmerksamkeits- und Gedächtnisvorgängen beteiligt ist – auch eine Wiederaufnahmehemmung von nachgewiesen.
Eine Erklärung für diese Beobachtung könnte sein, dass dort weniger Dopamin-Transporter als Noradrenalin-Transporter (NAT) vorkommen. Folglich befördert der NAT auch das ähnlich aufgebaute Dopamin zurück in die Ursprungszelle. Wird der NAT wiederum durch etwa Atomoxetin blockiert, steigt die Konzentration von Noradrenalin und zugleich Dopamin.
Zudem belegen neuere Studien an Affen eine indirekte Stimulation von Dopamin-D1- sowie Alpha-1-Rezeptoren durch Atomoxetin im präfrontalen Kortex, jedoch nicht im Nucleus accumbens, einem Areal im Vorderhirn, das mit Suchtverhalten in Verbindung steht.Experten gehen davon aus, dass Atomoxetin unter anderem auch deshalb kein Abhängigkeitspotenzial hat, weil es zum einen zeitlich versetzt wirkt und zum anderen keine Ausschüttung des «Glückshormons» Dopamin im Nucleus accumbens hervorruft.Der Serotoninhaushalt wird durch Atomoxetin nicht beeinflusst.
Ein weiterer Effekt, der jedoch noch eingehend untersucht werden muss, ist die Wirkung von Atomoxetin auf sogenannte NMDA-Rezeptoren im Gehirn. Diese Botenstoff-Bindungsstellen kommen vor allem im zentralen Nervensystem vor und scheinen an der Entstehung von ADHS beteiligt zu sein.
- ADHS beginnt meist schon während der Kindheit und umfasst verschiedene Symptome.
- In der Regel zeigen die Betroffenen eine eingeschränkte Aufmerksamkeit, eine gesteigerte Impulsivität und eine körperliche Unruhe.
- Das Ausmaß der psychischen Störung bestimmt, ob eine psychotherapeutische oder medikamentöse Behandlung notwendig ist.
Von den typischerweise in der ADHS-Therapie eingesetzten Stimulanzien (wie und Amphetamin) weicht Atomoxetin erheblich ab. Der Wirkstoff verbessert insbesondere die Kernsymptome Hyperaktivität, Impulsivität und Aufmerksamkeitsdefizit. Atomoxetin ist, aufgrund des fehlenden Abhängigkeitspotenzials und seiner Ähnlichkeit zur Fluoxetin, das Mittel der Wahl zur medikamentösen Therapie von ADHS bei gleichzeitiger Angst-, Tic- oder Substanzstörung.
Kann Ritalin zu Depressionen führen?
Ritalin: alles Wichtige in 30 sec. Nebenwirkungen sind Appetitlosigkeit, erhöhte Reizbarkeit, Schlafstörungen, Übelkeit und Erbrechen. Bei sehr hohen Dosen kann es u.a. zu Depressionen, Angststörungen, Krampfanfällen, Verwirrung und Halluzinationen kommen.
Wie werden Psychopharmaka eingeteilt?
Als Psychopharmaka werden Medikamente bezeichnet, die einen therapeutischen Effekt auf das Zentralnervensystem ausüben und auf diesem Weg krankhafte Veränderungen des Erlebens und Verhaltens bei psychischen Erkrankungen günstig beeinflussen. Je nach Wirkungsweise und Anwendungsgebiet werden Psychopharmaka in verschiedene Gruppen eingeteilt:
Antidepressiva (Medikamente zur Behandlung von Depressionen)Phasenprophylaktika (Medikamente zur Stimmungsstabilisierung und Rückfallverhütung bei Depressionen und Manien)Neuroleptika (Medikamente zur Behandlung von verschiedenen psychotischen Zuständen mit Störungen des Denkens und der Wahrnehmung)Tranquilizer (angstlösende Medikamente), Hypnotika (Schlafmittel)Antidementiva bzw. Nootropika (Medikamente zur Behandlung von Demenzen)Psychostimulanzien (Medikamente, die heute hauptsächlich zur Behandlung von bestimmten Aufmerksamkeitsstörungen eingesetzt werden)
Entgegen häufig geäußerter Befürchtungen machen die meisten Psychopharmaka weder abhängig noch verändern sie die Persönlichkeit der behandelten PatientInnen. Sie helfen vielmehr, Krankheitssymptome zu lindern, sie wirken stimmungsaufhellend sowie angstlösend und erhalten bei vielen Betroffenen Lebensfreude und Lebensqualität.