Heiserkeit: Ursachen und Hausmittel Sie sind hier: Alle NetDoktor.de-Inhalte werden von medizinischen Fachjournalisten überprüft. Heiserkeit (mediz.: Dysphonie) ist ein häufiges Symptom: Die Betroffenen sprechen rau und leiser als sonst; manchmal ist auch die Stimme ganz weg.
- Beschreibung : raue, belegte Stimme mit verringerter Lautstärke. Heiserkeit kann akut oder chronisch sein.
- Ursachen : z.B. Stimmüberlastung oder -fehlbelastung, Erkältungen, Stimmbandknötchen oder -lähmung, Tumore an den Stimmbändern, Nervenschädigungen,,, akute Bronchitis, chronische Bronchitis,,,, Allergien, Stress, Medikamente
- Hausmittel : Je nach Auslöser kann es helfen, nicht zu heiß oder scharf zu essen, warme Getränke zu trinken, Pastillen zu lutschen, warme Halswickel um den Hals zu legen, für hohe Luftfeuchtigkeit zu sorgen; auch ätherische Öle können zum Einsatz kommen.
- Wann zum Arzt? bei Heiserkeit, die mehr als drei Wochen anhält oder immer wiederkehrt, bei akuter Heiserkeit ohne Erkältungssymptome und mit Engegefühl oder Atemnot, bei Kindern, wenn die Heiserkeit von bellendem begleitet wird.
- Untersuchungen : u.a. Patientengespräch, körperliche Untersuchung, Rachenspiegelung/-abstrich, Kehlkopfspiegelung, Gewebeentnahme,,,, (CT)
- Therapie : je nach Ursache, z.B. mit Medikamenten, oder OP.
Heiserkeit kommt durch krankhafte anatomische oder funktionelle Veränderungen des Stimmapparates zustande: Die Stimme klingt rau oder «belegt», die Lautstärke ist verringert. Manchmal ist auch einfach «die Stimme weg» (Stimmlosigkeit, Aphonie). Je nach Dauer der Heiserkeit unterscheiden Mediziner zwischen akuter und chronischer Heiserkeit:
- Akute Heiserkeit : Sie beruht meist auf einer Entzündung von und Stimmbändern, wie sie oft im Rahmen einer auftritt. Meist klingt sie nach einigen Tagen wieder ab.
- Chronische Heiserkeit : Heiserkeit, die länger als drei bis vier Monate besteht. Sie kann viele Ursachen haben wie etwa Stimmbandknötchen, Stimmlippenpolypen oder Kehlkopfkrebs. Daneben gibt es auch angeborene Ursachen von chronischer Heiserkeit.
Es kann viele Gründe haben, warum die Stimme nicht so klingt wie sonst – harmlose ebenso wie schwerwiegende. Die wichtigsten Ursachen von Heiserkeit sind:
- Stimmüberlastung oder -fehlbelastung : Wer einen Konzertabend lang lauthals mitsingt, bei dem werden die Stimmbänder dies wahrscheinlich mit akuter Heiserkeit quittieren. Menschen, die gewohnheitsmäßig ihre Stimmbänder sehr viel gebrauchen (wie Lehrer, Sänger, Call-Center-Mitarbeiter) oder zu falscher Stimmtechnik neigen, können sogar immer wieder mit Heiserkeit zu kämpfen haben.
- Erkältung : Die Erkältung ist eine meist harmlose Infektion der oberen Atemwege mit, Sie geht in der Regel mit, Heiserkeit, verstopfter, und eventuell leichtem einher.
- (Pharyngitis): Heiserkeit wird oft auch durch eine Entzündung der Rachenschleimhaut hervorgerufen. Eine akute Rachenentzündung tritt meist im Rahmen von Erkältungen auf. Sie ist im Normalfall harmlos und heilt mit Bettruhe, Hausmitteln und bei Bedarf Schmerzmitteln (gegen die Halsschmerzen) rasch wieder aus. Dauert die Pharyngitis länger als drei Monate, gilt sie als chronisch. Auslöser sind äußere, schleimhautschädigende Faktoren wie starkes Rauchen oder (bei Krebs).
- Kehlkopfentzündung (Laryngitis): Eine akute Kehlkopfentzündung tritt oft begleitend zu einer Erkältung auf. Sie löst akute Heiserkeit (manchmal bis hin zu Stimmlosigkeit), Räusperzwang, Hustenreiz, Brennen und Kratzen im Hals sowie eventuell Fieber aus. Eine chronische Laryngitis kann z.B. durch Rauchen, häufiges Einatmen von Staub oder trockener Luft, chronische Stimmüberlastung, Alkoholabhängigkeit oder Stimmlippenknötchen bedingt sein. Manchmal ist sie auch eine Nebenwirkung von Medikamenten wie Antidepressiva.
- Stimmlippenpolypen : Polypen an den Stimmlippen sind gutartige Schleimhautveränderungen. Sie bilden sich meist nach einer akuten Kehlkopfentzündung, wenn der Patient sich nicht an die vom Arzt empfohlene Stimmruhe gehalten hat. Die Heiserkeit besteht dann auch noch nach Abklingen der Kehlkopfentzündung. Übrigens: Rauchen begünstigt solche Polypen.
- Stimmbandknötchen («Sängerknötchen», «Schreiknötchen»): Häufiges Sprechen, Singen oder Schreien, falsches Atmen, Zigarettenrauch, trockene Luft – es gibt viele Faktoren, welche die Stimmbänder überbeanspruchen und reizen können. An der am stärksten beanspruchten Stelle (meist in der Mitte der Stimmlippen) schwillt dann die Schleimhaut an. Bei weiterer Überbeanspruchung kann sich aus der Schwellung ein Knötchen entwickeln, das Heiserkeit hervorruft. Wird die Stimme entsprechend geschont und geschult, können Stimmbandknötchen wieder verschwinden.
- (Rekurrensparese): Die Stimmbandlähmung (Stimmlippenlähmung) ist oft einseitig und geht mit Heiserkeit einher. Ausgelöst wird sie durch eine Schädigung jenes Nervs, der für die Funktion des Stimmapparates wichtig ist (Nervus recurrens). So kann der Nerv zum Beispiel im Zuge einer Schilddrüsenoperation (oder anderer Operationen im Halsbereich) verletzt oder durch raumfordernde Prozesse (wie Kehlkopftumor,, ) eingeengt werden. Daneben können auch Virusinfektionen (wie, Herpesinfektion), Giftstoffe (wie Alkohol, Blei), rheumatische Erkrankungen und Diabetes eine Nervenschädigung mit Stimmbandlähmung und Heiserkeit nach sich ziehen. Manchmal bleibt die Ursache der Lähmung ungeklärt.
- Pseudokrupp : Im Rahmen einer Kehlkopfentzündung kann vor allem bei Säuglingen und Kleinkindern der Kehlkopfausgang stark anschwellen. In der Folge treten neben akuter Heiserkeit auch bellender Husten und Atemnot auf. Mediziner sprechen hier von Pseudokrupp oder Krupp-Husten. Bei schweren Hustenanfällen mit Atemnot sofort den Notarzt rufen!
- Kehldeckelentzündung (): Heiserkeit kann in seltenen Fällen auf eine Kehldeckelentzündung hinweisen. Wesentlich charakteristischer sind aber folgende Beschwerden bei Epiglottitis: Rachenentzündung, Schmerzen beim Schlucken, starke Halsschmerzen, hohes Fieber und vor allem Atemnot – sie kann sehr schnell in lebensgefährliche Erstickungsanfälle übergehen!
- Diphtherie (Echter Krupp): Diese stark ansteckende Infektionskrankheit wird von verursacht. Die Erreger lösen in erster Linie im Nasen-Rachen-Raum Entzündungen aus. Diese Rachen-Diphtherie kann sich zu einer Kehlkopf-Diphtherie weiterentwickeln mit den Symptomen Heiserkeit, Stimmlosigkeit und bellender Husten. Außerdem treten zunehmend Atemprobleme auf bis hin zu Erstickungsgefahr.
- : Die ist eine durch Viren oder (seltener) Bakterien ausgelöste entzündliche Atemwegsinfektion. Sie ist sehr häufig und ruft neben Heiserkeit auch Fieber, Husten, Schmerzen hinter dem Brustbein sowie Kopf-, Muskel- und hervor.
- : Bei der chronischen Bronchitis sind die nicht nur vorübergehend (wie bei der akuten Bronchitis), sondern dauerhaft entzündet. Betroffen sind vor allem Männer, und zwar in erster Linie Raucher und Ex-Raucher. Neben Heiserkeit zeichnet sich die chronische Bronchitis hauptsächlich durch chronischen Husten mit zähem Auswurf aus.
- COPD : Die chronische Bronchitis kann mit der Zeit zu einer Verengung (Obstruktion) der Bronchien führen. Gesellt sich zu dieser chronisch obstruktiven Bronchitis noch eine Lungenblähung () hinzu, sprechen Mediziner von, Die Betroffenen leiden vor allem unter chronischem Husten, Auswurf und Atemnot. Außerdem kann Heiserkeit auftreten.
- Schilddrüsenvergrößerung (Kropf, Struma): Die kann aus unterschiedlichen Gründen vergrößert sein, etwa aufgrund von, Jodverwertungsstörungen, Störungen der Hormonsynthese in der Schilddrüse oder gut- oder bösartigen Tumoren. Mögliche Symptome eines Kropfes sind neben Heiserkeit auch Schluckbeschwerden, und ein Engegefühl am Hals.
- Unterfunktion der Schilddrüse (Hypothyreose): Auch eine kann mit Heiserkeit verbunden sein. Weitere Symptome sind zum Beispiel,, trockene und schuppende, trockenes und brüchiges Haar, Verstopfung sowie Kropf. Die Hypothyreose kann angeboren oder erworben sein.
- Tuberkulose (Schwindsucht): Die Tuberkulose (Tbc) ist eine chronische bakterielle Infektionskrankheit, die den Kehlkopf betreffen kann (Kehlkopftuberkulose) – entweder nur diesen allein oder zusätzlich zur (Lungentuberkulose). Die Leitsymptome der Kehlkopftuberkulose sind Heiserkeit und Schluckstörung. Außerdem kommt es oft zu Husten und Gewichtsverlust.
- Refluxkrankheit : Unter Refluxkrankheit (gastroösophagealer Reflux) verstehen Mediziner den Rückfluss von saurem Mageninhalt in die, Neben typischen Beschwerden wie kann die Refluxkrankheit auch Heiserkeit hervorrufen.
- Kehlkopfkrebs (Larynxkarzinom): An Kehlkopfkrebs erkranken hauptsächlich starke Raucher, vor allem, wenn diese gleichzeitig viel Alkohol konsumieren. Zu den Symptomen dieses bösartigen Tumors zählen anhaltende Heiserkeit mit Schluckstörung, Fremdkörpergefühl und Bluthusten.
- Nahrungsmittelallergien : Heiserkeit gehört – neben einer Schwellung der,, Augentränen etc. – zu den möglichen Symptomen einer Nahrungsmittelallergie (zum Beispiel Erdnussallergie).
- Psychischer Stress : Manchmal löst akuter oder chronischer psychischer Stress Heiserkeit aus., Aufregung, und Liebeskummer können schuld sein, wenn plötzlich die Stimme weg ist.
- Allgemeine Schwäche : Menschen, die aufgrund ihres hohen Alters oder einer schweren Erkrankung allgemein geschwächt sind, haben oft eine heisere, kraftlose Stimme.
- Verletzung im Kehlkopfbereich : Verletzungen von außen wie oder Würgen können eine akute Heiserkeit zur Folge haben; manchmal ist auch vorübergehend die Stimme weg.
- Nebenwirkung von Medikamenten : Kortison-Sprays, wie sie etwa von Asthma-Patienten oft verwendet werden, können als Nebenwirkungen Heiserkeit sowie Pilzbefall der Mundschleimhaut (Mund-Soor) hervorrufen. Auch andere Medikamente wie Mittel gegen Allergien (Antihistaminika) und Depressionen (Antidepressiva), harntreibende Medikamente (Diuretika) sowie weibliche Sexualhormone (Östrogene, etwa in hormonellen Verhütungsmitteln) können Heiserkeit verursachen.
Je nachdem, wie ausgeprägt die Heiserkeit ist, wie lange sie schon andauert und wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass ihr eine ernste Erkrankung zugrunde liegt, wird die Behandlung unterschiedlich ausfallen.
Welche Medikamente schlagen auf die Stimme?
Arzneimittelnebenwirkung: Beeinträchtigung der Stimme – Die Leitlinie geht aber auch ausführlich auf Arzneimittel ein, die als Nebenwirkung eine Beeinträchtigung der Stimme mit sich bringen können, und rät zu einem Nebenwirkungscheck: „Bei allen stimmgestörten Patient*innen, die Medikamente einnehmen, soll die Möglichkeit einer unerwünschten Wirkung auf die Stimme überprüft werden.» Insbesondere an folgende Arzneimittelklassen sollte laut Leitlinie gedacht werden, wenn auf eine arzneimittelinduzierte Dysphonie geprüft wird.
ACE-Hemmer (Beeinträchtigung der Stimme durch den als Nebenwirkung auftretenden Husten) Analgetika (Einblutungen in die Stimmlippen – relevant bei Überdosierung / zu langem Gebrauch bei gleichzeitiger starker Stimmbeanspruchung) Anti-Angionese-Faktoren (Verminderung der Gefäße im Bereich der Stimmlippen) Antihistaminika (Mundtrockenheit) Antitussiva und Opiate (Mundtrockenheit sowie vermindertes Abhusten von Schleim) Benzodiazepine (Relaxation der stimmgebenden Muskulatur) Betablocker (Mundtrockenheit) Glucocorticoide (inhalativ: Reizung der Stimmlippenschleimhaut, systemisch: Abbau der stimmgebenden Muskulatur) Kontrazeptiva (Absenkung der Stimmlage – relevant für Stimmberufler) Lithiumcarbonat (Dysarthrophonie – neurologische Störung der Sprechfunktion) Lokalanästhetika (Störung der neuromuskulären Kontrolle) Montelukast Ototoxische Arzneimittel wie Furosemid oder Aminoglycoside (Störung der audiophonetischen Rückkopplung) Trizyklische Antidepressiva Vincristin (neurotoxisch, Stimmlippenparese)
Wenngleich sie keinen Einzug in die Leitlinie gehalten haben, sind auch Anticholinergika (Mundtrockenheit), Bisphosphonate (Schleimhautreizung) und Aldosteron-Antagonisten als mögliche Auslöser im Hinterkopf zu behalten.
Was verstärkt Heiserkeit?
Heiserkeit – Ursachen – Die Ursachen für Heiserkeit oder den Verlust der Stimme reichen von Infekten der Atemwege über zu starke Belastung bis hin zu Erkrankungen mit Beeinträchtigung der Stimmlippenfunktion. Auch psychische Erkrankungen, starkes Rauchen oder häufiges saures Aufstoßen können Auslöser für Heiserkeit sein.
Bei allen Ursachen steht der gestörte Stimmlippenschluss bzw. die reduzierte Schwingungsfähigkeit der Stimmlippen im Vordergrund. Der Stimmbruch ist definiert als eine Stimmveränderung während der Pubertät, ausgelöst durch hormonelle Veränderungen. Die Hormone sorgen für ein starkes Wachstum von Kehlkopf und Stimmlippen.
Durch die Größenzunahme wird unter Einfluss männlicher Sexualhormone (z.B. Testosteron ) die Stimme in der Regel etwa eine Oktave tiefer. Unter Einfluss der Östrogene findet auch ein Stimmbruch statt, jedoch wird die Stimme durch weniger starkes Kehlkopfwachstum nur etwa eine Terz bis Quarte tiefer.
Im Rahmen des Stimmbruches kann Heiserkeit auftreten. Im Rahmen von Atemwegsinfekten kann neben den Schleimhäuten der oberen Atemwege oder der Bronchien auch der Kehlkopf betroffen sein. Die begleitende Schleimhautschwellung und Reizung der Glottis führt zur verminderten Beweglichkeit der Stimmlippen und verhindert möglicherweise das Schließen der Stimmritze.
Die Folge ist Heiserkeit mit Schmerzen beim Sprechen. Häufig treten Heiserkeit und Husten sowie Halsschmerzen gemeinsam auf, der Husten reizt die Stimmbänder zusätzlich und verstärkt die Heiserkeit. Corona kann neben grippalen Infekten und der Influenza-Grippe ein Auslöser für Heiserkeit sein.
Kleine Knoten auf den Stimmlippen zählen zu den gutartigen Tumoren des Kehlkopfes und entstehen durch starke Belastung der Stimmbänder. Diese entsteht bei lautem Sprechen, Räuspern oder Singen. Häufig sind Betroffene beruflich sehr stimmaktiv, zum Beispiel SängerInnen, RednerInnen oder SchauspielerInnen.
Auch hier sind die synchrone Bewegung und der Stimmritzenschluss beeinträchtigt, es kommt zu Heiserkeit. Neben Stimmlippenknötchen können auch andere gutartige Veränderungen an den Stimmbändern auftreten, die mit Heiserkeit einhergehen. Eine Überbeanspruchung der Stimme kann zu Polypen der Stimmlippen, also Schleimhautausbuchtungen, führen.
- Begünstigt wird die Entstehung durch Rauchen.
- Leinere Verletzungen der Stimmbänder, die zum Beispiel durch eine Intubation zur künstlichen Beatmung entstehen können, erhöhen das Risiko für Granulombildung.
- Granulome sind knotige Neubildungen von Gewebe, die durch Druckläsionen auftreten.
- Hohe Stimmbelastung, Rauchen und saures Aufstoßen sind außerdem Risikofaktoren für die Entstehung eines Reincke-Ödems.
Es handelt sich um entzündlich geschwollene Läsionen im hinteren Bereich der Stimmbänder, was zu einer tiefen, rauen Stimme führt. Auch Zysten der Stimmlippen können bei einem Reincke-Ödem auftreten. Die Kehlkopfpapillomatose entsteht durch eine Infektion mit humanen Papillomaviren (HPV) im Rachen.
Diese verursacht Feigwarzen im Bereich des Kehlkopfes, auch auf den Stimmbändern. Diese Läsionen führen zu Heiserkeit. Der Kehlkopf wird von verschiedenen Muskeln gesteuert, die unter anderem für die Beweglichkeit der Stimmbänder zuständig sind. Die Muskeln werden von Nerven versorgt. Zu einer Lähmung der Muskeln mit entsprechender Heiserkeit bis hin zum vollständigen Verlust der Stimme kann es durch Verletzungen der Muskeln und Nerven im Rahmen von Traumata am Hals oder durch Operationen kommen.
Ein hohes Risiko für Nervenverletzungen besteht bei Schilddrüsenoperationen, daher wird die Nervenfunktion häufig für den Zeitraum der Operation überwacht. Krebserkrankungen im Halsbereich wie Kehlkopfkrebs oder Tumore der Schilddrüse können durch Infiltration der Muskeln, Nerven oder des Kehlkopfes selbst zu Heiserkeit führen.
Wird eine Operation als therapeutische Maßnahme notwendig, kann zu Gunsten einer möglichen Heilung häufig keine Rücksicht auf die stimmbildenden Teile des Kehlkopfes genommen werden. Betroffene verlieren oft die Fähigkeit zur Stimmbildung, können jedoch Techniken zur Kompensation erlernen. Im Rahmen von psychischen und psychosomatischen Erkrankungen kann Heiserkeit auftreten.
Diese steht oft nicht im direkten Zusammenhang mit der eigentlichen Erkrankung, sondern wird durch Krankheitssymptome wie vermehrtes lautes Reden, Schreien, Abhängigkeit von Alkohol, Zigaretten oder Drogen sowie durch verminderten Gebrauch der Sprache im Rahmen von Mutismus (psychogenes Schweigen) ausgelöst.
Bei welcher Krankheit verändert sich die Stimme?
Stimmlippenlähmungen – Auch neurologische Erkrankungen, beispielsweise ein Schlaganfall, Morbus Parkinson oder Multiple Sklerose können Heiserkeit und Stimmverlust verursachen – durch Lähmungen. Dahinter stecken dann Schädigungen der Nerven, die für den funktionsrelevanten Austausch zwischen Kehlkopf und Gehirn sorgen.
Die Ursache kann aber auch direkt im Hals liegen: durch Schädigung des Stimmapparates bei einer Operation, beispielsweise an der Schilddrüse, seltener auch an der Halswirbelsäule oder Halsschlagader. Verletzungen des Kehlkopfes, z.B. durch einen Unfall, können auch vorübergehende Lähmungen auslösen. Und auch Viren können die Nerven angreifen und schädigen (Neuronitis).
Beeinträchtigt werden können die Nerven auch durch Krebserkrankungen z.B. in Lunge, Kehlkopf, Schilddrüse oder Speiseröhre, indem Tumore Druck aufbauen. Der hauptverantwortliche Nerv im Kehlkopf heißt Nervus vagus und teilt sich in zwei Äste, die den oberen und unteren Kehlkopf «bedienen» und damit u.a.
Warum geht meine Heiserkeit nicht weg?
Chronische Heiserkeit – Von einer chronischen Heiserkeit wird gesprochen, wenn sie länger als drei bis vier Monate anhält. Dabei kann es sich um eine anhaltende Heiserkeit ohne Schmerzen, Erkältung oder andere Symptome handeln. Ständige Heiserkeit kann aber auch in Kombination mit Husten auftreten.
Ursachen können beispielsweise Stimmbandknötchen oder Stimmlippenpolypen sein. Im schlimmsten Fall kann chronische Heiserkeit auch auf Kehlkopfkrebs hinweisen – daher ist ein Besuch beim Arzt enorm wichtig, um möglichen Ursachen auf den Grund zu gehen und diese gezielt behandeln zu können. Allerdings gibt es für eine chronische Heiserkeit auch angeborene Ursachen.
Meist steckt hinter Stimmsagen eine unangenehme Erkältung mit allem, was dazu gehört – der häufigste Auslöser dafür sind Viren. Sobald sich Kehlkopf, Stimmbänder und Rachenschleimhaut entzünden, ist es nicht nur aus mit der klaren Stimme, sondern jedes Wort kann zur Qual werden.
Warum bin ich heiser?
Definition – Heiserkeit ist keine Erkrankung, sondern ein Symptom. Häufig ist Heiserkeit bei Erkältungskrankheiten und bei Infektionen des Hals-Rachen-Raums. Auch Rauchen oder eine Stimmbandentzündung können Heiserkeit verursachen. Mit der Behandlung der auslösenden Erkrankung vergeht Heiserkeit in der Regel recht schnell.
Kann Stress auf die Stimme schlagen?
Stress als Auslöser – Stress kann uns, wie auch auf den Magen, auf die Stimme schlagen. Dann kommt es zu Heiserkeit, verringerter Belastbarkeit bis hin zur Stimmlosigkeit.
Welcher Arzt ist für die Stimme zuständig?
Wochenlang anhaltende Heiserkeit und Stimmveränderungen sollten unbedingt vom HNO-Arzt abgeklärt werden. Dies können erste Anzeichen für Kehlkopfkrebs sein. – Spätestens wenn Heiserkeit länger als drei Wochen anhält, sollten Betroffene einen HNO-Arzt aufsuchen.
- Denn dies kann schlimmstenfalls ein Anzeichen für einen bösartigen Tumor des Kehlkopfes sein.
- Ständige Heiserkeit oder anhaltende Stimmveränderung, Reizhusten und ein Fremdkörpergefühl können auf Kehlkopfkrebs im Frühstadium hinweisen – vor allem, wenn keine Erkältung vorliegt und die Stimme nicht überbelastet wurde.
Schluckstörungen, Halsschmerzen und Atemnot kommen im weiteren Verlauf hinzu. Gerade Raucher zählen zur Hochrisikogruppe für Kehlkopfkrebs. Sie sollten sich daher – auch ohne Anzeichen – regelmäßig beim HNO-Arzt durchchecken lassen», empfiehlt Dr. Doris Hartwig-Bade, Vize-Präsidentin vom Berufsverband Deutscher Hals-Nasen-Ohrenärzte.
- Bei diesem Vorsorge-Check untersucht der HNO-Arzt mit einem speziellen Lupen-Endoskop den Kehlkopf bzw.
- Die Stimmbänder.
- Diese schmerzfreie Untersuchung kann ergänzt werden durch eine weitere optische Methode, der so genannten Stroboskopie.
- Mit Hilfe dieser Untersuchungstechniken kann der HNO-Arzt Krebs in der Frühphase feststellen und sogar Veränderungen erkennen, die zur Entwicklung von Kehlkopfkrebs führen können.
„Je früher Kehlkopfkrebs bzw. seine Vorstufen behandelt werden, desto höher sind die Heilungschancen bzw. die Chance, dass der Krebs sich gar nicht erst entwickelt», betont die niedergelassene HNO-Ärztin aus Lübeck. Eine jährliche Kontrolle ist für jahrelange Raucher deshalb ab 40 Jahren ratsam.
- In Deutschland sind derzeit etwa 3.400 Männer und 500 Frauen an Kehlkopfkrebs erkrankt.
- Das Durchschnittsalter zum Zeitpunkt der Diagnosestellung liegt bei ca.63 Jahren.
- Wie so viele Krebsarten macht Kehlkopfkrebs im Frühstadium oftmals keine auffälligen Beschwerden und wird deswegen häufig zu spät erkannt.
Zu den Hauptrisikofaktoren zählt neben dem Rauchen Alkohol, vor allem der kombinierte Konsum. Aber auch eine beruflich bedingte Asbest- und Nickel-Belastung sowie bestimmte Viren-Infektionen (z.B. mit HPV – Humanen Papillom-Viren) können bei der Entstehung von Kehlkopfkrebs eine Rolle spielen.
Was ist schädlich für die Stimme?
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Ein wichtiger Vortrag, eine Rede oder ein Auftritt – es gibt viele Situationen, bei denen es darauf ankommt „gut bei Stimme» zu sein. Eine ausdauernde und belastbare Stimme ist vor allem eine Frage des richtigen Verhaltens. Die Logopädin Beatrice Rathey-Pötzke erklärt, was die Stimme strapaziert und was der Stimme schadet.
Heizungsluft, Dämpfe oder Staub sind besonders ungünstig für die Stimme. Die Schleimhaut wird dadurch gereizt und kann austrocknen – wir empfinden das als äußerst unangenehm.Alkohol hat eine dehydrierende Wirkung, was die Schleimhaut austrocknen lässt, deswegen sollten Vielsprecher hier Maß halten. Große Mengen Kaffee, grüner oder schwarzer Tee haben ebenfalls einen dehydrierenden Effekt.Rauchen ist ein extrem ungünstiger Faktor für die Stimmgebung, denn die Stimmlippen reagieren negativ auf die Bestandteile des Rauchs. Unter Umständen können sich Schwellungen (Ödeme) im Bereich der Stimmlippen bilden oder sogar Zellveränderungen, aus denen Krebs entstehen kann.Stress schadet der Stimme. Ein Lehrer, der, unter schlechten akustischen oder raumklimatischen Bedingungen arbeitet, muss sich extrem anstrengen und wird dadurch womöglich heiser.Viele Menschen flüstern, um die Stimme zu schonen. Es passiert dadurch aber etwas ganz anderes: Die Stimmlippen schließen nur zu etwa zwei Dritteln. Das bedeutet, dass die Muskeln, die den Schluss herbeiführen, unter besonderer Spannung stehen. Auf Dauer kann das dazu führen, dass das System versagt.Räuspern kann problematisch sein. Dabei werden die Stimmlippen mit Wucht zusammen geschlagen und aneinander gerieben. Das System wehrt sich dagegen: Die Aufgabe der Schleimhaut ist es, Feuchtigkeit und Schleim zu produzieren, sodass sie immer von einem Film überzogen ist. Sie erlebt das Räuspern als Angriff und reagiert mit erneuter Schleimproduktion. Wir verspüren dadurch erst recht einen Räusperzwang. Eine Alternative ist ein vorsichtiges Husten, noch besser wäre ein tiefes Summen, begleitet von einem Klopfen mit den Fingerknöcheln auf den Brustkorb.
Beatrice Rathey-Pötzke ist Schulleiterin Schule für Logopädie ( http://www.logopaedieschule-kiel.de/das-team ). Ihre Tipps entnahmen wir mit freundlicher Genehmigung den R&P Medizin News. Fotocredit: shutterstock.com/DimaBerlin Ariane Bertz ist Trainerin, Moderatorin und Speakerin. Die Betriebswirtin mit Schwerpunkt Vertrieb und Marketing hat sich schon früh auf das Thema Auftreten vor Publikum spezialisiert. Namhafte Unternehmen wie T-Systems, Bilfinger, Buderus Heiztechnik, aber auch die Bundesregierung zählen hierbei zu ihren Referenzen. Page load link